Johann Wilhelm Ludwig Gleim
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Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (* 2. April 1719 in Ermsleben; † 18. Februar 1803 in Halberstadt) war ein deutscher Jurist und Dichter der Aufklärungszeit.
Biografie
Gleim studierte seit 1739 in Halle die Rechte, wandte sich aber bereits damals unter dem Einfluss Alexander Gottlieb Baumgartens und Georg Friedrich Meiers ästhetisch-literarischen Übungen zu, während seine poetischen Neigungen im freundschaftlichen Austausch mit Johann Peter Uz und Johann Nikolaus Götz vielfache Anregung erfuhren.
Nach vollendeten Studien wurde Gleim 1740 Hauslehrer in Potsdam und dadurch dem Prinzen Wilhelm von Brandenburg-Schwedt bekannt, der ihn als Sekretär in seine Dienste nahm. 1744 begleitete er den Prinzen in den Zweiten Schlesischen Krieg, doch dieser fiel bei der Belagerung von Prag. Im folgenden Jahr wurde er Sekretär des Alten Dessauers, doch verleidete ihm die rücksichtslose Strenge des Fürsten bald das Amt. Er lebte darauf einige Jahre in Berlin, bis er 1747 als Domsekretär nach Halberstadt berufen wurde; später wurde er auch Kanonikus des Stifts Walbeck, was ihm ein sehr gutes Auskommen bescherte.
Gleim war mit Johann Peter Uz, Friedrich Gottlieb Klopstock, Moses Mendelssohn, Johann Gottfried Herder, Johann Heinrich Voß, Johann Gottfried Seume und Franz Alexander von Kleist befreundet und gründete den Halberstädter Dichterkreis, einen Bund junger Literaten.
Darüber hinaus suchte er die Freundschaft oder wenigstens die Bekanntschaft mit allen deutschsprachigen Dichtern und Dichterinnen.
Seine bekannteste Dichtung waren die Preußischen Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier, die er am Anfang des Siebenjährigen Krieges voller Begeisterung für Friedrich II. schrieb. Darin war er ein Vorläufer der deutschen politischen Lyrik. Als „Vater Gleim“ war er bis ins hohe Alter weithin geachtet.
Die Bremer Pädagogin Betty Gleim stammt aus der Halberstädter Familie.
Nachlass
Der Nachlass Gleims befindet sich in dem vom Dichter als Freundschaftstempel ausgebauten Gleimhaus in Halberstadt.
Gleim-Literaturpreis
Nach dem Dichter ist der Gleim-Literaturpreis benannt, der seit 1995 vergeben wird.
Werke
Versuch in scherzhaften Liedern (1745) (Bd. 1 als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv, Bd. 2 als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
Der blöde Schäfer
Fabeln
Romanzen
Preußische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier
Petrarchische Gedichte
Lieder nach dem Anakreon (1766)
Briefe von den Herren Gleim und Jacobi
Gedichte nach den Minnesingern
Halladat oder Das rothe Buch
Preußische Kriegslieder, im März und April 1778
Gedichte nach Walther von der Vogelweide
Episteln
Preußische Kriegslieder im May 1790
Zeitgedichte vom alten Gleim
Kriegslieder im Jahr 1793
An den Mond (1794) und weitere Mondgedichte
Ausgewählte Werke; Göttingen: Wallstein, 2003
Teile seiner umfangreichen Privatbibliothek wurden 1804 in Halberstadt versteigert. Der Versteigerungskatalog erschien 1987 als Nachdruck.
Siehe auch
Gleimviertel und Gleimtunnel in Berlin
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Biografie
Gleim studierte seit 1739 in Halle die Rechte, wandte sich aber bereits damals unter dem Einfluss Alexander Gottlieb Baumgartens und Georg Friedrich Meiers ästhetisch-literarischen Übungen zu, während seine poetischen Neigungen im freundschaftlichen Austausch mit Johann Peter Uz und Johann Nikolaus Götz vielfache Anregung erfuhren.
Nach vollendeten Studien wurde Gleim 1740 Hauslehrer in Potsdam und dadurch dem Prinzen Wilhelm von Brandenburg-Schwedt bekannt, der ihn als Sekretär in seine Dienste nahm. 1744 begleitete er den Prinzen in den Zweiten Schlesischen Krieg, doch dieser fiel bei der Belagerung von Prag. Im folgenden Jahr wurde er Sekretär des Alten Dessauers, doch verleidete ihm die rücksichtslose Strenge des Fürsten bald das Amt. Er lebte darauf einige Jahre in Berlin, bis er 1747 als Domsekretär nach Halberstadt berufen wurde; später wurde er auch Kanonikus des Stifts Walbeck, was ihm ein sehr gutes Auskommen bescherte.
Gleim war mit Johann Peter Uz, Friedrich Gottlieb Klopstock, Moses Mendelssohn, Johann Gottfried Herder, Johann Heinrich Voß, Johann Gottfried Seume und Franz Alexander von Kleist befreundet und gründete den Halberstädter Dichterkreis, einen Bund junger Literaten.
Darüber hinaus suchte er die Freundschaft oder wenigstens die Bekanntschaft mit allen deutschsprachigen Dichtern und Dichterinnen.
Seine bekannteste Dichtung waren die Preußischen Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier, die er am Anfang des Siebenjährigen Krieges voller Begeisterung für Friedrich II. schrieb. Darin war er ein Vorläufer der deutschen politischen Lyrik. Als „Vater Gleim“ war er bis ins hohe Alter weithin geachtet.
Die Bremer Pädagogin Betty Gleim stammt aus der Halberstädter Familie.
Nachlass
Der Nachlass Gleims befindet sich in dem vom Dichter als Freundschaftstempel ausgebauten Gleimhaus in Halberstadt.
Gleim-Literaturpreis
Nach dem Dichter ist der Gleim-Literaturpreis benannt, der seit 1995 vergeben wird.
Werke
Versuch in scherzhaften Liedern (1745) (Bd. 1 als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv, Bd. 2 als Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
Der blöde Schäfer
Fabeln
Romanzen
Preußische Kriegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier
Petrarchische Gedichte
Lieder nach dem Anakreon (1766)
Briefe von den Herren Gleim und Jacobi
Gedichte nach den Minnesingern
Halladat oder Das rothe Buch
Preußische Kriegslieder, im März und April 1778
Gedichte nach Walther von der Vogelweide
Episteln
Preußische Kriegslieder im May 1790
Zeitgedichte vom alten Gleim
Kriegslieder im Jahr 1793
An den Mond (1794) und weitere Mondgedichte
Ausgewählte Werke; Göttingen: Wallstein, 2003
Teile seiner umfangreichen Privatbibliothek wurden 1804 in Halberstadt versteigert. Der Versteigerungskatalog erschien 1987 als Nachdruck.
Siehe auch
Gleimviertel und Gleimtunnel in Berlin
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