Die Dechenhöhle Iserlohn
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Die Dechenhöhle Iserlohn
Die Dechenhöhle Iserlohn ist eine der meistbesuchten Schauhöhlen Deutschlands, gelegen im nördlichen Sauerland in Iserlohn (Stadtteil Grüne).
Geschichte
Für Besucher ausgebaut sind 360 von 870 Metern der Höhle, dort beginnend, wo 1868 die Höhle von zwei Eisenbahnarbeitern entdeckt wurde. Den Arbeitern soll ein Hammer in einen Felsspalt gefallen sein, der sich bei der Suche nach diesem Werkzeug als Zugang zu einer Tropfsteinhöhle entpuppte.
Die Höhle ist nach dem Oberberghauptmann Heinrich von Dechen (1800–1889) benannt, in Anerkennung für seine Beiträge zur Untersuchung der Geologie des Rheinlandes und Westfalens. Von Dechen besuchte die Höhle, genauso Johann Carl Fuhlrott, der Entdecker des Neandertalers, der in der Höhle nach Knochen suchte und einen ersten Höhlenplan erstellte.[1] Es handelt sich um eine in großen Windungen durch das Kalkgestein ziehende Karsthöhle, deren meist tonnenförmiges geräumiges Gangprofil mit einer Vielzahl unterschiedlicher Sinterformen (Stalaktiten, Stalagmiten, Wandsinterkaskaden, Sinterbecken usw.) ausgekleidet ist. Dieser Reichtum auch an kristallinen Ablagerungen macht sie besonders sehenswert, sodass sie gleich nach ihrer Entdeckung für den Besucherverkehr ausgebaut wurde. Durch ihre relativ hohe Lage über dem Grüner Tal wird sie schon seit Jahrtausenden nicht mehr von Wasser durchflossen, stattdessen bilden unter dem Bodensinter mächtige Lehmablagerungen den Höhlenboden. Zu den Bewohnern der Höhle zählen die Höhlenradnetzspinne (Meta menardi) und Fledermäuse.
Mosaikstein vor der Dechenhöhle in Iserlohn-Letmathe
Neben der Höhle kann das im Jahre 2006 neu eröffnete und großzügig gestaltete Deutsche Höhlenmuseum besichtigt werden. Neben einer Dokumentation zur weltweiten Höhlenkunde zeigt dieses Museum auch bedeutende Funde aus der Dechenhöhle selbst, wie das Skelett eines im Jahre 2000 hier ausgegrabenen Höhlenbärenbabys und den Schädel eines Wald- oder Merck’schen Nashorns, der 1993 entdeckt wurde und einen sehr seltenen Höhlenfund in Westfalen darstellt. Diese Funde wurden aus den mächtigen Lehmablagerungen des Höhlenbodens geborgen. Eine archäologische Grabungsstelle, die den Besuchern der Höhle die Fundsituation verdeutlicht, kann während einer Höhlenführung besichtigt werden.
Die Höhle befindet sich in einer devonischen Massenkalksenke, die sich von Hagen bis nach Balve erstreckt. Weitere kleinere Schauhöhlen gibt es in Hemer (Heinrichshöhle) und im Hönnetal (Reckenhöhle). Die Dechenhöhle gehört zu einer der vielen Höhlen des Grüner Tales, die zusammengerechnet über 17 Kilometer Ganglänge haben. Die längste Einzelhöhle, die B7-Höhle, ist ca. 5.400 Meter lang. Der kuriose Name kommt von der Bundesstraße 7, bei deren Ausbau die vorderen Höhlenteile entdeckt wurden. Auch hierzu, wie über die Höhlenforschung weltweit, werden im neuen Höhlenmuseum weitere Informationen gegeben.
Eine Führung durch die Höhle dauert ca. 40 Minuten. Dort finden auch Konzerte und Musikführungen statt. In der Höhle darf während der regulären Führungen weder fotografiert noch gefilmt werden.
Verkehrsanbindung
Als einzige Schauhöhle Deutschlands verfügt die Dechenhöhle über einen eigenen Eisenbahnhaltepunkt. In direkter Nachbarschaft zum Besuchereingang der Höhle halten auf der Bahnstrecke Letmathe–Fröndenberg sämtliche Regional-Express-Züge von Iserlohn nach Essen über Hagen und Bochum (Linie RE16) sowie die Regionalbahnen von Iserlohn nach Hagen (Linie RB91).
Eigentumssituation
Aufgrund der Entdeckung bei Bahnbauarbeiten stand die Dechenhöhle bis 1983 ständig im Eigentum der zunächst privaten, dann staatlichen Eisenbahngesellschaften, zuletzt der Deutschen Bundesbahn. Höhlenführer waren immer nicht mehr betriebsdiensttaugliche Eisenbahner. Ende des Jahres 1983 übernahm die Mark Sauerland Touristik GmbH die Höhle. Sie steht im Eigentum des Märkischen Kreises und der Stadt Iserlohn über die Märkische Kommunale-Wirtschafts-GmbH.[2]
Siehe auch
Liste von Höhlen im Sauerland
Liste der Schauhöhlen in Deutschland
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Geschichte
Für Besucher ausgebaut sind 360 von 870 Metern der Höhle, dort beginnend, wo 1868 die Höhle von zwei Eisenbahnarbeitern entdeckt wurde. Den Arbeitern soll ein Hammer in einen Felsspalt gefallen sein, der sich bei der Suche nach diesem Werkzeug als Zugang zu einer Tropfsteinhöhle entpuppte.
Die Höhle ist nach dem Oberberghauptmann Heinrich von Dechen (1800–1889) benannt, in Anerkennung für seine Beiträge zur Untersuchung der Geologie des Rheinlandes und Westfalens. Von Dechen besuchte die Höhle, genauso Johann Carl Fuhlrott, der Entdecker des Neandertalers, der in der Höhle nach Knochen suchte und einen ersten Höhlenplan erstellte.[1] Es handelt sich um eine in großen Windungen durch das Kalkgestein ziehende Karsthöhle, deren meist tonnenförmiges geräumiges Gangprofil mit einer Vielzahl unterschiedlicher Sinterformen (Stalaktiten, Stalagmiten, Wandsinterkaskaden, Sinterbecken usw.) ausgekleidet ist. Dieser Reichtum auch an kristallinen Ablagerungen macht sie besonders sehenswert, sodass sie gleich nach ihrer Entdeckung für den Besucherverkehr ausgebaut wurde. Durch ihre relativ hohe Lage über dem Grüner Tal wird sie schon seit Jahrtausenden nicht mehr von Wasser durchflossen, stattdessen bilden unter dem Bodensinter mächtige Lehmablagerungen den Höhlenboden. Zu den Bewohnern der Höhle zählen die Höhlenradnetzspinne (Meta menardi) und Fledermäuse.
Mosaikstein vor der Dechenhöhle in Iserlohn-Letmathe
Neben der Höhle kann das im Jahre 2006 neu eröffnete und großzügig gestaltete Deutsche Höhlenmuseum besichtigt werden. Neben einer Dokumentation zur weltweiten Höhlenkunde zeigt dieses Museum auch bedeutende Funde aus der Dechenhöhle selbst, wie das Skelett eines im Jahre 2000 hier ausgegrabenen Höhlenbärenbabys und den Schädel eines Wald- oder Merck’schen Nashorns, der 1993 entdeckt wurde und einen sehr seltenen Höhlenfund in Westfalen darstellt. Diese Funde wurden aus den mächtigen Lehmablagerungen des Höhlenbodens geborgen. Eine archäologische Grabungsstelle, die den Besuchern der Höhle die Fundsituation verdeutlicht, kann während einer Höhlenführung besichtigt werden.
Die Höhle befindet sich in einer devonischen Massenkalksenke, die sich von Hagen bis nach Balve erstreckt. Weitere kleinere Schauhöhlen gibt es in Hemer (Heinrichshöhle) und im Hönnetal (Reckenhöhle). Die Dechenhöhle gehört zu einer der vielen Höhlen des Grüner Tales, die zusammengerechnet über 17 Kilometer Ganglänge haben. Die längste Einzelhöhle, die B7-Höhle, ist ca. 5.400 Meter lang. Der kuriose Name kommt von der Bundesstraße 7, bei deren Ausbau die vorderen Höhlenteile entdeckt wurden. Auch hierzu, wie über die Höhlenforschung weltweit, werden im neuen Höhlenmuseum weitere Informationen gegeben.
Eine Führung durch die Höhle dauert ca. 40 Minuten. Dort finden auch Konzerte und Musikführungen statt. In der Höhle darf während der regulären Führungen weder fotografiert noch gefilmt werden.
Verkehrsanbindung
Als einzige Schauhöhle Deutschlands verfügt die Dechenhöhle über einen eigenen Eisenbahnhaltepunkt. In direkter Nachbarschaft zum Besuchereingang der Höhle halten auf der Bahnstrecke Letmathe–Fröndenberg sämtliche Regional-Express-Züge von Iserlohn nach Essen über Hagen und Bochum (Linie RE16) sowie die Regionalbahnen von Iserlohn nach Hagen (Linie RB91).
Eigentumssituation
Aufgrund der Entdeckung bei Bahnbauarbeiten stand die Dechenhöhle bis 1983 ständig im Eigentum der zunächst privaten, dann staatlichen Eisenbahngesellschaften, zuletzt der Deutschen Bundesbahn. Höhlenführer waren immer nicht mehr betriebsdiensttaugliche Eisenbahner. Ende des Jahres 1983 übernahm die Mark Sauerland Touristik GmbH die Höhle. Sie steht im Eigentum des Märkischen Kreises und der Stadt Iserlohn über die Märkische Kommunale-Wirtschafts-GmbH.[2]
Siehe auch
Liste von Höhlen im Sauerland
Liste der Schauhöhlen in Deutschland
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