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Der Burgundische Reichskreis

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Der Burgundische Reichskreis Empty Der Burgundische Reichskreis

Beitrag  Andy Sa Apr 18, 2015 9:52 pm

Der Burgundische Reichskreis ist einer der zehn Reichskreise, in die das Heilige Römische Reich unter Kaiser Maximilian I. 1500 bzw. 1512 eingeteilt wurde.

Der Burgundische Reichskreis 330px-Burgundian_Circle-2005-10-14-de
Karte des Reiches mit den Reichskreisen und den kreisfreien Gebieten, Stand etwa 1512.
Grün: der Burgundische Reichskreis.

Er umfasste hauptsächlich die vom Haus Burgund geerbten Besitzungen der Habsburger im Westen des Reiches, die zusammen als Herzogtum Burgund bezeichnet wurden, daneben zunächst noch wenige andere kleine Herrschaften.

Das Kreisgebiet bestand aus zwei räumlich deutlich getrennten Teilen, der Freigrafschaft Burgund im Süden und den sogenannten Burgundischen Niederlanden im Norden. Letztere decken sich in weiten Teilen mit den heutigen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg. Ausnahmen bilden die belgischen Provinzen Lüttich und Limburg, die aus dem zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis gehörenden Hochstift Lüttich hervorgingen.

Im 17. Jahrhundert wurde der Kreis infolge der Unabhängigkeit der nördlichen Niederlande und der Expansion Frankreichs unter Ludwig XIV. stark verkleinert.

Der Burgundische Reichskreis 1024px-V%C3%B6cklabruck_Unterer-Stadtturm_Maximilian
Kaiser Maximilian I. und die Wappen der Territorien des Burgundischen Reichskreises, Fresko in Vöcklabruck, Unterer Stadtturm, 1502

Mitglieder und Gebietsentwicklung
Anfang des 16. Jahrhunderts

Im Jahre 1512 gehörten zum Burgundischen Reichskreis:

Herzogtum Burgund
Blason fr Franche-Comté.svg Freigrafschaft Burgund mit der
Blason ville fr Besançon (Doubs).svg Reichsstadt Besançon
Artois Arms.svg Grafschaft Artois
Blason Comte-de-Flandre.svg Grafschaft Flandern nebst Süd-Flandern (um Lille)
Escudo de Malinas 1581.svg Herrschaft Mecheln
Namur Arms.svg Grafschaft Namur
Blason fr Hainaut ancien.svg Grafschaft Hennegau
Coatofarmszeeland.PNG Grafschaft Seeland
Counts of Holland Arms.svg Grafschaft Holland
Armoiries Brabant.svg Herzogtum Brabant nebst
AntwerpenSchild.png Markgrafschaft Antwerpen und
Limburg New Arms.svg Herzogtum Limburg
Armoiries Comtes de Luxembourg.svg Herzogtum Luxemburg
Small coat of arms of Friesland.png Herrschaft Friesland
Blason de Tournai.svg seit 1521 außerdem noch Tournai
Breda Wappen klein.PNG Herrschaft Breda; Inhaber Nassau-Breda, seit 1538 Nassau-Oranien
Blason Gérard II de Hornes.svg Grafschaft Hoorn
Egmond coat of arms.jpg Grafschaft Egmond und IJsselstein
Heerenberg Wappen klein.PNG Herrschaft Bergh

Burgundischer Vertrag und Anfall an Spanien

Da die gesellschaftlich führenden Gruppen dieser Gebiete großenteils dem Reich entfremdet waren, kam es 1548 auf dem Reichstag zu Augsburg zum Burgundischen Vertrag, wonach der Kreis zwar der Oberherrschaft des Reichs weitgehend entzogen wurde (etwa in Justizsachen), das Reich sich aber zu fortwährendem „Schutz und Schirm“ desselben verpflichtete, während der Burgundische Kreis im Gegenzug an Reichsumlagen so viel wie zwei und zu den Türkenkriegen so viel wie drei Kurfürsten zahlen sollte. Außerdem wurden weitere Gebiete, die bis dato dem Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis zugeordnet und inzwischen an die Habsburger gelangt waren, dem Kreis als Teil des Herzogtums Burgund angegliedert:

Blason ducs de Gueldre (selon Gelre).svg Herzogtum Geldern nebst der
Escudo de Zutphen 1581.png Grafschaft Zutphen
Utrecht-bisdom.PNG Herrschaft Utrecht
Groningen coa small.png Herrschaft Groningen
Small coat of arms of Overijssel.svg Herrschaft Overijssel nebst Drenthe
Blason Jever.svg Herrschaft Jever als Lehen Brabants, bis 1588, zuvor und später kreisfrei

1556 dankte Kaiser Karl V., der auch im Besitz Burgunds (also der burgundischen Niederlande und der Freigrafschaft Burgund) war, ab und verfügte, dass die Gebiete an seinen Sohn Philipp II. und damit an die spanische Linie der Habsburger fallen sollte.
Unabhängigkeit der nördlichen Niederlande

1567 begann der Aufstand der Niederlande gegen Spanien, 1568 der Achtzigjährige Krieg, an dessen Ende 1648 – dem Ende des Dreißigjährigen Krieges – die nördlichen Gebiete als unabhängige Republik der Vereinigten Niederlande endgültig aus Kreis und Reich ausschieden und zusätzlich noch Nordflandern, Nordbrabant und Teile Limburgs erhielten. Auch die vier kleineren Herrschaften gehörten seitdem nicht mehr zum Kreis.
Verluste an Frankreich

Der Pyrenäenfriede von 1659 und die Friedensschlüsse von Aachen (1668) und Nimwegen (1678) lösten das Artois und die Freigrafschaft sowie Teile Flanderns, später Französische Niederlande genannt, und des Hennegaus aus Kreis und Reich heraus.

Der Utrechter und der Rastatter Friede 1713/14 brachten den Rest der Spanischen Niederlande – mit Ausnahme der durch den sogenannten Barrieretraktat herausgelösten Territorien – an Österreich, woraufhin das Gebiet Österreichische Niederlande genannt wurde.
Ende des 18. Jahrhunderts

Der Burgundische Reichskreis bestand somit zum Ende des Reiches aus Mecheln, Luxemburg, Österreichisch Geldern, Hennegau, Flandern, Tournai, Namur und Brabant nebst Antwerpen und Limburg, wobei die Mehrheit dieser Territorien gegenüber 1512 teilweise erheblich verkleinert waren. Das etwa 25.880 km² große und über 1,5 Mio. Einwohner zählenden Gebiet wurde im Frieden von Campo Formio 1797 an Frankreich abgetreten.
Funktion als Exekutivorgan des Reiches

Zu den wichtigsten Aufgaben der 10 Reichskreise gehörte die Vollstreckung reichsgerichtlicher Urteile. 1791 ersuchte das Reichskammergericht in Wetzlar das Gubernium der Österreichischen Niederlande um die Niederschlagung des Lütticher Aufstandes, da der dem Burgundischen Kreis benachbarte Niederrheinisch-Westfälische Kreis, zu dem das Fürstbistum Lüttich gehörte, seiner Exekutionspflicht nicht nachkam. Die österreichischen Truppen, die dem gestürzten Fürstbischof wieder zur Macht verhalfen, traten in dessen Territorium als „burgundische Kreistruppen“ auf.

Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Andy
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