Bau-Gesellschaft für Eisenbahn-Unternehmungen F. Plessner & Comp.
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Bau-Gesellschaft für Eisenbahn-Unternehmungen F. Plessner & Comp.
Die Bau-Gesellschaft für Eisenbahn-Unternehmungen F. Plessner & Comp., kurz auch Plessner & Co. war eine Eisenbahnbaugesellschaft mit Sitz in Berlin. Geschäftszweck der Kommanditgesellschaft auf Aktien war die Projektierung und der Bau von Eisenbahnstrecken.
„Antheilschein“ über 200 Thaler von 1872
Geschichte
Gegründet wurde die Gesellschaft im Jahr 1872 von Jacob Löb Eltzbacher, Albert Borsig, Paul Mendelssohn-Bartholdy, Adelbert Delbrück, Ferdinand Güterbock, Julius Alexander, Karl David Schultze und Ferdinand Pleßner, Theodor Hertel, Ernst Otto Schubarth und weiteren.[1] Direktor der Gesellschaft war der Bauingenieur Ferdinand Pleßner, nach dem das Unternehmen auch benannt war.
Das Aktienkapital betrug insgesamt 4,5 Millionen Taler. Die Aktienkurse erreichten schon innerhalb kürzester Zeit einen Wert von 180 % des Ausgabepreises. Getrieben wurde diese Überbewertung einerseits von einer hohen Dividende von 14%, als auch durch gefälschte Bilanzen, die einen hohen Gewinn auswiesen. Im Juni 1874 war die Gesellschaft infolge der die Wirtschaftskrise von 1873 zahlungsunfähig, 1875 wurde sie aufgelöst. Die Aktionäre der Gesellschaft verloren insgesamt acht Millionen Taler, die Gläubiger weitere fünf Millionen.[2]
Die Bau-Gesellschaft für Eisenbahn-Unternehmungen F. Plessner & Comp. war insbesondere Auftragnehmer für Eisenbahnprojekte in den thüringischen Staaten und Sachsen. Bis zum Abbruch der Arbeiten im Jahr 1874 war nur ein Teil der Strecken fertiggestellt. Für die Mehrzahl der Auftraggeber führte das zur Zahlungsunfähigkeit.
Streckenbauten der Baugesellschaft für Eisenbahn-Unternehmungen F. Plessner & Comp.
Auftraggeber Strecken Baubeginn Bemerkung
Sächsisch-Thüringische Eisenbahngesellschaft Wolfsgefährth–Weischlitz 1872 Fertigstellung der Strecke in Eigenleistung der Gesellschaft, Inbetriebnahme bis 20. September 1875, am 1. Juli 1876 vom sächsischen Staat übernommen
Chemnitz-Komotauer Eisenbahngesellschaft Reitzenhain–Flöha mit Zweigbahn nach Olbernhau 22. Februar 1872 Fertigstellung der Strecke in Eigenleistung der Gesellschaft, Inbetriebnahme am 24. Mai 1875, am 4. Dezember 1876 vom sächsischen Staat übernommen
Zwickau-Lengenfeld-Falkensteiner Eisenbahn-Gesellschaft Zwickau–Falkenstein Frühjahr 1873 Inbetriebnahme am 18. September 1875, am 15. Juli 1876 vom sächsischen Staat übernommen
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
„Antheilschein“ über 200 Thaler von 1872
Geschichte
Gegründet wurde die Gesellschaft im Jahr 1872 von Jacob Löb Eltzbacher, Albert Borsig, Paul Mendelssohn-Bartholdy, Adelbert Delbrück, Ferdinand Güterbock, Julius Alexander, Karl David Schultze und Ferdinand Pleßner, Theodor Hertel, Ernst Otto Schubarth und weiteren.[1] Direktor der Gesellschaft war der Bauingenieur Ferdinand Pleßner, nach dem das Unternehmen auch benannt war.
Das Aktienkapital betrug insgesamt 4,5 Millionen Taler. Die Aktienkurse erreichten schon innerhalb kürzester Zeit einen Wert von 180 % des Ausgabepreises. Getrieben wurde diese Überbewertung einerseits von einer hohen Dividende von 14%, als auch durch gefälschte Bilanzen, die einen hohen Gewinn auswiesen. Im Juni 1874 war die Gesellschaft infolge der die Wirtschaftskrise von 1873 zahlungsunfähig, 1875 wurde sie aufgelöst. Die Aktionäre der Gesellschaft verloren insgesamt acht Millionen Taler, die Gläubiger weitere fünf Millionen.[2]
Die Bau-Gesellschaft für Eisenbahn-Unternehmungen F. Plessner & Comp. war insbesondere Auftragnehmer für Eisenbahnprojekte in den thüringischen Staaten und Sachsen. Bis zum Abbruch der Arbeiten im Jahr 1874 war nur ein Teil der Strecken fertiggestellt. Für die Mehrzahl der Auftraggeber führte das zur Zahlungsunfähigkeit.
Streckenbauten der Baugesellschaft für Eisenbahn-Unternehmungen F. Plessner & Comp.
Auftraggeber Strecken Baubeginn Bemerkung
Sächsisch-Thüringische Eisenbahngesellschaft Wolfsgefährth–Weischlitz 1872 Fertigstellung der Strecke in Eigenleistung der Gesellschaft, Inbetriebnahme bis 20. September 1875, am 1. Juli 1876 vom sächsischen Staat übernommen
Chemnitz-Komotauer Eisenbahngesellschaft Reitzenhain–Flöha mit Zweigbahn nach Olbernhau 22. Februar 1872 Fertigstellung der Strecke in Eigenleistung der Gesellschaft, Inbetriebnahme am 24. Mai 1875, am 4. Dezember 1876 vom sächsischen Staat übernommen
Zwickau-Lengenfeld-Falkensteiner Eisenbahn-Gesellschaft Zwickau–Falkenstein Frühjahr 1873 Inbetriebnahme am 18. September 1875, am 15. Juli 1876 vom sächsischen Staat übernommen
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