** MedEvac **
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Der Begriff engl. MEDical EVACuation (Med Evac) bzw. dt. MEDizinische EVAKuierung (med. Evak.) bezeichnet den Abtransport verletzter Personen aus unsicheren Gebieten oder Verbringung derselben in qualifizierte medizinische Versorgung. Dies kann sowohl über Land oder See oder per Lufttransport (AirMedEvac) erfolgen. Die militärische MedEvac ist Teil Tactical Evacuation Care im Rahmen der Tactical Combat Casualty Care.
Airbus A310-304 MRTT MedEvac „Hans Grade“ der Luftwaffe.
A310-304 MRT MedEvac „August Euler“ der Luftwaffe auf der ILA 2002
Beim AirMedEvac werden Patienten meist mit Einsatzmitteln des Such- und Rettungsdienstes über lange oder kurze Strecken verlegt. Genutzt werden flexibel einsetzbare Hubschrauber und auch Flugzeuge für internationale oder interkontinentale Einsätze.
Geschichte
Die erste fliegerische MedEvac-Operation fand im deutsch-französischen Krieg 1870/1871 statt, als 164 verwundete Personen mit Beobachtungsballons aus Paris in Sicherheit gebracht wurden.
Deutschland sammelte im spanischen Bürgerkrieg erste Erfahrungen mit MedEvac. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 gab es hauptsächlich MedEvac-Operationen in Polen, bei denen etwa 2.500 Soldaten mit Junkers Ju 52 ausgeflogen wurden.
Einbindung am Boden
Unabdingbarer Bestandteil jeder Medevac-Operation ist der adäquate bodengebundene Transport der Patienten aus dem Schadengebiet zum Luftfahrzeug und vom Zielflughafen zur klinischen Finalversorgung. Dazu werden oftmals Fahrzeuge des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes genutzt.
Flugzeuge
Patiententransporteinheit (PTE) für Intensivtransporte (ausgestellt auf der CeBIT 2005)
Zu den modernsten MedEvac-Flugzeugen der Welt zählen die umgebauten Airbus A310 MRTT (Multi Role Transport Tanker) der deutschen Bundeswehr. Diese sind der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) unterstellt, am Flughafen Köln/Bonn stationiert und können an Bord maximal 56 Verletzte aufnehmen. Daneben gibt es auch sechs Intensivbetten für Schwerstverletzte (Patiententransporteinheit).
Erstmals wurde eine MedEvac-Maschine vom Typ Airbus im November 2000 eingesetzt, als verletzte Palästinenserkinder aus dem Gazastreifen zur Behandlung nach Deutschland gebracht wurden. Darüber hinaus kamen die Maschinen unter anderem auch 2002 während des Jahrhunderthochwassers der Elbe, 2003 nach dem Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in der afghanischen Hauptstadt Kabul, 2004 bei den Rücktransporten Verletzter nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 in Phuket (Thailand) und von verletzten Soldaten Anfang April 2010 nach Gefechten der Bundeswehr mit den Taliban zum Einsatz. Der letzte MedEvac-Einsatz fand September 2014 statt, dabei flog der A310 bei der Krise in der Ukraine verletzte ukrainische Soldaten zur Behandlung nach Deutschland.[1]
Einsatz in Kriegsgebieten
In akuten Konfliktsituationen verfügen die meisten Militärs über ein Evakuierungs- bzw. Unterstützungsprotokoll, das den Transport von Verletzten oder auch das Zubringen von Sanitätsfachpersonal regelt. Im Normalfall werden diese 'MedEvac'-Einsätze von Hubschraubern geflogen, da sie für Evakuierungseinsätze während laufender Gefechte aufgrund ihrer Flexibilität am besten geeignet sind.
Im Rahmen des ISAF-Einsatz der Bundeswehr ist dauerhaft eine MedEvac-Transall im Camp Marmal (AFG) bei Mazar e Sharif stationiert. Die Flugbereitschaft des BMVg hält außerdem seit dem 11. September 2001 immer einen A310 MRTT in MedEvac-Bereitschaft, der innerhalb kürzester Zeit in ein Einsatzgebiet starten kann.[2]
Flugzeugtypen der Bundeswehr für MedEvac-Einsätze:
Transall C-160 – Kurzstrecke, Reichweite 1.850 km[3]
Airbus A310 MRTT – Langstrecke, Reichweite 10.560 km[4]
Airbus A319 CJ – Mittel- und Langstrecke, Reichweite 7.400 km[5]
Außerdem sollen in Zukunft auch die Flugzeuge des Typs Global 5000 der Flugbereitschaft, MedEvac-fähig sein.
Hubschrauber
Rettungshubschrauber (RTH) für die Notfallrettung
Intensiv-Transport-Hubschrauber (ITH) und
Großraum-Rettungshubschrauber (GRH) für Katastropheneinsätze
Siehe auch
Hospitalschiff
Ambulanzflugzeug
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Airbus A310-304 MRTT MedEvac „Hans Grade“ der Luftwaffe.
A310-304 MRT MedEvac „August Euler“ der Luftwaffe auf der ILA 2002
Beim AirMedEvac werden Patienten meist mit Einsatzmitteln des Such- und Rettungsdienstes über lange oder kurze Strecken verlegt. Genutzt werden flexibel einsetzbare Hubschrauber und auch Flugzeuge für internationale oder interkontinentale Einsätze.
Geschichte
Die erste fliegerische MedEvac-Operation fand im deutsch-französischen Krieg 1870/1871 statt, als 164 verwundete Personen mit Beobachtungsballons aus Paris in Sicherheit gebracht wurden.
Deutschland sammelte im spanischen Bürgerkrieg erste Erfahrungen mit MedEvac. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 gab es hauptsächlich MedEvac-Operationen in Polen, bei denen etwa 2.500 Soldaten mit Junkers Ju 52 ausgeflogen wurden.
Einbindung am Boden
Unabdingbarer Bestandteil jeder Medevac-Operation ist der adäquate bodengebundene Transport der Patienten aus dem Schadengebiet zum Luftfahrzeug und vom Zielflughafen zur klinischen Finalversorgung. Dazu werden oftmals Fahrzeuge des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes genutzt.
Flugzeuge
Patiententransporteinheit (PTE) für Intensivtransporte (ausgestellt auf der CeBIT 2005)
Zu den modernsten MedEvac-Flugzeugen der Welt zählen die umgebauten Airbus A310 MRTT (Multi Role Transport Tanker) der deutschen Bundeswehr. Diese sind der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) unterstellt, am Flughafen Köln/Bonn stationiert und können an Bord maximal 56 Verletzte aufnehmen. Daneben gibt es auch sechs Intensivbetten für Schwerstverletzte (Patiententransporteinheit).
Erstmals wurde eine MedEvac-Maschine vom Typ Airbus im November 2000 eingesetzt, als verletzte Palästinenserkinder aus dem Gazastreifen zur Behandlung nach Deutschland gebracht wurden. Darüber hinaus kamen die Maschinen unter anderem auch 2002 während des Jahrhunderthochwassers der Elbe, 2003 nach dem Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in der afghanischen Hauptstadt Kabul, 2004 bei den Rücktransporten Verletzter nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 in Phuket (Thailand) und von verletzten Soldaten Anfang April 2010 nach Gefechten der Bundeswehr mit den Taliban zum Einsatz. Der letzte MedEvac-Einsatz fand September 2014 statt, dabei flog der A310 bei der Krise in der Ukraine verletzte ukrainische Soldaten zur Behandlung nach Deutschland.[1]
Einsatz in Kriegsgebieten
In akuten Konfliktsituationen verfügen die meisten Militärs über ein Evakuierungs- bzw. Unterstützungsprotokoll, das den Transport von Verletzten oder auch das Zubringen von Sanitätsfachpersonal regelt. Im Normalfall werden diese 'MedEvac'-Einsätze von Hubschraubern geflogen, da sie für Evakuierungseinsätze während laufender Gefechte aufgrund ihrer Flexibilität am besten geeignet sind.
Im Rahmen des ISAF-Einsatz der Bundeswehr ist dauerhaft eine MedEvac-Transall im Camp Marmal (AFG) bei Mazar e Sharif stationiert. Die Flugbereitschaft des BMVg hält außerdem seit dem 11. September 2001 immer einen A310 MRTT in MedEvac-Bereitschaft, der innerhalb kürzester Zeit in ein Einsatzgebiet starten kann.[2]
Flugzeugtypen der Bundeswehr für MedEvac-Einsätze:
Transall C-160 – Kurzstrecke, Reichweite 1.850 km[3]
Airbus A310 MRTT – Langstrecke, Reichweite 10.560 km[4]
Airbus A319 CJ – Mittel- und Langstrecke, Reichweite 7.400 km[5]
Außerdem sollen in Zukunft auch die Flugzeuge des Typs Global 5000 der Flugbereitschaft, MedEvac-fähig sein.
Hubschrauber
Rettungshubschrauber (RTH) für die Notfallrettung
Intensiv-Transport-Hubschrauber (ITH) und
Großraum-Rettungshubschrauber (GRH) für Katastropheneinsätze
Siehe auch
Hospitalschiff
Ambulanzflugzeug
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