Die Serbiendeutschen
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Die Serbiendeutschen
Die Serbiendeutschen bilden eine ethnische Minderheit in Serbien. Ihre Angehörigen siedeln hauptsächlich in der nördlichen Provinz Vojvodina. Nach der Volkszählung im Jahre 2011 lebten in Serbien nur 4064 Deutsche, davon 3272 in der Provinz Vojvodina[1] (im Jahre 2002: 3901 Deutsche in Serbien, davon 3154 in Vojvodina),[2] während Organisationen der Serbiendeutschen von bis zu 12.000 Deutschen in Serbien sprechen.[3]
Viele Deutsche in der Vojvodina bezeichnen sich selbst als Schwäbische. Auch im Ungarischen und Serbischen werden sie oft als „Schwaben“ bzw. zur Unterscheidung von den in Schwaben geborenen als Donauschwaben (serbisch Дунавске Швабе/Dunavske Švabe) oder Banater Schwaben.
In der Zwischenkriegszeit waren Deutsche die größte nationale Minderheit auf dem Gebiet des heutigen Serbiens innerhalb des Königreichs Jugoslawien, gefolgt von den Ungarn in der Vojvodina und den Kosovo-Albanern. Die deutsche Niederlage im Zweiten Weltkrieg führte zur Flucht, Deportation, Enteignung und Internierung nahezu sämtlicher Jugoslawiendeutschen als verbitterte Konsequenz des oft brutalen Verhaltens eines Teils der Jugoslawiendeutschen aber auch wegen ihrer engen Kollaboration mit der Okkupationsmacht und ihrer überlegenen Position während der Besatzungszeit.[4][5][6][7] Zehntausende sind an den Bedingungen der Internierung gestorben.
Auf Grund der fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten auf Deutsch über mehrere Jahrzehnte spricht nur ein kleiner Teil der mittleren und jungen Generation, die sich als Serbiendeutsche identifizieren, fließend Deutsch, während viele neben Serbisch oder auch primär Ungarisch sprechen. Begrenzte Deutschkenntnisse sind auch ein Hindernis für Bestrebungen in einigen Familien, ihre Kinder wieder auf Deutsch bzw. mehrsprachig mit Deutsch großzuziehen.[8]
1992 wurde in Novi Sad (Neusatz) mit dem „Deutschen Verein Donau“ der erste donauschwäbische Verein nach 1945 gegründet.[9] Dieser macht sich unter anderem für die Aufhebung der AVNOJ-Beschlüsse stark.[10] Weitere Vereine sind der 1996 gegründete „Deutsche Volksverband“ mit Sitz in Subotica (Vorsitzender Rudolf Weiss, gleichzeitig Vizepräsident der Evangelischen Kirche in Serbien),[11][12] der „Bürgerverein Adam Berenz“ in Apatin,[13][14] der „Deutsche Verein Kikinda“[15] und der Deutsche Verein „St. Gerhard“ in Sombor.[16]
Im Jahr 2007 bildete die serbiendeutsche Minderheit auf Grundlage der serbischen Minderheitengesetzgebung zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg einen Nationalrat der deutschen nationalen Minderheit (Nacionalni savet nemačke nacionalne manjine), dessen Mitglieder von den sich in Listen eintragenden Serbiendeutschen gewählt werden und dessen Amtszeit vier Jahre beträgt.[17] Der Sitz des Rates war zunächst Novi Sad, und Vorsitzender war Andreas Bürgermayer. Nach der Neuwahl des Rates 2010 wurde der Sitz nach Subotica verlegt. Vorsitzender wurde nunmehr Laslo Gence Mandler (Vizepräsident des Deutschen Volksverbandes aus Subotica), die beiden stellvertretenden Vorsitzenden dagegen Rudolf Weiss (Präsident desselben Mitgliedsverbandes) und Anton Beck (Vorsitzender des Deutschen humanitären Vereins „St. Gerhard“ aus Sombor).[18]
In den 2000er Jahren wurden mehrere Denkmäler der deutschen Bevölkerung aus der Vorkriegszeit (wieder-)errichtet.[19] Im Jahre 2008 beantragte die Vereinigung der Donauschwaben bei der regionalen Stadtregierung von Sremska Mitrovica, die Leichen der Deutschen, die in einem Nachkriegscamp der Stadt gestorben waren, wieder zu exhumieren.[20]
Siehe auch
Kroatiendeutsche
Militärverwaltung in Serbien
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Viele Deutsche in der Vojvodina bezeichnen sich selbst als Schwäbische. Auch im Ungarischen und Serbischen werden sie oft als „Schwaben“ bzw. zur Unterscheidung von den in Schwaben geborenen als Donauschwaben (serbisch Дунавске Швабе/Dunavske Švabe) oder Banater Schwaben.
In der Zwischenkriegszeit waren Deutsche die größte nationale Minderheit auf dem Gebiet des heutigen Serbiens innerhalb des Königreichs Jugoslawien, gefolgt von den Ungarn in der Vojvodina und den Kosovo-Albanern. Die deutsche Niederlage im Zweiten Weltkrieg führte zur Flucht, Deportation, Enteignung und Internierung nahezu sämtlicher Jugoslawiendeutschen als verbitterte Konsequenz des oft brutalen Verhaltens eines Teils der Jugoslawiendeutschen aber auch wegen ihrer engen Kollaboration mit der Okkupationsmacht und ihrer überlegenen Position während der Besatzungszeit.[4][5][6][7] Zehntausende sind an den Bedingungen der Internierung gestorben.
Auf Grund der fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten auf Deutsch über mehrere Jahrzehnte spricht nur ein kleiner Teil der mittleren und jungen Generation, die sich als Serbiendeutsche identifizieren, fließend Deutsch, während viele neben Serbisch oder auch primär Ungarisch sprechen. Begrenzte Deutschkenntnisse sind auch ein Hindernis für Bestrebungen in einigen Familien, ihre Kinder wieder auf Deutsch bzw. mehrsprachig mit Deutsch großzuziehen.[8]
1992 wurde in Novi Sad (Neusatz) mit dem „Deutschen Verein Donau“ der erste donauschwäbische Verein nach 1945 gegründet.[9] Dieser macht sich unter anderem für die Aufhebung der AVNOJ-Beschlüsse stark.[10] Weitere Vereine sind der 1996 gegründete „Deutsche Volksverband“ mit Sitz in Subotica (Vorsitzender Rudolf Weiss, gleichzeitig Vizepräsident der Evangelischen Kirche in Serbien),[11][12] der „Bürgerverein Adam Berenz“ in Apatin,[13][14] der „Deutsche Verein Kikinda“[15] und der Deutsche Verein „St. Gerhard“ in Sombor.[16]
Im Jahr 2007 bildete die serbiendeutsche Minderheit auf Grundlage der serbischen Minderheitengesetzgebung zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg einen Nationalrat der deutschen nationalen Minderheit (Nacionalni savet nemačke nacionalne manjine), dessen Mitglieder von den sich in Listen eintragenden Serbiendeutschen gewählt werden und dessen Amtszeit vier Jahre beträgt.[17] Der Sitz des Rates war zunächst Novi Sad, und Vorsitzender war Andreas Bürgermayer. Nach der Neuwahl des Rates 2010 wurde der Sitz nach Subotica verlegt. Vorsitzender wurde nunmehr Laslo Gence Mandler (Vizepräsident des Deutschen Volksverbandes aus Subotica), die beiden stellvertretenden Vorsitzenden dagegen Rudolf Weiss (Präsident desselben Mitgliedsverbandes) und Anton Beck (Vorsitzender des Deutschen humanitären Vereins „St. Gerhard“ aus Sombor).[18]
In den 2000er Jahren wurden mehrere Denkmäler der deutschen Bevölkerung aus der Vorkriegszeit (wieder-)errichtet.[19] Im Jahre 2008 beantragte die Vereinigung der Donauschwaben bei der regionalen Stadtregierung von Sremska Mitrovica, die Leichen der Deutschen, die in einem Nachkriegscamp der Stadt gestorben waren, wieder zu exhumieren.[20]
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Kroatiendeutsche
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