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Regierung de Maizière

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Regierung de Maizière Empty Regierung de Maizière

Beitrag  checker So Apr 26, 2015 1:43 am

Die Regierung des DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière war die erste frei gewählte und gleichzeitig letzte Regierung der DDR. Die Regierungsbildung war die Folge der Volkskammerwahl am 18. März 1990. Die Regierungszeit endete im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990.

Regierungsbildung

Regierung de Maizière Bundesarchiv_Bild_183-1990-0412-019%2C_Berlin%2C_Unterzeichnung_der_Koalitionsvereinbarungen
Unterzeichnung der Koalitionsvereinbarung am 12. April 1990

Als Ergebnis der Volkskammerwahl bildete der CDU-Spitzenkandidat Lothar de Maizière eine Koalitionsregierung, bestehend aus:

dem Wahlbündnis (ohne eine gemeinsame Liste) Allianz für Deutschland mit den Teilnehmern, das aus der ehemaligen DDR-Blockpartei Christlich-Demokratische Union Deutschlands (CDU), und den neugegründeten Parteien Deutschen Sozialen Union (DSU) und Demokratischer Aufbruch (DA)
der neu gegründeten Sozialdemokratischen Partei in der DDR
dem Wahlbündnis (mit einer gemeinsamen Liste) Bund Freier Demokraten, das aus DFP, LDP und F.D.P. bestand.

Am 12. April 1990 wurde Lothar de Maizière von der am 18. März neugewählten Volkskammer mit 265 Stimmen bei 108 Gegenstimmen und 9 Enthaltungen zum Ministerpräsidenten der DDR gewählt. Die Abgeordneten bestätigten danach en bloc auch sein Kabinett.
Regierungsumbildung im Sommer 1990

Am 24. Juli 1990 trat der Bund Freier Demokraten (Die Liberalen) aus der Koalitionsregierung aus, die zwei Minister verblieben jedoch im Kabinett. Grund waren Streitigkeiten über die Modalitäten der bevorstehenden ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2. Dezember 1990. Am 15. August kündigte Ministerpräsident Lothar de Maizière die Entlassung einiger Minister an, denen er die Schuld an der wirtschaftlichen Misere in der DDR gab: Walter Romberg (SPD, Finanzen), Peter Pollack (parteilos, Ernährung Land- und Forstwirtschaft) und Gerhard Pohl (CDU, Wirtschaft). Daraufhin zog am 20. August die SPD ihre Minister und Staatssekretäre aus der Regierung ab und beendete die Koalition.
Regierungsmitglieder

Regierung de Maizière 12. April bis 2. Oktober 1990.
Amt Name Partei Parl. Staatssekretär Staatssekretär
Ministerpräsident Lothar de Maizière CDU Günther Krause (CDU)
Amt des Ministerpräsidenten Klaus Reichenbach CDU Lothar Moritz
Gottfried Klepel
Petra Erler
Almuth Berger (Ausländerbeauftragte)
Stellvertreter des Ministerpräsidenten
und Innere Angelegenheiten Peter-Michael Diestel DSU
ab 30. Juni 1990:
parteilos
ab 3. August 1990:
CDU Peter Müller
Eberhard Stief
Auswärtige Angelegenheiten Markus Meckel
bis 20. August 1990
Lothar de Maizière
ab 22. August 1990 SPD

CDU Frank Tiesler (DSU)
Hans-Jürgen Misselwitz
bis 20. August 1990 (SPD) Kersten Radzimanowski
Helmut Domke
Regionale und Kommunale Angelegenheiten Manfred Preiß BFD Jürgen Klingbeil
Wirtschaft Gerhard Pohl
Entlassung am 16. August 1990
Gunter Halm
kommissarisch ab 16. August 1990 CDU

BFD Stefan Körber
bis 20. August 1990 (SPD) Martin Dube
Gunter Halm
Dieter Prietzel
Stefan Körber
Finanzen Walter Romberg
Entlassung am 16. August 1990
Werner Skowron
kommissarisch ab 16. August 1990 SPD

CDU Dieter Rudorf
bis 20. August 1990 (SPD) Werner Skowron
Martin Maaßen
Walter Siegert
Handel und Tourismus Sybille Reider
bis 20. August 1990
Lothar Engel
kommissarisch ab 20. August 1990 SPD

parteilos Werner Jurich
Bruno Benthin
Justiz Kurt Wünsche
Entlassung am 16. August 1990

Manfred Walther
kommissarisch ab 16. August 1990 BFD
ab 3. Juli 1990:
parteilos



CDU Rolf Schwanitz
23. Juli bis 20. August 1990 (SPD) Reinhard Nissel
Manfred Walther
Ernährung, Land- und Forstwirtschaft Peter Pollack
Entlassung am 16. August 1990
Peter Kauffold
kommissarisch 16. bis 20. August 1990
Gottfried Haschke
kommissarisch ab 20. August 1990 parteilos



SPD



CDU Peter Kauffold (SPD)
bis 16. August 1990
Gottfried Haschke (CDU)
seit 20. August 1990 Michael Heinemann
Dieter Schwarze
Arbeit und Soziales Regine Hildebrandt
bis 20. August 1990
Jürgen Kleditzsch
kommissarisch ab 22. August 1990 SPD

CDU Alwin Ziel (SPD)
bis 20. August 1990 Horst Kienitz
Fritz-Klaus Kochan
Abrüstung und Verteidigung Rainer Eppelmann DA Bertram Wieczorek (CDU) Frank Marczinek
Werner Ablaß
Jugend und Sport Cordula Schubert CDU Horst Iske
Burkhard Eisoldt
Familie und Frauen Christa Schmidt CDU Hans Geisler (CDU) Helga Kreft
Gesundheitswesen Jürgen Kleditzsch CDU Thomas Schmidt (DSU) Horst Schönfelder
Verkehr Horst Gibtner CDU Manfred Jakob Dott (DSU) Bernd Rohde
Bernward Rechel
Umwelt, Naturschutz, Energie und Reaktorsicherheit Karl-Hermann Steinberg CDU Gerhard Behrendt
Uwe Pautz
Winfried Pickart
Post- und Fernmeldewesen Emil Schnell
bis 20. August 1990
Hans-Jürgen Niehof
kommissarisch ab 20. August 1990 SPD

parteilos Hans-Jürgen Niehof (parteilos) Klaus Wolf
Jürgen Liepe
Bauwesen, Städtebau und Wohnungswirtschaft Axel Viehweger
bis 28. September 1990 BFD Michael Bräuer
Franz-Joseph Glotzbach
Forschung und Technologie Frank Terpe
bis 20. August 1990
Hans Joachim Meyer
kommissarisch ab 22. August 1990 SPD

parteilos Ernst-Hinrich Weber (CDU) Dieter Pötschke
Bildung und Wissenschaft Hans Joachim Meyer parteilos Rainer Jork (CDU) Ekkehard Schwerin
Klaus Achtel
Dieter Reiher
Kultur Herbert Schirmer CDU Udo Bartsch
Gabriele Muschter
Medienpolitik Gottfried Müller CDU Horst Schulz (CDU) Manfred Becker
Wirtschaftliche Zusammenarbeit Hans-Wilhelm Ebeling DSU
ab 2. Juli 1990:
parteilos Oswald Wutzke (CDU) Wolf-Dieter Graewe

Regierungssprecher: Matthias Gehler
Stellvertretende Regierungssprecherin: Angela Merkel

Siehe auch: Liste der deutschen Bundesregierungen

Quelle - literatur & Einzelnachweise
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