Die Sattelzeit
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Die Sattelzeit
Sattelzeit ist ein von Reinhart Koselleck in Anknüpfung an die Metapher vom ‚Bergsattel‘ geprägter Begriff zur Bezeichnung einer Übergangszeit oder Epochenschwelle zwischen Früher Neuzeit und Moderne.
Gemeint ist die Spätzeit der Aufklärung und die Zeit vor und nach der Französischen Revolution, von ungefähr 1750 bis 1850 oder 1870, in der im Zusammenhang mit den politisch-gesellschaftlichen Umwälzungen dieser Periode auch Schlüsselbegriffe für das politische Denken der Moderne einen tiefgreifenden Bedeutungswandel erfahren hätten (z. B. Staat, Bürger, Familie) oder als Neologismen (z. B. Imperialismus, Kommunismus, Klasse) überhaupt erst eingeführt worden seien. Der Bedeutungswandel ist hierbei nach Koselleck so zu verstehen, dass in Verbindung mit einer veränderten historischen Zeiterfahrung, die geschichtliche Entwicklung in neuer Weise als Wandel und Bewegung akzentuiert, auch die Bedeutungen politischer Leitbegriffe sich von überzeitlich-statischen hin zu zukunftsgerichtet-antizipatorischen Inhalten verschoben hätten.
In Ergänzung und Erweiterung des begriffsgeschichtlichen Konzepts nach Koselleck werden in der Geschichtsforschung noch weitere Veränderungsprozesse als charakteristisch für die Sattelzeit angesehen:
demografischer Wandel,
sozialer Wandel von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft,
Verkehrsrevolution durch neue Verkehrsmittel (z. B. Eisenbahn, Dampfschiff),
Beginn der Industrialisierung,
Herausbildung neuer Kultur- und Konsumformen.
In geschichts- und kulturwissenschaftlichen Arbeiten wird der Begriff Sattelzeit zuweilen auch analog auf andere Perioden gesellschaftlicher und kultureller Umbrüche übertragen.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Gemeint ist die Spätzeit der Aufklärung und die Zeit vor und nach der Französischen Revolution, von ungefähr 1750 bis 1850 oder 1870, in der im Zusammenhang mit den politisch-gesellschaftlichen Umwälzungen dieser Periode auch Schlüsselbegriffe für das politische Denken der Moderne einen tiefgreifenden Bedeutungswandel erfahren hätten (z. B. Staat, Bürger, Familie) oder als Neologismen (z. B. Imperialismus, Kommunismus, Klasse) überhaupt erst eingeführt worden seien. Der Bedeutungswandel ist hierbei nach Koselleck so zu verstehen, dass in Verbindung mit einer veränderten historischen Zeiterfahrung, die geschichtliche Entwicklung in neuer Weise als Wandel und Bewegung akzentuiert, auch die Bedeutungen politischer Leitbegriffe sich von überzeitlich-statischen hin zu zukunftsgerichtet-antizipatorischen Inhalten verschoben hätten.
In Ergänzung und Erweiterung des begriffsgeschichtlichen Konzepts nach Koselleck werden in der Geschichtsforschung noch weitere Veränderungsprozesse als charakteristisch für die Sattelzeit angesehen:
demografischer Wandel,
sozialer Wandel von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft,
Verkehrsrevolution durch neue Verkehrsmittel (z. B. Eisenbahn, Dampfschiff),
Beginn der Industrialisierung,
Herausbildung neuer Kultur- und Konsumformen.
In geschichts- und kulturwissenschaftlichen Arbeiten wird der Begriff Sattelzeit zuweilen auch analog auf andere Perioden gesellschaftlicher und kultureller Umbrüche übertragen.
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