Hanauisch-Indien
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Hanauisch-Indien
Hanauisch-Indien war der Name eines 1669 vertraglich vereinbarten, aber nie realisierten Kolonialprojekts der Grafschaft Hanau im heutigen Französisch-Guayana und im nördlichen Brasilien.
Karte von Hanauisch-Indien 1669
Johann David Welcker: Allegorie auf die Erwerbung von Surinam durch den Grafen Friedrich Kasimir von Hanau 1669. (1676) Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Inv.-Nr. 1164.
Im Juli 1669 schloss der Hanauer Geheimrat Johann Joachim Becher im Auftrag des Grafen Friedrich Casimir von Hanau in Amsterdam einen Vertrag mit der Niederländischen Westindien-Kompanie darüber, von ihr ein Gebiet von 3000 holländischen Quadratmeilen (fast 100.000 km²) als Lehen zu nehmen[1]. Ziel war es, mit einer Kolonie zu einer positiven Handelsbilanz zu gelangen, um die Finanznöte der Grafschaft Hanau auszugleichen (Merkantilismus). Geplant war, dort das Königreich Hanauisch-Indien zu gründen und die Indianer zu freundlichen und zivilisierten Menschen zu machen. Der Vertrag sah weitgehende Rechte für die Niederländische Westindien-Kompanie vor, z. B. ein Transportmonopol für den Verkehr mit der Kolonie.
Das Gebiet der geplanten Kolonie war bei weitem größer als die Grafschaft Hanau selbst (ca. 44 holländische Quadratmeilen / knapp 1.500 km²)[1]. Von Anfang an mangelte es an den Möglichkeiten, ein solches Projekt zu finanzieren, und an Kolonisten. Das Projekt endete für die Grafschaft Hanau in einem finanziellen Fiasko. Ein Versuch, es 1672 dem König von England zu verkaufen, fand dort keine Gegenliebe. Das Projekt scheiterte endgültig durch den Ausbruch des Französisch-Niederländischen Krieges im gleichen Jahr.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Karte von Hanauisch-Indien 1669
Johann David Welcker: Allegorie auf die Erwerbung von Surinam durch den Grafen Friedrich Kasimir von Hanau 1669. (1676) Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Inv.-Nr. 1164.
Im Juli 1669 schloss der Hanauer Geheimrat Johann Joachim Becher im Auftrag des Grafen Friedrich Casimir von Hanau in Amsterdam einen Vertrag mit der Niederländischen Westindien-Kompanie darüber, von ihr ein Gebiet von 3000 holländischen Quadratmeilen (fast 100.000 km²) als Lehen zu nehmen[1]. Ziel war es, mit einer Kolonie zu einer positiven Handelsbilanz zu gelangen, um die Finanznöte der Grafschaft Hanau auszugleichen (Merkantilismus). Geplant war, dort das Königreich Hanauisch-Indien zu gründen und die Indianer zu freundlichen und zivilisierten Menschen zu machen. Der Vertrag sah weitgehende Rechte für die Niederländische Westindien-Kompanie vor, z. B. ein Transportmonopol für den Verkehr mit der Kolonie.
Das Gebiet der geplanten Kolonie war bei weitem größer als die Grafschaft Hanau selbst (ca. 44 holländische Quadratmeilen / knapp 1.500 km²)[1]. Von Anfang an mangelte es an den Möglichkeiten, ein solches Projekt zu finanzieren, und an Kolonisten. Das Projekt endete für die Grafschaft Hanau in einem finanziellen Fiasko. Ein Versuch, es 1672 dem König von England zu verkaufen, fand dort keine Gegenliebe. Das Projekt scheiterte endgültig durch den Ausbruch des Französisch-Niederländischen Krieges im gleichen Jahr.
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