Laubenpieper sollen ihre Siedlung verlassen
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Laubenpieper sollen ihre Siedlung verlassen
Gänse hinter dem Haus, Gemüse im Garten, Vogelgezwitscher: Wer die kleinen Schotterwege in der Grabeland-Siedlung "Im Holzmoor" im Braunschweiger Stadtteil Querum entlangschlendert, vergisst schnell, dass es keine fünf Kilometer bis ins Stadtzentrum sind. Rund 100 Grabeland-Grundstücke sind hier seit den 1950er-Jahren entstanden, Gemüsegärten mit kleinen Hütten, aber auch teils zweigeschossige Wohnhäuser, die von den Pächtern und Mietern dauerhaft bewohnt werden. Jahrzehntelang wurde die Situation toleriert - doch jetzt ist damit Schluss. Das Gelände wurde an einen Braunschweiger Investor verkauft, die ECB Beteiligungen GmbH, die zur Borek-Unternehmensgruppe gehört. Und die will auf dem Gelände ein Wohnquartier mit Mehrfamilienhäusern errichten. Jetzt müssen die Anwohner ihre Häuser räumen. Etliche haben bereits entsprechende Verträge unterschrieben und die Grundstücke verlassen, doch einige wenige harren weiter aus. Sie wollen ihr Zuhause nicht verlassen.
Einige wollen für ihre Idylle kämpfen
Diana Muglia ist eine von ihnen. Sie wohnt seit 17 Jahren "Im Holzmoor" - für Muglia ein bezahlbarer Traum im Grünen. Die 52-Jährige dachte bisher, sie könnte hier auch alt werden. "Das ist ein Paradies für Menschen und Tiere, das uns jetzt einfach genommen wird", sagt sie. Hoffnung, in der Nähe etwas Vergleichbares zu finden, hat Muglia nicht. Die Miete für die einfachen Häuser "Im Holzmoor" sei sehr gering, für dieses Budget bekomme man in Braunschweig nicht einmal eine Wohnung. Auch ihr Nachbar Michael Borowski weiß nicht, wohin. Mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter lebt der 44-Jährige in der Siedlung. "Wir haben uns noch spät fürs Kind entschieden, auch weil es sich hier so gut leben lässt", sagt er. Rein rechtlich stehen ihre Chancen schlecht, das wissen Diana Muglia und Michael Borowski. Dennoch wollen sie nicht aufgeben. "Wenn wir nicht stark bleiben, verlieren wir alle", sagt Muglia. Sie sagt das, obwohl sich um sie herum die Abriss-Bagger ihre Arbeit begonnen haben.
Dringlichkeitsantrag im Bezirksrat verabschiedet
Hilfe bekommen die beiden von Kristine Schmieding. Sie ist Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadt-Bezirksrat. Grundsätzlich unterstütze sie das Ziel, Wohnbaufläche zu schaffen, sagt Schmieding. Doch man müsse sich auch darum kümmern, dass die derzeitigen Bewohner ein neues Zuhause finden, das sie bezahlen können. Vor wenigen Tagen verabschiedete der Bezirksrat Wabe-Schunter-Beberbach einen Dringlichkeitsantrag. Der Inhalt: Die bereits laufenden Abrissarbeiten "Im Holzmoor" müssen gestoppt werden. Denn für die noch dort wohnenden Menschen stelle der Abriss von Gebäuden eine psychische Belastung dar. Zudem sollten die Eingriffe in der Brut- und Setzzeit ohnehin unterbleiben, sagte Schmieding. Schließlich sei bekannt, dass in dem Gebiet zahlreiche Vogelarten nisteten sowie Fledermäuse lebten.
Investor will einvernehmliche Lösungen
Ein Sprecher des Investors verteidigt die laufenden Abrissarbeiten: Auf den verlassenen Grundstücken habe es Probleme mit Obdachlosen, Vandalismus und Vermüllung gegeben. Deshalb habe man begonnen, die Gebäude abzureißen, auch wenn der Bau der Mehrfamilienhäuser frühestens 2017 beginnen soll. Es gehe nicht darum, die verbliebenen Bewohner psychisch unter Druck zu setzen. Ziel sei es vielmehr, mit allen Anwohnern einvernehmliche Lösungen zu finden. Es habe dementsprechende Gespräche zwischen Anwohnern, Stadtverwaltung und Investor gegeben. "Inzwischen haben wir in 80 bis 90 Prozent der Fälle eine Lösung gefunden", so der Sprecher. Auch Astrid Brunke, Sprecherin der Anwohner "Im Holzmoor", betont gegenüber dem NDR, dass es bereits viele einvernehmliche Lösungen gebe. Und sie schreibt, die ECB Beteiligungen GmbH habe sich sehr viel Mühe dabei gegeben. Eine Ansicht, die Diana Muglia und Michael Borowski nicht teilen. "Viele haben einfach klein beigegeben, weil sehr viel Druck ausgeübt wurde", sagt Muglia.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Die NINS hat das Thema im Januar angesprochen.
Hoffentlich nicht schlafende Gunde geweckt,oder?
Quelle
Einige wollen für ihre Idylle kämpfen
Diana Muglia ist eine von ihnen. Sie wohnt seit 17 Jahren "Im Holzmoor" - für Muglia ein bezahlbarer Traum im Grünen. Die 52-Jährige dachte bisher, sie könnte hier auch alt werden. "Das ist ein Paradies für Menschen und Tiere, das uns jetzt einfach genommen wird", sagt sie. Hoffnung, in der Nähe etwas Vergleichbares zu finden, hat Muglia nicht. Die Miete für die einfachen Häuser "Im Holzmoor" sei sehr gering, für dieses Budget bekomme man in Braunschweig nicht einmal eine Wohnung. Auch ihr Nachbar Michael Borowski weiß nicht, wohin. Mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter lebt der 44-Jährige in der Siedlung. "Wir haben uns noch spät fürs Kind entschieden, auch weil es sich hier so gut leben lässt", sagt er. Rein rechtlich stehen ihre Chancen schlecht, das wissen Diana Muglia und Michael Borowski. Dennoch wollen sie nicht aufgeben. "Wenn wir nicht stark bleiben, verlieren wir alle", sagt Muglia. Sie sagt das, obwohl sich um sie herum die Abriss-Bagger ihre Arbeit begonnen haben.
Dringlichkeitsantrag im Bezirksrat verabschiedet
Hilfe bekommen die beiden von Kristine Schmieding. Sie ist Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadt-Bezirksrat. Grundsätzlich unterstütze sie das Ziel, Wohnbaufläche zu schaffen, sagt Schmieding. Doch man müsse sich auch darum kümmern, dass die derzeitigen Bewohner ein neues Zuhause finden, das sie bezahlen können. Vor wenigen Tagen verabschiedete der Bezirksrat Wabe-Schunter-Beberbach einen Dringlichkeitsantrag. Der Inhalt: Die bereits laufenden Abrissarbeiten "Im Holzmoor" müssen gestoppt werden. Denn für die noch dort wohnenden Menschen stelle der Abriss von Gebäuden eine psychische Belastung dar. Zudem sollten die Eingriffe in der Brut- und Setzzeit ohnehin unterbleiben, sagte Schmieding. Schließlich sei bekannt, dass in dem Gebiet zahlreiche Vogelarten nisteten sowie Fledermäuse lebten.
Investor will einvernehmliche Lösungen
Ein Sprecher des Investors verteidigt die laufenden Abrissarbeiten: Auf den verlassenen Grundstücken habe es Probleme mit Obdachlosen, Vandalismus und Vermüllung gegeben. Deshalb habe man begonnen, die Gebäude abzureißen, auch wenn der Bau der Mehrfamilienhäuser frühestens 2017 beginnen soll. Es gehe nicht darum, die verbliebenen Bewohner psychisch unter Druck zu setzen. Ziel sei es vielmehr, mit allen Anwohnern einvernehmliche Lösungen zu finden. Es habe dementsprechende Gespräche zwischen Anwohnern, Stadtverwaltung und Investor gegeben. "Inzwischen haben wir in 80 bis 90 Prozent der Fälle eine Lösung gefunden", so der Sprecher. Auch Astrid Brunke, Sprecherin der Anwohner "Im Holzmoor", betont gegenüber dem NDR, dass es bereits viele einvernehmliche Lösungen gebe. Und sie schreibt, die ECB Beteiligungen GmbH habe sich sehr viel Mühe dabei gegeben. Eine Ansicht, die Diana Muglia und Michael Borowski nicht teilen. "Viele haben einfach klein beigegeben, weil sehr viel Druck ausgeübt wurde", sagt Muglia.
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Hoffentlich nicht schlafende Gunde geweckt,oder?
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