Georg der Bärtige
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Georg der Bärtige
Georg der Bärtige (* 27. August 1471 in Meißen; † 17. April 1539 in Dresden) war Herzog des albertinischen Sachsens sowie Herzog von Sagan.
Leben
Georg der Bärtige wurde als Sohn von Albrecht dem Beherzten und Sidonie von Böhmen geboren. Während der Abwesenheit seines Vaters auf Kriegszügen in Flandern und Friesland nahm Georg bereits ab 1488 in Vertretung verschiedene Amtsgeschäfte wahr, unter anderem die Bergwerksangelegenheiten. In der Inschrift des in der Regierungszeit Albrechts in den MünzstätteZwickau und Schneeberg geprägten Bartgroschens von 1492 und 1493 erscheint Herzog Georg als Vertreter seines Vaters auf den gemeinschaftlich geprägten Grosche der Wettiner. Er gilt als Gründer der Stadt Annaberg.
Reiterstandbild am Georgentor
Ab 1500 übernahm er die Regierungsgeschäfte im albertinischen Sachsen vollständig. Da er für die geistliche Laufbahn bestimmt gewesen war, hatte Georg eine gute Bildung erhalten. Er war des Lateinischen kundig und interessierte sich für theologische Fragen.
Sein jüngerer Bruder Heinrich hatte vom gemeinsamen Vater Albrecht Friesland geerbt. Doch weil sich die Friesen seiner Herrschaft widersetzten und er zur Regierung unfähig war, verzichtete er am 30. Mai 1505 in einem Vertrag mit seinem Bruder Georg auf Friesland und begnügte sich mit den Ämtern Freiberg und Wolkenstein. In Friesland kam es von 1514 bis 1517 zur sogenannten Sächsischen Fehde, einer Auseinandersetzung gegen Edzard I. von Ostfriesland um die Stadt Groningen.
Gedenktafel am Meißner Dom in Meißen
Georg war ein entschiedener Gegner der Lehren von Jan Hus und Martin Luther. Im Jahr 1523 ließ er in seinem Land sämtliche Lutherbibeln konfiszieren. Im Juli 1525 schloss Georg sich mit verschiedenen norddeutschen, katholischen Fürsten im Dessauer Bund zusammen, um die Weiterverbreitung der lutherischen Lehren zu verhindern. Trotz aller dieser Bemühungen konnte er nicht verhindern, dass die Reformation auch in sein Land eindrang.
Vereint mit Landgraf Philipp von Hessen und Herzog Heinrich von Braunschweig vernichtete Georg im Bauernkrieg im Mai 1525 das Heer der aufständischen Bauern bei Frankenhausen.
Infolge von Meinungsverschiedenheiten kam es 1530 bis Ende 1533 zur sogenannten sächsischen Münztrennung zwischen dem ernestinischen Kurfürsten Johann dem Beständigen und Georg. Darin vertrat der Herzog die Auffassung, dass es die Rechtlichkeit verlange, den von der Bevölkerung vorausgesetzten Wert der Guldengroschen beizubehalten und ließ besonders gekennzeichnete Münzen im eigenen Namen in den Münzstätten Freiberg, Leipzig und Annaberg prägen.
Georg war 38 Jahre mit Barbara (1478–1534), der Tochter des Königs Kasimir IV. von Polen verheiratet. Nach ihrem Tod ließ er sich als Zeichen seiner Trauer den Bart wachsen, was ihm den Beinamen der Bärtige einbrachte. Georg der Bärtige verstarb 1539 in Dresden und wurde an der Seite seiner Frau in einer Grabkapelle im Meißner Dom beigesetzt.
Sein Sohn Johann war kränklich und starb kinderlos am 11. Januar 1537. Sein zweiter Sohn Friedrich war geistig behindert und starb noch vor dem Vater am 26. Februar 1539. Das albertinische Herzogtum Sachsen fiel an seinen lutherisch gesinnten Bruder Heinrich, was Georg zu Lebzeiten vergeblich zu vereiteln versuchte. Seine Tochter Christine heiratete 1523 Landgraf Philipp von Hessen, der 1526 in Hessen die Reformation einführte.
Georgs Schwiegertochter Elisabeth von Rochlitz, als geborene Landgräfin von Hessen die Schwester Philipps des Großmütigen, führte in ihrem Wittumssitz die Reformation ein.
Georg war Träger der Ordenskette vom Goldenen Vlies.
Ehe und Nachkommen
Georg der Bärtige heiratete am 21. November 1496 in Leipzig Barbara (1478–1534), eine Tochter von Kasimir IV., König von Polen. Aus ihrer Ehe entstammten folgende Kinder:
Christoph (* 8. September 1497 in Dresden, † 5. Dezember 1497 in Leipzig), Erbprinz von Sachsen
Johann (1498–1537), Erbprinz von Sachsen ∞ Elisabeth von Hessen
Wolfgang (* 1499, † 12. Januar 1500 in Dresden)
Anna (* 21. Januar 1500, † 23. Januar 1500)
Christoph (*/† 27. Mai 1501)
Agnes (* 7. Januar 1503, † 16. April 1503)
Friedrich (1504–1539), Erbprinz von Sachsen ∞ Elisabeth von Mansfeld-Vorderort
Christina (1505–1549) ∞ Philipp I. von Hessen
Magdalene (1507–1534) ∞ Joachim II. von Brandenburg
Margaretha (* 7. September 1508 in Dresden, † zwischen 7. September und 19. Dezember 1510)
Vorfahren
Ahnentafel Georg der Bärtige
Ururgroßeltern
Markgraf
Friedrich III. (1332–1381)
∞ 1346
Katharina von Henneberg (1334–1397)
Herzog
Heinrich I. zu Braunschweig-Lüneburg (1355–1416)
Sophie von Pommern (1370–1406)
Herzog
Leopold III. (1351–1386)
∞ 1365
Viridis Visconti von Mailand (1350–1414)
Ziemowit IV.
Alexandra von Litauen
Boček II. von Podiebrad (–1417)
Anna Elisabeth von Leipa
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Urgroßeltern
Kurfürst Friedrich I. von Sachsen (1370–1428)
∞ 1402
Katharina von Braunschweig-Lüneburg (1395–1442)
Herzog Ernst der Eiserne (1377–1424)
∞ 1412
Cimburgis von Masowien (1394/97–1429)
Viktorin von Podiebrad (1403–1427)
Anna von Wartenberg (1403–1427)
Adlige Smil von Sternberg (–1431)
Barbara von Pardubitz (–1433)
Großeltern
Kurfürst Friedrich II. (1412–1464)
∞ 1431
Margaretha von Österreich (1416–1486)
König Georg von Podiebrad (1420–1471)
∞ 1441
Kunigunde von Sternberg (1425–1449)
Eltern
Herzog Albrecht der Beherzte (1443–1500)
∞ 1464
Sidonie von Böhmen (1449–1510)
Georg der Bärtige
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Georg der Bärtige wurde als Sohn von Albrecht dem Beherzten und Sidonie von Böhmen geboren. Während der Abwesenheit seines Vaters auf Kriegszügen in Flandern und Friesland nahm Georg bereits ab 1488 in Vertretung verschiedene Amtsgeschäfte wahr, unter anderem die Bergwerksangelegenheiten. In der Inschrift des in der Regierungszeit Albrechts in den MünzstätteZwickau und Schneeberg geprägten Bartgroschens von 1492 und 1493 erscheint Herzog Georg als Vertreter seines Vaters auf den gemeinschaftlich geprägten Grosche der Wettiner. Er gilt als Gründer der Stadt Annaberg.
Reiterstandbild am Georgentor
Ab 1500 übernahm er die Regierungsgeschäfte im albertinischen Sachsen vollständig. Da er für die geistliche Laufbahn bestimmt gewesen war, hatte Georg eine gute Bildung erhalten. Er war des Lateinischen kundig und interessierte sich für theologische Fragen.
Sein jüngerer Bruder Heinrich hatte vom gemeinsamen Vater Albrecht Friesland geerbt. Doch weil sich die Friesen seiner Herrschaft widersetzten und er zur Regierung unfähig war, verzichtete er am 30. Mai 1505 in einem Vertrag mit seinem Bruder Georg auf Friesland und begnügte sich mit den Ämtern Freiberg und Wolkenstein. In Friesland kam es von 1514 bis 1517 zur sogenannten Sächsischen Fehde, einer Auseinandersetzung gegen Edzard I. von Ostfriesland um die Stadt Groningen.
Gedenktafel am Meißner Dom in Meißen
Georg war ein entschiedener Gegner der Lehren von Jan Hus und Martin Luther. Im Jahr 1523 ließ er in seinem Land sämtliche Lutherbibeln konfiszieren. Im Juli 1525 schloss Georg sich mit verschiedenen norddeutschen, katholischen Fürsten im Dessauer Bund zusammen, um die Weiterverbreitung der lutherischen Lehren zu verhindern. Trotz aller dieser Bemühungen konnte er nicht verhindern, dass die Reformation auch in sein Land eindrang.
Vereint mit Landgraf Philipp von Hessen und Herzog Heinrich von Braunschweig vernichtete Georg im Bauernkrieg im Mai 1525 das Heer der aufständischen Bauern bei Frankenhausen.
Infolge von Meinungsverschiedenheiten kam es 1530 bis Ende 1533 zur sogenannten sächsischen Münztrennung zwischen dem ernestinischen Kurfürsten Johann dem Beständigen und Georg. Darin vertrat der Herzog die Auffassung, dass es die Rechtlichkeit verlange, den von der Bevölkerung vorausgesetzten Wert der Guldengroschen beizubehalten und ließ besonders gekennzeichnete Münzen im eigenen Namen in den Münzstätten Freiberg, Leipzig und Annaberg prägen.
Georg war 38 Jahre mit Barbara (1478–1534), der Tochter des Königs Kasimir IV. von Polen verheiratet. Nach ihrem Tod ließ er sich als Zeichen seiner Trauer den Bart wachsen, was ihm den Beinamen der Bärtige einbrachte. Georg der Bärtige verstarb 1539 in Dresden und wurde an der Seite seiner Frau in einer Grabkapelle im Meißner Dom beigesetzt.
Sein Sohn Johann war kränklich und starb kinderlos am 11. Januar 1537. Sein zweiter Sohn Friedrich war geistig behindert und starb noch vor dem Vater am 26. Februar 1539. Das albertinische Herzogtum Sachsen fiel an seinen lutherisch gesinnten Bruder Heinrich, was Georg zu Lebzeiten vergeblich zu vereiteln versuchte. Seine Tochter Christine heiratete 1523 Landgraf Philipp von Hessen, der 1526 in Hessen die Reformation einführte.
Georgs Schwiegertochter Elisabeth von Rochlitz, als geborene Landgräfin von Hessen die Schwester Philipps des Großmütigen, führte in ihrem Wittumssitz die Reformation ein.
Georg war Träger der Ordenskette vom Goldenen Vlies.
Ehe und Nachkommen
Georg der Bärtige heiratete am 21. November 1496 in Leipzig Barbara (1478–1534), eine Tochter von Kasimir IV., König von Polen. Aus ihrer Ehe entstammten folgende Kinder:
Christoph (* 8. September 1497 in Dresden, † 5. Dezember 1497 in Leipzig), Erbprinz von Sachsen
Johann (1498–1537), Erbprinz von Sachsen ∞ Elisabeth von Hessen
Wolfgang (* 1499, † 12. Januar 1500 in Dresden)
Anna (* 21. Januar 1500, † 23. Januar 1500)
Christoph (*/† 27. Mai 1501)
Agnes (* 7. Januar 1503, † 16. April 1503)
Friedrich (1504–1539), Erbprinz von Sachsen ∞ Elisabeth von Mansfeld-Vorderort
Christina (1505–1549) ∞ Philipp I. von Hessen
Magdalene (1507–1534) ∞ Joachim II. von Brandenburg
Margaretha (* 7. September 1508 in Dresden, † zwischen 7. September und 19. Dezember 1510)
Vorfahren
Ahnentafel Georg der Bärtige
Ururgroßeltern
Markgraf
Friedrich III. (1332–1381)
∞ 1346
Katharina von Henneberg (1334–1397)
Herzog
Heinrich I. zu Braunschweig-Lüneburg (1355–1416)
Sophie von Pommern (1370–1406)
Herzog
Leopold III. (1351–1386)
∞ 1365
Viridis Visconti von Mailand (1350–1414)
Ziemowit IV.
Alexandra von Litauen
Boček II. von Podiebrad (–1417)
Anna Elisabeth von Leipa
?
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Urgroßeltern
Kurfürst Friedrich I. von Sachsen (1370–1428)
∞ 1402
Katharina von Braunschweig-Lüneburg (1395–1442)
Herzog Ernst der Eiserne (1377–1424)
∞ 1412
Cimburgis von Masowien (1394/97–1429)
Viktorin von Podiebrad (1403–1427)
Anna von Wartenberg (1403–1427)
Adlige Smil von Sternberg (–1431)
Barbara von Pardubitz (–1433)
Großeltern
Kurfürst Friedrich II. (1412–1464)
∞ 1431
Margaretha von Österreich (1416–1486)
König Georg von Podiebrad (1420–1471)
∞ 1441
Kunigunde von Sternberg (1425–1449)
Eltern
Herzog Albrecht der Beherzte (1443–1500)
∞ 1464
Sidonie von Böhmen (1449–1510)
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