Die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP)
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Die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP)
Die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) ist nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz die größte rechtsextreme Kulturvereinigung in Deutschland und stand zumindest im Jahr 2005, laut Verfassungsschutzbericht aus dem Jahre 2006, der NPD nahe.[1] Sie gibt als Kontaktadresse ein Sekretariat mit Postfach in Oberboihingen bei Nürtingen an[2][3][4] und ist in mehrere regional tätige Arbeitskreise untergliedert[5][6]. Ihr gehören vor allem rechtsextreme Verleger, Buchhändler, Redakteure und Schriftsteller an. Die GfP sieht ihre Aufgabe darin, „sich für die Freiheit und Wahrheit des Wortes einzusetzen“, wobei die GfP unterstellt, dass Freiheit und Wahrheit – beispielsweise auf dem Gebiet der Zeitgeschichtsforschung – in Deutschland unterdrückt werden.[7]
Gründung
Die GfP wurde 1960 von ehemaligen Angehörigen der NSDAP und der SS gegründet.[8] Eine besondere Rolle kam dabei dem ehemaligen stellvertretenden Reichspressechef der NSDAP, Helmut Sündermann, zu. Mitgründer waren außerdem Kurt Ziesel, Erich Kern, Herbert Böhme und der einstige persönliche Referent des NS-Außenministers Joachim von Ribbentrop, Peter Kleist.
Die GfP schrieb hierzu: „Zu Pfingsten 1960 trafen sich in Neustadt an der Weinstraße Verleger, Redakteure, Schriftsteller, Buchhändler und Freunde einer freien Publizistik, um sich gegen eine unheilvolle Entwicklung zu verbinden.“ „Anläßlich der Frankfurter Buchmesse 1960“ sei die Gesellschaft für freie Publizistik als eingetragener Verein gegründet worden.[9]
Vorstände
Vorstandstätigkeiten üben bzw. übten seit 1991 unter anderem folgende Personen aus:
Peter Dehoust
Rudolf Enßlen
Heinz Dietrich Flöter
Holle Grimm
Rolf Kosiek
Wolf Lehner
Andreas Molau
Harald Neubauer
Margret Nickel
Martin Pfeiffer
Karl Richter
Olaf Rose
Jürgen Schützinger
Gert Sudholt
Gert Sudholt übernahm 1973 den Vorsitz und wurde 1983 durch Holle Grimm abgelöst. 1991 bis 2005 war Rolf Kosiek – ein Multifunktionär im rechtsextremen Spektrum aus Nürtingen – erster Vorsitzender, von 2005 bis 2010 war Andreas Molau Vorsitzender der GfP und Rolf Kosiek zusammen mit dem mehrfach wegen Volksverhetzung vorbestraften Gert Sudholt zweiter Vorsitzender. Mit Molaus Vorstandschaft fand eine Hinwendung zur NPD statt. Seit Mai 2010 ist Martin Pfeiffer Vorsitzender der GfP.
Zusammenarbeit
Von Beginn an arbeitete die GfP eng mit dem Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes und deren späterer Abspaltung, der Deutschen Kulturgemeinschaft, zusammen. Spätestens seit den 1990er Jahren ist ein erheblicher Einfluss der Redaktion der Zeitschrift Nation und Europa auf die GfP zu verzeichnen. Seit 2000 arbeitet die GfP eng mit der Deutschen Studiengemeinschaft (DSG) zusammen, einem rechtsextremen Zirkel[10].
Themen
Themen der GfP sind insbesondere die „Infragestellung der Vergasung von Millionen von Juden“ (nach Helmut Rannacher, früherer Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg; siehe hierzu Holocaustleugnung), das Bestreiten oder das Relativieren der Kriegsschuld Deutschlands, die „Ausländerfrage“, die „Meinungsfreiheit für nationale Publizistik“ und weitere revisionistische Theorien und Ansätze. Zu den Hauptaufgaben der GfP gehört die Förderung der Zusammenarbeit rechter und rechtsextremer Verleger sowie zwischen Verlegern und Autoren und die politische und juristische Unterstützung im Fall von polizeilichen oder staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen die Verfasser rechtsgerichteter Schriften. Auch verbreitet die GfP in ihrem Webauftritt an prominenter Stelle – Eingangsseite ihres Webauftritts – Ansichten wie „‚Nigger‘ ist kein Schimpfwort“ (gfp-netz.de vom 17. Dezember 2007).
Die GfP will – wie sie es ausdrückt – einen Beitrag zu einem Kontrastprogramm zu der „täglichen Indoktrination“ eines „politisch korrekten, dem Zeitgeist entsprechenden Denkens, das aber eine seine Substanz und Zukunft zerstörende Wirkung hat“, liefern.[11]
Kongresse und Publikationen
Die GfP organisiert Jahreskongresse, an denen insbesondere Autoren, Wissenschaftler und Politiker aus dem rechtskonservativen bis rechtsextremen Spektrum teilnehmen. Sie sind ein wichtiger Ort für Strategiediskussionen, mit denen die GfP versucht, unter anderem durch Preisverleihungen Einfluss auf die Gegenwartspublizistik zu nehmen. Einige Referenten waren oder sind Mitglieder der NPD, des Witikobundes oder veröffentlichen in Zeitschriften wie Nation und Europa. Auch einzelne CDU-Mitglieder wie Albrecht Jebens oder Hans-Helmuth Knütter hielten Vorträge bei der GfP. Die Vorträge der Kongresse werden von der GfP in Sammelbänden veröffentlicht. Außerdem erscheint vierteljährlich das Das Freie Forum als Organisationsrundbrief.
Liste von Vortragenden
Zu den Vortragenden, die vielfach auch Mitglieder der GfP sind, gehören u. a.:[12]
Richard W. Eichler
Robert Hepp
Alfred Keck
Theodor Schmidt-Kaler
Hans-Helmuth Knütter
Peter Dehoust
Georg Franz-Willing
David Irving
Dankwart Kluge
Rolf Kosiek
Franz Kurowski
Heinrich Jordis von Lohausen
Gert Meier
Andreas Mölzer
Harald Neubauer
Manuel Ochsenreiter
Wilfred von Oven
Michael Paulwitz
Thomas Paulwitz
Karl Richter
Hans-Dietrich Sander
Otto Scrinzi
Gert Sudholt
Franz Uhle-Wettler
Reinhard Uhle-Wettler
Thor von Waldstein
Udo Walendy
Preisverleihungen
Seit 1962 verleiht die GfP auf ihren Jahreskongressen die Ulrich-von-Hutten-Medaille an Personen, die sich, aus Sicht der GfP, „besonders stark für die Freiheit der Meinungsäußerung und die historische Wahrheit in der Zeitgeschichte eingesetzt“ haben. Preisträger sind:[13]
1964 David L. Hoggan
1969 Hans Grimm (posthum)
1969 Hans Wilhelm Hagen
1970 Otto Spatz
1971 Arthur Ehrhardt (posthum)
1972 Fritz Stüber
1973 Anneliese von Ribbentrop
1974 Helmut Sündermann (posthum)
1975 Heinrich Härtle
1976 Fritz Münch
1978 Reinhard Pozorny
1979 Waldemar Schütz
1980 Arno Breker
1981 Gerhard Schumann
1982 Erich Kern
1985 Georg Franz-Willing
1987 Gustav Sichelschmidt
1988 Adolf von Thadden
1992 Werner Kuhnt
1994 Holle Grimm
1996 Peter Dehoust
1997 Wilfred von Oven
1999 Nikolaus von Preradovich
2000 Wolfgang Strauß
2001 Udo Walendy
2002 Ilse Dvorak-Stocker
2003 Wigbert Grabert
2004 Hajo Herrmann
2005 Konrad Windisch
2006 Wjatscheslaw Daschitschew
2007 Erich Priebke
2008 Herbert Fleissner
2010 Gerhard Frey
2011 Otto Scrinzi
2012 Rolf Kosiek
2013 Alfred Mechtersheimer
2014 Gerd Schultze-Rhonhof
2008 verlieh die Gesellschaft ihren jährlichen Förderpreis für Publizistik der Zeitschrift Hier & Jetzt, einem vierteljährlich erscheinenden Organ der Jungen Nationaldemokraten.[14]
Verbundene Verlage
Eng mit der GfP verbunden sind der Grabert Verlag, die Verlagsgesellschaft Berg und der Nation Europa-Verlag, die von ihr profitieren.[15]
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Gründung
Die GfP wurde 1960 von ehemaligen Angehörigen der NSDAP und der SS gegründet.[8] Eine besondere Rolle kam dabei dem ehemaligen stellvertretenden Reichspressechef der NSDAP, Helmut Sündermann, zu. Mitgründer waren außerdem Kurt Ziesel, Erich Kern, Herbert Böhme und der einstige persönliche Referent des NS-Außenministers Joachim von Ribbentrop, Peter Kleist.
Die GfP schrieb hierzu: „Zu Pfingsten 1960 trafen sich in Neustadt an der Weinstraße Verleger, Redakteure, Schriftsteller, Buchhändler und Freunde einer freien Publizistik, um sich gegen eine unheilvolle Entwicklung zu verbinden.“ „Anläßlich der Frankfurter Buchmesse 1960“ sei die Gesellschaft für freie Publizistik als eingetragener Verein gegründet worden.[9]
Vorstände
Vorstandstätigkeiten üben bzw. übten seit 1991 unter anderem folgende Personen aus:
Peter Dehoust
Rudolf Enßlen
Heinz Dietrich Flöter
Holle Grimm
Rolf Kosiek
Wolf Lehner
Andreas Molau
Harald Neubauer
Margret Nickel
Martin Pfeiffer
Karl Richter
Olaf Rose
Jürgen Schützinger
Gert Sudholt
Gert Sudholt übernahm 1973 den Vorsitz und wurde 1983 durch Holle Grimm abgelöst. 1991 bis 2005 war Rolf Kosiek – ein Multifunktionär im rechtsextremen Spektrum aus Nürtingen – erster Vorsitzender, von 2005 bis 2010 war Andreas Molau Vorsitzender der GfP und Rolf Kosiek zusammen mit dem mehrfach wegen Volksverhetzung vorbestraften Gert Sudholt zweiter Vorsitzender. Mit Molaus Vorstandschaft fand eine Hinwendung zur NPD statt. Seit Mai 2010 ist Martin Pfeiffer Vorsitzender der GfP.
Zusammenarbeit
Von Beginn an arbeitete die GfP eng mit dem Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes und deren späterer Abspaltung, der Deutschen Kulturgemeinschaft, zusammen. Spätestens seit den 1990er Jahren ist ein erheblicher Einfluss der Redaktion der Zeitschrift Nation und Europa auf die GfP zu verzeichnen. Seit 2000 arbeitet die GfP eng mit der Deutschen Studiengemeinschaft (DSG) zusammen, einem rechtsextremen Zirkel[10].
Themen
Themen der GfP sind insbesondere die „Infragestellung der Vergasung von Millionen von Juden“ (nach Helmut Rannacher, früherer Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg; siehe hierzu Holocaustleugnung), das Bestreiten oder das Relativieren der Kriegsschuld Deutschlands, die „Ausländerfrage“, die „Meinungsfreiheit für nationale Publizistik“ und weitere revisionistische Theorien und Ansätze. Zu den Hauptaufgaben der GfP gehört die Förderung der Zusammenarbeit rechter und rechtsextremer Verleger sowie zwischen Verlegern und Autoren und die politische und juristische Unterstützung im Fall von polizeilichen oder staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen die Verfasser rechtsgerichteter Schriften. Auch verbreitet die GfP in ihrem Webauftritt an prominenter Stelle – Eingangsseite ihres Webauftritts – Ansichten wie „‚Nigger‘ ist kein Schimpfwort“ (gfp-netz.de vom 17. Dezember 2007).
Die GfP will – wie sie es ausdrückt – einen Beitrag zu einem Kontrastprogramm zu der „täglichen Indoktrination“ eines „politisch korrekten, dem Zeitgeist entsprechenden Denkens, das aber eine seine Substanz und Zukunft zerstörende Wirkung hat“, liefern.[11]
Kongresse und Publikationen
Die GfP organisiert Jahreskongresse, an denen insbesondere Autoren, Wissenschaftler und Politiker aus dem rechtskonservativen bis rechtsextremen Spektrum teilnehmen. Sie sind ein wichtiger Ort für Strategiediskussionen, mit denen die GfP versucht, unter anderem durch Preisverleihungen Einfluss auf die Gegenwartspublizistik zu nehmen. Einige Referenten waren oder sind Mitglieder der NPD, des Witikobundes oder veröffentlichen in Zeitschriften wie Nation und Europa. Auch einzelne CDU-Mitglieder wie Albrecht Jebens oder Hans-Helmuth Knütter hielten Vorträge bei der GfP. Die Vorträge der Kongresse werden von der GfP in Sammelbänden veröffentlicht. Außerdem erscheint vierteljährlich das Das Freie Forum als Organisationsrundbrief.
Liste von Vortragenden
Zu den Vortragenden, die vielfach auch Mitglieder der GfP sind, gehören u. a.:[12]
Richard W. Eichler
Robert Hepp
Alfred Keck
Theodor Schmidt-Kaler
Hans-Helmuth Knütter
Peter Dehoust
Georg Franz-Willing
David Irving
Dankwart Kluge
Rolf Kosiek
Franz Kurowski
Heinrich Jordis von Lohausen
Gert Meier
Andreas Mölzer
Harald Neubauer
Manuel Ochsenreiter
Wilfred von Oven
Michael Paulwitz
Thomas Paulwitz
Karl Richter
Hans-Dietrich Sander
Otto Scrinzi
Gert Sudholt
Franz Uhle-Wettler
Reinhard Uhle-Wettler
Thor von Waldstein
Udo Walendy
Preisverleihungen
Seit 1962 verleiht die GfP auf ihren Jahreskongressen die Ulrich-von-Hutten-Medaille an Personen, die sich, aus Sicht der GfP, „besonders stark für die Freiheit der Meinungsäußerung und die historische Wahrheit in der Zeitgeschichte eingesetzt“ haben. Preisträger sind:[13]
1964 David L. Hoggan
1969 Hans Grimm (posthum)
1969 Hans Wilhelm Hagen
1970 Otto Spatz
1971 Arthur Ehrhardt (posthum)
1972 Fritz Stüber
1973 Anneliese von Ribbentrop
1974 Helmut Sündermann (posthum)
1975 Heinrich Härtle
1976 Fritz Münch
1978 Reinhard Pozorny
1979 Waldemar Schütz
1980 Arno Breker
1981 Gerhard Schumann
1982 Erich Kern
1985 Georg Franz-Willing
1987 Gustav Sichelschmidt
1988 Adolf von Thadden
1992 Werner Kuhnt
1994 Holle Grimm
1996 Peter Dehoust
1997 Wilfred von Oven
1999 Nikolaus von Preradovich
2000 Wolfgang Strauß
2001 Udo Walendy
2002 Ilse Dvorak-Stocker
2003 Wigbert Grabert
2004 Hajo Herrmann
2005 Konrad Windisch
2006 Wjatscheslaw Daschitschew
2007 Erich Priebke
2008 Herbert Fleissner
2010 Gerhard Frey
2011 Otto Scrinzi
2012 Rolf Kosiek
2013 Alfred Mechtersheimer
2014 Gerd Schultze-Rhonhof
2008 verlieh die Gesellschaft ihren jährlichen Förderpreis für Publizistik der Zeitschrift Hier & Jetzt, einem vierteljährlich erscheinenden Organ der Jungen Nationaldemokraten.[14]
Verbundene Verlage
Eng mit der GfP verbunden sind der Grabert Verlag, die Verlagsgesellschaft Berg und der Nation Europa-Verlag, die von ihr profitieren.[15]
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