The Most Excellent Order of the British Empire
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The Most Excellent Order of the British Empire
The Most Excellent Order of the British Empire (kurz Order of the British Empire) ist ein britischer Verdienstorden, der 1917 von König Georg V. gestiftet wurde. Er umfasst fünf Ordensstufen, die Anzahl der Mitglieder ist zahlenmäßig nicht begrenzt. Es ist der jüngste der britischen Ritterorden und der am häufigsten verliehene. Da mit dem Order of the British Empire auch zahlreiche Bürger fremder Staaten ausgezeichnet werden, ist er außerdem der britische Verdienstorden mit den weitaus meisten ausländischen Ehrenmitgliedern.
Ordensgliederung
Die optionale Ausführung für Frauen hängt an einer Schleife. Foto: Die australische Feministin Bessie Rischbieth mit dem ihr verliehenen OBE.
Die Mitglieder des Ordens sind in fünf Stufen gegliedert:
Knight Grand Cross oder Dame Grand Cross (GBE)
Knight Commander (KBE) oder Dame Commander (DBE)
Commander (CBE)
Officer (OBE)
Member (MBE)
Orden des CBE
Mit den beiden höchsten Stufen ist, sofern es sich um Untertanen der britischen Krone handelt, eine Nobilitierung verbunden; die Ausgezeichneten werden in den persönlichen, nicht-erblichen Adelsstand erhoben und tragen fortan den Titel Sir bzw. Dame.
Die Gesamtheit der Ordensmitglieder ist in eine zivile und in eine militärische Abteilung (Civil Division und Military Division) gegliedert, wobei das Band der Military Division bei allen Abstufungen einen grauen Mittelstreifen aufweist, der bei der Civil Division fehlt. Souverän des Order of the British Empire ist der jeweilige britische Monarch, zurzeit also Königin Elisabeth II. Zu dem fünfklassigen Orden gehörte bis 1993 eine affiliierte Medaille, die British Empire Medal (BEM). Im Oktober 2011 kündigte Premierminister David Cameron an, diese Medaille als Anerkennung für herausragende Leistungen im kommunalen Bereich wieder einzuführen. Die ersten von rund 300 Verleihungen wurden im Zusammenhang mit dem diamantenen Regierungsjubiläum von Königin Elisabeth II. im Jahr 2012 vorgenommen. Anders als bei den regulären Ordensstufen, die üblicherweise die Monarchin selbst überreicht, werden die Medaillen von den Lord Lieutenants einzelner Grafschaften ausgehändigt.[1]
Insignien
MBE (zivile Abteilung), Vorder- und Rückseite
Bruststern zum GBE
Die beiden unteren Ordensstufen, Member („Mitglied“) und Officer („Offizier“), werden wie abgebildet am Band getragen, wobei das Ordenszeichen eines Member silber-, das eines Officer goldfarben ist. Das Kreuz des Commander („Komtur“) ist blau emailliert und wird als Halsorden getragen. Frauen tragen diese drei Stufen stets an der Damenschleife.
Für die Insignien der Knight Commander und Dame Commander („Großkomtur“) gilt dasselbe wie für das Kreuz der Commanders, allerdings gehört dazu noch ein Bruststern. Das Grand Cross („Großkreuz“) wird als Hüftdekoration an einer Schärpe (Schulterband) getragen, wozu ebenfalls ein Bruststern gehört.
Verleihung
Ernennungsurkunde für Sevee Charuruks für seine Verdienste um den Erhalt des Kundasang War Memorial
Wie die meisten anderen Orden und Ehrenzeichen des Vereinigten Königreichs wird der Order of the British Empire aufgrund einer Nominierung durch den Premierminister vergeben, wobei heute jede Person Vorschläge an die Regierung machen kann, wer ausgezeichnet werden soll. In den Rathäusern und Gemeindeämtern stehen Informationsbroschüren und Formulare zur Verfügung und wird über die Bedingungen von Vorschlägen beraten. Für die Auszeichnung von Ausländern einschließlich ausländischer Diplomaten sind das britische Außenministerium beziehungsweise die diplomatischen Vertretungen des Vereinigten Königreichs zuständig, die die Empfehlung an das Büro des Premierministers weiterleiten.
Durch die Verleihung der obersten beiden Stufen des Order of the British Empire können Bürger des Vereinigten Königreiches sowie Bürger jener Commonwealth-Staaten, die den britischen Monarchen als ihr Staatsoberhaupt anerkennen (Commonwealth Realms), in den Adelsstand erhoben werden. Die Knights Grand Cross und die Knights Commander werden anlässlich der Ordensverleihung (investiture) durch den Monarchen zum Ritter (Knight) geschlagen und führen danach den Titel Sir vor ihrem Vornamen. Dames Grand Cross und Dames Commander erhalten zwar keinen Ritterschlag, gelten aber ebenfalls als geadelt und führen den Titel Dame. Wie die Ehefrauen aller britischen Knights dürfen auch die Ehefrauen von Knights Grand Cross und Knights Commander des Order of the British Empire den Zusatz Lady vor ihrem Namen führen; ein vergleichbares Privileg besteht für die Ehemänner der Dames Grand Cross und Dames Commander nicht. Die Titel eines Knight oder einer Dame werden von königlichen Prinzen und den Peers in der Regel nicht geführt, es sei denn, ihr Name wird in voller Länge wiedergegeben.
Künstler Stephen Wiltshire mit der Insigne eines MBE
Geistliche erhalten die Ritterwürde (knighthood) nicht, ebenso wenig wie die ausländischen Mitglieder des Ordens. Wer nicht Bürger des Vereinigten Königreiches oder des Commonwealth ist, für den besteht die Mitgliedschaft im Orden ehrenhalber (umgangssprachlich oft als honorary knighthood bezeichnet). Ausländer, die eine der obersten beiden Stufen des Order of the British Empire erhalten und danach in der Presse oft als „von der Queen zum Ritter geschlagen“ bezeichnet werden, wie etwa Bill Gates, dürfen sich daher nicht „Sir William Gates III“ nennen, sondern heißen korrekt „William Gates III, KBE“.
Innerhalb des Ordens bestehen sechs Verwaltungsämter: Prälat, Dekan, Sekretär, Registrar, King of Arms und Ordensdiener (Gentleman Usher). Der jeweilige Bischof von London hält das Amt des Prälaten, der Dekan der St Paul’s Cathedral ist kraft seines Amtes Dekan des Ordens. Der King of Arms dieses Ordens ist nicht zwingend Mitglied des College of Arms. Momentan wird diese Funktion von Admiral Sir Peter Abbott ausgeübt. Der Ordensdiener trägt den Titel eines Gentleman Usher of the Purple Rod; hat aber, anders als der Gentleman Usher of the Black Rod des Hosenbandordens, keine besondere Rolle im Staatsleben. Am 23. Juli 2013 übernahm Dame Amelia Chilcott Fawcett das Amt des Ushers und ist damit die erste Frau, die diese Funktion innehat. Sie trägt entsprechend die Bezeichnung Lady Usher of the Purple Rod.[2]
Geschichte
König Georg V. stiftete den Orden am 4. Juni 1917, um Lücken im System der Orden und Ehrenzeichen des Vereinigten Königreichs (British Honours System) zu schließen. Bis dahin war der Order of the Bath traditionell für hohe Offiziere und Zivilbeamte vorgesehen, während mit dem Order of St. Michael and St. George fast ausschließlich Diplomaten für Verdienste im Ausland ausgezeichnet wurden. Den Royal Victorian Order erhielten nur jene, die im persönlichen Umfeld der königlichen Familie gedient hatten (meist Mitglieder des Hofstaates).
Da es aber auch viele andere gab, die sich bedeutende Verdienste um das Land erworben hatten, wollte George V. einen neuen Verdienstorden schaffen, der auch andere Kategorien von hervorragenden Leistungen abdecken konnte. Schließlich wollte er auch jene vielen Landsleute ehren, die sich im Ersten Weltkrieg verdient gemacht hatten.
In der Folge entwickelte sich der Order of the British Empire zum häufigsten verliehenen britischen Verdienstorden. Die Stufen Member (MBE) und Officer (OBE) werden meist für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen und stellen – im Hinblick auf die Praxis und Häufigkeit der Verleihungen – in gewisser Weise das britische Gegenstück zum deutschen Bundesverdienstkreuz dar. Da die Regierung des Vereinigten Königreichs mit dem Order of the British Empire nicht nur britische Staatsbürger und Bürger des Commonwealth auszeichnet, finden sich unter den Ordensmitgliedern heute zahlreiche Personen aus fast allen Staaten der Welt.
Kapelle
Ordenskapelle in der Krypta der St. Pauls Cathedral, London
Der Order of the British Empire besitzt seit 1960 eine eigene Ordenskapelle. Sie befindet sich am östlichen Ende der Krypta der St Paul’s Cathedral in London, die auch Heimat des Order of St. Michael and St. George ist. Aufgrund der hohen Mitgliederzahl des Ordens werden die Ordensfeiern heute nicht mehr in dieser Kapelle, sondern im Hauptschiff der Kathedrale abgehalten. Gottesdienste für den gesamten Orden finden alle vier Jahre statt – zuletzt im Jahre 2012. Anders als etwa in der Kapelle des Order of St. Michael and St. George hängen in der Kapelle des Order of the British Empire kaum Wappen, Banner und sonstige Abzeichen von Ordensmitgliedern. Einzig die Banner der Ordensritter aus der königlichen Familie sind zu sehen.
Siehe auch
Liste der Mitglieder des Order of the British Empire
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Ordensgliederung
Die optionale Ausführung für Frauen hängt an einer Schleife. Foto: Die australische Feministin Bessie Rischbieth mit dem ihr verliehenen OBE.
Die Mitglieder des Ordens sind in fünf Stufen gegliedert:
Knight Grand Cross oder Dame Grand Cross (GBE)
Knight Commander (KBE) oder Dame Commander (DBE)
Commander (CBE)
Officer (OBE)
Member (MBE)
Orden des CBE
Mit den beiden höchsten Stufen ist, sofern es sich um Untertanen der britischen Krone handelt, eine Nobilitierung verbunden; die Ausgezeichneten werden in den persönlichen, nicht-erblichen Adelsstand erhoben und tragen fortan den Titel Sir bzw. Dame.
Die Gesamtheit der Ordensmitglieder ist in eine zivile und in eine militärische Abteilung (Civil Division und Military Division) gegliedert, wobei das Band der Military Division bei allen Abstufungen einen grauen Mittelstreifen aufweist, der bei der Civil Division fehlt. Souverän des Order of the British Empire ist der jeweilige britische Monarch, zurzeit also Königin Elisabeth II. Zu dem fünfklassigen Orden gehörte bis 1993 eine affiliierte Medaille, die British Empire Medal (BEM). Im Oktober 2011 kündigte Premierminister David Cameron an, diese Medaille als Anerkennung für herausragende Leistungen im kommunalen Bereich wieder einzuführen. Die ersten von rund 300 Verleihungen wurden im Zusammenhang mit dem diamantenen Regierungsjubiläum von Königin Elisabeth II. im Jahr 2012 vorgenommen. Anders als bei den regulären Ordensstufen, die üblicherweise die Monarchin selbst überreicht, werden die Medaillen von den Lord Lieutenants einzelner Grafschaften ausgehändigt.[1]
Insignien
MBE (zivile Abteilung), Vorder- und Rückseite
Bruststern zum GBE
Die beiden unteren Ordensstufen, Member („Mitglied“) und Officer („Offizier“), werden wie abgebildet am Band getragen, wobei das Ordenszeichen eines Member silber-, das eines Officer goldfarben ist. Das Kreuz des Commander („Komtur“) ist blau emailliert und wird als Halsorden getragen. Frauen tragen diese drei Stufen stets an der Damenschleife.
Für die Insignien der Knight Commander und Dame Commander („Großkomtur“) gilt dasselbe wie für das Kreuz der Commanders, allerdings gehört dazu noch ein Bruststern. Das Grand Cross („Großkreuz“) wird als Hüftdekoration an einer Schärpe (Schulterband) getragen, wozu ebenfalls ein Bruststern gehört.
Verleihung
Ernennungsurkunde für Sevee Charuruks für seine Verdienste um den Erhalt des Kundasang War Memorial
Wie die meisten anderen Orden und Ehrenzeichen des Vereinigten Königreichs wird der Order of the British Empire aufgrund einer Nominierung durch den Premierminister vergeben, wobei heute jede Person Vorschläge an die Regierung machen kann, wer ausgezeichnet werden soll. In den Rathäusern und Gemeindeämtern stehen Informationsbroschüren und Formulare zur Verfügung und wird über die Bedingungen von Vorschlägen beraten. Für die Auszeichnung von Ausländern einschließlich ausländischer Diplomaten sind das britische Außenministerium beziehungsweise die diplomatischen Vertretungen des Vereinigten Königreichs zuständig, die die Empfehlung an das Büro des Premierministers weiterleiten.
Durch die Verleihung der obersten beiden Stufen des Order of the British Empire können Bürger des Vereinigten Königreiches sowie Bürger jener Commonwealth-Staaten, die den britischen Monarchen als ihr Staatsoberhaupt anerkennen (Commonwealth Realms), in den Adelsstand erhoben werden. Die Knights Grand Cross und die Knights Commander werden anlässlich der Ordensverleihung (investiture) durch den Monarchen zum Ritter (Knight) geschlagen und führen danach den Titel Sir vor ihrem Vornamen. Dames Grand Cross und Dames Commander erhalten zwar keinen Ritterschlag, gelten aber ebenfalls als geadelt und führen den Titel Dame. Wie die Ehefrauen aller britischen Knights dürfen auch die Ehefrauen von Knights Grand Cross und Knights Commander des Order of the British Empire den Zusatz Lady vor ihrem Namen führen; ein vergleichbares Privileg besteht für die Ehemänner der Dames Grand Cross und Dames Commander nicht. Die Titel eines Knight oder einer Dame werden von königlichen Prinzen und den Peers in der Regel nicht geführt, es sei denn, ihr Name wird in voller Länge wiedergegeben.
Künstler Stephen Wiltshire mit der Insigne eines MBE
Geistliche erhalten die Ritterwürde (knighthood) nicht, ebenso wenig wie die ausländischen Mitglieder des Ordens. Wer nicht Bürger des Vereinigten Königreiches oder des Commonwealth ist, für den besteht die Mitgliedschaft im Orden ehrenhalber (umgangssprachlich oft als honorary knighthood bezeichnet). Ausländer, die eine der obersten beiden Stufen des Order of the British Empire erhalten und danach in der Presse oft als „von der Queen zum Ritter geschlagen“ bezeichnet werden, wie etwa Bill Gates, dürfen sich daher nicht „Sir William Gates III“ nennen, sondern heißen korrekt „William Gates III, KBE“.
Innerhalb des Ordens bestehen sechs Verwaltungsämter: Prälat, Dekan, Sekretär, Registrar, King of Arms und Ordensdiener (Gentleman Usher). Der jeweilige Bischof von London hält das Amt des Prälaten, der Dekan der St Paul’s Cathedral ist kraft seines Amtes Dekan des Ordens. Der King of Arms dieses Ordens ist nicht zwingend Mitglied des College of Arms. Momentan wird diese Funktion von Admiral Sir Peter Abbott ausgeübt. Der Ordensdiener trägt den Titel eines Gentleman Usher of the Purple Rod; hat aber, anders als der Gentleman Usher of the Black Rod des Hosenbandordens, keine besondere Rolle im Staatsleben. Am 23. Juli 2013 übernahm Dame Amelia Chilcott Fawcett das Amt des Ushers und ist damit die erste Frau, die diese Funktion innehat. Sie trägt entsprechend die Bezeichnung Lady Usher of the Purple Rod.[2]
Geschichte
König Georg V. stiftete den Orden am 4. Juni 1917, um Lücken im System der Orden und Ehrenzeichen des Vereinigten Königreichs (British Honours System) zu schließen. Bis dahin war der Order of the Bath traditionell für hohe Offiziere und Zivilbeamte vorgesehen, während mit dem Order of St. Michael and St. George fast ausschließlich Diplomaten für Verdienste im Ausland ausgezeichnet wurden. Den Royal Victorian Order erhielten nur jene, die im persönlichen Umfeld der königlichen Familie gedient hatten (meist Mitglieder des Hofstaates).
Da es aber auch viele andere gab, die sich bedeutende Verdienste um das Land erworben hatten, wollte George V. einen neuen Verdienstorden schaffen, der auch andere Kategorien von hervorragenden Leistungen abdecken konnte. Schließlich wollte er auch jene vielen Landsleute ehren, die sich im Ersten Weltkrieg verdient gemacht hatten.
In der Folge entwickelte sich der Order of the British Empire zum häufigsten verliehenen britischen Verdienstorden. Die Stufen Member (MBE) und Officer (OBE) werden meist für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen und stellen – im Hinblick auf die Praxis und Häufigkeit der Verleihungen – in gewisser Weise das britische Gegenstück zum deutschen Bundesverdienstkreuz dar. Da die Regierung des Vereinigten Königreichs mit dem Order of the British Empire nicht nur britische Staatsbürger und Bürger des Commonwealth auszeichnet, finden sich unter den Ordensmitgliedern heute zahlreiche Personen aus fast allen Staaten der Welt.
Kapelle
Ordenskapelle in der Krypta der St. Pauls Cathedral, London
Der Order of the British Empire besitzt seit 1960 eine eigene Ordenskapelle. Sie befindet sich am östlichen Ende der Krypta der St Paul’s Cathedral in London, die auch Heimat des Order of St. Michael and St. George ist. Aufgrund der hohen Mitgliederzahl des Ordens werden die Ordensfeiern heute nicht mehr in dieser Kapelle, sondern im Hauptschiff der Kathedrale abgehalten. Gottesdienste für den gesamten Orden finden alle vier Jahre statt – zuletzt im Jahre 2012. Anders als etwa in der Kapelle des Order of St. Michael and St. George hängen in der Kapelle des Order of the British Empire kaum Wappen, Banner und sonstige Abzeichen von Ordensmitgliedern. Einzig die Banner der Ordensritter aus der königlichen Familie sind zu sehen.
Siehe auch
Liste der Mitglieder des Order of the British Empire
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