Ottomar von Mayenburg oder die Chlorodont-Zahnpasta.
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Ottomar von Mayenburg oder die Chlorodont-Zahnpasta.
Ottomar Heinsius von Mayenburg (* 5. Dezember 1865 in Schönheide; † 24. Juli 1932 auf Gut Roseneck am Wörthersee) war ein deutscher Apotheker und der Erfinder der Chlorodont-Zahnpasta.
Leben
Ottomar Heinsius von Mayenburg war der Sohn eines höheren Beamten sowie der Bruder des späteren Architekten Georg Heinsius von Mayenburg. Er studierte Pharmazie und Botanik an der Universität Leipzig und legte dort das Staatsexamen ab. Nach dem Studium ging von Mayenburg nach Dresden und arbeitete in der Hofapotheke. Er promovierte im Jahre 1901 an der Philosophischen Fakultät in Leipzig zum Doktor der Philosophie (Dr. phil.). Später übernahm er die Löwenapotheke am Altmarkt.
Entwicklung und Verkauf der Zahnpasta
Im Mai 1907 begann er auf dem Dachboden dieser Apotheke am Dresdner Altmarkt mit der Herstellung der von ihm entwickelten Chlorodont-Zahnpasta, indem er Zahnpulver, Mundwasser und ätherische Öle mischte. Von Mayenburg füllte seine Zahnpasta in Tuben ab und trat damit in Konkurrenz zu den damals führenden Tubenzahncremes Kalodont von Carl Sarg oder Pebeco von Beiersdorf, die er durch geschicktes Marketing bald überflügelte.
Aus dieser Idee entwickelte von Mayenburg ein Unternehmen, das 1917 bereits 60 Laboranten beschäftigte. Die Chlorodont-Zahnpasta trat ihren Siegeszug an, unterstützt durch für damalige Verhältnisse massive Werbung.
Er gründete die Leo-Werke, welche neben der Chlorodont-Zahnpasta auch die Leo-Pillen herstellten. Es wurden auch die Tuben, die Verschlüsse und die Pappschachteln hergestellt und die Zutaten z. B. der Naturkalkstein im eigenen Kalkabbau und die Pfefferminze in einer eigenen Plantage gewonnen.[1] In den 1920er Jahren hatten die Leo-Werke über 20 Filialen in Deutschland, Europa und Amerika mit insgesamt über 1000 Beschäftigten. Mayenburg kaufte vier Schlösser für sich und seine Kinder, unter anderem das Schloss Eckberg bei Dresden. Für seine Belegschaft zeigte er viel soziales Engagement. So gab es bereits früh einen Werksarzt und eine Kantine. Es gab einen firmeneigenen Sportplatz (auf dem auch eine Damen-Fußballmannschaft spielte) und ein Erholungsheim für Mitarbeiter in Kipsdorf (Ober-Kipsdorf) im Erzgebirge.
Die Chlorodont-Zahnpasta war in der Bundesrepublik bis 1989 erhältlich. Noch in den 1960er Jahren wurde Chlorodont als Markenname in der DDR genutzt. Auch die verkaufsfördernden Vogelbilder waren beliebtes Tauschobjekt für Interessierte.
Multimedia
„Die Zahnpasta des Herrn von Mayenburg“. Ein Film von Götz Goebel (30 Min.) für die SWR-Reihe „Patente & Talente“. Erstsendung am 29. Dezember 2007
Leben
Ottomar Heinsius von Mayenburg war der Sohn eines höheren Beamten sowie der Bruder des späteren Architekten Georg Heinsius von Mayenburg. Er studierte Pharmazie und Botanik an der Universität Leipzig und legte dort das Staatsexamen ab. Nach dem Studium ging von Mayenburg nach Dresden und arbeitete in der Hofapotheke. Er promovierte im Jahre 1901 an der Philosophischen Fakultät in Leipzig zum Doktor der Philosophie (Dr. phil.). Später übernahm er die Löwenapotheke am Altmarkt.
Entwicklung und Verkauf der Zahnpasta
Im Mai 1907 begann er auf dem Dachboden dieser Apotheke am Dresdner Altmarkt mit der Herstellung der von ihm entwickelten Chlorodont-Zahnpasta, indem er Zahnpulver, Mundwasser und ätherische Öle mischte. Von Mayenburg füllte seine Zahnpasta in Tuben ab und trat damit in Konkurrenz zu den damals führenden Tubenzahncremes Kalodont von Carl Sarg oder Pebeco von Beiersdorf, die er durch geschicktes Marketing bald überflügelte.
Aus dieser Idee entwickelte von Mayenburg ein Unternehmen, das 1917 bereits 60 Laboranten beschäftigte. Die Chlorodont-Zahnpasta trat ihren Siegeszug an, unterstützt durch für damalige Verhältnisse massive Werbung.
Er gründete die Leo-Werke, welche neben der Chlorodont-Zahnpasta auch die Leo-Pillen herstellten. Es wurden auch die Tuben, die Verschlüsse und die Pappschachteln hergestellt und die Zutaten z. B. der Naturkalkstein im eigenen Kalkabbau und die Pfefferminze in einer eigenen Plantage gewonnen.[1] In den 1920er Jahren hatten die Leo-Werke über 20 Filialen in Deutschland, Europa und Amerika mit insgesamt über 1000 Beschäftigten. Mayenburg kaufte vier Schlösser für sich und seine Kinder, unter anderem das Schloss Eckberg bei Dresden. Für seine Belegschaft zeigte er viel soziales Engagement. So gab es bereits früh einen Werksarzt und eine Kantine. Es gab einen firmeneigenen Sportplatz (auf dem auch eine Damen-Fußballmannschaft spielte) und ein Erholungsheim für Mitarbeiter in Kipsdorf (Ober-Kipsdorf) im Erzgebirge.
Die Chlorodont-Zahnpasta war in der Bundesrepublik bis 1989 erhältlich. Noch in den 1960er Jahren wurde Chlorodont als Markenname in der DDR genutzt. Auch die verkaufsfördernden Vogelbilder waren beliebtes Tauschobjekt für Interessierte.
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„Die Zahnpasta des Herrn von Mayenburg“. Ein Film von Götz Goebel (30 Min.) für die SWR-Reihe „Patente & Talente“. Erstsendung am 29. Dezember 2007
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