Der Frondienst
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Der Frondienst
Der Frondienst (vom mittelhochdeutschen vrôn = „was den [geistlichen oder weltlichen] Herrn betrifft, ihm gehört“, zu mhd. frô = Herr) bezeichnet persönliche Dienstleistungen von Bauern für ihre Grundherren. Im Bairischen wird dieses Phänomen auch Robath genannt.
Der Frohn, Frohne, Frone bezeichnet einen Diener des sogenannten Herrn, auch herrschaftlichen Amtmann, Beamten, Gerichtsdiener, Gerichtsboten, Bannwart, Büttel.
Tätigkeitsbereiche und Entwicklung
Ein Bauer beim Schärfen seiner Sense.
Frondienste waren eine Leistung des Bauern für den Grund- oder Leibherrn. Sie umfassten eine sehr breite Palette der verschiedensten Tätigkeiten für eine festgelegte Zahl von Tagen pro Jahr. Daneben gab es Arbeiten, deren Umfang sich nach dem Arbeitsanfall richtete. Normalerweise leisteten die Bauern sogenannte Hand- und Spanndienste (Scharwerk). Handdienste bestanden beispielsweise darin, die landwirtschaftlichen Kulturen des Grundherrn anzulegen, zu pflegen und zu ernten. Spanndienste waren Arbeiten, die mit Zugtieren ausgeführt wurden.
Ohne Rücksicht auf die Lebensbedürfnisse der Bauern wurden Frondienste auch oft zur Saat- oder Erntezeit eingefordert und stellten dadurch ein großes Problem für die Bauern dar, die ja gerade zu diesen Zeiten auf ihren eigenen Feldern viel Arbeit zu bewältigen hatten.
Der Jagdfron konnte durch verschiedene Tätigkeiten erfolgen, z. B. als Treiber, durch Fuhrdienste oder durch Unterhaltung der Jagdhunde in der Schonzeit, usw. Mit der Neuordnung des Jagdrechtes 1848 wurde der Jagdfron abgeschafft.
Mit Entstehung der Geldwirtschaft wurden die Frondienste zunehmend und schrittweise durch Geld abgelöst. In einigen Regionen Deutschlands nahm der Umfang der Frondienste nach dem Dreißigjährigen Krieg stark zu und belastete die Bauern immer stärker, so dass das System der Grundherrschaft immer weniger funktionierte. Häufig waren Frondienste Gegenstand von Untertanenprozessen, deren Ergebnisse in einer umfangreichen Bauernrechtsliteratur aufbereitet und verfügbar gemacht wurden. Mit der Bauernbefreiung im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Frondienste endgültig abgeschafft.
Heutiger Gebrauch
Frönen bedeutete ursprünglich als Abhängiger einem Grundherrn Dienst leisten. Heute wird frönen nur noch im übertragenen Sinne gebraucht, meist ohne sich der Metapher und des Tertium comparationis einer Leidenschaft frönen bewusst zu sein.
Robath
Robath (bairisch, schlesisch und österreichisch auch Robot, Robott bzw. Robote, von slawischem robota – Arbeit, vgl. das Kunstwort Roboter) ist Fronarbeit, die dem Lehnsherren oder dem Fürsten von dessen Leibeigenen geleistet werden musste.
Es gab die Handrobath und die sog. Zugrobath. Die Zugrobath verstand sich mit zwei Zugtieren. Man kannte noch die lange Zugrobath. Dies waren Fuhrleistungen, die mit zwei Zugtieren zwei Tage dauerten.
Siehe auch
Corvée
Fronhof
Fronleichnam
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Der Frohn, Frohne, Frone bezeichnet einen Diener des sogenannten Herrn, auch herrschaftlichen Amtmann, Beamten, Gerichtsdiener, Gerichtsboten, Bannwart, Büttel.
Tätigkeitsbereiche und Entwicklung
Ein Bauer beim Schärfen seiner Sense.
Frondienste waren eine Leistung des Bauern für den Grund- oder Leibherrn. Sie umfassten eine sehr breite Palette der verschiedensten Tätigkeiten für eine festgelegte Zahl von Tagen pro Jahr. Daneben gab es Arbeiten, deren Umfang sich nach dem Arbeitsanfall richtete. Normalerweise leisteten die Bauern sogenannte Hand- und Spanndienste (Scharwerk). Handdienste bestanden beispielsweise darin, die landwirtschaftlichen Kulturen des Grundherrn anzulegen, zu pflegen und zu ernten. Spanndienste waren Arbeiten, die mit Zugtieren ausgeführt wurden.
Ohne Rücksicht auf die Lebensbedürfnisse der Bauern wurden Frondienste auch oft zur Saat- oder Erntezeit eingefordert und stellten dadurch ein großes Problem für die Bauern dar, die ja gerade zu diesen Zeiten auf ihren eigenen Feldern viel Arbeit zu bewältigen hatten.
Der Jagdfron konnte durch verschiedene Tätigkeiten erfolgen, z. B. als Treiber, durch Fuhrdienste oder durch Unterhaltung der Jagdhunde in der Schonzeit, usw. Mit der Neuordnung des Jagdrechtes 1848 wurde der Jagdfron abgeschafft.
Mit Entstehung der Geldwirtschaft wurden die Frondienste zunehmend und schrittweise durch Geld abgelöst. In einigen Regionen Deutschlands nahm der Umfang der Frondienste nach dem Dreißigjährigen Krieg stark zu und belastete die Bauern immer stärker, so dass das System der Grundherrschaft immer weniger funktionierte. Häufig waren Frondienste Gegenstand von Untertanenprozessen, deren Ergebnisse in einer umfangreichen Bauernrechtsliteratur aufbereitet und verfügbar gemacht wurden. Mit der Bauernbefreiung im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Frondienste endgültig abgeschafft.
Heutiger Gebrauch
Frönen bedeutete ursprünglich als Abhängiger einem Grundherrn Dienst leisten. Heute wird frönen nur noch im übertragenen Sinne gebraucht, meist ohne sich der Metapher und des Tertium comparationis einer Leidenschaft frönen bewusst zu sein.
Robath
Robath (bairisch, schlesisch und österreichisch auch Robot, Robott bzw. Robote, von slawischem robota – Arbeit, vgl. das Kunstwort Roboter) ist Fronarbeit, die dem Lehnsherren oder dem Fürsten von dessen Leibeigenen geleistet werden musste.
Es gab die Handrobath und die sog. Zugrobath. Die Zugrobath verstand sich mit zwei Zugtieren. Man kannte noch die lange Zugrobath. Dies waren Fuhrleistungen, die mit zwei Zugtieren zwei Tage dauerten.
Siehe auch
Corvée
Fronhof
Fronleichnam
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