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Derer von Sperling

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Derer von Sperling Empty Derer von Sperling

Beitrag  Andy So Jun 14, 2015 1:07 am

Sperling ist der Name eines erloschenen mecklenburgischen Uradelsgeschlechts, das sich auch nach Vorpommern, Livland, Schweden und Dänemark ausbreiten konnte und zu einigem Ansehen gelangte.

Derer von Sperling Sperling_Wappen
Wappen der uradeligen Sperling

Geschichte
Mecklenburg

Die Sperling werden mit Johann Sperling, mit dem auch die gesicherte Stammreihe beginnt, im Jahre 1274 erstmals urkundlich genannt. Der sehr angesehene Hans Sperling hat 1523 für die Familie die Union der Landstände der mecklenburgischen Ritterschaft mit gesiegelt. Hans und Vollrath die Sperlinge befanden sich 1530 im Gefolge des Herzogs Heinrich von Mecklenburg auf dem Reichstag zu Augsburg.

Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts hat die Familie sechs Töchter als Konventualinnen in das Kloster Dobbertin entsandt. Von Sophia Juliana von Sperling († 1768) ist aus den Landtagsprotokollen von 1760 bekannt, dass Sie sich gegen die Klosterordnung widersetzte, schließlich laut Landtagsbeschluss von 1763 alle Hebungen aberkannt bekam. Hedwig Ida von Sperling hat das Kloster wieder verlassen. Sie heiratete im Mai 1773 den Lübecker Domdechant Graf Joachim Otto Adolph von Bassewitz (* 1717; † 1791 ). Sophia Petronella Christophera von Sperling († 1803) war 34 Jahre, Ernestina Henrietta von Sperling († 1868) sogar 36 Jahre lang im Konvent.[1] In Mecklenburg muss die Familie noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgestorben sein.
Schweden und Livland

Im Jahre 1632 hat die Familie das schwedische Indigenat erhalten. Der königlich schwedische Oberst und livländische Gutsbesitzer Casper Otto von Sperling (* 1596; † 1655), wurde 1634 bei der Adelsklasse der schwedischen Ritterschaft (Nr. 146) introduziert. Inzwischen zum Generalmajor der Infanterie, Generalkriegskommissar und Gouverneur a. D. der Provinz Halland avanciert, wurde selbiger 1653 mit der Baronie Nehringen in Vorpommern doniert und 1654 bei der Freiherrenklasse (Nr. 43) der schwedischen Ritterschaft introduziert. Sein Sohn, Freiherr Göran Sperling (* 1630; † 1691), Lehnsinhaber der Baronie Nehringen und Herr auf Sperlingsholm in Halland, königlich schwedischer Rat, General der Infanterie und Generalgouverneur von Ingermanland, Karelien und Kexholm, sowie nachmaliger Feldmarschall wurde 1687 in den schwedischen Grafenstand gehoben und 1689 (Nr. 28) bei der Grafenklasse der schwedischen Ritterschaft introduziert. Mit des letztgenannten Enkel, dem königlich schwedischen Kapitän, Graf Göran Casper Sperling (* 1747; † 1769) bzw. mit dessen Schwester Comtesse Catharina Gustaf Viana Sperling, verehelichte Leijonhufvud (* 1748; † 1819) hat die schwedische Linie ihren Ausgang gefunden. Die ursprüngliche freiherrliche Linie ist bereits mit dem Oberst und Kommandant in Wismar Freiherr Carl Gustaf Sperling (* 1660; † 1712) erloschen.
Dänemark

Mit Joachim Albrecht von Sperling (* 1700; † 1763), königlich dänischer Oberst, Herr auf Rubow und Thurow kam die Familie nach Dänemark. Von dessen Kindern, dem königlich dänischen Hauptmann der Garde und Generaladjutant Cai Friderich von Sperling (* 1736; † 1766), der Hofdame Sophie Magdalene von Sperling (* 1743; † 1814), und dem königlich dänischer Oberst der Kavallerie a. D. Amtmann zu Gottorf und nachmaligem Geheimrat, Joachim Ulrich von Sperling (* 1741; † 1791), erhielten die beide letztgenannten 1776 das dänische Indigenat. Joachim Ulrichs Deszendenz blühte noch im 20. Jahrhundert in Dänemark mit Braumeister Kurt Ditlev Vilhelm von Sperling (* 1904; † 1974), Vater der Journalistinnen Ruth von Sperling (* 1942) und Vibeke von Sperling (* 1945).[2]
Brandenburg

Heinrich von Sperling († 1695) besaß das brandenburgische Gut Frehne. Seine Tochter Margaretha Dorothea von Sperling trug das Gut 1709 Ihrem zweiten Ehemann F. D. von Jeetze zu.[3]
Kursachsen

Am 3. März 1767 wurde der königlich polnische und kursächsische Oberforstmeister, Herr auf Balgstädt und Größnitz, Johann Ernst Sperling (* 1696; † 1769) in den Reichsadelstand gehoben. Dieser soll ein agnatischer Deszendent der mecklenburgischen von Sperling sein. Dennoch unterscheidet Kneschke beide Familien.[4] Gemeinsam mit oben genannten wurde dessen Adoptivsohn Hans Ernst Wilhelm Gnappert (* 1751; † 1809), Amtshauptmann, Inhaber des Fideikommiss Balgstädt, Herr auf Toppendorf, Rödel, Ostramondra, Größnitz und Roldisleben 1767 in Wien als von Sperling geadelt. Die Familie hat mit Oskar Ernst Karl von Sperling (* 1814; † 1872), Ferdinand Otto von Sperling (* 1821; † 1915) und Kurt Oskar von Sperling (* 1850; † 1914), drei deutsche Generale hervorgebracht und stellte mit Hans Bruno von Sperling (* 1817; † 1902) den ersten deutschen Konsul in Minas Gerais, Brasilien.[5]
Preußen

Bei den preußischen Sperling handelt es sich um ein den mecklenburgischen nicht stammverwandtes, wappenverschiedenes[6] aber doch gleichnamiges Geschlecht, welches im Jahre 1442 mit Hans Sperling von Mohrungen erstmals urkundlich erscheint. Aus dieser Familie war Nicolaus von Sperling († nach 1451) im Jahre 1446 Herr auf Glittehnen bei Rastenburg. Letzter männlicher Angehöriger war Albrecht von Sperling, Herr auf Reichenau bei Osterode der 1584 seinen Stiefvater Hans von der Balz erschoss.[7]
Besitz

Zum historischen Güterbesitz des Geschlechts geben u. a. Ledebur[8] und Hagemeister[9] einen groben Überblick:

in Mecklenburg: Bubow, Buchholz, Clastorff, Dämelow, Flessenow, Gömtow/Friedrichsruh, Keez, Necheln, Oberhoff, Retgendorf, Rubow, Rüting, Schlagstorff, Thurow, Ventschow, Viecheln, Vietow, Weisin, Westin, Wichmannsdorf und Zickhusen
in Pommern: Nehringen
in Brandenburg: Frehne
in Schweden: Sperlingsholm
in Livland: Carlsberg, Kronenhof, Makowitz und Seltingshof

Wappen

Das Stammwappen zeigt im blauen Feld drei (2,1) natürliche Sperlinge. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken über einem blau-silbernen Wulst vier ins Quadrat bzw. Gitter gelegte, brennende silberne Fackeln, in deren Mitte ein natürlicher Sperling.

Das Wappen (1767) zeigt einen gevierten Schild, 1 und 4 in Rot ein schräglinig gestellter silberner Doppelhaken; 2 und 3 in Silber ein aus von Schwarz und Silber fünfmal geteiltem Schildfuß wachsender schwarzer Hirsch. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken zwischen zwei schwarzen Büffelhörnern ein sitzender silberner Sperling.
Angehörige

Caspar Otto Sperling (* 1596; † 1655), schwedischer Generalmajor[10]
Göran von Sperling (* 1630; † 1691), schwedischer Feldmarschall, Generalgouverneur von Ingermanland und Karelien[11]
Hartwig von Sperling (* 1633; † 1691), mecklenburgischer, später schleswig-holsteinischer Hofmeister, Herr auf Schlagstorff und Keetz[12]
Joachim Ulrich von Sperling (* 1741; † 1791), dänischer Hofbeamter[13]
Albert von Sperling, 1796–1822 Kammerherr/Kammerjunker in Mecklenburg-Schwerin
Oskar Ernst Karl von Sperling (* 1814; † 1872), preußischer Generalmajor
Otto Ferdinand von Sperling (* 1821; † 1915), Generalleutnant
Kurt Oskar von Sperling (* 1850; † 1914), General der Infanterie
Gertrud Wilhelmine von Sperling (* 1860; † 1921), deutsche Philanthropin, Gattin Paul von Hindenburgs


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