*** Aeneas ***
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*** Aeneas ***
Aineias (griechisch Αἰνείας, lat. Aeneas; deutsch auch Äneas) ist eine bedeutende Figur in der griechisch-römischen Mythologie und Frühgeschichte. Er entstammt einer Nebenlinie des trojanischen Herrschergeschlechtes und ist Sohn des Anchises mit der Göttin Aphrodite (röm. Venus). Aineias gilt als Stammvater der Römer.
Aeneas flieht aus Troja (Federico Barocci 1598)
Aineias bei Homer
In Homers Ilias ist Aineias ein trojanischer Prinz aus einer Nebenlinie des Herrscherhauses und Anführer der Dardaner (Alliierte der Trojaner). Er gilt als der Tapferste der Trojaner nach Hektor. Während des Trojanischen Krieges wird er im Kampf mit Diomedes schwer verwundet; er wäre gestorben, wenn seine Mutter ihn nicht davongetragen hätte, wobei die Göttin vom wütenden Diomedes am Handgelenk verwundet wurde. Apollon hüllte die beiden in einen Schutznebel und versetzte den verletzten Aineias aus der Schlacht zur Zitadelle des Pergamon, in seinen dort gelegenen Tempel. Im Heiligtum heilten Leto und Artemis den Aineias und machten ihn stärker als vorher.
Aeneas-Mythos
Aeneas präsentiert Dido seinen Sohn Askanios (Villa Valmarana, Vicenza 1757) Giovanni Battista Tiepolo
In mythologischen Erzählungen nach Homer wird von der Rettung des Aeneas aus dem untergehenden Troja und seiner Reise nach Westen berichtet. Zusammen mit seinem Vater Anchises, den er auf seinen Schultern trägt, und seinem Sohn Askanios, auch Iulus genannt, kann er aus dem brennenden Troja entkommen. Auch das Palladion kann er mitnehmen, aber seine Frau Krëusa verliert er. Bei der Flucht aus Troja schart Aeneas eine Gruppe entkommener Trojaner um sich.
Die Fahrten des Aeneas von Troja werden vom römischen Dichter Vergil in der Aeneis erzählt, der ausführlichsten Darstellung der Aeneas-Sage, die schließlich zur Gründung der Stadt Alba Longa führte, aus der eines Tages Rom hervorgehen sollte.
So erzählt Vergil, dass die Trojaner (Dardaner) zuerst eine Fahrt auf schnellen Schiffen nach Samothrake machen, aber durch ein schauderhaftes Vorzeichen von diesem Ort abgeschreckt, nach anderen Ländern und Inseln streben. Von der Göttin Hera verfolgt, legen sie eine lange Irrfahrt zurück, unter anderem auch nach Nordafrika mit dem Besuch des neu gegründeten Karthago, wo Aeneas dessen Königin Dido kennenlernt, die sich in ihn verliebt und nach der Trennung Selbstmord begeht.
Schließlich befiehlt ihnen Apollon durch ein Orakel, die „alte Mutter“ aufzusuchen, die sich als Italien herausstellt. Im sechsten Buch der Aeneis schildert Vergil, wie Aeneas in den Hades reist (dort trifft er auch Dido wieder, die inzwischen vor Kummer Selbstmord begangen hat und sich auf seine Ansprache hin schweigend abwendet) und dank eines magischen Mistelzweiges wieder in die Welt der Lebenden zurückkehren kann.
Von Latinus, dem König von Latium, wird Aeneas freundlich aufgenommen und wirbt um dessen Tochter Lavinia. Nachdem er sich im Zweikampf gegenüber seinem Nebenbuhler und bisherigen Bräutigam der Lavinia, Turnus, durchgesetzt hat, heiratet er sie und gründet zu ihren Ehren die Stadt Lavinium. Sie schenkt ihm einen weiteren Sohn Silvius. Später nimmt er die jüngere Schwester Didos (Anna Perenna) auf, die dann aber Selbstmord begeht, als sie die Eifersucht Lavinias erkennt.
In einem Kampf soll Aeneas (wie Herakles) in den Himmel (Olymp) versetzt worden sein. Schließlich wurde er zum Gott (Indiges) erklärt.
Später gründet Aeneas’ Sohn Iulus die „Mutterstadt“ Roms Alba Longa. Auf ihn und die mythologische Abstammung von der Liebesgöttin berufen sich auch die Julier, bis hin zu Gaius Julius Caesar und seinem Adoptivsohn Octavian. Silvius soll nach Vergil, Aeneis 6, 763, Nachfolger seines Bruders in Alba gewesen sein. Alle Könige von Alba, die auf Silvius folgten, trugen den Namen als Cognomen (z. B. Numitor Silvius). Aus Iulus’ oder Silvius’ Geschlecht – über Aeneas Silvius, der auch Silvius selbst sein könnte, und Latinus Silvius – stammten die Zwillingsbrüder Romulus und Remus, die Gründer Roms; durch sie galt Aeneas als Ahnherr des römischen Volkes.
Die Abstammung von Rom, und damit auch Troja, war das ganze Mittelalter hindurch populär, und findet sich etwa bei Brutus von Britannien, dem Gründerkönig Britanniens.
Aeneas trägt Anchises, schwarzfigurig bemalter Weinkrug, ca. 520–510 v. Chr., Louvre von Paris
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Aeneas flieht aus Troja (Federico Barocci 1598)
Aineias bei Homer
In Homers Ilias ist Aineias ein trojanischer Prinz aus einer Nebenlinie des Herrscherhauses und Anführer der Dardaner (Alliierte der Trojaner). Er gilt als der Tapferste der Trojaner nach Hektor. Während des Trojanischen Krieges wird er im Kampf mit Diomedes schwer verwundet; er wäre gestorben, wenn seine Mutter ihn nicht davongetragen hätte, wobei die Göttin vom wütenden Diomedes am Handgelenk verwundet wurde. Apollon hüllte die beiden in einen Schutznebel und versetzte den verletzten Aineias aus der Schlacht zur Zitadelle des Pergamon, in seinen dort gelegenen Tempel. Im Heiligtum heilten Leto und Artemis den Aineias und machten ihn stärker als vorher.
Aeneas-Mythos
Aeneas präsentiert Dido seinen Sohn Askanios (Villa Valmarana, Vicenza 1757) Giovanni Battista Tiepolo
In mythologischen Erzählungen nach Homer wird von der Rettung des Aeneas aus dem untergehenden Troja und seiner Reise nach Westen berichtet. Zusammen mit seinem Vater Anchises, den er auf seinen Schultern trägt, und seinem Sohn Askanios, auch Iulus genannt, kann er aus dem brennenden Troja entkommen. Auch das Palladion kann er mitnehmen, aber seine Frau Krëusa verliert er. Bei der Flucht aus Troja schart Aeneas eine Gruppe entkommener Trojaner um sich.
Die Fahrten des Aeneas von Troja werden vom römischen Dichter Vergil in der Aeneis erzählt, der ausführlichsten Darstellung der Aeneas-Sage, die schließlich zur Gründung der Stadt Alba Longa führte, aus der eines Tages Rom hervorgehen sollte.
So erzählt Vergil, dass die Trojaner (Dardaner) zuerst eine Fahrt auf schnellen Schiffen nach Samothrake machen, aber durch ein schauderhaftes Vorzeichen von diesem Ort abgeschreckt, nach anderen Ländern und Inseln streben. Von der Göttin Hera verfolgt, legen sie eine lange Irrfahrt zurück, unter anderem auch nach Nordafrika mit dem Besuch des neu gegründeten Karthago, wo Aeneas dessen Königin Dido kennenlernt, die sich in ihn verliebt und nach der Trennung Selbstmord begeht.
Schließlich befiehlt ihnen Apollon durch ein Orakel, die „alte Mutter“ aufzusuchen, die sich als Italien herausstellt. Im sechsten Buch der Aeneis schildert Vergil, wie Aeneas in den Hades reist (dort trifft er auch Dido wieder, die inzwischen vor Kummer Selbstmord begangen hat und sich auf seine Ansprache hin schweigend abwendet) und dank eines magischen Mistelzweiges wieder in die Welt der Lebenden zurückkehren kann.
Von Latinus, dem König von Latium, wird Aeneas freundlich aufgenommen und wirbt um dessen Tochter Lavinia. Nachdem er sich im Zweikampf gegenüber seinem Nebenbuhler und bisherigen Bräutigam der Lavinia, Turnus, durchgesetzt hat, heiratet er sie und gründet zu ihren Ehren die Stadt Lavinium. Sie schenkt ihm einen weiteren Sohn Silvius. Später nimmt er die jüngere Schwester Didos (Anna Perenna) auf, die dann aber Selbstmord begeht, als sie die Eifersucht Lavinias erkennt.
In einem Kampf soll Aeneas (wie Herakles) in den Himmel (Olymp) versetzt worden sein. Schließlich wurde er zum Gott (Indiges) erklärt.
Später gründet Aeneas’ Sohn Iulus die „Mutterstadt“ Roms Alba Longa. Auf ihn und die mythologische Abstammung von der Liebesgöttin berufen sich auch die Julier, bis hin zu Gaius Julius Caesar und seinem Adoptivsohn Octavian. Silvius soll nach Vergil, Aeneis 6, 763, Nachfolger seines Bruders in Alba gewesen sein. Alle Könige von Alba, die auf Silvius folgten, trugen den Namen als Cognomen (z. B. Numitor Silvius). Aus Iulus’ oder Silvius’ Geschlecht – über Aeneas Silvius, der auch Silvius selbst sein könnte, und Latinus Silvius – stammten die Zwillingsbrüder Romulus und Remus, die Gründer Roms; durch sie galt Aeneas als Ahnherr des römischen Volkes.
Die Abstammung von Rom, und damit auch Troja, war das ganze Mittelalter hindurch populär, und findet sich etwa bei Brutus von Britannien, dem Gründerkönig Britanniens.
Aeneas trägt Anchises, schwarzfigurig bemalter Weinkrug, ca. 520–510 v. Chr., Louvre von Paris
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