Horst Geyer
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Horst Geyer
Horst Geyer (* 30. März 1907 in Jena; † 4. Juli 1958 in Oldenburg (Oldenburg)) war ein deutscher Psychiater, Neurologe, Hirnforscher, Autor und Rassenhygieniker.
Leben
Horst Geyer war der Sohn des Arztes Fritz Geyer (1878−1940).[1] Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Oldenburg. Nach dem Ende seiner Schullaufbahn absolvierte er ein Medizinstudium an den Universitäten Freiburg, Jena, München, Wien, Halle und Kiel. In Kiel promovierte Geyer 1932 zum Dr. med.[2]
Nach der absolvierten Facharztausbildung zum Psychiater und Neurologen war er bis 1933/34 Assistent an der Universitätsnervenklinik Kiel. Er nahm vom 1. November 1934 bis zum 1. Juli 1935 am ersten rassehygienischen Lehrgang im Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A) teil. Danach war er an diesem Institut der einzige Assistent des Rassenhygienikers Fritz Lenz. Der NSDAP war er 1937 beigetreten. Er war auch Mitglied der SS, soll jedoch nach Peter Emil Becker (Vortrag aus dem Jahr 1999) angeblich aus dieser NS-Organisation wegen seines jüdischen Großvaters ausgeschlossen worden sein.[3] Er habilitierte sich 1939 für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Berlin. Sein Forschungsinteresse galt zunächst von 1937 bis 1940 im Rahmen der Zwillingspathologie den neurodegenerativen Erkrankungen, dem Down-Syndrom, der Epilepsie sowie „Schwachsinnszuständen“ bei Kindern.[4] Er wechselte noch 1939 als Oberarzt an die Nervenklinik in Düsseldorf-Grafenberg.
Während des Zweiten Weltkrieges war Geyer als Sanitätsoffizier in Frankreich und der Sowjetunion und zuletzt in leitender Funktion in der Neurologischen Abteilung am Luftwaffenlazarett Halle-Dölau eingesetzt.[2]
Von 1943 bis 1945 leitete Geyer die Abteilung für Psychologie, Neurologie und Psychiatrie am Institut für Rassenbiologie und Rassenhygiene der Medizinischen Fakultät der Universität Wien unter dem Ordinarius für Erb- und Rassenbiologie Lothar Loeffler.[5] Noch 1945 wurde er an der Universität Wien zum außerordentlichen Professor ernannt.[6]
Nach Kriegsende war Geyer ab 1946 als niedergelassener Nervenarzt in Oldenburg tätig und war zusätzlich ab 1948 Chefarzt an der Nervenklinik des Krankenhauses Bad Zwischenahn.[2] Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch sein Buch Über die Dummheit: Ursachen u. Wirkungen d. intellektuellen Minderleistung des Menschen bekannt.
Schriften (Auswahl)
Das psychische Trauma in der Pathogenese der Basedowschen Krankheit, Springer, Berlin 1933, In: Zeitschrift f. klin. Medizin. Band 124 (zugleich medizinische Dissertation an der Universität Kiel)
Rassenpflege, Hillger, Berlin/Leipzig 1936
Zur Ätiologie der mongoloiden Idiotie, Aus dem Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Anthropologie, Berlin-Dahlem, Abt. f. Rassenhygiene, G. Thieme, Leipzig 1939 (zugleich medizinische Hab.-Schrift an der Universität Berlin)
Über die Dummheit: Ursachen u. Wirkungen d. intellektuellen Minderleistung d. Menschen, Musterschmidt, Göttingen ; Frankfurt ; Berlin 1954.
Dichter des Wahnsinns: Eine Untersuchung über d. dichterische Darstellbarkeit seelischer Ausnahmezustände, Musterschmidt, Göttingen ; Frankfurt ; Berlin 1955 (unverändert in 10. Auflagen bis 1965 erschienen).
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Horst Geyer war der Sohn des Arztes Fritz Geyer (1878−1940).[1] Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Oldenburg. Nach dem Ende seiner Schullaufbahn absolvierte er ein Medizinstudium an den Universitäten Freiburg, Jena, München, Wien, Halle und Kiel. In Kiel promovierte Geyer 1932 zum Dr. med.[2]
Nach der absolvierten Facharztausbildung zum Psychiater und Neurologen war er bis 1933/34 Assistent an der Universitätsnervenklinik Kiel. Er nahm vom 1. November 1934 bis zum 1. Juli 1935 am ersten rassehygienischen Lehrgang im Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A) teil. Danach war er an diesem Institut der einzige Assistent des Rassenhygienikers Fritz Lenz. Der NSDAP war er 1937 beigetreten. Er war auch Mitglied der SS, soll jedoch nach Peter Emil Becker (Vortrag aus dem Jahr 1999) angeblich aus dieser NS-Organisation wegen seines jüdischen Großvaters ausgeschlossen worden sein.[3] Er habilitierte sich 1939 für Psychiatrie und Neurologie an der Universität Berlin. Sein Forschungsinteresse galt zunächst von 1937 bis 1940 im Rahmen der Zwillingspathologie den neurodegenerativen Erkrankungen, dem Down-Syndrom, der Epilepsie sowie „Schwachsinnszuständen“ bei Kindern.[4] Er wechselte noch 1939 als Oberarzt an die Nervenklinik in Düsseldorf-Grafenberg.
Während des Zweiten Weltkrieges war Geyer als Sanitätsoffizier in Frankreich und der Sowjetunion und zuletzt in leitender Funktion in der Neurologischen Abteilung am Luftwaffenlazarett Halle-Dölau eingesetzt.[2]
Von 1943 bis 1945 leitete Geyer die Abteilung für Psychologie, Neurologie und Psychiatrie am Institut für Rassenbiologie und Rassenhygiene der Medizinischen Fakultät der Universität Wien unter dem Ordinarius für Erb- und Rassenbiologie Lothar Loeffler.[5] Noch 1945 wurde er an der Universität Wien zum außerordentlichen Professor ernannt.[6]
Nach Kriegsende war Geyer ab 1946 als niedergelassener Nervenarzt in Oldenburg tätig und war zusätzlich ab 1948 Chefarzt an der Nervenklinik des Krankenhauses Bad Zwischenahn.[2] Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch sein Buch Über die Dummheit: Ursachen u. Wirkungen d. intellektuellen Minderleistung des Menschen bekannt.
Schriften (Auswahl)
Das psychische Trauma in der Pathogenese der Basedowschen Krankheit, Springer, Berlin 1933, In: Zeitschrift f. klin. Medizin. Band 124 (zugleich medizinische Dissertation an der Universität Kiel)
Rassenpflege, Hillger, Berlin/Leipzig 1936
Zur Ätiologie der mongoloiden Idiotie, Aus dem Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Anthropologie, Berlin-Dahlem, Abt. f. Rassenhygiene, G. Thieme, Leipzig 1939 (zugleich medizinische Hab.-Schrift an der Universität Berlin)
Über die Dummheit: Ursachen u. Wirkungen d. intellektuellen Minderleistung d. Menschen, Musterschmidt, Göttingen ; Frankfurt ; Berlin 1954.
Dichter des Wahnsinns: Eine Untersuchung über d. dichterische Darstellbarkeit seelischer Ausnahmezustände, Musterschmidt, Göttingen ; Frankfurt ; Berlin 1955 (unverändert in 10. Auflagen bis 1965 erschienen).
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