Das Germanische Nationalmuseum (GNM)
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Das Germanische Nationalmuseum (GNM)
Das Germanische Nationalmuseum (GNM) in Nürnberg ist das größte Museum zur Kultur, Kunst und Geschichte des deutschsprachigen Raums von der Frühzeit bis zur unmittelbaren Gegenwart. Es beherbergt rund 1,3 Millionen Objekte.[3]
Haupteingang des Museums (2011)
Name, Gründungsgedanke und Leitbild
Der Schriftzug „Eigenthum der deutschen Nation“ über dem Haupteingang stammt aus der Gründungszeit des Museums nach 1852 und wurde von Hans von und zu Aufseß in Auftrag gegeben
Der Name Germanisches Nationalmuseum ist aus dem historischen Kontext der Gründung 1852 zu verstehen. 1846 hatten sich bei einem Kongress deutsche Sprach- und Geschichtsforscher mit u. a. Brüder Grimm, Leopold Ranke und Jacob Burckhardt in Frankfurt am Main ihr Studienfach Germanistik genannt und eine sprachgeschichtliche Lautverschiebung als Ausgangspunkt für die Definition ihres Forschungsfelds etabliert. Der Name des Museums repräsentiert die Idee eines sprachlich-kulturell definierten Raumes, dessen enge kulturelle Beziehungen vor dem Hintergrund der komplexen politischen Geschichte und der gescheiterten politischen Einigung der deutschen Staaten im Jahr 1848 dokumentiert werden sollten.[5]
Daneben versteht sich das Museum als wichtige Forschungs- und Bildungseinrichtung, die durch Ausstellungen und Publikationen die Kulturgeschichte in fächerübergreifender Breite darstellt. Darüber hinaus betont es als dritten Punkt in seinem Leitbild den Respekt vor allen Kulturen und will die Zusammenhänge mit diesen für alle Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung und Religion erfahrbar und erlebbar machen.[6]
Struktureller Aufbau des Museums
Großer Kreuzgang des ehemaligen Karthäuserklosters, der heute Teil des Museums ist
Dem eigentlichen Museum sind ein Archiv, das Deutsche Kunstarchiv, eine Bibliothek, eine Restaurierungsabteilung (Institut für Kunsttechnik und Konservierung) und ein Pädagogisches Zentrum angegliedert. Als Zweigstellen betreut das Museum unter anderem die Spielzeugsammlung in der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde von St. Lorenz (Kartäusergasse 20), das Kaiserburg-Museum auf der Nürnberger Burg und Schloss Neunhof, einen hervorragend erhaltenen Herrensitz nördlich von Nürnberg, in dem die Jagdsammlung untergebracht ist. Das Museum ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts, 1921 in der Neufassung der Satzung erstmals als „öffentlich-rechtliche Stiftung“ genannt. Seit dem 2. Juli 1954 unterstützen Unternehmen und Einzelpersonen als Fördererkreis die Arbeit des Museums; dieser Kreis mit ca. 300 Mitgliedern ist seit 1984 ein eingetragener Verein.
Als Forschungseinrichtung hat das GNM auch den Auftrag, die Sammlungsgegenstände und deren geschichtliches Umfeld zu erforschen und in Publikationen und Ausstellungen zu zeigen. Darüber hinaus sind verschiedene wissenschaftliche Projekte am Museum angesiedelt (Schrifttum zur Deutschen Kunst, Hessische Renaissanceschlösser – Online Katalog).
Geschichte des Museums
Baugeschichte
Innenhof des Karthäuserklosters Nürnberg bei der Gründung des Museums 1852
Das Museum selbst mit seinen Gebäuden aus den verschiedenen Epochen ist ein Baudenkmal. Den Kern bildet das spätmittelalterliche Kartäuserkloster.[7] Das zwischenzeitlich profan genutzte Kloster konnte ab 1857 in die Museumsplanungen einbezogen werden. Um- und Erweiterungsbauten aus der Entstehungszeit des Museums, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sind kaum noch vorhanden. Die nächste erhaltene Zeitschicht bilden die im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts hinzugebauten speziellen Museumsgebäude („Alter Eingang“, Lapidarium und Galeriebau). Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf Sep Ruf Zusatzbauten; dabei wurde historische Substanz zu erheblichen Teilen überformt oder gar vernichtet und nur einige Bauten wurden restaurierend wiederaufgebaut.
Der großzügige Erweiterungsbau nach Entwürfen von Jan Störmer mit „me di um Architekten“[8] stammt aus den Jahren 1983 und 1988 bis 1996. Dieser so genannte Kartäuserbau mit dem Museumsforum verursachte Kosten von 140 Millionen DM.
Das 1910 erbaute Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde von St. Lorenz wurde 1999 erworben und bis 2002 restauriert, um die Spielzeugsammlung aufzunehmen. Das Gebäude liegt westlich des Südwestbaus und ist weiterhin baulich eigenständig.
Von der Gründung bis 1945
Hans von und zu Aufseß in einem Reiterharnisch aus dem 15. Jh., 1864
Prospekt des Germanischen Nationalmuseums im Jahr 1884
Nach langjährigen Vorarbeiten begründete Freiherr Hans von und zu Aufseß im Jahre 1852 das Museum als „Generalrepertorium“, nachdem auf der „Versammlung deutscher Geschichts- und Alterthumsforscher“ am 16. bis 19. August 1852 in Dresden die Gründung eines „Germanischen Museums“ in Nürnberg beschlossen wurde. In dieser Bezeichnung kommt zum Ausdruck, dass Aufseß in erster Linie ein umfassendes, über den eigenen Bestand hinausgehendes Verzeichnis relevanter Objekte erstellen wollte; mithin hielt er das Sammeln von Originalen für nur nachgeordnet wichtig. Diese Gründung genehmigte der bayerische König nur wenig später als Stiftung. Ab 1852 nutzte das Museum den Tiergärtnertorturm als Depot seiner ersten Ausstellungsstücke.
Bereits 1853 wurde die Literarisch-artistische Anstalt des germanischen Museums etabliert, dies ist der Vorläufer des hauseigenen Verlages.
Am 20. April 1857 überließen das Königreich Bayern und die Stadt Nürnberg das ehemalige Kartäuserkloster als Standort. Dabei übernahm der bayerische König mit einer Spende von 5000 Gulden ein Drittel der Kosten, die an Bayern abzuführen waren; die städtischen Teile waren kostenfrei übereignet worden. Die Restschuld erließ Bayern 1861. 1862 trat Aufseß freiwillig von der Leitung des Museums zurück. Die Leitung übernahm Andreas Ludwig Jacob Michelsen, der die Sammlung schriftlicher Quellen in den Vordergrund rückte. 1866 wurde der Bauhistoriker und Architekt August Essenwein Museumsleiter, der besonderen Wert auf die Anschaffung neuer Objekte und auf eine Neuordnung und Dokumentation der Sammlung legte. Damit war der Schritt hin zu einem kulturhistorischen Museum getan. Essenwein gab 1891 die Leitung auf und Nachfolger wurde Gustav von Bezold (1894–1920); in dieser Zeit wurde das Museum räumlich zunächst bis zum 50-jährigen Jubiläum 1902 und dann ab 1908/1913 bis 1920 durch den sogenannten Galeriebau von German Bestelmeyer stark erweitert.
Ernst Heinrich Zimmermann (1920–1936) betrieb den systematischen Ausbau der Gemäldesammlung (Barockgalerie) und der Skulpturenabteilung, dabei finanzierte er Neuerwerbungen oft durch Verkäufe aus dem eigenen Bestand.
In der Zeit des Nationalsozialismus ließ sich die Leitung nicht zum Identifikationspunkt der Ideologie machen, es kam beispielsweise zu keinem Besuch von Adolf Hitler. Jedoch kam man zumindest teilweise den Forderungen oder Wünschen der NSDAP nach: Die Bücher des Verlags wurden in Inhalt und Form den Vorstellungen der Nationalsozialisten angepasst und Grußadressen an die neuen Machthaber sind zu verzeichnen. Nach dem Polenfeldzug 1939 stützte man das System durch die Ausstellung Deutschtum am Weichselbogen. Seit 1941 wurden die gesamten Bestände auf 18 Orte außerhalb des Geländes ausgelagert.[9] Der Museumsbetrieb wurde dadurch immer mehr eingeschränkt und es kam nur noch ein Bruchteil der Besucher. Bei den Luftangriffen 1943–1945 wurden die Gebäude schwer beschädigt.[10] Die nicht ausgelagerten Gipsabgüsse und die eingebauten Zimmer aus den verschiedenen Epochen wurden dabei großenteils zerstört.[11]
Von 1945 bis heute
Wenige Tage nach dem Kriegsende bewachte die amerikanische Militärregierung das Museumsgelände, um Plünderungen zu verhindern. Zunächst begann die Arbeit auf kommunaler Ebene wieder: Am 15. August 1945 wurde der bisherige Mitarbeiter des Museums, Ernst Günter Troche, vom neuen Oberbürgermeister der Stadt zum vorläufigen Direktor ernannt. Er begann mit bescheidenen Mitteln die Sicherung der Gebäude.[12] Am 4. Oktober 1945 sagte die Bayerische Landesregierung dem Museum zu, zwischenzeitlich den Hauptfinanzierungsanteil des früheren Deutschen Reiches zu übernehmen und ermöglichte so die rasche Bergung der Sammlungsobjekte, die in den folgenden Jahren mit einem Kriegsverlust von nur drei Prozent nahezu vollständig wieder zurückgeführt werden konnten.[13] Seit 1946 tagte auch wieder der Verwaltungsrat des Museums. Das Museum organisierte in dieser Zeit kleine Ausstellungen, Vorträge und Konzertreihen. Ab 1947 beteiligten sich die Länder Württemberg-Baden und Hessen mit jeweils 2/9 und ein Teil der Kunstsammlung konnte in einigen renovierten Räumen wiedereröffnet werden. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland beteiligen sich wieder alle Länder an der Trägerschaft des Museums nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel.[14] Nachdem 1948 der damalige Staatsminister a. D. Theodor Heuss die Ausstellung Die deutsche Freiheitsbewegung von 1848 eröffnet hatte, wurde er am 10. September auf Vorschlag Troches zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats gewählt.[15] Heuss hielt als einziges an diesem Ehrenamt auch während seiner Amtszeit als Bundespräsident und danach bis zu seinem Tode fest und förderte engagiert das Museum.[16] 1950 konnte eine angestrebte Ausstellung mit den Kunstwerken des Museums in den deutschen Städten Bremen, Hamburg und Dortmund starten.[17]
Nach dem Einwirken von Theodor Heuss wurde 1951 Ludwig Grote als Erster Direktor gewonnen.[18] Er bewerkstelligte durch Aufnahme des Geistes und der Werke des Bauhauses den Anschluss an das international bedeutende Kunst- und Kulturschaffen; er richtete aber auch so genannte Heimatgedenkstätten für die Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs ein. Dabei wurde der Wiederaufbau der Gebäude nach Plänen des Architekten Sep Ruf durchgeführt. Erich Steingräber übernahm 1962 die Leitung; 1964 wurde die Sammlungsgrenze vom Verwaltungsrat bis in den Expressionismus verschoben. Jüngere zeitgenössische Werke wurden zur Ausstattung von Empfangs-, Sitzungs- und Büroräumen verwendet. In den 1950er und 1960er Jahren schied man die meisten Abgüsse, so sie überhaupt den Krieg überstanden hatten, aus der Sammlung aus.
Im Dezember 1980 trat Gerhard Bott das Amt des Generaldirektors an (bis 1993). Für das Bekenntnis zur Internationalität steht das Bestreben, einen universellen Kontext herzustellen. So erhielt Dani Karavan beispielsweise den Auftrag, als Außenskulptur die Straße der Menschenrechte (Way of Human Rights) zu realisieren; dieses Werk ist dem Komplex Kunst am Bau zuzuordnen.
Der Generaldirektor ist seit 1994 Georg Ulrich Großmann. Gebäudesanierungen und Neueinrichtung der Schausammlungen, Forschungsaktivitäten wie die dreibändige Katalogisierung des graphischen Werks von Albrecht Dürer und öffentlichkeitswirksame Unternehmungen wie Ausstellungen und Begründung neuer Publikationsreihen sind in den letzten Jahren verwirklicht worden. Auch wurden neue Standorte bezogen und insbesondere die Architektur als Sammlungs- und Ausstellungsobjekt entdeckt. Zudem wurde die Internet-Präsenz in Kooperation mit Absolventen des Studiengangs Multimedia-Didaktik an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Nürnberg-Erlangen im Jahr 2005 überarbeitet. Eine ganze Reihe von Elementen aus diesem Projekt sind schließlich in den Relaunch der Seite Ende 2006 eingeflossen.
1999 wurde das Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde St. Lorenz erworben (das Gebäude liegt gegenüber dem Südwestbau); seit dem 17. Mai 2002 ist dort die Spielzeugsammlung ausgestellt.
Das Werk Albrecht Dürers, Teil 1: Das Frühwerk (Die größte Dürer-Ausstellung in Deutschland seit über 40 Jahren) widmete sich dem Frühwerk Dürers. Über 150 Exponate des Künstlers zeigte das Germanische Nationalmuseum vom 24. Mai bis 2. September 2012.
Sammlung
In der Sammlung werden Kunstwerke höchsten Ranges aufbewahrt und in den Räumen präsentiert; Beispiele sind: der Codex Aureus aus Echternach, mittelalterliche Goldschmiedekunst, Gemälde von Albrecht Dürer oder Skulpturen von Ferdinand Dietz. Weiterhin werden Volkskunst und Kunstgewerbe, wissenschaftliche Instrumente (Fernrohre, Uhren und Globen), Musikinstrumente, Möbel (zum Beispiel Teile des Arbeitszimmers von Jacob und Wilhelm Grimm), Nürnberger Puppenhäuser, Spielzeug, eine Abgusssammlung, Architekturteile und vieles mehr großzügig ausgebreitet. Teile des Praunschen Kabinetts sind zu besichtigen und die Kunst des 20. Jh. ist in all ihren Facetten vertreten (z. B. Ernst Barlach, Hannah Höch oder Joseph Beuys). Mit dem Bayerischen Gewerbemuseum ist sogar der Bestand eines ehemals eigenständigen Museums in die Sammlung integriert.
Den eigenen Bestand des Museums ergänzen öffentliche und private Leihgeber. Wichtige öffentliche Leihgeber sind die Bundesrepublik Deutschland, die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, der Wittelsbacher Ausgleichsfonds und die Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg.
Teile der 17 Fachabteilungen (Stand 2006) sind in thematisch erarbeiteten Schausammlungen für das Publikum zugänglich. Nach der Fertigstellung eines Tiefdepots im Klosterhof in den nächsten Jahren soll die Neukonzeption der Bestände fortgeführt werden und die Fachsammlungen integriert werden. Es wird geplant:
die Schausammlungen zum 19.–21. Jahrhundert in Südbau, Südwestbau und bisheriger Mittelalterhalle zu konzentrieren
die Schausammlungen zum Mittelalter durch Neukonzeptionen in EG Südbau und Klosterbereich zu vollenden
die Fachsammlungen Musik, Kunsthandwerk 16./18. Jahrhundert, Waffen, Wohnkultur im Ostbau zusammenzuführen
Schausammlungen
Vor- und Frühgeschichte
Die bekanntesten Stücke dieser Abteilung sind der Goldblechkegel von Ezelsdorf-Buch und die gotische Adlerfibel von Domagnano in Oberitalien (um 500 n. Chr.). Die Sammlung wurde im Herbst 2006 neu eröffnet. Sie befindet sich im südlichen Teil des Erdgeschosses des Galeriebaus.
Mittelalter
Die Schausammlung zum frühen und hohen Mittelalter befindet sich im Erdgeschoss des Galeriebaus. Gezeigt werden Einzelstücke, doch diese oftmals in beeindruckenden Reihen, die eine zeitliche oder regionale Entwicklung aufzeigen (z. B. Kruzifixe oder Madonnen, aber auch karolingische Silberdenare oder romanische und gotische Aquamanilen). Die neu konzipierte Schausammlung wurde im April 2006 eröffnet und 2012 um den Themenbereich „Mittelalterbilder“ erweitert.
Renaissance. Barock. Aufklärung
Im März 2010 wurde eine der zentralen Ausstellungen in neuem Gewand und unter neuer inhaltlicher Konzeption wiedereröffnet: „Renaissance, Barock, Aufklärung“. Die Ausstellung zeigt Meisterwerke von Dürer, Cranach, Rembrandt und Messerschmidt in 33 neu gestalteten und auf einen technisch aktuellen Stand gebrachten Ausstellungsräumen. Dabei werden diese Werke nicht isoliert sondern in ihrem kulturhistorischen Zusammenhang mit 1000 weiteren Exponaten gezeigt. Medaillen, Möbel, Schmuck, Textilien, Kunsthandwerk, Skulpturen, Musikinstrumente und wissenschaftliche Instrumente – Werke aus 3 Jahrhunderten.
Bürgerliche Kultur des 19. Jahrhunderts
Die Ausstellung reicht vom Vorabend der Französischen Revolution bis zur Epoche der Weltausstellungen. Die überarbeitete Ausstellung wurde 2002 eröffnet.
Fachsammlungen
Malerei bis 1800 und Glasmalerei
Ende der 1870er Jahre gelang es, die Sammlung der Gemälde zu einer bedeutenden Abteilung des Museums werden zu lassen. Einen Schwerpunkt bilden die spätmittelalterlichen Werke der Stadt Nürnberg. Unter anderem sind vertreten:
Meister des Imhoff-Altars: Imhoff Altar, um 1418/420
Hans Pleydenwurff: Hochaltar fur St. Elisabeth in Breslau, 1462; Porträt des Bamberger Domherren Georg Graf Löwenstein; Kalvarienberg
Meister der Pollinger Tafeln: Darbringung im Tempel, um 1444
Meister der Heiligen Sippe der Ältere: Himmelfahrt Christi und Aufnahme Marias in den Himmel, um 1480 (Gm 31)
Meister des Augustiner-Altars: Die Vision des heiligen Bernhard, 1487 (Gm 145); Der heilige Lukas malt die Madonna, 1487 (Gm 144); Der heilige Veit heilt den Sohn des Kaisers Diokletian (Gm 146); Marter des Hl. Sebastian
Konrad Witz: Verkündigung an Maria, um 1445 (Gm 878)
Hans Holbein der Ältere: Maria mit dem Kind, 1499 (Gm 273)
Meister des Hausbuches: Die Anbetung der Hirten, um 1500 (Gm 1823)
Bernhard Strigel: Mindelheimer Sippenaltar, um 1505/6 (Gm 254-259, 888-891)
Michael Wolgemut: Bildnis des Nürnberger Apothekers Hans Perckmeister, 1496[19]; Hl. Anna Selbdritt, Gedächtnisbild für Anna Groß, vor 1510[20]
Albrecht Dürer: Bildnis von Barbara Dürer, um 1490[21]; Beweinung Christi, um 1498/1500[22]; Herakles im Kampf gegen die Stymphalischen Vögel, 1500[23]; Kaiser Karl der Große und Kaiser Sigismund, 1512/13[24]; Bildnis des Malers Michael Wolgemut, 1516[25]; Entwurf zum Bildnis Kaiser Maximilians I., 1518/19[26]
Hans Süss von Kulmbach: Heilige Cosmas, um 1507/08[27]; Heilige Damian, um 1507/08[28]; Verkündigung an Maria, um 1513[29];Brustbildnis eines jungen Mannes, um 1520/22[30]
Georg Pencz: Der Nürnberger Feldhauptmann Sebald Schirmer, 1545[31];
Hans Burgkmair der Ältere: Sigismund-Sebastian-Altar, 1505[32]; Die 21-jährige Betrügerin Anna Laminit, 1502/3[33];Muttergottes in der Landschaft/Maria mit dem Kind, 1509[34]; Die Madonna mit der Traube/Maria mit dem Kind, 1510[35];
Jörg Breu der Ältere: Kreuzigung Christi, 1501[36]; Flucht nach Ägypten, 1501[37]; Die Beweinung Christi, um 1510/15[38]; Kreuzigung Christi, um 1520[39];
Hans Baldung Grien: Sebastiansaltar, um 1507[40];Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, um 1515[41]; Die Muttergottes im Gemach, um 1516[42]; Judith mit dem Haupt des Holofernes, um 1525[43]; Bildnis eines 29-jährigen Mannes, um 1526[44]; Maria mit Kind und Edelsteinen, um 1530[45]; Die Madonna mit den Papageien, um 1533[46]
Albrecht Altdorfer: Tafeln einer Florianslegende: Vorführung, um 1520[47]; Tafeln einer Florianslegende: Gefangennahme, um 1520[48];Tafeln einer Florianslegende: Bergung der Leiche, um 1520[49]; Sieg Kaiser Karls des Großen vor Regensburg, um 1518[50]; Kalvarienberg, um 1526[51]
Wolf Traut: Flügel einer Altar-Predella mit hl. Barbara und Johannes Evangelist um 1510[52]; Taufe Christi, 1517[53];
Lucas Cranach der Ältere: Bildnis eines Juristen, Johann Stephan Reuss, Rektor der Wiener Universität, um 1503[54]; Bildnis des Kurfürsten Friedrich III. des Weisen von Sachsen, 1507/1508[55]; Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach, 1522[56]; Allegorie auf Gesetz und Gnade, nach 1529[57]; Damenbildnis, früher Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers, um 1530[58]; Das ungleiche Paar, um 1530[59]; Kanzler Dr. Gregor Brück, 1533[60]; Bildnis Martin Luthers im 50. Lebensjahr, um 1533[61]; Die Fabel vom Mund der Wahrheit, 1534[62]; Venus mit Amor als Honigdieb, um 1537[63]; Venus mit Amor als Honigdieb vor schwarzem Grund, um 1537[64]; Posthumes Bildnis Martin Luthers als Augustinermönch, 1546[65]
Lucas Cranach der Jüngere: Die Bekehrung des Saulus, um 1549[66]; Flügelaltar in Herzform (Colditzer Altar) – Sündenfall – Verkündigung an Maria, um 1584[67]
Meister von Meßkirch: Kreuztragung Christi und Handwaschung des Pilatus, um 1536/1540[68]
Pieter Bruegel der Ältere: Bauernhochzeit im Freien, um 1590[69]
Rembrandt van Rijn:Selbstbildnis mit Halsberge, um 1629[70]; Der Apostel Paulus im Nachdenken, um 1629/30[71]
Joseph Heintz: Amors Abschied von Psyche, 1603[72]
Johann Liss: Bauernstreit, um 1616/1619[73]; Der verlorene Sohn bei den Dirnen, um 1622/3[74]
Pieter de Hooch: Gesellschaftsstück (Offizier und junge Frau), um 1663/5[75]
Johann Georg Platzer: Das Konzert, um 1750[76]
Die Glasmalerei ist seit April 2006 zum Teil in die Mittelalter-Schausammlung integriert. Vorher konnte man diese Werke in einem eigenen Raum studieren. Die Werke dieser Gattung beginnen ab dem 13. Jahrhundert.
Skulptur bis 1800
Auch für die Skulpturensammlung schuf Aufseß den Grundstock; Gipsabgüsse integrierte er gleichrangig in die Sammlung. Zahlenmäßig überwogen die Abgüsse die Originale schnell bei weitem. 1875 und auch noch später erhielt das Museum hervorragende Stücke als Dauerleihgabe aus den historischen Sammlungen der Stadt Nürnberg (z. B. bedeutende Arbeiten von Adam Kraft und Veit Stoß). Vom Ausbau der Abgusssammlung nahm man erst unter Bezold (1894–1920) Abschied; zudem entwickelte er ein Konzept, das zwischen „hoher“ und „angewandter“ Kunst unterschied – dieses Konzept blieb jedoch nicht unwidersprochen. Nach dem Ersten Weltkrieg konnten der Sammlung systematisch Werke des Barock und des Rokoko hinzugefügt werden. Unter anderem sind vertreten:
Schalmeibläser „Hansel“, um 1380
Tilman Riemenschneider: Heilige Elisabeth, um 1500 (Pl.O.2413); Anbetung des Jesuskindes, um 1500 (Pl.O.103); Maria mit dem Kinde , um 1510 (Pl.O.2063); Beweinung Christi, um 1500/10 (Pl.O.2370); Kruzifixus, um 1520 (Pl.O.2761)
Adam Kraft: Josua und Kaleb, 1495/97 (Pl.O.2811); Relief von der Waage in Nürnberg, 1497 (Pl.O.2849)
Vischer Werkstatt:Heiliger Mauritius, um 1507[77]; Jagdhund, 1507 Heiliger Wenzel, um 1530[78]
Leonhard Magt: Muttergottes des Melchior Pfintzing, um 1519[79]
Hans Peisser: Joseph, 1522/24[80]; Maria, 1522/24[81]; Putto in Rüstung 1522/24[82]; Puttomodell für Bronzeguss, 1555[83];
Veit Stoß: Drachenleuchter, 1522[84]; Erzengel Raphael und der junge Tobias (Pl.O.2720/Pl.O.1834, 1516); Madonna vom Wohnhaus des Veit Stoß, um 1520 (Pl.O.217); Liegende tote Heilige, um 1500 (Pl.O.137); Rosenkranztafel, um 1515 (Pl.O.229); Christus am Kreuz, um 1500 (Pl.O.62)
Franz Xaver Messerschmidt: Ein mit Verstopfung Behafteter, nach 1770[85]; Der Satirikus, um 1770/80[86]
19. und 20. Jahrhundert
Gattungsübergreifend werden Objekte vom späten 18. Jahrhundert bis zur Postmoderne gesammelt, die Schlüsselpunkte der künstlerisch-kulturellen Entwicklung in Deutschland in ihren internationalen Kontext beleuchten. Unter anderem befinden sich im Bestand:
Malerei
Heinrich Friedrich Füger: Ajax mit den Waffen des Archilles, um 1790/1795
Philipp Friedrich von Hetsch: Der Tod des Konsuls Papirius, 1795 (Gm 911); Junges Mädchen beim Schreiben, 1799
Jakob Philipp Hackert: Der Sommer, 1784 (Gm 1314); Der Winter (Gm 1317)
Caspar David Friedrich: Schneehügel mit Raben, (Gm 2058)
Joseph von Führich: Flucht nach Ägypten, 1834 (Gm 1735)
Johann Friedrich August Tischbein: Cornelia Adrienne Gräfin Bose mit ihren Töchtern, 1798 (Gm 1337)
Josef Abel: Maria Theresia Josepha Reichsgräfin von Fries mit ihren ältesten Kindern, 1811 (Gm 986)
Karl Spitzweg: Der arme Poet, 1837 (Gm 2069) - Erste Fassung
Johann Erdmann Hummel: Römischer Liebeszauber, 1948 (Gm 1985)
Philipp Veit: Germania, 1848 (Gm 608)
Ferdinand Georg Waldmüller: Kinder im Walde oder Veilchenpflückerinnen ; Bildnis des Bauers Anton Mayer, 1836 (Gm 1796); Bildnis der Louise Mayer, geb Feldmüller, 1836 (Gm 2313, Privatbesitz)
Anselm Feuerbach: Ruhende Nymphe, 1870 (Gm 1705); Selbstbildnis 1849/50 (Gm 1731); Nanna, 1861 (Gm 1733) Amazonenschlacht, zweite Fassung, 1870/73
Wilhelm Leibl: Der Junge mit der Halskrause, um 1869 (Gm 1748)
Hans Makart: Faust und Magarethe, 1879,
Karl Gussow: Bildnis einer Frau, 1883 (Dauerleihgabe)
Johann Sperl: Blumige Wiese, um 1907 (Gm 1775)
Otto Mueller: Stehende Zigeunerkinder, 1926 (Gm 1689); Zigeunerpferd am schwarzen Wasser, um 1928 (Gm 1802)
Wolf Vostell: Jetzt sind die Deutschen wieder Nr. 1 in Europa, 1968 (Gm 2179)
Hannah Höch: Mensch und Maschine, 1921 (Gm 1943); Aus einem ethnographischen Museum, 1926 (Hz 6899)
Emil Nolde: Figur und Blumen, 1915 (Gm 1859, Leihgabe aus Privatbesitz); Landschaft mit Bauernhaus, (Gm 1690, Leihgabe aus Privatbesitz)
Wilhelm Trübner: Wachestehende Dogge, 1876; Im Atelier, 1888; Reiterbildnis des Königs Wilhelm II von Württemberg, 1906; Balkonzimmer - Interieur der Villa am Starnberger See, 1912
Will Lammert: Kalter Krieg, 2009
Ernst Ludwig Kirchner: Selbstbildnis als Trinker, 1914/15 (Gm 1667)
Georg Günther: Erntepause, 1938 (Gm 2167)
Joseph Beuys: La rivoluzione siamo Noi, 1971 (VT 78)
Weiter geht es in Teil 2
Haupteingang des Museums (2011)
Name, Gründungsgedanke und Leitbild
Der Schriftzug „Eigenthum der deutschen Nation“ über dem Haupteingang stammt aus der Gründungszeit des Museums nach 1852 und wurde von Hans von und zu Aufseß in Auftrag gegeben
Der Name Germanisches Nationalmuseum ist aus dem historischen Kontext der Gründung 1852 zu verstehen. 1846 hatten sich bei einem Kongress deutsche Sprach- und Geschichtsforscher mit u. a. Brüder Grimm, Leopold Ranke und Jacob Burckhardt in Frankfurt am Main ihr Studienfach Germanistik genannt und eine sprachgeschichtliche Lautverschiebung als Ausgangspunkt für die Definition ihres Forschungsfelds etabliert. Der Name des Museums repräsentiert die Idee eines sprachlich-kulturell definierten Raumes, dessen enge kulturelle Beziehungen vor dem Hintergrund der komplexen politischen Geschichte und der gescheiterten politischen Einigung der deutschen Staaten im Jahr 1848 dokumentiert werden sollten.[5]
Daneben versteht sich das Museum als wichtige Forschungs- und Bildungseinrichtung, die durch Ausstellungen und Publikationen die Kulturgeschichte in fächerübergreifender Breite darstellt. Darüber hinaus betont es als dritten Punkt in seinem Leitbild den Respekt vor allen Kulturen und will die Zusammenhänge mit diesen für alle Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung und Religion erfahrbar und erlebbar machen.[6]
Struktureller Aufbau des Museums
Großer Kreuzgang des ehemaligen Karthäuserklosters, der heute Teil des Museums ist
Dem eigentlichen Museum sind ein Archiv, das Deutsche Kunstarchiv, eine Bibliothek, eine Restaurierungsabteilung (Institut für Kunsttechnik und Konservierung) und ein Pädagogisches Zentrum angegliedert. Als Zweigstellen betreut das Museum unter anderem die Spielzeugsammlung in der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde von St. Lorenz (Kartäusergasse 20), das Kaiserburg-Museum auf der Nürnberger Burg und Schloss Neunhof, einen hervorragend erhaltenen Herrensitz nördlich von Nürnberg, in dem die Jagdsammlung untergebracht ist. Das Museum ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts, 1921 in der Neufassung der Satzung erstmals als „öffentlich-rechtliche Stiftung“ genannt. Seit dem 2. Juli 1954 unterstützen Unternehmen und Einzelpersonen als Fördererkreis die Arbeit des Museums; dieser Kreis mit ca. 300 Mitgliedern ist seit 1984 ein eingetragener Verein.
Als Forschungseinrichtung hat das GNM auch den Auftrag, die Sammlungsgegenstände und deren geschichtliches Umfeld zu erforschen und in Publikationen und Ausstellungen zu zeigen. Darüber hinaus sind verschiedene wissenschaftliche Projekte am Museum angesiedelt (Schrifttum zur Deutschen Kunst, Hessische Renaissanceschlösser – Online Katalog).
Geschichte des Museums
Baugeschichte
Innenhof des Karthäuserklosters Nürnberg bei der Gründung des Museums 1852
Das Museum selbst mit seinen Gebäuden aus den verschiedenen Epochen ist ein Baudenkmal. Den Kern bildet das spätmittelalterliche Kartäuserkloster.[7] Das zwischenzeitlich profan genutzte Kloster konnte ab 1857 in die Museumsplanungen einbezogen werden. Um- und Erweiterungsbauten aus der Entstehungszeit des Museums, der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sind kaum noch vorhanden. Die nächste erhaltene Zeitschicht bilden die im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts hinzugebauten speziellen Museumsgebäude („Alter Eingang“, Lapidarium und Galeriebau). Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf Sep Ruf Zusatzbauten; dabei wurde historische Substanz zu erheblichen Teilen überformt oder gar vernichtet und nur einige Bauten wurden restaurierend wiederaufgebaut.
Der großzügige Erweiterungsbau nach Entwürfen von Jan Störmer mit „me di um Architekten“[8] stammt aus den Jahren 1983 und 1988 bis 1996. Dieser so genannte Kartäuserbau mit dem Museumsforum verursachte Kosten von 140 Millionen DM.
Das 1910 erbaute Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde von St. Lorenz wurde 1999 erworben und bis 2002 restauriert, um die Spielzeugsammlung aufzunehmen. Das Gebäude liegt westlich des Südwestbaus und ist weiterhin baulich eigenständig.
Von der Gründung bis 1945
Hans von und zu Aufseß in einem Reiterharnisch aus dem 15. Jh., 1864
Prospekt des Germanischen Nationalmuseums im Jahr 1884
Nach langjährigen Vorarbeiten begründete Freiherr Hans von und zu Aufseß im Jahre 1852 das Museum als „Generalrepertorium“, nachdem auf der „Versammlung deutscher Geschichts- und Alterthumsforscher“ am 16. bis 19. August 1852 in Dresden die Gründung eines „Germanischen Museums“ in Nürnberg beschlossen wurde. In dieser Bezeichnung kommt zum Ausdruck, dass Aufseß in erster Linie ein umfassendes, über den eigenen Bestand hinausgehendes Verzeichnis relevanter Objekte erstellen wollte; mithin hielt er das Sammeln von Originalen für nur nachgeordnet wichtig. Diese Gründung genehmigte der bayerische König nur wenig später als Stiftung. Ab 1852 nutzte das Museum den Tiergärtnertorturm als Depot seiner ersten Ausstellungsstücke.
Bereits 1853 wurde die Literarisch-artistische Anstalt des germanischen Museums etabliert, dies ist der Vorläufer des hauseigenen Verlages.
Am 20. April 1857 überließen das Königreich Bayern und die Stadt Nürnberg das ehemalige Kartäuserkloster als Standort. Dabei übernahm der bayerische König mit einer Spende von 5000 Gulden ein Drittel der Kosten, die an Bayern abzuführen waren; die städtischen Teile waren kostenfrei übereignet worden. Die Restschuld erließ Bayern 1861. 1862 trat Aufseß freiwillig von der Leitung des Museums zurück. Die Leitung übernahm Andreas Ludwig Jacob Michelsen, der die Sammlung schriftlicher Quellen in den Vordergrund rückte. 1866 wurde der Bauhistoriker und Architekt August Essenwein Museumsleiter, der besonderen Wert auf die Anschaffung neuer Objekte und auf eine Neuordnung und Dokumentation der Sammlung legte. Damit war der Schritt hin zu einem kulturhistorischen Museum getan. Essenwein gab 1891 die Leitung auf und Nachfolger wurde Gustav von Bezold (1894–1920); in dieser Zeit wurde das Museum räumlich zunächst bis zum 50-jährigen Jubiläum 1902 und dann ab 1908/1913 bis 1920 durch den sogenannten Galeriebau von German Bestelmeyer stark erweitert.
Ernst Heinrich Zimmermann (1920–1936) betrieb den systematischen Ausbau der Gemäldesammlung (Barockgalerie) und der Skulpturenabteilung, dabei finanzierte er Neuerwerbungen oft durch Verkäufe aus dem eigenen Bestand.
In der Zeit des Nationalsozialismus ließ sich die Leitung nicht zum Identifikationspunkt der Ideologie machen, es kam beispielsweise zu keinem Besuch von Adolf Hitler. Jedoch kam man zumindest teilweise den Forderungen oder Wünschen der NSDAP nach: Die Bücher des Verlags wurden in Inhalt und Form den Vorstellungen der Nationalsozialisten angepasst und Grußadressen an die neuen Machthaber sind zu verzeichnen. Nach dem Polenfeldzug 1939 stützte man das System durch die Ausstellung Deutschtum am Weichselbogen. Seit 1941 wurden die gesamten Bestände auf 18 Orte außerhalb des Geländes ausgelagert.[9] Der Museumsbetrieb wurde dadurch immer mehr eingeschränkt und es kam nur noch ein Bruchteil der Besucher. Bei den Luftangriffen 1943–1945 wurden die Gebäude schwer beschädigt.[10] Die nicht ausgelagerten Gipsabgüsse und die eingebauten Zimmer aus den verschiedenen Epochen wurden dabei großenteils zerstört.[11]
Von 1945 bis heute
Wenige Tage nach dem Kriegsende bewachte die amerikanische Militärregierung das Museumsgelände, um Plünderungen zu verhindern. Zunächst begann die Arbeit auf kommunaler Ebene wieder: Am 15. August 1945 wurde der bisherige Mitarbeiter des Museums, Ernst Günter Troche, vom neuen Oberbürgermeister der Stadt zum vorläufigen Direktor ernannt. Er begann mit bescheidenen Mitteln die Sicherung der Gebäude.[12] Am 4. Oktober 1945 sagte die Bayerische Landesregierung dem Museum zu, zwischenzeitlich den Hauptfinanzierungsanteil des früheren Deutschen Reiches zu übernehmen und ermöglichte so die rasche Bergung der Sammlungsobjekte, die in den folgenden Jahren mit einem Kriegsverlust von nur drei Prozent nahezu vollständig wieder zurückgeführt werden konnten.[13] Seit 1946 tagte auch wieder der Verwaltungsrat des Museums. Das Museum organisierte in dieser Zeit kleine Ausstellungen, Vorträge und Konzertreihen. Ab 1947 beteiligten sich die Länder Württemberg-Baden und Hessen mit jeweils 2/9 und ein Teil der Kunstsammlung konnte in einigen renovierten Räumen wiedereröffnet werden. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland beteiligen sich wieder alle Länder an der Trägerschaft des Museums nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel.[14] Nachdem 1948 der damalige Staatsminister a. D. Theodor Heuss die Ausstellung Die deutsche Freiheitsbewegung von 1848 eröffnet hatte, wurde er am 10. September auf Vorschlag Troches zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats gewählt.[15] Heuss hielt als einziges an diesem Ehrenamt auch während seiner Amtszeit als Bundespräsident und danach bis zu seinem Tode fest und förderte engagiert das Museum.[16] 1950 konnte eine angestrebte Ausstellung mit den Kunstwerken des Museums in den deutschen Städten Bremen, Hamburg und Dortmund starten.[17]
Nach dem Einwirken von Theodor Heuss wurde 1951 Ludwig Grote als Erster Direktor gewonnen.[18] Er bewerkstelligte durch Aufnahme des Geistes und der Werke des Bauhauses den Anschluss an das international bedeutende Kunst- und Kulturschaffen; er richtete aber auch so genannte Heimatgedenkstätten für die Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs ein. Dabei wurde der Wiederaufbau der Gebäude nach Plänen des Architekten Sep Ruf durchgeführt. Erich Steingräber übernahm 1962 die Leitung; 1964 wurde die Sammlungsgrenze vom Verwaltungsrat bis in den Expressionismus verschoben. Jüngere zeitgenössische Werke wurden zur Ausstattung von Empfangs-, Sitzungs- und Büroräumen verwendet. In den 1950er und 1960er Jahren schied man die meisten Abgüsse, so sie überhaupt den Krieg überstanden hatten, aus der Sammlung aus.
Im Dezember 1980 trat Gerhard Bott das Amt des Generaldirektors an (bis 1993). Für das Bekenntnis zur Internationalität steht das Bestreben, einen universellen Kontext herzustellen. So erhielt Dani Karavan beispielsweise den Auftrag, als Außenskulptur die Straße der Menschenrechte (Way of Human Rights) zu realisieren; dieses Werk ist dem Komplex Kunst am Bau zuzuordnen.
Der Generaldirektor ist seit 1994 Georg Ulrich Großmann. Gebäudesanierungen und Neueinrichtung der Schausammlungen, Forschungsaktivitäten wie die dreibändige Katalogisierung des graphischen Werks von Albrecht Dürer und öffentlichkeitswirksame Unternehmungen wie Ausstellungen und Begründung neuer Publikationsreihen sind in den letzten Jahren verwirklicht worden. Auch wurden neue Standorte bezogen und insbesondere die Architektur als Sammlungs- und Ausstellungsobjekt entdeckt. Zudem wurde die Internet-Präsenz in Kooperation mit Absolventen des Studiengangs Multimedia-Didaktik an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Nürnberg-Erlangen im Jahr 2005 überarbeitet. Eine ganze Reihe von Elementen aus diesem Projekt sind schließlich in den Relaunch der Seite Ende 2006 eingeflossen.
1999 wurde das Haus der ehemaligen Kinderbewahranstalt der Kirchengemeinde St. Lorenz erworben (das Gebäude liegt gegenüber dem Südwestbau); seit dem 17. Mai 2002 ist dort die Spielzeugsammlung ausgestellt.
Das Werk Albrecht Dürers, Teil 1: Das Frühwerk (Die größte Dürer-Ausstellung in Deutschland seit über 40 Jahren) widmete sich dem Frühwerk Dürers. Über 150 Exponate des Künstlers zeigte das Germanische Nationalmuseum vom 24. Mai bis 2. September 2012.
Sammlung
In der Sammlung werden Kunstwerke höchsten Ranges aufbewahrt und in den Räumen präsentiert; Beispiele sind: der Codex Aureus aus Echternach, mittelalterliche Goldschmiedekunst, Gemälde von Albrecht Dürer oder Skulpturen von Ferdinand Dietz. Weiterhin werden Volkskunst und Kunstgewerbe, wissenschaftliche Instrumente (Fernrohre, Uhren und Globen), Musikinstrumente, Möbel (zum Beispiel Teile des Arbeitszimmers von Jacob und Wilhelm Grimm), Nürnberger Puppenhäuser, Spielzeug, eine Abgusssammlung, Architekturteile und vieles mehr großzügig ausgebreitet. Teile des Praunschen Kabinetts sind zu besichtigen und die Kunst des 20. Jh. ist in all ihren Facetten vertreten (z. B. Ernst Barlach, Hannah Höch oder Joseph Beuys). Mit dem Bayerischen Gewerbemuseum ist sogar der Bestand eines ehemals eigenständigen Museums in die Sammlung integriert.
Den eigenen Bestand des Museums ergänzen öffentliche und private Leihgeber. Wichtige öffentliche Leihgeber sind die Bundesrepublik Deutschland, die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, der Wittelsbacher Ausgleichsfonds und die Gemälde- und Skulpturensammlung der Stadt Nürnberg.
Teile der 17 Fachabteilungen (Stand 2006) sind in thematisch erarbeiteten Schausammlungen für das Publikum zugänglich. Nach der Fertigstellung eines Tiefdepots im Klosterhof in den nächsten Jahren soll die Neukonzeption der Bestände fortgeführt werden und die Fachsammlungen integriert werden. Es wird geplant:
die Schausammlungen zum 19.–21. Jahrhundert in Südbau, Südwestbau und bisheriger Mittelalterhalle zu konzentrieren
die Schausammlungen zum Mittelalter durch Neukonzeptionen in EG Südbau und Klosterbereich zu vollenden
die Fachsammlungen Musik, Kunsthandwerk 16./18. Jahrhundert, Waffen, Wohnkultur im Ostbau zusammenzuführen
Schausammlungen
Vor- und Frühgeschichte
Die bekanntesten Stücke dieser Abteilung sind der Goldblechkegel von Ezelsdorf-Buch und die gotische Adlerfibel von Domagnano in Oberitalien (um 500 n. Chr.). Die Sammlung wurde im Herbst 2006 neu eröffnet. Sie befindet sich im südlichen Teil des Erdgeschosses des Galeriebaus.
Mittelalter
Die Schausammlung zum frühen und hohen Mittelalter befindet sich im Erdgeschoss des Galeriebaus. Gezeigt werden Einzelstücke, doch diese oftmals in beeindruckenden Reihen, die eine zeitliche oder regionale Entwicklung aufzeigen (z. B. Kruzifixe oder Madonnen, aber auch karolingische Silberdenare oder romanische und gotische Aquamanilen). Die neu konzipierte Schausammlung wurde im April 2006 eröffnet und 2012 um den Themenbereich „Mittelalterbilder“ erweitert.
Renaissance. Barock. Aufklärung
Im März 2010 wurde eine der zentralen Ausstellungen in neuem Gewand und unter neuer inhaltlicher Konzeption wiedereröffnet: „Renaissance, Barock, Aufklärung“. Die Ausstellung zeigt Meisterwerke von Dürer, Cranach, Rembrandt und Messerschmidt in 33 neu gestalteten und auf einen technisch aktuellen Stand gebrachten Ausstellungsräumen. Dabei werden diese Werke nicht isoliert sondern in ihrem kulturhistorischen Zusammenhang mit 1000 weiteren Exponaten gezeigt. Medaillen, Möbel, Schmuck, Textilien, Kunsthandwerk, Skulpturen, Musikinstrumente und wissenschaftliche Instrumente – Werke aus 3 Jahrhunderten.
Bürgerliche Kultur des 19. Jahrhunderts
Die Ausstellung reicht vom Vorabend der Französischen Revolution bis zur Epoche der Weltausstellungen. Die überarbeitete Ausstellung wurde 2002 eröffnet.
Fachsammlungen
Malerei bis 1800 und Glasmalerei
Ende der 1870er Jahre gelang es, die Sammlung der Gemälde zu einer bedeutenden Abteilung des Museums werden zu lassen. Einen Schwerpunkt bilden die spätmittelalterlichen Werke der Stadt Nürnberg. Unter anderem sind vertreten:
Meister des Imhoff-Altars: Imhoff Altar, um 1418/420
Hans Pleydenwurff: Hochaltar fur St. Elisabeth in Breslau, 1462; Porträt des Bamberger Domherren Georg Graf Löwenstein; Kalvarienberg
Meister der Pollinger Tafeln: Darbringung im Tempel, um 1444
Meister der Heiligen Sippe der Ältere: Himmelfahrt Christi und Aufnahme Marias in den Himmel, um 1480 (Gm 31)
Meister des Augustiner-Altars: Die Vision des heiligen Bernhard, 1487 (Gm 145); Der heilige Lukas malt die Madonna, 1487 (Gm 144); Der heilige Veit heilt den Sohn des Kaisers Diokletian (Gm 146); Marter des Hl. Sebastian
Konrad Witz: Verkündigung an Maria, um 1445 (Gm 878)
Hans Holbein der Ältere: Maria mit dem Kind, 1499 (Gm 273)
Meister des Hausbuches: Die Anbetung der Hirten, um 1500 (Gm 1823)
Bernhard Strigel: Mindelheimer Sippenaltar, um 1505/6 (Gm 254-259, 888-891)
Michael Wolgemut: Bildnis des Nürnberger Apothekers Hans Perckmeister, 1496[19]; Hl. Anna Selbdritt, Gedächtnisbild für Anna Groß, vor 1510[20]
Albrecht Dürer: Bildnis von Barbara Dürer, um 1490[21]; Beweinung Christi, um 1498/1500[22]; Herakles im Kampf gegen die Stymphalischen Vögel, 1500[23]; Kaiser Karl der Große und Kaiser Sigismund, 1512/13[24]; Bildnis des Malers Michael Wolgemut, 1516[25]; Entwurf zum Bildnis Kaiser Maximilians I., 1518/19[26]
Hans Süss von Kulmbach: Heilige Cosmas, um 1507/08[27]; Heilige Damian, um 1507/08[28]; Verkündigung an Maria, um 1513[29];Brustbildnis eines jungen Mannes, um 1520/22[30]
Georg Pencz: Der Nürnberger Feldhauptmann Sebald Schirmer, 1545[31];
Hans Burgkmair der Ältere: Sigismund-Sebastian-Altar, 1505[32]; Die 21-jährige Betrügerin Anna Laminit, 1502/3[33];Muttergottes in der Landschaft/Maria mit dem Kind, 1509[34]; Die Madonna mit der Traube/Maria mit dem Kind, 1510[35];
Jörg Breu der Ältere: Kreuzigung Christi, 1501[36]; Flucht nach Ägypten, 1501[37]; Die Beweinung Christi, um 1510/15[38]; Kreuzigung Christi, um 1520[39];
Hans Baldung Grien: Sebastiansaltar, um 1507[40];Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, um 1515[41]; Die Muttergottes im Gemach, um 1516[42]; Judith mit dem Haupt des Holofernes, um 1525[43]; Bildnis eines 29-jährigen Mannes, um 1526[44]; Maria mit Kind und Edelsteinen, um 1530[45]; Die Madonna mit den Papageien, um 1533[46]
Albrecht Altdorfer: Tafeln einer Florianslegende: Vorführung, um 1520[47]; Tafeln einer Florianslegende: Gefangennahme, um 1520[48];Tafeln einer Florianslegende: Bergung der Leiche, um 1520[49]; Sieg Kaiser Karls des Großen vor Regensburg, um 1518[50]; Kalvarienberg, um 1526[51]
Wolf Traut: Flügel einer Altar-Predella mit hl. Barbara und Johannes Evangelist um 1510[52]; Taufe Christi, 1517[53];
Lucas Cranach der Ältere: Bildnis eines Juristen, Johann Stephan Reuss, Rektor der Wiener Universität, um 1503[54]; Bildnis des Kurfürsten Friedrich III. des Weisen von Sachsen, 1507/1508[55]; Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach, 1522[56]; Allegorie auf Gesetz und Gnade, nach 1529[57]; Damenbildnis, früher Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers, um 1530[58]; Das ungleiche Paar, um 1530[59]; Kanzler Dr. Gregor Brück, 1533[60]; Bildnis Martin Luthers im 50. Lebensjahr, um 1533[61]; Die Fabel vom Mund der Wahrheit, 1534[62]; Venus mit Amor als Honigdieb, um 1537[63]; Venus mit Amor als Honigdieb vor schwarzem Grund, um 1537[64]; Posthumes Bildnis Martin Luthers als Augustinermönch, 1546[65]
Lucas Cranach der Jüngere: Die Bekehrung des Saulus, um 1549[66]; Flügelaltar in Herzform (Colditzer Altar) – Sündenfall – Verkündigung an Maria, um 1584[67]
Meister von Meßkirch: Kreuztragung Christi und Handwaschung des Pilatus, um 1536/1540[68]
Pieter Bruegel der Ältere: Bauernhochzeit im Freien, um 1590[69]
Rembrandt van Rijn:Selbstbildnis mit Halsberge, um 1629[70]; Der Apostel Paulus im Nachdenken, um 1629/30[71]
Joseph Heintz: Amors Abschied von Psyche, 1603[72]
Johann Liss: Bauernstreit, um 1616/1619[73]; Der verlorene Sohn bei den Dirnen, um 1622/3[74]
Pieter de Hooch: Gesellschaftsstück (Offizier und junge Frau), um 1663/5[75]
Johann Georg Platzer: Das Konzert, um 1750[76]
Die Glasmalerei ist seit April 2006 zum Teil in die Mittelalter-Schausammlung integriert. Vorher konnte man diese Werke in einem eigenen Raum studieren. Die Werke dieser Gattung beginnen ab dem 13. Jahrhundert.
Skulptur bis 1800
Auch für die Skulpturensammlung schuf Aufseß den Grundstock; Gipsabgüsse integrierte er gleichrangig in die Sammlung. Zahlenmäßig überwogen die Abgüsse die Originale schnell bei weitem. 1875 und auch noch später erhielt das Museum hervorragende Stücke als Dauerleihgabe aus den historischen Sammlungen der Stadt Nürnberg (z. B. bedeutende Arbeiten von Adam Kraft und Veit Stoß). Vom Ausbau der Abgusssammlung nahm man erst unter Bezold (1894–1920) Abschied; zudem entwickelte er ein Konzept, das zwischen „hoher“ und „angewandter“ Kunst unterschied – dieses Konzept blieb jedoch nicht unwidersprochen. Nach dem Ersten Weltkrieg konnten der Sammlung systematisch Werke des Barock und des Rokoko hinzugefügt werden. Unter anderem sind vertreten:
Schalmeibläser „Hansel“, um 1380
Tilman Riemenschneider: Heilige Elisabeth, um 1500 (Pl.O.2413); Anbetung des Jesuskindes, um 1500 (Pl.O.103); Maria mit dem Kinde , um 1510 (Pl.O.2063); Beweinung Christi, um 1500/10 (Pl.O.2370); Kruzifixus, um 1520 (Pl.O.2761)
Adam Kraft: Josua und Kaleb, 1495/97 (Pl.O.2811); Relief von der Waage in Nürnberg, 1497 (Pl.O.2849)
Vischer Werkstatt:Heiliger Mauritius, um 1507[77]; Jagdhund, 1507 Heiliger Wenzel, um 1530[78]
Leonhard Magt: Muttergottes des Melchior Pfintzing, um 1519[79]
Hans Peisser: Joseph, 1522/24[80]; Maria, 1522/24[81]; Putto in Rüstung 1522/24[82]; Puttomodell für Bronzeguss, 1555[83];
Veit Stoß: Drachenleuchter, 1522[84]; Erzengel Raphael und der junge Tobias (Pl.O.2720/Pl.O.1834, 1516); Madonna vom Wohnhaus des Veit Stoß, um 1520 (Pl.O.217); Liegende tote Heilige, um 1500 (Pl.O.137); Rosenkranztafel, um 1515 (Pl.O.229); Christus am Kreuz, um 1500 (Pl.O.62)
Franz Xaver Messerschmidt: Ein mit Verstopfung Behafteter, nach 1770[85]; Der Satirikus, um 1770/80[86]
19. und 20. Jahrhundert
Gattungsübergreifend werden Objekte vom späten 18. Jahrhundert bis zur Postmoderne gesammelt, die Schlüsselpunkte der künstlerisch-kulturellen Entwicklung in Deutschland in ihren internationalen Kontext beleuchten. Unter anderem befinden sich im Bestand:
Malerei
Heinrich Friedrich Füger: Ajax mit den Waffen des Archilles, um 1790/1795
Philipp Friedrich von Hetsch: Der Tod des Konsuls Papirius, 1795 (Gm 911); Junges Mädchen beim Schreiben, 1799
Jakob Philipp Hackert: Der Sommer, 1784 (Gm 1314); Der Winter (Gm 1317)
Caspar David Friedrich: Schneehügel mit Raben, (Gm 2058)
Joseph von Führich: Flucht nach Ägypten, 1834 (Gm 1735)
Johann Friedrich August Tischbein: Cornelia Adrienne Gräfin Bose mit ihren Töchtern, 1798 (Gm 1337)
Josef Abel: Maria Theresia Josepha Reichsgräfin von Fries mit ihren ältesten Kindern, 1811 (Gm 986)
Karl Spitzweg: Der arme Poet, 1837 (Gm 2069) - Erste Fassung
Johann Erdmann Hummel: Römischer Liebeszauber, 1948 (Gm 1985)
Philipp Veit: Germania, 1848 (Gm 608)
Ferdinand Georg Waldmüller: Kinder im Walde oder Veilchenpflückerinnen ; Bildnis des Bauers Anton Mayer, 1836 (Gm 1796); Bildnis der Louise Mayer, geb Feldmüller, 1836 (Gm 2313, Privatbesitz)
Anselm Feuerbach: Ruhende Nymphe, 1870 (Gm 1705); Selbstbildnis 1849/50 (Gm 1731); Nanna, 1861 (Gm 1733) Amazonenschlacht, zweite Fassung, 1870/73
Wilhelm Leibl: Der Junge mit der Halskrause, um 1869 (Gm 1748)
Hans Makart: Faust und Magarethe, 1879,
Karl Gussow: Bildnis einer Frau, 1883 (Dauerleihgabe)
Johann Sperl: Blumige Wiese, um 1907 (Gm 1775)
Otto Mueller: Stehende Zigeunerkinder, 1926 (Gm 1689); Zigeunerpferd am schwarzen Wasser, um 1928 (Gm 1802)
Wolf Vostell: Jetzt sind die Deutschen wieder Nr. 1 in Europa, 1968 (Gm 2179)
Hannah Höch: Mensch und Maschine, 1921 (Gm 1943); Aus einem ethnographischen Museum, 1926 (Hz 6899)
Emil Nolde: Figur und Blumen, 1915 (Gm 1859, Leihgabe aus Privatbesitz); Landschaft mit Bauernhaus, (Gm 1690, Leihgabe aus Privatbesitz)
Wilhelm Trübner: Wachestehende Dogge, 1876; Im Atelier, 1888; Reiterbildnis des Königs Wilhelm II von Württemberg, 1906; Balkonzimmer - Interieur der Villa am Starnberger See, 1912
Will Lammert: Kalter Krieg, 2009
Ernst Ludwig Kirchner: Selbstbildnis als Trinker, 1914/15 (Gm 1667)
Georg Günther: Erntepause, 1938 (Gm 2167)
Joseph Beuys: La rivoluzione siamo Noi, 1971 (VT 78)
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Teil 2
Plastik
Karl Aichinger: Das Fugenschach – eine Tonleiter der Schöpfung. Skulptur in Variationen, Erste Fassung 1989
Ernst Barlach: Sitzendes Weib, 1908 (Pl 3048, 1689); Der singende Mann, 1928 (Pl 3188, 1689)
Heinz-Günter Prager: Achsen I–III, 1978
Johann Christian Lotsch: Büsten Raffaels und Dürers (Pl.O 3214 und Pl.O 3213)
Christoph Voll: Arbeiter mit Kind, 1922; Arbeiterfrau mit Kind, um 1923; Der blinde Bettler, 1923; Schwangere Frau, 1923; Der Kritiker – Porträt des Literaturkritikers Arthur Binz, um 1925/26
Weitere vertretene Künstler
Peter Tomschiczek
Christian Mischke
Ortwin Michl
Eugene Spiro
Elke Rehder
Will Lammert
Stephan Hann
Graphische Sammlung
Christus in der Kelter, um 1410 – einer der frühesten Einblattholzschnitte
Hans Wandereisen: Holzschnitte, 1523 (G.12195)
Georg Pencz: Triumphe nach Petrarca, sechs Kupferstiche
Historische Musikinstrumente
Historische Instrumentenbauerwerkstatt
Das Museum verfügt über einen bedeutenden Bestand mit fast 3000 historischen Musikinstrumenten. Sie sind in der Regel in einem spielbaren Zustand. Zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk initiierte das Museum die Konzertreihe "Musica Antiqua", bei der regelmäßig die Instrumente der Sammlung von renommierten Künstlern gespielt werden. Besonders reizvoll sind auch die Darstellungen musikalischer Gesellschaftsereignisse, die sich auf und in den Deckeln einiger älterer Tasteninstrumente befinden. Das Museum nimmt am Projekt Musical Instrument Museums Online teil. Unter anderem befinden sich im Sammlungsbestand:
Tenorposaune, 1551 – älteste bekannte Posaune
Hans Vogel (Instrumentenbauer): Große Baß-Viola da Gamba, 1563 – Mit Einschnitten im Ober und Unterbügel frühestes Stück dieser Art
Jacob Denner: Elfenbeinflöte
Hieronymus F. Kynseker: Großbassblockflöten,
Joannes Daniel Dulcken: Cembalo, um 1750
Joachim Tielke: Fünfchörige Gitarre, Ende 17. Jh.
Matthias Hummel (Instrumentenbauer): Violine mit Etui, um 1680 (MIR 765)[87]
Johann Heinrich Silbermann: Querspinett, 1767
Johann Andreas Stein: Klavier, 1788 (MIR 1097)
In die Sammlung wurden mehrere bedeutende, private Instrumentensammlungen aufgenommen:
Sammlung historischer Musikinstrumente Ulrich Rück (1962 erworben, Kürzel MIR, später durch Stiftungen von Otto Bess erweitert)
Klavierhistorische Sammlung Neupert(1968 erworben, Kürzel MINe),
Geigenbauteilsammlung Karl Schreinzer (gestiftet 1967, MI 403)
Fagottsammlung Will Jansen (1971 erworben, Kürzel MIJ)
Blechblasinstrumentensammlung Karl und Helga Hachenberg (2000 erworben, Inv.Nr. 671–863)
Möbel
Der Kernbestand der Sammlung umfasst rund 500 Möbel.
Das Münzkabinett
Mit der Museumsgründung 1852 wurde auch eine Münz- und Medaillensammlung begonnen; in der Frühzeit wurden, wie auch bei anderen Abteilungen, Abgüsse anstelle der Originale in die Sammlung aufgenommen. Zahlreiche Stücke aus mittelalterlichen Fundkomplexen konnten erworben werden.
Als Leihgabe gehört auch die Münzsammlung der Stadt Nürnberg (ca. 7000 Stück) zum derzeitigen Bestand. Unter anderem finden sich:
Heidi Wagner-Kerkhof: Theodor Fontane, 1978 (Med 14924);
Spielzeugsammlung
Die Spielzeugsammlung mit dem Titel: "Spielwelten. Kinderspielzeug und Erwachsenenspiele von 1550 bis 1950" befindet sich seit 2002 im Haus Kartäusergasse 20. Zuvor war diese Abteilung seit 1968 in drei Räumen über dem Refektorium am Kleinen Kreuzgang untergebracht. Neben Kinderspielzeug sind auch historische Spiele für Erwachsene Gegenstand dieser Sammlung. Die vier großen Nürnberger Puppenhäuser aus dem 17. Jahrhundert bilden den Mittelpunkt dieser Abteilung.
Wissenschaftliche Instrumente und pharmaziehistorische Sammlung
Aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen – unter anderem gehört zu dieser Sammlung der Nachlass des Mathematikers und Astronomen Regiomontanus - findet man hier Fernrohre, Uhren, Weltmaschinen sowie Erd- und Himmelsgloben, darunter auch den ältesten erhaltenen Erdglobus von Martin Behaim aus dem Jahr 1492 (Martin Behaims Erdapfel).
Waffen und Jagdgeräte
Die Sammlung umfasst rund 4000 Waffen. Eine vor 1399 entstandene Tannenbüchse ist die älteste datierbare Feuerwaffe der Welt.
Topfhelm – Funeralhelm der Familie Rieter von Kornburg aus der Allerheiligenkirche Kleinschwarzenlohe, Mitte 14. Jh. (W 2801)
Kunsthandwerk
Unter Essenwein (1866 ff.) konnte das Sammlungsgebiet der mittelalterlichen Schatzkunst, die auf den kirchlichen Kultus bezogenen Gerätschaften, eine gewisse Bedeutung erlangen; allerdings bestand der Zuwachs zunächst hauptsächlich aus Gipsabgüssen. Erst der Ankauf der Sammlung des Bremer Arztes Dr. Hermann Freiherr von Eelking (1818–1884) konnte 1880 den Wert dieser Abteilung deutlich steigern. Danach kamen nur noch Einzelstücke hinzu, zum Teil höchst bedeutende Objekte wie 1894 eines der seltenen karolingischen Vortragekreuze (das sogenannte Ardennenkreuz, wohl um 830), 1955 ein Echternacher Prachtevangeliar der Codex aureus Epternacensis aus ottonischer Zeit und eine hochromanische Armilla. Zu dieser Abteilung gehört auch der Heiltumsschrein, der ehemals die Reichskleinodien barg.
Die Stücke des neuzeitlichen Kunsthandwerks (16. bis 18. Jahrhundert) gehören vornehmlich dem profanen Bereich an; viele Gegenstände sind bereits seit dem 19. Jahrhundert Bestandteil des Museums, so italienische Majoliken der Renaissance beziehungsweise Fayence und Porzellan.
Ardennenkreuz, zweites Viertel 9. Jh. (KG 763)
Schlüsselfelder Schiff, 1503[89]
Gewerbemuseum und Design
Die Sammlung stammt aus dem 1869 gegründeten Bayerischen Gewerbemuseum und wurde 1987 dem Germanischen Nationalmuseum angegliedert.
Volkskunde
Die volkskundliche Abteilung legt einen Schwerpunkt auf das ländliche Wohnen. Spielte die städtische Wohnkultur bereits von Anfang an eine zentrale Rolle, wurde dieser Sammlungsbestand erst in den Jahren 1890 bis um 1900 langsam aufgebaut.[90] Dies entstand aus dem Bedürfnis der Veranschaulichung ländlicher Lebenskultur als Gegenbewegung zur fortgeschrittenen Industrialisierung dieser Zeit. Neben Möbel, Bauteilen und Einrichtungs- sowie Alltagsgegenständen sammelte man auch Trachten aus dem gesamten deutschsprachigen Gebiet.[91] Inzwischen sind die Trachten in die Textilsammlung ausgegliedert worden. Den Grundstock der Sammlung bilden die vom Frankfurter Privatier Oskar Kling gestiftete Sammlung.[92]
Textilien und Schmuck
Die Kostüm- und Kleidungsammlung reicht vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Besonders wertvoll sind die mittelalterlichen Bildteppiche und Stickereien. 2002 wurde die neukonzepierte Fachsammlung unter dem Titel: "Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts" eröffnet.
Historische Bauteile (Architektur)
Zu diesem Gebiet gehören so unterschiedliche Dinge wie bauplastische Fragmente (Kapitelle, Konsolen, Gewände), Brunnen, Treppen, Öfen oder Tapeten, aber auch nur einfache Backsteine und Dachziegeln. Großobjekte wie Kapellen in Teilen oder Stuben und Zimmer sind ebenso Teil dieser Sammlung. Pläne zur Architektur komplettieren diesen Bestand.
Hervorzuheben von den Objekten sind das Chörlein des Sebalder Pfarrhofs in Nürnberg, vor 1361[93] (seit 1902 im Museum, am originalen Standort durch eine Kopie ersetzt), und bedeutende Überbleibsel des Schönen Brunnens, 1385–1392 (ebenso am originalen Standort 1902 beziehungsweise nach 1945 durch eine rekonstruierte Kopie ersetzt).
Einrichtungen
Bibliothek
→ Hauptartikel: Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums
Die Bibliothek ist ihrer Bestimmung nach zugleich eine Sammlung wie auch eine öffentlich zugängliche Handbibliothek, die nunmehr in die Systematik integrierte Bibliothek des Gründers (Aufseß-Bibliothek) bildete dazu den Grundstock.
Im 19. Jahrhundert baute sich der Bestand hauptsächlich durch Freiexemplare der Verlage auf. Im 20. Jahrhundert ließ die Spendenfreudigkeit mehr und mehr nach. 1978 umfasste der Bestand ca. 400.000 Bände; Ende 2006 war ein Zuwachs auf über 650.000 Bände zu verzeichnen und zudem 1695 laufende Zeitschriften, 3380 Handschriften, etwa 1000 Inkunabeln sowie 3000 Drucke des 16. Jahrhunderts verfügbar.[94]
Unter anderem befinden sich im Bestand:
Bernward von Hildesheim: Guntbaldevangelistar, um 1010–1020 (Hs.29770)
Echternacher Meister: Codex aureus Epternacensis, um 1030–1050 (Hs. 156 142)
Engelthaler Schwesternbuch, cod. 1338 – Handschrift N
Nikolaus Glockendon: Gebetbuch, um 1519/20 (Hs. 198448)
Heinrich Hoffmann: Drollige Geschichten und lustige Bilder. Die Geschichte vom wilden Jäger und Struwwelpeter (Hs 100921) - Urmanuskript
Folgende Privatsammlungen wurden als Depositum an das Museum geliehen:
Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung
Historisches Archiv
Von Aufseß war dem Archiv die erste Stelle im Abteilungsgefüge des Museums zugedacht, es sollte die Aufgabe eines deutschen Zentralarchivs übernehmen, indem es weniger die Originalurkunden, sondern Kopien und Faksimiles (bis 1650) verwahren sollte. Dies Projekt überforderte zur damaligen Zeit jedoch die Beteiligten; nur die Siegelabgusssammlung machte schnell gute Fortschritte.
Bald wandte man sich der Sicherung originaler Quellen zu; dabei wollte man bewusst nicht in Konkurrenz zu den staatlichen Archiven treten, sondern man verstand sich in erster Linie als Auffangbecken für Adels- und Privatarchive, um so zu verhindern, dass Pergament- und Papierdokumente einer Zweitverwertung (Blattgoldmacher, Papierhersteller) zugeführt würden.
Der Bestand reicht heute unter anderem von hochmittelalterlichen Kaiser- und Papsturkunden über Adelsarchive wie das der Grafen von Wolckenstein-Rodenegg (13.–18. Jahrhundert) bis zu Stadt- und Rechnungsbüchern, aber auch Gerichtsakten.
Übernommene Archivalienbestände wurden nie aufgelöst (nur Pergamenturkunden wurden aus dem jeweiligen Komplex herausgenommen); allerdings wurden vornehmlich in den 1970er Jahren „Flurbereinigungen“ mit dem Ziel vorgenommen, versprengte Einzelstücke und Reste zuständigen Archiven zuzuführen.
Seit 1966 ist auch das Deutsche Glockenarchiv ein Teil des Archivs; vergleiche Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum., Ostfildern-Ruit, 1998, S. 136–145.
Deutsches Kunstarchiv
→ Hauptartikel: Deutsches Kunstarchiv
Das seit dem 1. Januar 2008 umbenannte Deutsche Kunstarchiv wurde 1964 als Archiv für Bildende Kunst gegründet und beherbergt knapp 1.400 Vor- und Nachlässe von Künstlern, Kunstwissenschaftlern und -kritikern, aber auch von Institutionen wie Kunstvereinen und schriftliche Quellen aus dem Bereich der bildenden Kunst überhaupt. Zu nennen sind unter anderem die folgenden schriftlichen Nachlässe:
Curth Georg Becker (1904–1972)
Rudolf Bredow (1909–1973)
Charles Crodel (1894–1973)
Otto Dix (1891–1969)
Irma Goecke (1895–1976)
Otto Herbert Hajek (1927–2005)
Erich Heckel (1883–1970)
Max Kaus (1891–1977)
August Macke (1887–1914)
Franz Marc (1980–1916)
Ernst Wilhelm Nay (1902–1968)
Rudolf Ortner (1912–1997)
Hans Reiffenstuel (1894–1980)
Richard Riemerschmid (1968–1957)
Georg Tappert (1880–1957)
Heinz Trökes (1913–1997)
Wilhelm Worringer (1881–1965)
Vorlass
Eberhard Fiebig (*1930)
Johannes Grützke (*1937)
Neuzugänge werden im Anzeiger mitgeteilt.
Institut für Kunsttechnik und Konservierung
Das Institut betreut als Restaurierungsabteilung des Germanischen Nationalmuseums nicht nur die Sammlung des Museums, sondern steht auch Dritten zur Verfügung und trägt zur Forschungsarbeit des Museums bei.
Verlag des Germanischen Nationalmuseums
Neben dem „Anzeiger“ erscheinen heute zwischen fünf und zehn Bände jährlich im hauseigenen Verlag. Bei großen Publikationen geht man aus Kostengründen und wegen besserer Vertriebsmöglichkeiten oft Kooperationen mit Fachverlagen ein.
Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum
→ Hauptartikel: Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum der Museen in Nürnberg
Das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum hat seinen Sitz im Germanischen Nationalmuseum und wird vom Museum und der Stadt Nürnberg getragen.
Stiftung zur Förderung des Germanischen Nationalmuseums
Die Stiftung zur Förderung des Germanischen Nationalmuseums wurde mit Unterstützung der Hypovereinsbank gegründet und nahm am 14. Februar 2006 die Arbeit auf. Man hofft bereits im ersten Jahr ein Stiftungsvermögen von vier Millionen Euro zu erreichen. Eine Zustiftung ist für jedermann ab 10.000 Euro möglich.
Größter privater Leihgeber des Museums ist die Merkelsche Familienstiftung, siehe Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung.
Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit erstellt das Museum u.a. zahlreiche Flyer und ein Programmheft, das ab 2004 im vierteljährlichen Rhythmus erscheint und neben Informationen zum Museum auf acht von 48 Seiten Fremdwerbung enthält. Das Programmheft wird regelmäßig an die über 5.500 Mitglieder des Museums versandt.
Alle drei Monate erscheint das zwölfseitige Heft KulturGUT in einer Auflage von 4.500 Exemplaren (Stand 2007). Dieses Heft liegt kostenfrei im Museum und an anderen Orten aus und ist zudem als PDF-Download verfügbar[95]. Im KulturGUT werden die monatlichen „Blickpunkt“-Objekte vorgestellt, die zumeist in der Eingangshalle zu sehen sind.
Regelmäßig führen Mitarbeiter des Museums durch die ausgestellten Bestände. Zweimal jährlich werden private Kulturobjekte fachlich begutachtet, eine monetäre Wertschätzung erfolgt nicht.
Siehe auch
Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Karl Aichinger: Das Fugenschach – eine Tonleiter der Schöpfung. Skulptur in Variationen, Erste Fassung 1989
Ernst Barlach: Sitzendes Weib, 1908 (Pl 3048, 1689); Der singende Mann, 1928 (Pl 3188, 1689)
Heinz-Günter Prager: Achsen I–III, 1978
Johann Christian Lotsch: Büsten Raffaels und Dürers (Pl.O 3214 und Pl.O 3213)
Christoph Voll: Arbeiter mit Kind, 1922; Arbeiterfrau mit Kind, um 1923; Der blinde Bettler, 1923; Schwangere Frau, 1923; Der Kritiker – Porträt des Literaturkritikers Arthur Binz, um 1925/26
Weitere vertretene Künstler
Peter Tomschiczek
Christian Mischke
Ortwin Michl
Eugene Spiro
Elke Rehder
Will Lammert
Stephan Hann
Graphische Sammlung
Christus in der Kelter, um 1410 – einer der frühesten Einblattholzschnitte
Hans Wandereisen: Holzschnitte, 1523 (G.12195)
Georg Pencz: Triumphe nach Petrarca, sechs Kupferstiche
Historische Musikinstrumente
Historische Instrumentenbauerwerkstatt
Das Museum verfügt über einen bedeutenden Bestand mit fast 3000 historischen Musikinstrumenten. Sie sind in der Regel in einem spielbaren Zustand. Zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk initiierte das Museum die Konzertreihe "Musica Antiqua", bei der regelmäßig die Instrumente der Sammlung von renommierten Künstlern gespielt werden. Besonders reizvoll sind auch die Darstellungen musikalischer Gesellschaftsereignisse, die sich auf und in den Deckeln einiger älterer Tasteninstrumente befinden. Das Museum nimmt am Projekt Musical Instrument Museums Online teil. Unter anderem befinden sich im Sammlungsbestand:
Tenorposaune, 1551 – älteste bekannte Posaune
Hans Vogel (Instrumentenbauer): Große Baß-Viola da Gamba, 1563 – Mit Einschnitten im Ober und Unterbügel frühestes Stück dieser Art
Jacob Denner: Elfenbeinflöte
Hieronymus F. Kynseker: Großbassblockflöten,
Joannes Daniel Dulcken: Cembalo, um 1750
Joachim Tielke: Fünfchörige Gitarre, Ende 17. Jh.
Matthias Hummel (Instrumentenbauer): Violine mit Etui, um 1680 (MIR 765)[87]
Johann Heinrich Silbermann: Querspinett, 1767
Johann Andreas Stein: Klavier, 1788 (MIR 1097)
In die Sammlung wurden mehrere bedeutende, private Instrumentensammlungen aufgenommen:
Sammlung historischer Musikinstrumente Ulrich Rück (1962 erworben, Kürzel MIR, später durch Stiftungen von Otto Bess erweitert)
Klavierhistorische Sammlung Neupert(1968 erworben, Kürzel MINe),
Geigenbauteilsammlung Karl Schreinzer (gestiftet 1967, MI 403)
Fagottsammlung Will Jansen (1971 erworben, Kürzel MIJ)
Blechblasinstrumentensammlung Karl und Helga Hachenberg (2000 erworben, Inv.Nr. 671–863)
Möbel
Der Kernbestand der Sammlung umfasst rund 500 Möbel.
Das Münzkabinett
Mit der Museumsgründung 1852 wurde auch eine Münz- und Medaillensammlung begonnen; in der Frühzeit wurden, wie auch bei anderen Abteilungen, Abgüsse anstelle der Originale in die Sammlung aufgenommen. Zahlreiche Stücke aus mittelalterlichen Fundkomplexen konnten erworben werden.
Als Leihgabe gehört auch die Münzsammlung der Stadt Nürnberg (ca. 7000 Stück) zum derzeitigen Bestand. Unter anderem finden sich:
Heidi Wagner-Kerkhof: Theodor Fontane, 1978 (Med 14924);
Spielzeugsammlung
Die Spielzeugsammlung mit dem Titel: "Spielwelten. Kinderspielzeug und Erwachsenenspiele von 1550 bis 1950" befindet sich seit 2002 im Haus Kartäusergasse 20. Zuvor war diese Abteilung seit 1968 in drei Räumen über dem Refektorium am Kleinen Kreuzgang untergebracht. Neben Kinderspielzeug sind auch historische Spiele für Erwachsene Gegenstand dieser Sammlung. Die vier großen Nürnberger Puppenhäuser aus dem 17. Jahrhundert bilden den Mittelpunkt dieser Abteilung.
Wissenschaftliche Instrumente und pharmaziehistorische Sammlung
Aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen – unter anderem gehört zu dieser Sammlung der Nachlass des Mathematikers und Astronomen Regiomontanus - findet man hier Fernrohre, Uhren, Weltmaschinen sowie Erd- und Himmelsgloben, darunter auch den ältesten erhaltenen Erdglobus von Martin Behaim aus dem Jahr 1492 (Martin Behaims Erdapfel).
Waffen und Jagdgeräte
Die Sammlung umfasst rund 4000 Waffen. Eine vor 1399 entstandene Tannenbüchse ist die älteste datierbare Feuerwaffe der Welt.
Topfhelm – Funeralhelm der Familie Rieter von Kornburg aus der Allerheiligenkirche Kleinschwarzenlohe, Mitte 14. Jh. (W 2801)
Kunsthandwerk
Unter Essenwein (1866 ff.) konnte das Sammlungsgebiet der mittelalterlichen Schatzkunst, die auf den kirchlichen Kultus bezogenen Gerätschaften, eine gewisse Bedeutung erlangen; allerdings bestand der Zuwachs zunächst hauptsächlich aus Gipsabgüssen. Erst der Ankauf der Sammlung des Bremer Arztes Dr. Hermann Freiherr von Eelking (1818–1884) konnte 1880 den Wert dieser Abteilung deutlich steigern. Danach kamen nur noch Einzelstücke hinzu, zum Teil höchst bedeutende Objekte wie 1894 eines der seltenen karolingischen Vortragekreuze (das sogenannte Ardennenkreuz, wohl um 830), 1955 ein Echternacher Prachtevangeliar der Codex aureus Epternacensis aus ottonischer Zeit und eine hochromanische Armilla. Zu dieser Abteilung gehört auch der Heiltumsschrein, der ehemals die Reichskleinodien barg.
Die Stücke des neuzeitlichen Kunsthandwerks (16. bis 18. Jahrhundert) gehören vornehmlich dem profanen Bereich an; viele Gegenstände sind bereits seit dem 19. Jahrhundert Bestandteil des Museums, so italienische Majoliken der Renaissance beziehungsweise Fayence und Porzellan.
Ardennenkreuz, zweites Viertel 9. Jh. (KG 763)
Schlüsselfelder Schiff, 1503[89]
Gewerbemuseum und Design
Die Sammlung stammt aus dem 1869 gegründeten Bayerischen Gewerbemuseum und wurde 1987 dem Germanischen Nationalmuseum angegliedert.
Volkskunde
Die volkskundliche Abteilung legt einen Schwerpunkt auf das ländliche Wohnen. Spielte die städtische Wohnkultur bereits von Anfang an eine zentrale Rolle, wurde dieser Sammlungsbestand erst in den Jahren 1890 bis um 1900 langsam aufgebaut.[90] Dies entstand aus dem Bedürfnis der Veranschaulichung ländlicher Lebenskultur als Gegenbewegung zur fortgeschrittenen Industrialisierung dieser Zeit. Neben Möbel, Bauteilen und Einrichtungs- sowie Alltagsgegenständen sammelte man auch Trachten aus dem gesamten deutschsprachigen Gebiet.[91] Inzwischen sind die Trachten in die Textilsammlung ausgegliedert worden. Den Grundstock der Sammlung bilden die vom Frankfurter Privatier Oskar Kling gestiftete Sammlung.[92]
Textilien und Schmuck
Die Kostüm- und Kleidungsammlung reicht vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Besonders wertvoll sind die mittelalterlichen Bildteppiche und Stickereien. 2002 wurde die neukonzepierte Fachsammlung unter dem Titel: "Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts" eröffnet.
Historische Bauteile (Architektur)
Zu diesem Gebiet gehören so unterschiedliche Dinge wie bauplastische Fragmente (Kapitelle, Konsolen, Gewände), Brunnen, Treppen, Öfen oder Tapeten, aber auch nur einfache Backsteine und Dachziegeln. Großobjekte wie Kapellen in Teilen oder Stuben und Zimmer sind ebenso Teil dieser Sammlung. Pläne zur Architektur komplettieren diesen Bestand.
Hervorzuheben von den Objekten sind das Chörlein des Sebalder Pfarrhofs in Nürnberg, vor 1361[93] (seit 1902 im Museum, am originalen Standort durch eine Kopie ersetzt), und bedeutende Überbleibsel des Schönen Brunnens, 1385–1392 (ebenso am originalen Standort 1902 beziehungsweise nach 1945 durch eine rekonstruierte Kopie ersetzt).
Einrichtungen
Bibliothek
→ Hauptartikel: Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums
Die Bibliothek ist ihrer Bestimmung nach zugleich eine Sammlung wie auch eine öffentlich zugängliche Handbibliothek, die nunmehr in die Systematik integrierte Bibliothek des Gründers (Aufseß-Bibliothek) bildete dazu den Grundstock.
Im 19. Jahrhundert baute sich der Bestand hauptsächlich durch Freiexemplare der Verlage auf. Im 20. Jahrhundert ließ die Spendenfreudigkeit mehr und mehr nach. 1978 umfasste der Bestand ca. 400.000 Bände; Ende 2006 war ein Zuwachs auf über 650.000 Bände zu verzeichnen und zudem 1695 laufende Zeitschriften, 3380 Handschriften, etwa 1000 Inkunabeln sowie 3000 Drucke des 16. Jahrhunderts verfügbar.[94]
Unter anderem befinden sich im Bestand:
Bernward von Hildesheim: Guntbaldevangelistar, um 1010–1020 (Hs.29770)
Echternacher Meister: Codex aureus Epternacensis, um 1030–1050 (Hs. 156 142)
Engelthaler Schwesternbuch, cod. 1338 – Handschrift N
Nikolaus Glockendon: Gebetbuch, um 1519/20 (Hs. 198448)
Heinrich Hoffmann: Drollige Geschichten und lustige Bilder. Die Geschichte vom wilden Jäger und Struwwelpeter (Hs 100921) - Urmanuskript
Folgende Privatsammlungen wurden als Depositum an das Museum geliehen:
Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung
Historisches Archiv
Von Aufseß war dem Archiv die erste Stelle im Abteilungsgefüge des Museums zugedacht, es sollte die Aufgabe eines deutschen Zentralarchivs übernehmen, indem es weniger die Originalurkunden, sondern Kopien und Faksimiles (bis 1650) verwahren sollte. Dies Projekt überforderte zur damaligen Zeit jedoch die Beteiligten; nur die Siegelabgusssammlung machte schnell gute Fortschritte.
Bald wandte man sich der Sicherung originaler Quellen zu; dabei wollte man bewusst nicht in Konkurrenz zu den staatlichen Archiven treten, sondern man verstand sich in erster Linie als Auffangbecken für Adels- und Privatarchive, um so zu verhindern, dass Pergament- und Papierdokumente einer Zweitverwertung (Blattgoldmacher, Papierhersteller) zugeführt würden.
Der Bestand reicht heute unter anderem von hochmittelalterlichen Kaiser- und Papsturkunden über Adelsarchive wie das der Grafen von Wolckenstein-Rodenegg (13.–18. Jahrhundert) bis zu Stadt- und Rechnungsbüchern, aber auch Gerichtsakten.
Übernommene Archivalienbestände wurden nie aufgelöst (nur Pergamenturkunden wurden aus dem jeweiligen Komplex herausgenommen); allerdings wurden vornehmlich in den 1970er Jahren „Flurbereinigungen“ mit dem Ziel vorgenommen, versprengte Einzelstücke und Reste zuständigen Archiven zuzuführen.
Seit 1966 ist auch das Deutsche Glockenarchiv ein Teil des Archivs; vergleiche Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum., Ostfildern-Ruit, 1998, S. 136–145.
Deutsches Kunstarchiv
→ Hauptartikel: Deutsches Kunstarchiv
Das seit dem 1. Januar 2008 umbenannte Deutsche Kunstarchiv wurde 1964 als Archiv für Bildende Kunst gegründet und beherbergt knapp 1.400 Vor- und Nachlässe von Künstlern, Kunstwissenschaftlern und -kritikern, aber auch von Institutionen wie Kunstvereinen und schriftliche Quellen aus dem Bereich der bildenden Kunst überhaupt. Zu nennen sind unter anderem die folgenden schriftlichen Nachlässe:
Curth Georg Becker (1904–1972)
Rudolf Bredow (1909–1973)
Charles Crodel (1894–1973)
Otto Dix (1891–1969)
Irma Goecke (1895–1976)
Otto Herbert Hajek (1927–2005)
Erich Heckel (1883–1970)
Max Kaus (1891–1977)
August Macke (1887–1914)
Franz Marc (1980–1916)
Ernst Wilhelm Nay (1902–1968)
Rudolf Ortner (1912–1997)
Hans Reiffenstuel (1894–1980)
Richard Riemerschmid (1968–1957)
Georg Tappert (1880–1957)
Heinz Trökes (1913–1997)
Wilhelm Worringer (1881–1965)
Vorlass
Eberhard Fiebig (*1930)
Johannes Grützke (*1937)
Neuzugänge werden im Anzeiger mitgeteilt.
Institut für Kunsttechnik und Konservierung
Das Institut betreut als Restaurierungsabteilung des Germanischen Nationalmuseums nicht nur die Sammlung des Museums, sondern steht auch Dritten zur Verfügung und trägt zur Forschungsarbeit des Museums bei.
Verlag des Germanischen Nationalmuseums
Neben dem „Anzeiger“ erscheinen heute zwischen fünf und zehn Bände jährlich im hauseigenen Verlag. Bei großen Publikationen geht man aus Kostengründen und wegen besserer Vertriebsmöglichkeiten oft Kooperationen mit Fachverlagen ein.
Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum
→ Hauptartikel: Kunst- und Kulturpädagogisches Zentrum der Museen in Nürnberg
Das Kunst- und Kulturpädagogische Zentrum hat seinen Sitz im Germanischen Nationalmuseum und wird vom Museum und der Stadt Nürnberg getragen.
Stiftung zur Förderung des Germanischen Nationalmuseums
Die Stiftung zur Förderung des Germanischen Nationalmuseums wurde mit Unterstützung der Hypovereinsbank gegründet und nahm am 14. Februar 2006 die Arbeit auf. Man hofft bereits im ersten Jahr ein Stiftungsvermögen von vier Millionen Euro zu erreichen. Eine Zustiftung ist für jedermann ab 10.000 Euro möglich.
Größter privater Leihgeber des Museums ist die Merkelsche Familienstiftung, siehe Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung.
Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit erstellt das Museum u.a. zahlreiche Flyer und ein Programmheft, das ab 2004 im vierteljährlichen Rhythmus erscheint und neben Informationen zum Museum auf acht von 48 Seiten Fremdwerbung enthält. Das Programmheft wird regelmäßig an die über 5.500 Mitglieder des Museums versandt.
Alle drei Monate erscheint das zwölfseitige Heft KulturGUT in einer Auflage von 4.500 Exemplaren (Stand 2007). Dieses Heft liegt kostenfrei im Museum und an anderen Orten aus und ist zudem als PDF-Download verfügbar[95]. Im KulturGUT werden die monatlichen „Blickpunkt“-Objekte vorgestellt, die zumeist in der Eingangshalle zu sehen sind.
Regelmäßig führen Mitarbeiter des Museums durch die ausgestellten Bestände. Zweimal jährlich werden private Kulturobjekte fachlich begutachtet, eine monetäre Wertschätzung erfolgt nicht.
Siehe auch
Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
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