Die Jakobiner
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Die Jakobiner
Die Jakobiner waren im formellen Sinn die Mitglieder eines politischen Klubs während der Französischen Revolution. In einer inhaltlichen Betrachtung wurden in Frankreich ab 1793 die Anhänger Maximilien de Robespierres als Jakobiner, aber auch als Robespierristen bezeichnet. Sie vertraten die politische Linke und setzten sich u. a. für die Abschaffung der Monarchie ein. Die Jakobiner fanden ihre Anhänger zum großen Teil in städtischen Unterschichten, aber auch bei Ärzten, Rechtsanwälten oder Handwerkern. Der Name Jakobinerklub bezog sich auf den Versammlungsort, das Jakobinerkloster Saint-Honoré in Paris. Historische Analysen sehen hinter der Auswahl des Jakobiner-Klosters nur einen Deckmantel, der die wahre Bedeutung verdecken sollte, die hinter dem Namen steht: zum einen wird der Name Jakobiner auf Jacques de Molay zurückgeführt, dem letzten Führer des Templerordens, da in den Reihen der Jakobiner zahlreiche Freimaurer vertreten waren[1], zum anderen wird der Name Jakobiner auch als Hinweis auf die biblische Geschichte von Jakob und Esau gesehen: Esau steht dabei für die vererbliche Herrschaft, also die Monarchie, Jakob für die verdiente Herrschaft, also das Bürgertum. Die Jakobiner identifizieren sich also mit dem biblischen Jakob, der die Herrschaft durch Fähigkeit dem Esau abgerungen hat[2].
Kupferstich „Schließung des Jakobinerklubs während der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1794“
Im weiteren Sinn bezeichnet der Begriff auch diejenigen Anhänger der Revolution innerhalb und außerhalb Frankreichs, die zwar keine Mitglieder des Jakobinerklubs waren, die sich aber auch nach der Hinrichtung des Königs Ludwigs XVI. noch zu den Idealen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bekannten und eine republikanische Staatsform anstrebten.
Der Jakobinerklub
Nach der Eröffnung der Generalstände durch König Ludwig XVI. am 5. Mai 1789 kam es in Frankreich und insbesondere in Paris zur Gründung politischer Klubs. Als sich am 17. Juni 1789 die Nationalversammlung konstituierte und drei Tage später schwor, erst dann wieder auseinanderzugehen, wenn sie eine Verfassung geschaffen hätte (Ballhausschwur), bildeten sich ausgehend von den Klubs politische Lager mit unterschiedlichen Auffassungen.
Jakobinermütze (Heeresgeschichtliches Museum)
Ursprünglich wurde der Klub am 30. April 1789 als Bretonischer Klub gegründet. Dieser stellte seine Aktivitäten im August 1789 ein, da keine Einigung über das Vetorecht des Königs zustande kam. Nach einer Anregung Sieyès im Oktober gründete Claude-Christophe Gourdan im Dezember dieses Jahres unter dem Namen „Gesellschaft der Freunde der Verfassung“ den Klub neu. Als Versammlungsort hatte er die ehemalige Bücherei des Jakobinerklosters in Paris gefunden. In den folgenden Monaten entstanden in ganz Frankreich eine Vielzahl von Revolutionsklubs, in denen in den wirren Monaten bis 1791 die als Cordeliers bezeichneten radikalen Demokraten wie Louis-Antoine-Léon de Saint-Just, Jean Paul Marat, und Georges Danton immer mehr dominierten. Die meisten der gemäßigten „Feuillants“, die das Modell einer konstitutionellen Monarchie vertraten, waren bis zum Sommer 1791 aus dem Klub ausgeschieden.
Ziele und Entwicklungen
Durchdrungen von den Gedanken Jean-Jacques Rousseaus wollten sie die in der Französischen Revolution erreichte konstitutionelle Monarchie durch eine Republik ersetzen. Durch Flugblätter, Zeitungsartikel und einnehmende Reden beeinflussten sie zunehmend die Massen und fanden im ganzen Land Anhänger. Vor allem das einfache Volk, die Arbeiter und Kleinbürger, Sansculotten genannt, waren auf Seiten der Jakobiner. Die Jakobiner waren fester organisiert als andere politische Klubs und unterhielten ein Netz von Filialgesellschaften in den Provinzen, so dass sie auch dort durch Flugblätter, Zeitungsartikel und einnehmende Reden auf die öffentliche Meinung einwirken konnten. Die Französische Revolution war ein Lernprozess, deshalb änderten auch langjährige Klubmitglieder ihre ursprünglichen politischen Meinungen. So war Maximilien de Robespierre ursprünglich Monarchist und an sozialen Fragen nicht interessiert. Die Jakobiner machten Politik für das einfache Volk, Arbeiter und Kleinbürger, waren ursprünglich gegen den Krieg, forderten den Verkauf der Nationalgüter – das war der enteignete Besitz der Kirche und von Emigranten – in kleinen Parzellen, wollten ein geeintes, zentralistisches Frankreich und forderten eine geplante Wirtschaft mit Höchstpreisen.
Radikalisierung und Ende
Sitzung im Jakobinerklub (Januar 1792)
1792 erzwangen sie gegen den Willen ihrer gemäßigten Gegenspieler, der Girondisten, einen Prozess gegen den König. Unter der Führung von Maximilien de Robespierre errichteten sie ab 1793 ein Schreckensregime, Terrorherrschaft, (franz. La Terreur, in diesem Fall großgeschrieben wie ein Eigenname), das hauptsächlich durch Massenhinrichtung politischer Gegner, energische und blutige Unterdrückung von konterrevolutionären Bewegungen in den Provinzen und durch eine Zwangswirtschaft mit Höchstpreisen gekennzeichnet war. 1793 ließen die Jakobiner eine von den Ideen Rousseaus beeinflusste Verfassung verabschieden, die die direkte Demokratie stärkte, ein verpflichtendes Staatsziel (das „allgemeine Glück“) annahm, und soziale Rechte (auf Arbeit und Bildung) enthielt. Diese Verfassung wurde aber nicht in Kraft gesetzt; bis zum Sieg über die Feinde müsse die Terreur fortgesetzt werden, sagte Robespierre. Während die Jakobiner damit ihr eigenes Ideal von Freiheit verrieten, gelang es ihnen, die inneren und äußeren Gegner der Revolution zu besiegen.
Allerdings verloren sie durch den Terror mehr und mehr Anhänger. Im Sommer 1794 wurden zu den Höchstpreisen auch Höchstlöhne eingeführt, weshalb sich auch das Interesse der Sansculotten an der jakobinischen Politik verringerte. Im Juli siegte die Revolutionsarmee bei Fleurus entscheidend. Zwangsmaßnahmen schienen jetzt nicht mehr so dringend nötig und durch die Hinrichtung einstiger Gefährten verlor Robespierre seinen Rückhalt im Konvent. Am 27. Juli 1794 wurde Robespierre gestürzt und am 28. Juli 1794 hingerichtet. Das war das Ende des Terrors. Am 11. November 1794 wurde der Pariser Jakobinerklub geschlossen.
Nachwirkungen in Frankreich
In der Folgezeit musste das Direktorium aber noch immer mit jakobinischen Aufständen rechnen. So sammelten sich 1796 ehemalige Jakobiner, Sansculottes und Sozialrevolutionäre um die von François Noël Babeuf initiierte Verschwörung der Gleichen mit dem Ziel, das Direktorium zu stürzen, und eine Art kommunistischer Gesellschaft in Frankreich durchzusetzen. In den von Frankreich besetzten oberitalienischen Regionen Piemont und Lombardei versuchte Filippo Buonarroti, einer der Wortführer der Gleichen, mit Hilfe von italienischen Jakobinern Aufstände anzuzetteln. Die Pläne und Maßnahmen der Verschwörung der Gleichen wurden jedoch schon relativ früh verraten, ihre Anführer im Mai 1796 verhaftet, und im darauffolgenden Jahr, 1797 entweder zum Tode (Babeuf, Darthé) oder zur Verbannung (Buonarroti) verurteilt.
Von ihren Gegnern wurde der Name „Jakobiner“ zunehmend beleidigend und denunziatorisch genutzt: Wer so bezeichnet wurde, sollte öffentlich als „Königsmörder“ gebrandmarkt werden. Die Jakobiner selbst bezeichneten sich als „Patrioten“.
„Jakobiner“ heute
In der französischen politischen Kultur des 20. Jahrhunderts bezeichnet der Begriff des Jakobinismus eine nationalistische und etatistische Position - innerhalb der linken Parteien wie auch bei den Gaullisten. Oft ist es auch die Haltung, die Bürger durch Gesetze und Verbote zu einem guten Verhalten zu erziehen.
Jakobiner außerhalb Frankreichs
Freiheitsbaum mit Jakobinermütze in der Mosellandschaft an der Grenze zwischen dem Herzogtum Luxemburg und der Französischen Republik mit dem Ort Schengen im Hintergrund; Aquarell über Feder- und Bleistiftzeichnung von J.W. von Goethe (1792). Die Inschrift auf der Tafel lautet: „PASSAN(T)S CETTE TERRE EST LIBRE“ (Vorbeigehende, dieses Land ist frei)
Nach dem Ausbruch der Französischen Revolution bildete sich auch in einigen Nachbarländern Frankreichs Jakobiner-Clubs, die ähnliche politische Ziele verfolgten. Ihre Mitglieder beteiligten sich an revolutionären Aktivitäten. Beispiele dafür bieten die Vorgeschichte des italienischen Risorgimento oder die Mainzer Republik. In Mainz war bereits einen Tag nach der Besetzung durch französische Revolutionstruppen im Oktober 1792 die Gesellschaft der Freunde der Freiheit als Klub deutscher Jakobiner gegründet worden, dem u.a. der Naturforscher Georg Forster angehörte. Der Club betrieb die Gründung des ersten auf demokratischen Grundsätzen beruhenden Staatswesens auf deutschem Boden, das jedoch nur bis zum Sommer 1793 bestand. Nach der Eroberung des revolutionären Mainz durch preußische und österreichische Truppen kam es zu den so genannten Clubistenverfolgungen, denen viele deutsche Jakobiner zum Opfer fielen.
In Wien wurden 1794 Andreas Freiherr von Riedel und Franz Hebenstreit als „Wiener Jakobiner“ vor Gericht gestellt. Viele Anhänger der Aufklärung aus Beamtenschaft und Armee wurden im Zuge dieses Prozesses eingesperrt oder hingerichtet. Der Kopf des damals hingerichteten republikanischen Offiziers Hebenstreit wird heute im Wiener Kriminalmuseum zur Schau gestellt.
Vorsitzende der Jakobiner während der Französischen Revolution
1790: Maximilien de Robespierre
November 1790: Gabriel de Riqueti, Comte de Mirabeau
Oktober 1792: Georges Danton
April 1793: Jean Paul Marat
Mai 1794: Joseph Fouché
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Kupferstich „Schließung des Jakobinerklubs während der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1794“
Im weiteren Sinn bezeichnet der Begriff auch diejenigen Anhänger der Revolution innerhalb und außerhalb Frankreichs, die zwar keine Mitglieder des Jakobinerklubs waren, die sich aber auch nach der Hinrichtung des Königs Ludwigs XVI. noch zu den Idealen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bekannten und eine republikanische Staatsform anstrebten.
Der Jakobinerklub
Nach der Eröffnung der Generalstände durch König Ludwig XVI. am 5. Mai 1789 kam es in Frankreich und insbesondere in Paris zur Gründung politischer Klubs. Als sich am 17. Juni 1789 die Nationalversammlung konstituierte und drei Tage später schwor, erst dann wieder auseinanderzugehen, wenn sie eine Verfassung geschaffen hätte (Ballhausschwur), bildeten sich ausgehend von den Klubs politische Lager mit unterschiedlichen Auffassungen.
Jakobinermütze (Heeresgeschichtliches Museum)
Ursprünglich wurde der Klub am 30. April 1789 als Bretonischer Klub gegründet. Dieser stellte seine Aktivitäten im August 1789 ein, da keine Einigung über das Vetorecht des Königs zustande kam. Nach einer Anregung Sieyès im Oktober gründete Claude-Christophe Gourdan im Dezember dieses Jahres unter dem Namen „Gesellschaft der Freunde der Verfassung“ den Klub neu. Als Versammlungsort hatte er die ehemalige Bücherei des Jakobinerklosters in Paris gefunden. In den folgenden Monaten entstanden in ganz Frankreich eine Vielzahl von Revolutionsklubs, in denen in den wirren Monaten bis 1791 die als Cordeliers bezeichneten radikalen Demokraten wie Louis-Antoine-Léon de Saint-Just, Jean Paul Marat, und Georges Danton immer mehr dominierten. Die meisten der gemäßigten „Feuillants“, die das Modell einer konstitutionellen Monarchie vertraten, waren bis zum Sommer 1791 aus dem Klub ausgeschieden.
Ziele und Entwicklungen
Durchdrungen von den Gedanken Jean-Jacques Rousseaus wollten sie die in der Französischen Revolution erreichte konstitutionelle Monarchie durch eine Republik ersetzen. Durch Flugblätter, Zeitungsartikel und einnehmende Reden beeinflussten sie zunehmend die Massen und fanden im ganzen Land Anhänger. Vor allem das einfache Volk, die Arbeiter und Kleinbürger, Sansculotten genannt, waren auf Seiten der Jakobiner. Die Jakobiner waren fester organisiert als andere politische Klubs und unterhielten ein Netz von Filialgesellschaften in den Provinzen, so dass sie auch dort durch Flugblätter, Zeitungsartikel und einnehmende Reden auf die öffentliche Meinung einwirken konnten. Die Französische Revolution war ein Lernprozess, deshalb änderten auch langjährige Klubmitglieder ihre ursprünglichen politischen Meinungen. So war Maximilien de Robespierre ursprünglich Monarchist und an sozialen Fragen nicht interessiert. Die Jakobiner machten Politik für das einfache Volk, Arbeiter und Kleinbürger, waren ursprünglich gegen den Krieg, forderten den Verkauf der Nationalgüter – das war der enteignete Besitz der Kirche und von Emigranten – in kleinen Parzellen, wollten ein geeintes, zentralistisches Frankreich und forderten eine geplante Wirtschaft mit Höchstpreisen.
Radikalisierung und Ende
Sitzung im Jakobinerklub (Januar 1792)
1792 erzwangen sie gegen den Willen ihrer gemäßigten Gegenspieler, der Girondisten, einen Prozess gegen den König. Unter der Führung von Maximilien de Robespierre errichteten sie ab 1793 ein Schreckensregime, Terrorherrschaft, (franz. La Terreur, in diesem Fall großgeschrieben wie ein Eigenname), das hauptsächlich durch Massenhinrichtung politischer Gegner, energische und blutige Unterdrückung von konterrevolutionären Bewegungen in den Provinzen und durch eine Zwangswirtschaft mit Höchstpreisen gekennzeichnet war. 1793 ließen die Jakobiner eine von den Ideen Rousseaus beeinflusste Verfassung verabschieden, die die direkte Demokratie stärkte, ein verpflichtendes Staatsziel (das „allgemeine Glück“) annahm, und soziale Rechte (auf Arbeit und Bildung) enthielt. Diese Verfassung wurde aber nicht in Kraft gesetzt; bis zum Sieg über die Feinde müsse die Terreur fortgesetzt werden, sagte Robespierre. Während die Jakobiner damit ihr eigenes Ideal von Freiheit verrieten, gelang es ihnen, die inneren und äußeren Gegner der Revolution zu besiegen.
Allerdings verloren sie durch den Terror mehr und mehr Anhänger. Im Sommer 1794 wurden zu den Höchstpreisen auch Höchstlöhne eingeführt, weshalb sich auch das Interesse der Sansculotten an der jakobinischen Politik verringerte. Im Juli siegte die Revolutionsarmee bei Fleurus entscheidend. Zwangsmaßnahmen schienen jetzt nicht mehr so dringend nötig und durch die Hinrichtung einstiger Gefährten verlor Robespierre seinen Rückhalt im Konvent. Am 27. Juli 1794 wurde Robespierre gestürzt und am 28. Juli 1794 hingerichtet. Das war das Ende des Terrors. Am 11. November 1794 wurde der Pariser Jakobinerklub geschlossen.
Nachwirkungen in Frankreich
In der Folgezeit musste das Direktorium aber noch immer mit jakobinischen Aufständen rechnen. So sammelten sich 1796 ehemalige Jakobiner, Sansculottes und Sozialrevolutionäre um die von François Noël Babeuf initiierte Verschwörung der Gleichen mit dem Ziel, das Direktorium zu stürzen, und eine Art kommunistischer Gesellschaft in Frankreich durchzusetzen. In den von Frankreich besetzten oberitalienischen Regionen Piemont und Lombardei versuchte Filippo Buonarroti, einer der Wortführer der Gleichen, mit Hilfe von italienischen Jakobinern Aufstände anzuzetteln. Die Pläne und Maßnahmen der Verschwörung der Gleichen wurden jedoch schon relativ früh verraten, ihre Anführer im Mai 1796 verhaftet, und im darauffolgenden Jahr, 1797 entweder zum Tode (Babeuf, Darthé) oder zur Verbannung (Buonarroti) verurteilt.
Von ihren Gegnern wurde der Name „Jakobiner“ zunehmend beleidigend und denunziatorisch genutzt: Wer so bezeichnet wurde, sollte öffentlich als „Königsmörder“ gebrandmarkt werden. Die Jakobiner selbst bezeichneten sich als „Patrioten“.
„Jakobiner“ heute
In der französischen politischen Kultur des 20. Jahrhunderts bezeichnet der Begriff des Jakobinismus eine nationalistische und etatistische Position - innerhalb der linken Parteien wie auch bei den Gaullisten. Oft ist es auch die Haltung, die Bürger durch Gesetze und Verbote zu einem guten Verhalten zu erziehen.
Jakobiner außerhalb Frankreichs
Freiheitsbaum mit Jakobinermütze in der Mosellandschaft an der Grenze zwischen dem Herzogtum Luxemburg und der Französischen Republik mit dem Ort Schengen im Hintergrund; Aquarell über Feder- und Bleistiftzeichnung von J.W. von Goethe (1792). Die Inschrift auf der Tafel lautet: „PASSAN(T)S CETTE TERRE EST LIBRE“ (Vorbeigehende, dieses Land ist frei)
Nach dem Ausbruch der Französischen Revolution bildete sich auch in einigen Nachbarländern Frankreichs Jakobiner-Clubs, die ähnliche politische Ziele verfolgten. Ihre Mitglieder beteiligten sich an revolutionären Aktivitäten. Beispiele dafür bieten die Vorgeschichte des italienischen Risorgimento oder die Mainzer Republik. In Mainz war bereits einen Tag nach der Besetzung durch französische Revolutionstruppen im Oktober 1792 die Gesellschaft der Freunde der Freiheit als Klub deutscher Jakobiner gegründet worden, dem u.a. der Naturforscher Georg Forster angehörte. Der Club betrieb die Gründung des ersten auf demokratischen Grundsätzen beruhenden Staatswesens auf deutschem Boden, das jedoch nur bis zum Sommer 1793 bestand. Nach der Eroberung des revolutionären Mainz durch preußische und österreichische Truppen kam es zu den so genannten Clubistenverfolgungen, denen viele deutsche Jakobiner zum Opfer fielen.
In Wien wurden 1794 Andreas Freiherr von Riedel und Franz Hebenstreit als „Wiener Jakobiner“ vor Gericht gestellt. Viele Anhänger der Aufklärung aus Beamtenschaft und Armee wurden im Zuge dieses Prozesses eingesperrt oder hingerichtet. Der Kopf des damals hingerichteten republikanischen Offiziers Hebenstreit wird heute im Wiener Kriminalmuseum zur Schau gestellt.
Vorsitzende der Jakobiner während der Französischen Revolution
1790: Maximilien de Robespierre
November 1790: Gabriel de Riqueti, Comte de Mirabeau
Oktober 1792: Georges Danton
April 1793: Jean Paul Marat
Mai 1794: Joseph Fouché
Quelle - literatur & Einzelnachweise
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