Johann Baptist Seele
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Johann Baptist Seele
Johann Baptist Seele (* 27. Juni 1774 in Meßkirch; † 27. August 1814 in Stuttgart) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Johann Baptist Seele: Selbstbildnis (um 1800)
Leben
Seele wurde in Meßkirch geboren. Sein Vater war Soldat in Wolfach, weshalb der Maler seine Jugend größtenteils dort verbrachte. In Wolfach begann er auch mit der Malerei. 1788 malte er mit 14 Jahren das Gemälde Christus im Grab, das in der Wolfacher Schlosskapelle aufbewahrt wird, jedoch nur in der Karwoche zu sehen ist. (Das Bild ist eine getreue Kopie der Jesusdarstellung auf einem Gemälde von Guido Reni (1575-1642)[1].) Durch sein Talent wurde der Fürst von Fürstenberg auf Seele aufmerksam und schickte ihn 1789 auf die Hohe Karlsschule, von der er wegen der Mitwisserschaft eines Fluchtversuchs wieder verwiesen wurde. Seele hielt sich danach zunächst in Donaueschingen auf und ging anschließend nach Stuttgart. Dort schuf er einige Auftragswerke, wodurch der Herzog von Württemberg, der spätere König Friedrich I. ihn entdeckte und 1804 zu seinem Hofmaler und zum Galeriedirektor machte. Als Hofmaler schuf Seele Porträts von Mitgliedern der königlichen Familie und der restlichen Hocharistokratie und malte militärische Genrebilder, deren zahlreiche Motive er in den Napoleonischen Kriegen fand. Nebenher fertigte er auch Historienbilder sowie religiöse und mythologische Darstellungen an. Für seine Verdienste um die Kunst bekam Seele den Civilverdienstorden vom König verliehen. Abgesehen von einigen kleineren Reisen verließ Seele Stuttgart nicht mehr. Er starb dort im Jahr 1814 unerwartet an einem Hirninfarkt.
Der Haslacher Maler Carl Friedrich Sandhaas ist ein unehelicher Sohn Seeles und der aus Haslach stammenden Margarete Sandhaas (1771–1830)[2].
Werk
Das Festinjagen bei Bebenhausen gilt als eines der letzten und virtuosesten Gemälde des Künstlers
Johann Baptist Seele war ein Vorreiter des Realismus und damit zu Anfang des 19. Jahrhunderts kunsthistorisch seinen Kollegen weit voraus, die fast ausschließlich noch dem Klassizismus anhingen. Dennoch kann Seele nicht als reiner Realist angesehen werden, da seine Bildideen, Perspektiven und Darstellungsweisen zwar dem Realismus angehören, die lineare Ausführung jedoch noch dem Klassizismus zuzurechnen ist. Seeles Bilder findet man hauptsächlich in Baden-Württemberg, vor allem in Stuttgart und Ludwigsburg, sowie in Wien. Am bekanntesten sind seine Porträts von Friedrich I. und Königin Katharina von Westphalen. Auch seine anderen Gemälde wurden bereits von den Zeitgenossen hoch gelobt und befinden sich größtenteils in Museen.
Werke (Auswahl)
Der Rückzug der Franzosen, um 1796, Radierung, koloriert.
Avancier des Autrichiens - Abmarschbereite östererreichische Soldaten, 1797. Öl auf Karton, 31×46 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.
Porträt Erzherzog Karl, 1800. Öl auf Leinwand, 88×75 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.
Rückkunft von Dragonern von der Nahrungsmittelbeschaffung (vom Fouragieren). Originaltitel: Retour du Fouragement des Autrichiens, um 1800. Öl auf Holz, 31×22 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.
Familienporträt Justizrat Johann Friedrich Zeller mit seiner Frau und drei Kindern. Ölmalerei, 1804.[3]
Österreichische Husaren auf Vorposten, um 1805. Öl auf Holz, 28×40 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Schlacht an der Donau bei Aspern, 1809, 1809; Öl auf Leinwand, 200×170, Wehrgeschichtliches Museum Rastatt, Rastatt
Porträt König Friedrich I. von Württemberg, um 1806/1808, Öl auf Leinwand, 224×150 cm, Schlossverwaltung Ludwigsburg
Brautbild der Katharina von Württemberg, um 1807, Öl auf Leinwand, Schlossverwaltung Ludwigsburg
Das Festinjagen (Dianenfest) bei Bebenhausen, um 1813/14, Öl auf Leinwand, Schlossverwaltung Ludwigsburg
Porträt Louis-Guillaume Otto, comte de Mosloy, 1809, Schloss Versailles
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Johann Baptist Seele: Selbstbildnis (um 1800)
Leben
Seele wurde in Meßkirch geboren. Sein Vater war Soldat in Wolfach, weshalb der Maler seine Jugend größtenteils dort verbrachte. In Wolfach begann er auch mit der Malerei. 1788 malte er mit 14 Jahren das Gemälde Christus im Grab, das in der Wolfacher Schlosskapelle aufbewahrt wird, jedoch nur in der Karwoche zu sehen ist. (Das Bild ist eine getreue Kopie der Jesusdarstellung auf einem Gemälde von Guido Reni (1575-1642)[1].) Durch sein Talent wurde der Fürst von Fürstenberg auf Seele aufmerksam und schickte ihn 1789 auf die Hohe Karlsschule, von der er wegen der Mitwisserschaft eines Fluchtversuchs wieder verwiesen wurde. Seele hielt sich danach zunächst in Donaueschingen auf und ging anschließend nach Stuttgart. Dort schuf er einige Auftragswerke, wodurch der Herzog von Württemberg, der spätere König Friedrich I. ihn entdeckte und 1804 zu seinem Hofmaler und zum Galeriedirektor machte. Als Hofmaler schuf Seele Porträts von Mitgliedern der königlichen Familie und der restlichen Hocharistokratie und malte militärische Genrebilder, deren zahlreiche Motive er in den Napoleonischen Kriegen fand. Nebenher fertigte er auch Historienbilder sowie religiöse und mythologische Darstellungen an. Für seine Verdienste um die Kunst bekam Seele den Civilverdienstorden vom König verliehen. Abgesehen von einigen kleineren Reisen verließ Seele Stuttgart nicht mehr. Er starb dort im Jahr 1814 unerwartet an einem Hirninfarkt.
Der Haslacher Maler Carl Friedrich Sandhaas ist ein unehelicher Sohn Seeles und der aus Haslach stammenden Margarete Sandhaas (1771–1830)[2].
Werk
Das Festinjagen bei Bebenhausen gilt als eines der letzten und virtuosesten Gemälde des Künstlers
Johann Baptist Seele war ein Vorreiter des Realismus und damit zu Anfang des 19. Jahrhunderts kunsthistorisch seinen Kollegen weit voraus, die fast ausschließlich noch dem Klassizismus anhingen. Dennoch kann Seele nicht als reiner Realist angesehen werden, da seine Bildideen, Perspektiven und Darstellungsweisen zwar dem Realismus angehören, die lineare Ausführung jedoch noch dem Klassizismus zuzurechnen ist. Seeles Bilder findet man hauptsächlich in Baden-Württemberg, vor allem in Stuttgart und Ludwigsburg, sowie in Wien. Am bekanntesten sind seine Porträts von Friedrich I. und Königin Katharina von Westphalen. Auch seine anderen Gemälde wurden bereits von den Zeitgenossen hoch gelobt und befinden sich größtenteils in Museen.
Werke (Auswahl)
Der Rückzug der Franzosen, um 1796, Radierung, koloriert.
Avancier des Autrichiens - Abmarschbereite östererreichische Soldaten, 1797. Öl auf Karton, 31×46 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.
Porträt Erzherzog Karl, 1800. Öl auf Leinwand, 88×75 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.
Rückkunft von Dragonern von der Nahrungsmittelbeschaffung (vom Fouragieren). Originaltitel: Retour du Fouragement des Autrichiens, um 1800. Öl auf Holz, 31×22 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien.
Familienporträt Justizrat Johann Friedrich Zeller mit seiner Frau und drei Kindern. Ölmalerei, 1804.[3]
Österreichische Husaren auf Vorposten, um 1805. Öl auf Holz, 28×40 cm, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Schlacht an der Donau bei Aspern, 1809, 1809; Öl auf Leinwand, 200×170, Wehrgeschichtliches Museum Rastatt, Rastatt
Porträt König Friedrich I. von Württemberg, um 1806/1808, Öl auf Leinwand, 224×150 cm, Schlossverwaltung Ludwigsburg
Brautbild der Katharina von Württemberg, um 1807, Öl auf Leinwand, Schlossverwaltung Ludwigsburg
Das Festinjagen (Dianenfest) bei Bebenhausen, um 1813/14, Öl auf Leinwand, Schlossverwaltung Ludwigsburg
Porträt Louis-Guillaume Otto, comte de Mosloy, 1809, Schloss Versailles
Quelle - literatur & Einzelnachweise
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