Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» R.I.P. Inge Beyer
Der Scheffel Icon_minitimeGestern um 9:33 pm von Andy

» R.I.P. Heiko Reineke
Der Scheffel Icon_minitimeSa Sep 21, 2024 8:03 am von Admin

» BossHoss V8 DLT in Mecklenburg-Vorpommern, Texas MV, Elefantenhof, Rauchhaus, BossHoss motorcycle
Der Scheffel Icon_minitimeSo Jun 16, 2024 5:16 am von Andy

» R.I.P. Karin
Der Scheffel Icon_minitimeSa Mai 18, 2024 12:04 am von Admin

» R.I.P. Marcus
Der Scheffel Icon_minitimeFr Mai 17, 2024 8:07 am von Admin

» Metallfilter Reinigung Dunstabzugshaube
Der Scheffel Icon_minitimeMo Mai 06, 2024 12:17 am von Admin

» Telefunken S950 Settings
Der Scheffel Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:24 am von Admin

» Füllstandanzeige
Der Scheffel Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:16 am von Admin

» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Der Scheffel Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
Oktober 2024
MoDiMiDoFrSaSo
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031   

Kalender Kalender


Der Scheffel

Nach unten

Der Scheffel Empty Der Scheffel

Beitrag  Andy Do Jul 23, 2015 9:23 pm

Der Scheffel auch Schaff, Schäffel, Simber, Sümber, Sümmer, Simmer ist ein altes Raummaß, das zur Messung von Schüttgütern (z. B. Getreide) benutzt wurde und deshalb auch Getreidemaß genannt wurde. In Westfalen wurde der Scheffel auch zum Messen von Steinkohle verwendet.[1] Die Größe eines Scheffels war sehr unterschiedlich, nach der Tabelle (siehe unten) zwischen 17,38 und 310,25 Liter. Weiterhin bezeichnet ein Scheffel (Landes) eine alte landwirtschaftliche Flächeneinheit.

Der vierte Teil des Scheffels wurde Fehrt, Fehrd oder Viert/Viertel/Vierfaß genannt.[2] Es war das sogenannte Sipmaß, das Siebmaß. In Oberfranken wurde der Vierte Teil des Scheffels als Sümer bezeichnet.[3] Dieser wiederum teilte sich in 14 Metzen oder 2 Malter, wobei 1 Malter wiederum als ½ Sümer bezeichnet wurde.[3]

Der Scheffel 800px-S%C3%BCmmer_oder_Scheffel%2C_alte_Ma%C3%9Feinheit_im_deutschen_Sprachgebiet
Deutsches Getreidemaß Sümmer bis 1872

Grundlagen

Schon im Mittelalter wurde der Scheffel als Raummaßeinheit verwendet. Der Rauminhalt des Scheffels schwankte jedoch nach Land und Region. So sind für das 14. Jahrhundert unter anderem der Dresdner und der Radeberger Scheffel dokumentiert. Ein Scheffel entsprach dort 4 Viertel oder 16 Metzen oder 64 Mäßchen.[4] In Preußen löste der Scheffel ab dem 1. Januar 1818 das Ringel als Maßeinheit ab. Dort galt in der Mitte des 19. Jahrhunderts für einen Scheffel ein Volumen von 16/9 Kubikfuß.[5] Dies waren umgerechnet 3072 preußischen Kubikzoll oder 2770,742 französischen Kubikzoll. Dies entspricht umgerechnet einem Volumen von 54,9615 Litern.[6] Neben dem Rauminhalt von 3072 preußischen Zoll galt ein lichtes Weitenmaß von 22 preußische Zoll.[7][8] Somit hatte ein zylindrisch geformter Scheffel eine Höhe von 8,0813878 preußischen Zoll.[9] Teilweise war zu dieser Zeit auch noch der alte Scheffel als Maß in Gebrauch. Ein alter Scheffel hatte ein Volumen von 2759 französischen Kubikzoll, dies entsprach 54,728 Liter. Somit entsprach ein alter Scheffel 0,99575 Neuscheffel. Gleichzeitig galten für den Scheffel bestimmte Mindestgewichte. So galten folgende Mindestgewichte eines Scheffels in preußischen Pfund: Hafer 45 ½ preußische Pfund, Mehl 75 preußische Pfund, Gerste 55 ½ preußische Pfund, Weizen 85 ½ preußische Pfund, Hülsenfrüchte 90 ½ preußische Pfund und Kohlen 100 preußische Pfund.[6] Das preußische Pfund entsprach seit dem 1. Juli 1858 500 Gramm.[6] Für Kohlen galt zusätzlich das seit dem Jahr 1852 in Preußen eingeführte Streichmaß, nach dem ein Scheffel nur bis zum Rand ohne Häufung gefüllt werden musste. Dies galt auch für die Förderwagen, die den vielfachen Rauminhalt (fünf-, acht- oder zehnfach) eines Scheffels hatten.[1]
Regionale Varianten

Sofern nicht anders angegeben, stammen die Angaben von Krüger.[10]
Bezeichnung Rauminhalt in Liter
Bayrischer Scheffel[11] 222,357
Erfurter Scheffel[12] 59,6132
Altenburg, Fürstenthum, Scheffel 140,6
Altona in Holstein, dänischer Scheffel 17,38
Anclam in Pommern, alter Roggenscheffel 44,75
Annaberg in Sachsen, Scheffel 198,35
Bahn in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 52,61 / 78,93
Baiern, wie München
Bautzen in Sachsen, alter Scheffel 109,09
Beeskow in Brandenburg, alter Scheffel 55,33
Belgrad in Pommern alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 51,08 / 76,57
Berlin, Preußischer Reichsscheffel 54,91
Beuthen in Schlesien, alter Scheffel 204,48
Borna in Sachsen, alter Scheffel 110,73
Brandenburg und Lenzen in der Mark Brandenburg, alter Scheffel 52,75
Braunschweig, Herzogthum, Scheffel 310,25
Bremen, Scheffel 71,06
Breslau in Schlesien, alter Scheffel 73,94
Bunzlau in Schlesien, alter Scheffel 99,93
Camin in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 53,43 / 71,58
Chemnitz in Sachsen, alter Scheffel 149
Cleve in Rheinpreußen, Scheffel 53,54
Cöslin in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 53,43 / 54,91
Cöthen in Anhalt-Cöthen, Scheffel 52,91
Colberg in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 45,18 / 56,61
Colditz in Sachsen, alter Scheffel 79,32
Culm in Preußen, alter Scheffel 54,71
Danzig in Preußen, alter Scheffel 51,46
Delitzsch in preußisch Sachsen, alter Scheffel 53,92
Delmenhorst in Oldenburg, Scheffel 19,75
Dresden in Sachsen, Scheffel 107,33
Duderstadt in Hannover, Scheffel 30
Eilenburg in preußisch Sachsen, alter Scheffel 63,82
Eisleben in preußisch Sachsen, alter Scheffel 72,31
Emden in Ostfriesland, Scheffel 23,89
Erfurt in preußisch Sachsen, alter Scheffel 59,55
Freiberg in Sachsen, alter Scheffel 108,25
Gardelegen in der Mark Brandenburg, alter Scheffel 49,74
Garz in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 52,19 / 78,29
Geldern in Rheinpreußen, alter Scheffel 35,72
Glatz in Schlesien, alter Scheffel 92,57
Glogau in Schlesien, alter Scheffel 102,23
Görlitz in Schlesien, alter Scheffel 141
Goldberg und Löwenberg in Schlesien, alter Scheffel 99,34
Gotha in Coburg-Gotha, Scheffel 87,67
Greifswalde in Vorpommern, alter Scheffel 38,92
Grimma in Sachsen, alter Scheffel 103,3
Halle in preußisch Sachsen, alter Scheffel 79,38
Hamburg, Scheffel Weizen, Roggen und Erbsen 105,26
Hamburg, Scheffel Gerste und Hafer 157,89
Hamm in Westphalen, alter Scheffel 61,23
Havelberg in der Mark Brandenburg, alter Scheffel 51,46
Heiligenstadt in Reg.-Bez. Erfurt, alter Scheffel 21,64
Herford in Westphalen, alter Scheffel 43,14
Hildesheim in Hannover, Scheffel 51,8
Hirschberg in Schlesien, alter Scheffel 92,43
Jauer in Schlesien, alter Scheffel 95,89
Jena in Sachsen-Weimar, Scheffel 80
Jever in Oldenburg, Scheffel 29,95
Kiel und in Holstein, Scheffel 39,48
Königsberg in Preußen, alter Scheffel / neuer Scheffel 49,82 / 52,97
Kyritz und Rathenow in der Mark Brandenburg, alter Scheffel 50,61
Landshut und Polkwitz in Schlesien, alter Scheffel 102,81
Langensalza in preußisch Sachsen, alter Scheffel 55,63
Lauenburg in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 57,43 / 82,46
Leipzig, alter Leipziger Scheffel 80,58
Lemgo und Fürstentum Lippe, Scheffel 36,25
Liegnitz in Schlesien, alter Scheffel 97,61
Lübeck, Getreidescheffel / Haferscheffel 22,67 / 39,60
Lüneburg in Hannover, Scheffel 62,14
Mecklenburg, wie Rostock
Minden in Westphalen, alter Stadtscheffel 58,52
Mühlhausen in preußisch Sachsen, alter Scheffel 40,07
München und Baiern, Getreideschäffel / alter Haferscheffel 222,2 / 343
Münster in Westphalen, Scheffel 23,25
Münsterberg in Schlesien, alter Scheffel 108,59
Naumburg in preußisch Sachsen, alter Scheffel 77,12
Neu-Strelitz in Mecklenburg-Strelitz, Scheffel 51,6
Nördlingen in Baiern, Getreide / Gerste / Dinkel / Hafer 97,75 / 144,3 / 219,4 / 229,2
Nordhausen in preußisch Sachsen, alter Scheffel 45,4
Oels in Schlesien, alter Scheffel 100,21
Ohlau in Schlesien, alter Scheffel 106,17
Oldenburg, Scheffel 22,25
Oschatz in Sachsen, alter Scheffel 112,18
Osnabrück in Hannover, Scheffel 28,70
Paderborn in Westphalen, alter Kreuzscheffel 41,91
Pasewalk in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 54,55 / 75,5
Pegau in Sachsen, Scheffel 84,81
Perleberg, Pritzwalk und Werben in der Mark Brandenburg, alter Scheffel 49,76
Pfaffenhofen in Baiern, Getreidescheffel / Haferscheffel 231,6 / 260
Pirna und Stolpen in Sachsen, wie in Bautzen
Plauen in Sachsen, Scheffel 154,13
Potsdam in der Mark Brandenburg, alter Scheffel 53,19
Prenzlow in der Mark Brandenburg, alter Scheffel 55,76
Preußen, wie Berlin
Pyritz und Stargard in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 51,82 / 68,62
Querfurt in preußisch Sachsen, alter Scheffel 52,88
Rendsburg in Holstein, Scheffel 42,49
Rochlitz in Sachsen, alter Scheffel 105,68
Rostock, mecklenburgischer Scheffel: Getreide / Hafer 38,85 / 43,77
Rügenwalde in Pommern, alter Getreidescheffel / alter Haferscheffel 47,18 / 66,48
Ruppin in der Mark Brandenburg, alter Scheffel 54,04
Sagan in Schlesien, alter Scheffel 97,04
Salzwedel, Seehausen und Osterburg in der Mark Brandenburg, Scheffel 48
Schweidnitz in Schlesien, alter Scheffel 83,15
Soest in Westphalen, Scheffel 29,43
Stapelholm in Schleswig, Scheffel 21,58
Stendal und Tangermünde in der Mark Brandenburg, Scheffel 46,33
Stolpe in Pommern, alter Scheffel Getreide / alter Scheffel Hafer 46,33 / 54,91
Stralsund in Pommern, Scheffel 38,92
Strelitz, wie Neu-Strelitz
Stuttgart, würtembergischer Reichsscheffel 177,18
Torgau in preußisch Sachsen, alter Scheffel 66,11
Uckermünde in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 52,33 / 54,91
Unna, Stadt in preußisch Westphalen, alter Scheffel 51
Weimar, Scheffel 76,89
Weißenfels in preußisch Sachsen, alter Scheffel 167,28
Wernigerode, alter Scheffel 52,88
Wismar in Mecklenburg, Scheffel 38,25
Wohlau in Schlesien, alter Scheffel 107,44
Wolgast in Pommern, alter Scheffel 40,48
Wollin und Usedom in Pommern, alter Roggenscheffel / alter Haferscheffel 53,19 / 78,06
Worbis in preußisch Sachsen, alter Scheffel 31,13
Württemberg, wie Stuttgart 177,18
Wurzen in Sachsen, alter Scheffel 70,55
Zwickau in Sachsen, Scheffel 67

Oft unterschied man beim Scheffel:[13]

Quedlinburg 1 Scheffel Stiftsmaß = 3231 Pariser Kubikzoll entsprach 85 Pfund
Quedlinburg 1 Scheffel Stadtmaß = 3430 Pariser Kubikzoll entsprach 90 Pfund
Querfurt 1 Scheffel Schloßmaß = 2643 Pariser Kubikzoll entsprach 70 Pfund
Querfurt 1 Scheffel Dorfmaß = 2830 Pariser Kubikzoll entsprach 101 Pfund

Gewichtsunterschiede, Anwendung im Bergbau

Die Umrechnung des Scheffels in moderne Gewichtsgrößen ist nicht immer genau möglich. Dies liegt zum einen an den unterschiedlichen Kohlensorten und deren unterschiedlichen spezifischen Gewichten, zum anderen aber auch an der unterschiedlichen Stückigkeit der Kohle. Somit unterliegen die Angaben gewissen Schwankungsbreiten. Das Gewicht eines Scheffels Kohle schwankte je nach Bergbaurevier zwischen 40 und 75 Kilogramm. Bis zum Jahr 1855 kann ein Durchschnittswert von 55 Kilogramm für den Scheffel angenommen werden. Ab der Gewichtsbereinigung um das Jahr 1855 galt in Preußen für den Scheffel (Neuscheffel) ein Gewicht von 50 Kilogramm. Trotz der Gewichtsbereinigung verwendeten einige Bergwerke noch eine längere Zeit die alten Maße oder zusätzlich ihre eigenen Maße.

In der Grafschaft Mark wog ein Scheffel zwischen den Jahren 1800 und 1836 65 Kilogramm. In Pörtingsiepen entsprach im Jahr 1842 der Scheffel 75 Kilogramm. In Langenbrahm wog in den Jahren 1870 bis 1880 ein Scheffel 51,50 Kilogramm. Im Handelskammerbezirk Essen/Mülheim/Oberhausen entsprach ein Scheffel einem Gewicht von 53,76 Kilogramm. Für Gasflammkohlenzechen galt für den Scheffel ein Gewicht von 41,70 Kilogramm. Es gab sogar unter einzelnen Bergwerken abweichende Gewichte für den Scheffel. Für die Zeche Friederica galt bis zum Jahr 1837 für einen Scheffel das Gewicht von 55,50 Kilogramm. Für die Zeche Vereinigte Hannibal galt für einen Scheffel das Gewicht von 42,75 Kilogramm. Auf der Zeche Dahlbusch hatte ein Scheffel in den Jahren 1873 bis 1875 42 Kilogramm und ab dem Jahr 1876 42,50 Kilogramm. Für die Zeche Heinrich in Essen-Überruhr galt für den Scheffel ein Gewicht von 55 Kilogramm. Für die Königsgrube galt bis zum Jahr 1872 für einen Scheffel das Gewicht von 47,20 Kilogramm, ab dem Jahr 1874 das Gewicht von 47,50 Kilogramm und ab 1875 wiederum das Gewicht von 47,20 Kilogramm. Die Zeche Holland setzte 1872 für den Scheffel das Gewicht von 51,26 Kilogramm an. In der Gutehoffnungshütte wurde der Scheffel im Jahr 1870 mit 46 Kilogramm berechnet. Auf der Zeche Concordia wurde im Jahr 1870 der Neuscheffel noch mit 48 Kilogramm berechnet.[14]

im Lavanttal 1 Schaff = 4 Metzen (Wiener)[15]

Der Scheffel im Volksmund

Die Redensart „man soll sein Licht nicht unter den Scheffel stellen“ bedeutet, man soll seine Leistungen und/oder Verdienste nicht aus Bescheidenheit verbergen oder die eigene Leistungsfähigkeit geringschätzen.[16] Die Redensart bezieht sich auf Stellen im Neuen Testament (Markus 4,21; Matthäus 5,15; Lukas 11,33); der Scheffel ist in diesem Fall Luthers Übersetzung für das griechische, bzw. lateinische Hohlmaß modios, bzw. modius. Sein Volumen wird mit ca. 8,75 l angegeben [17].
Der Scheffel im Sprichwort

"Nenne niemanden deinen Freund, wenn du nicht schon mindestens einen Scheffel Salz mit ihm gegessen hast!"
Wie lange es dauert, bis man mit der normalen Ernährung einen Scheffel Salz gemeinsam verbraucht hat, kann man ermessen, wenn man sich die Maßeinheit anschaut.

Quzelle - Literatur & einzelnachweise
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36060
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten