Der Mexikanisch-Amerikanische Krieg
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Der Mexikanisch-Amerikanische Krieg
Der Mexikanisch-Amerikanische Krieg (englisch Mexican-American War; spanisch Intervención estadounidense en México oder Guerra Estados Unidos-México) zwischen Mexiko und den USA fand von 1846 bis 1848 statt und wurde maßgeblich vom amerikanischen Präsidenten James K. Polk vorangetrieben, der bestrebt war, das Gebiet der USA nach Westen auszudehnen. Den US-Truppen gelang es, eine Reihe von Schlachten im Norden Mexikos für sich zu entscheiden. Die Entscheidung brachten eine Landung bei Veracruz (März 1847) und die Besetzung von Mexiko-Stadt durch US-Truppen (September 1847). Der Vertrag von Guadalupe Hidalgo (2. Februar 1848) führte zu einem großen Gebietszuwachs für die Vereinigten Staaten und dehnte ihr Territorium bis zum Pazifischen Ozean aus.
Zeitgenössische Darstellung der Schlacht von Cerro Gordo, 1847
Vorgeschichte
James K. Polk, der 11. Präsident der Vereinigten Staaten. Fotografie von Mathew Brady, 1849
Die US-Regierung hatte bereits seit der Regierungszeit Agustín de Itúrbides versucht, Kalifornien käuflich zu erwerben. Ein Ansinnen, das mehrmals von Mexiko abgelehnt wurde und die Beziehungen der beiden Staaten schwer belastete.[1] Unter den Präsidenten John Quincy Adams und Andrew Jackson versuchten die USA zweimal vergeblich, den Mexikanern Texas abzukaufen. Als im Jahre 1836 die mehr als 35.000 in Texas lebenden US-Amerikaner ihre Unabhängigkeit von Mexiko erklärten und die Republik Texas ausriefen, reagierte die mexikanische Regierung mit Gewalt und versuchte, diesen Aufstand zu unterdrücken. Der Einsatz der Armee schlug fehl und Texas gewann seine Unabhängigkeit. Die südliche und westliche texanische Grenze zu Mexiko war in der Folgezeit allerdings umstritten.[2]
Am 19. Oktober 1842 besetzte Kommodore Thomas ap Catesby Jones – im Glauben, ein Krieg mit Mexiko sei ausgebrochen – das kalifornische Monterey, zog sich aber am 20. Oktober nach anders lautenden Nachrichten zurück.[3] Dieser und ein ähnlicher Vorfall kurze Zeit später in San Diego führten zu einer scharfen Protestnote seitens des mexikanischen Außenministers José María Bocanegra, der von einem Bruch des internationalen Rechts und einem feindlichen Akt seitens der Vereinigten Staaten ausging.[4]
Im Präsidentschaftswahlkampf von 1844 trat James K. Polk als Kandidat der Demokratischen Partei an und wurde mit dem Programm einer unter dem Aspekt des Manifest Destiny groß angelegten Expansionspolitik zum Präsidenten gewählt. Sofort nach der Wahl betrieb er den Anschluss von Texas an die USA.[5]
Mit der Annexion von Texas am 19. Februar 1845 ging der Anspruch, der Rio Grande stelle sowohl die südliche als auch die westliche Grenze dar, auf die Vereinigten Staaten über. Dieser Anspruch war jedoch keinesfalls gesichert. Unter mexikanischer Verwaltung war die Grenze zwischen den Staaten Texas und Coahuila der Nueces River gewesen. Dem mexikanischen Standpunkt nach bildete dieser trotz der Unabhängigkeit Texas' weiterhin die Grenze.[6] Auch in den Vereinigten Staaten war die Forderung nach dem Rio Grande als Grenze umstritten. Selbst Außenminister James Buchanan fand den Anspruch zweifelhaft.[7]
Für Mexiko waren diese Ansprüche nicht annehmbar, hätten sie doch lange bestehende mexikanische Siedlungen in und um Santa Fe unter die Kontrolle der Vereinigten Staaten gebracht. Darüber hinaus wäre die größte Stadt der Gegend, Matamoros, zur Grenzstadt geworden.
Auf mexikanischer Seite war General Antonio López de Santa Anna 1844 als Präsident abgesetzt und ins Exil geschickt worden. Als sein Nachfolger übernahm General José Joaquín de Herrera die Regierungsgeschäfte. Nach der Annexion Texas’ im Februar 1845 war die öffentliche Meinung auf beiden Seiten des politischen Spektrums Mexikos aufgebracht. Herrera befand, dass die militärische sowie finanzielle Ausgangslage hoffnungslos und Beistand aus Europa nicht zu erwarten war. Diese Gründe bewogen ihn den Versuch zu unternehmen, mit den Vereinigten Staaten zu einer Einigung zu gelangen. In der patriotisch aufgeheizten Stimmung wurde dies aber als Verrat und Feigheit gewertet.[8] General Mariano Paredes stürzte Herrera und übernahm im Januar 1846 die Präsidentschaft. Paredes hegte Pläne, die Verfassung von 1843 zu ändern und die Monarchie einzuführen. Ein König an der Spitze hätte unter Umständen Schutz durch die europäischen Monarchien gegen die Expansionswünsche der Vereinigten Staaten geboten. Der Plan wurde jedoch durch den baldigen Ausbruch des Krieges zunichtegemacht.[9]
Kriegsbeginn
Trotz des heimischen und mexikanischen Widerstandes bestand Präsident Polk auf diesen Forderungen und befahl General Zachary Taylor, seine Armee in die Nähe des Rio Grande zu verlegen. Taylor bezog knapp südlich des Nueces River, weit nördlich des Rio Grande, ein Lager. Die Verlegung US-amerikanischer Truppen auf von Mexiko beanspruchtes Gebiet südlich des Nueces River stellte eine Provokation dar; die mexikanische Regierung unternahm jedoch keine Gegenmaßnahmen außer der Entsendung von Soldaten zum Rio Grande, unter der Auflage, südlich des Flusses zu bleiben.[10] Polk forderte Taylor wiederholt auf, näher an den Rio Grande heranzurücken, zuletzt am 13. Januar 1846.[11] Taylor verzögerte allerdings den Abmarsch und erreichte den Rio Grande erst am 28. März 1846. General Pedro de Ampudia verlangte, dass Taylor sich auf den Nueces River zurückziehen sollte. Taylor lehnte ab und begann, gegenüber von Matamoros ein Fort zu errichten und den Rio Grande abzuriegeln. Als Mexiko nicht sofort reagierte, entschloss sich Polk, den Kongress um eine Kriegserklärung gegen Mexiko zu bitten.[12] Bevor dies geschah, erreichte Polk die Nachricht, mexikanische Truppen hätten am 25. April 1846 den Rio Grande überquert und zwei Dragonerkompanien mit 500 Kavalleristen unter Captain Seth B. Thornton überfallen und geschlagen. Bei diesem Gefecht verloren die US-Amerikaner 63 Soldaten. Polk trat nun vor den Kongress und argumentierte, eine Kriegserklärung sei nicht nötig – es reiche festzustellen, dass durch Mexikos Handlung der Kriegszustand bestehe.[11]
Um Widerstand seitens des Kongresses gegen seine Politik zu verhindern, verband Polk den Entscheid über die Konstatierung des Kriegszustandes mit einem Gesetz zur Bewilligung von Geldern für Taylors Armee. Wer gegen den Krieg war, musste so auch gegen die Unterstützung der eigenen Truppen stimmen.[13] Polk sorgte auch dafür, dass die Beratungen über das Gesetz in zwei Stunden abgeschlossen sein mussten. Ein Großteil dieser Zeit wurde mit dem Verlesen einer Nachricht des Präsidenten verbracht, erst ganz am Ende wurde die Erklärung des Kriegszustandes eingebracht. Eine Debatte war so verhindert worden. Die Politiker der United States Whig Party sprachen sich gegen den Krieg aus (wobei sie eine friedliche Expansionspolitik befürworteten), wollten jedoch nicht gegen die Unterstützung der Truppen stimmen.[14] Nur 14 von 190 Kongressabgeordneten versagten ihre Zustimmung. Gegen die gemeinsame Abstimmung über die Finanzierung von Taylors Armee und Erklärung des Kriegszustandes hatten noch 67 Abgeordnete gestimmt. Der Senat, in dem für die Debatte ebenfalls nur ein kurzer Zeitrahmen festgelegt wurde, stimmte mit 40 zu 2 Stimmen für die Annahme und so unterzeichnete Präsident Polk am 13. Mai 1846 das Gesetz. Die meisten einflussreichen Kirchenvertreter sprachen sich ebenfalls für den Krieg aus oder wandten sich zumindest nicht gegen ihn. Eine bekannte Ausnahme bildete der baptistische Reverend und Präsident der Brown University, Francis Wayland.[15]
Mexiko konnte sich, wegen der angespannten Lage zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien auf Grund der Oregonfrage, Hoffnungen auf einen Krieg zwischen den beiden Mächten machen.[16] Auch die kalifornische Junta von Monterey, die Alta California durch Abspaltung von Mexiko aus dem Krieg heraushalten wollte, hoffte auf britischen Schutz. Nach der Aushandlung des Oregon-Kompromisses, der im Juni 1846 ratifiziert wurde, konnten die Grenzstreitigkeiten jedoch friedlich beigelegt werden.[17] Der Frieden mit den Briten im Norden ließ Präsident Polk im Süden und Westen freie Hand für einen Eroberungskrieg gegen die mexikanischen Provinzen Alta California und Nuevo Mexico.
Kriegsverlauf
Nach der Eröffnung von Feindseligkeiten mit der Belagerung von Fort Texas traf General Taylor am 8. Mai 1846 bei der Schlacht von Palo Alto mit seinen 2.300 Mann auf 4.000 Mexikaner unter General Mariano Arista. Die Mexikaner unterlagen und zogen sich, von Taylor verfolgt, zurück. Bereits am folgenden Tag kam es zur Schlacht von Resaca de la Palma. Die Mexikaner wurden wiederum geschlagen und zogen sich ungeordnet über den Rio Grande zurück. Hätte Taylor nachgesetzt, wäre es ihm vielleicht gelungen, Aristas demoralisierte Armee gefangen zu nehmen. Taylor hatte aber keine Vorbereitungen für eine Flussüberquerung getroffen und so entkamen die mexikanischen Einheiten.[18]
Inzwischen hatte der Kongress den Konflikt zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten als Kriegszustand deklariert. Die Stärke der US-Armee wurde von 8.500 Mann auf 15.540 angehoben und der Präsident erhielt das Recht, 50.000 Freiwillige zu verpflichten. Polk und General Winfield Scott, der Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte, vereinbarten drei Stoßrichtungen in mexikanisches Gebiet. General Taylor sollte über Matamoros auf Monterrey vorrücken. Brigadegeneral John E. Wool sollte von San Antonio auf Chihuahua vorstoßen, wurde aber später von Parras nach Saltillo umgelenkt. Oberst Stephen W. Kearny sollte von Fort Leavenworth über Santa Fe das kalifornische San Diego besetzen. Nachfolgend kam ein weiterer Vorstoß unter dem Befehl Oberst Alexander Doniphans hinzu, der über Chihuahua nach Parras marschieren sollte.[19] Erst später wurde auch eine Landung bei Veracruz geplant.
Die schweren militärischen Niederlagen, die Besetzung von Teilen Nord-Mexikos und seine Sympathien für eine Monarchie führten zu einem Umschwung der öffentlichen Meinung gegen Präsident Paredes. Der liberale Föderalist Valentín Gómez Farías, der mehrmals kurzzeitig das Präsidentenamt versehen hatte, verabredete mit dem sich im kubanischen Exil befindenden Ex-Präsidenten Santa Anna, Paredes abzulösen. General José Mariano Salas zog im August 1846, gestützt auf Armeeeinheiten, in Mexiko-Stadt ein und stellte die Verfassung von 1824 wieder her. Santa Anna wurde, gegen das Versprechen bei der Frage der Gebietsabtretungen Kompromissbereitschaft zu zeigen, von den US-Amerikanern durch die Blockade gelassen und wurde im Dezember 1846 vom mexikanischen Kongress zum Präsidenten ernannt.[20] Gómez Faría wurde Vizepräsident. Die Vereinigten Staaten erhofften sich von einer Heimkehr Santa Annas wohl die Ablösung des antiamerikanischen Paredes und einen günstigen Friedensvertrag, oder eine Destabilisierung der Lage in Mexiko.[21] Santa Anna übernahm den Befehl über die im Feld stehende Armee, während Gómez Faría Kirchenbesitz im Wert von 15 Millionen Pesos verstaatlichte, um dringend für den Krieg benötigte Gelder aufzubringen. Die Kirche protestierte und Ende Februar 1847 kam es zu einer Militärrevolte in der Hauptstadt. Santa Anna kehrte am 21. März nach Mexiko-Stadt zurück, setzte Gómez Faría ab und machte die Verstaatlichung gegen eine Garantie der Kirche über einen Kredit von 1,5 Millionen Pesos rückgängig. Während dieser Vorgänge landete Scott bei Veracruz.
Die Eroberung der mexikanischen Nordprovinzen
Die Eroberung der mexikanischen Nordprovinzen
Antonio López de Santa Anna
Taylor rückte über Camargo auf Monterrey vor und erreichte die Stadt am 19. September 1846. Monterrey war befestigt worden und wurde von 7.000 Mann verteidigt. Am 21. September eröffnete General Taylor die Schlacht von Monterrey. Am 24. September ersuchten die Mexikaner um einen Waffenstillstand und zogen ab. Taylor besetzte das westlich gelegene Saltillo, das die einzige brauchbare Straße beherrschte, die er für einen Vormarsch auf Mexiko-Stadt verwenden konnte. Die mexikanische Regierung hatte die Hoffnung gehabt, die Kampfhandlungen auf die Grenzgebiete des Landes begrenzen zu können, musste diese jedoch nach der Niederlage bei Monterrey aufgeben.[22]
Nachdem General Wool erfahren hatte, dass Chihuahua nicht vom Gegner verteidigt wurde, vereinigte er sich, nach Erlaubnis Taylors, im Dezember mit dessen Armee. Mittlerweile hatte man sich in Washington entschieden, eine Landung bei Veracruz zu unternehmen. Taylor wurde befohlen, 8.000 Mann dafür abzugeben. Sie wurden an der Mündung des Brazos River und in Tampico – die Stadt war am 14. November 1846 von der US-Navy eingenommen worden – verschifft. Scott befahl Taylor, sich auf Monterrey zurückzuziehen. Dieser ignorierte aber den Befehl und bewegte 4.650 seiner 7.000 Mann 29 Kilometer südlich von Saltillo.[23] Weitere 322 Kilometer südlich versammelte Santa Anna eine Armee von 20.000 Mann. Taylor hielt das Wüstengebiet für unpassierbar und erwartete, Santa Anna würde sich der erwarteten Landung bei Veracruz zuwenden. Am Morgen des 22. Februar begann die Schlacht von Buena Vista. Die Schlacht war ein knapper Sieg für Taylor und beendete die Gefährdung des unteren Rio Grande durch die mexikanischen Truppen.
Der Vormarsch Kearnys und Doniphans
Noch vor Kriegsausbruch war Brevet-Hauptmann John Charles Frémont, ohne bekannte Autorisierung seitens der US-Regierung, in Kalifornien erschienen.[24] Bei Ausbruch der sogenannten Bärenflaggen-Revolte der US-amerikanischen Siedler gegen die mexikanische Oberhoheit schloss er sich ihnen an. Am 4. Juli 1846 proklamierte Kalifornien seine Unabhängigkeit, nachdem es zu kleineren Kampfhandlungen mit mexikanischen Siedlern unter dem Befehl General Jose Maria Castros gekommen war.
Oberst Kearny verließ Santa Fe am 25. September 1845 und erreichte im Dezember 1846 nach einem Gefecht bei San Pascual San Diego, musste aber feststellen, dass die Häfen bereits von der Marine unter Kommodore John Sloat besetzt worden waren. Ein Aufstand der Kalifornier wurde mit der Schlacht von San Gabriel am 8. Januar 1847 niedergeschlagen.
Oberst Doniphan traf bei Brazito auf mexikanischen Widerstand, konnte den Rio Bravo aber bei El Paso überqueren und schlug eine Woche nach der Schlacht von Buena Vista mexikanische Miliz bei Chihuahua. Am 22. Mai 1847 vereinigte er sich mit Wool bei Buena Vista. Somit waren die Nordprovinzen Mexikos bis März 1847 fest in der Hand der Vereinigten Staaten.
Hier unterbrechen wir,wer weiterlesen möchte ,hier der Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mexikanisch-Amerikanischer_Krieg
Zeitgenössische Darstellung der Schlacht von Cerro Gordo, 1847
Vorgeschichte
James K. Polk, der 11. Präsident der Vereinigten Staaten. Fotografie von Mathew Brady, 1849
Die US-Regierung hatte bereits seit der Regierungszeit Agustín de Itúrbides versucht, Kalifornien käuflich zu erwerben. Ein Ansinnen, das mehrmals von Mexiko abgelehnt wurde und die Beziehungen der beiden Staaten schwer belastete.[1] Unter den Präsidenten John Quincy Adams und Andrew Jackson versuchten die USA zweimal vergeblich, den Mexikanern Texas abzukaufen. Als im Jahre 1836 die mehr als 35.000 in Texas lebenden US-Amerikaner ihre Unabhängigkeit von Mexiko erklärten und die Republik Texas ausriefen, reagierte die mexikanische Regierung mit Gewalt und versuchte, diesen Aufstand zu unterdrücken. Der Einsatz der Armee schlug fehl und Texas gewann seine Unabhängigkeit. Die südliche und westliche texanische Grenze zu Mexiko war in der Folgezeit allerdings umstritten.[2]
Am 19. Oktober 1842 besetzte Kommodore Thomas ap Catesby Jones – im Glauben, ein Krieg mit Mexiko sei ausgebrochen – das kalifornische Monterey, zog sich aber am 20. Oktober nach anders lautenden Nachrichten zurück.[3] Dieser und ein ähnlicher Vorfall kurze Zeit später in San Diego führten zu einer scharfen Protestnote seitens des mexikanischen Außenministers José María Bocanegra, der von einem Bruch des internationalen Rechts und einem feindlichen Akt seitens der Vereinigten Staaten ausging.[4]
Im Präsidentschaftswahlkampf von 1844 trat James K. Polk als Kandidat der Demokratischen Partei an und wurde mit dem Programm einer unter dem Aspekt des Manifest Destiny groß angelegten Expansionspolitik zum Präsidenten gewählt. Sofort nach der Wahl betrieb er den Anschluss von Texas an die USA.[5]
Mit der Annexion von Texas am 19. Februar 1845 ging der Anspruch, der Rio Grande stelle sowohl die südliche als auch die westliche Grenze dar, auf die Vereinigten Staaten über. Dieser Anspruch war jedoch keinesfalls gesichert. Unter mexikanischer Verwaltung war die Grenze zwischen den Staaten Texas und Coahuila der Nueces River gewesen. Dem mexikanischen Standpunkt nach bildete dieser trotz der Unabhängigkeit Texas' weiterhin die Grenze.[6] Auch in den Vereinigten Staaten war die Forderung nach dem Rio Grande als Grenze umstritten. Selbst Außenminister James Buchanan fand den Anspruch zweifelhaft.[7]
Für Mexiko waren diese Ansprüche nicht annehmbar, hätten sie doch lange bestehende mexikanische Siedlungen in und um Santa Fe unter die Kontrolle der Vereinigten Staaten gebracht. Darüber hinaus wäre die größte Stadt der Gegend, Matamoros, zur Grenzstadt geworden.
Auf mexikanischer Seite war General Antonio López de Santa Anna 1844 als Präsident abgesetzt und ins Exil geschickt worden. Als sein Nachfolger übernahm General José Joaquín de Herrera die Regierungsgeschäfte. Nach der Annexion Texas’ im Februar 1845 war die öffentliche Meinung auf beiden Seiten des politischen Spektrums Mexikos aufgebracht. Herrera befand, dass die militärische sowie finanzielle Ausgangslage hoffnungslos und Beistand aus Europa nicht zu erwarten war. Diese Gründe bewogen ihn den Versuch zu unternehmen, mit den Vereinigten Staaten zu einer Einigung zu gelangen. In der patriotisch aufgeheizten Stimmung wurde dies aber als Verrat und Feigheit gewertet.[8] General Mariano Paredes stürzte Herrera und übernahm im Januar 1846 die Präsidentschaft. Paredes hegte Pläne, die Verfassung von 1843 zu ändern und die Monarchie einzuführen. Ein König an der Spitze hätte unter Umständen Schutz durch die europäischen Monarchien gegen die Expansionswünsche der Vereinigten Staaten geboten. Der Plan wurde jedoch durch den baldigen Ausbruch des Krieges zunichtegemacht.[9]
Kriegsbeginn
Trotz des heimischen und mexikanischen Widerstandes bestand Präsident Polk auf diesen Forderungen und befahl General Zachary Taylor, seine Armee in die Nähe des Rio Grande zu verlegen. Taylor bezog knapp südlich des Nueces River, weit nördlich des Rio Grande, ein Lager. Die Verlegung US-amerikanischer Truppen auf von Mexiko beanspruchtes Gebiet südlich des Nueces River stellte eine Provokation dar; die mexikanische Regierung unternahm jedoch keine Gegenmaßnahmen außer der Entsendung von Soldaten zum Rio Grande, unter der Auflage, südlich des Flusses zu bleiben.[10] Polk forderte Taylor wiederholt auf, näher an den Rio Grande heranzurücken, zuletzt am 13. Januar 1846.[11] Taylor verzögerte allerdings den Abmarsch und erreichte den Rio Grande erst am 28. März 1846. General Pedro de Ampudia verlangte, dass Taylor sich auf den Nueces River zurückziehen sollte. Taylor lehnte ab und begann, gegenüber von Matamoros ein Fort zu errichten und den Rio Grande abzuriegeln. Als Mexiko nicht sofort reagierte, entschloss sich Polk, den Kongress um eine Kriegserklärung gegen Mexiko zu bitten.[12] Bevor dies geschah, erreichte Polk die Nachricht, mexikanische Truppen hätten am 25. April 1846 den Rio Grande überquert und zwei Dragonerkompanien mit 500 Kavalleristen unter Captain Seth B. Thornton überfallen und geschlagen. Bei diesem Gefecht verloren die US-Amerikaner 63 Soldaten. Polk trat nun vor den Kongress und argumentierte, eine Kriegserklärung sei nicht nötig – es reiche festzustellen, dass durch Mexikos Handlung der Kriegszustand bestehe.[11]
Um Widerstand seitens des Kongresses gegen seine Politik zu verhindern, verband Polk den Entscheid über die Konstatierung des Kriegszustandes mit einem Gesetz zur Bewilligung von Geldern für Taylors Armee. Wer gegen den Krieg war, musste so auch gegen die Unterstützung der eigenen Truppen stimmen.[13] Polk sorgte auch dafür, dass die Beratungen über das Gesetz in zwei Stunden abgeschlossen sein mussten. Ein Großteil dieser Zeit wurde mit dem Verlesen einer Nachricht des Präsidenten verbracht, erst ganz am Ende wurde die Erklärung des Kriegszustandes eingebracht. Eine Debatte war so verhindert worden. Die Politiker der United States Whig Party sprachen sich gegen den Krieg aus (wobei sie eine friedliche Expansionspolitik befürworteten), wollten jedoch nicht gegen die Unterstützung der Truppen stimmen.[14] Nur 14 von 190 Kongressabgeordneten versagten ihre Zustimmung. Gegen die gemeinsame Abstimmung über die Finanzierung von Taylors Armee und Erklärung des Kriegszustandes hatten noch 67 Abgeordnete gestimmt. Der Senat, in dem für die Debatte ebenfalls nur ein kurzer Zeitrahmen festgelegt wurde, stimmte mit 40 zu 2 Stimmen für die Annahme und so unterzeichnete Präsident Polk am 13. Mai 1846 das Gesetz. Die meisten einflussreichen Kirchenvertreter sprachen sich ebenfalls für den Krieg aus oder wandten sich zumindest nicht gegen ihn. Eine bekannte Ausnahme bildete der baptistische Reverend und Präsident der Brown University, Francis Wayland.[15]
Mexiko konnte sich, wegen der angespannten Lage zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien auf Grund der Oregonfrage, Hoffnungen auf einen Krieg zwischen den beiden Mächten machen.[16] Auch die kalifornische Junta von Monterey, die Alta California durch Abspaltung von Mexiko aus dem Krieg heraushalten wollte, hoffte auf britischen Schutz. Nach der Aushandlung des Oregon-Kompromisses, der im Juni 1846 ratifiziert wurde, konnten die Grenzstreitigkeiten jedoch friedlich beigelegt werden.[17] Der Frieden mit den Briten im Norden ließ Präsident Polk im Süden und Westen freie Hand für einen Eroberungskrieg gegen die mexikanischen Provinzen Alta California und Nuevo Mexico.
Kriegsverlauf
Nach der Eröffnung von Feindseligkeiten mit der Belagerung von Fort Texas traf General Taylor am 8. Mai 1846 bei der Schlacht von Palo Alto mit seinen 2.300 Mann auf 4.000 Mexikaner unter General Mariano Arista. Die Mexikaner unterlagen und zogen sich, von Taylor verfolgt, zurück. Bereits am folgenden Tag kam es zur Schlacht von Resaca de la Palma. Die Mexikaner wurden wiederum geschlagen und zogen sich ungeordnet über den Rio Grande zurück. Hätte Taylor nachgesetzt, wäre es ihm vielleicht gelungen, Aristas demoralisierte Armee gefangen zu nehmen. Taylor hatte aber keine Vorbereitungen für eine Flussüberquerung getroffen und so entkamen die mexikanischen Einheiten.[18]
Inzwischen hatte der Kongress den Konflikt zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten als Kriegszustand deklariert. Die Stärke der US-Armee wurde von 8.500 Mann auf 15.540 angehoben und der Präsident erhielt das Recht, 50.000 Freiwillige zu verpflichten. Polk und General Winfield Scott, der Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte, vereinbarten drei Stoßrichtungen in mexikanisches Gebiet. General Taylor sollte über Matamoros auf Monterrey vorrücken. Brigadegeneral John E. Wool sollte von San Antonio auf Chihuahua vorstoßen, wurde aber später von Parras nach Saltillo umgelenkt. Oberst Stephen W. Kearny sollte von Fort Leavenworth über Santa Fe das kalifornische San Diego besetzen. Nachfolgend kam ein weiterer Vorstoß unter dem Befehl Oberst Alexander Doniphans hinzu, der über Chihuahua nach Parras marschieren sollte.[19] Erst später wurde auch eine Landung bei Veracruz geplant.
Die schweren militärischen Niederlagen, die Besetzung von Teilen Nord-Mexikos und seine Sympathien für eine Monarchie führten zu einem Umschwung der öffentlichen Meinung gegen Präsident Paredes. Der liberale Föderalist Valentín Gómez Farías, der mehrmals kurzzeitig das Präsidentenamt versehen hatte, verabredete mit dem sich im kubanischen Exil befindenden Ex-Präsidenten Santa Anna, Paredes abzulösen. General José Mariano Salas zog im August 1846, gestützt auf Armeeeinheiten, in Mexiko-Stadt ein und stellte die Verfassung von 1824 wieder her. Santa Anna wurde, gegen das Versprechen bei der Frage der Gebietsabtretungen Kompromissbereitschaft zu zeigen, von den US-Amerikanern durch die Blockade gelassen und wurde im Dezember 1846 vom mexikanischen Kongress zum Präsidenten ernannt.[20] Gómez Faría wurde Vizepräsident. Die Vereinigten Staaten erhofften sich von einer Heimkehr Santa Annas wohl die Ablösung des antiamerikanischen Paredes und einen günstigen Friedensvertrag, oder eine Destabilisierung der Lage in Mexiko.[21] Santa Anna übernahm den Befehl über die im Feld stehende Armee, während Gómez Faría Kirchenbesitz im Wert von 15 Millionen Pesos verstaatlichte, um dringend für den Krieg benötigte Gelder aufzubringen. Die Kirche protestierte und Ende Februar 1847 kam es zu einer Militärrevolte in der Hauptstadt. Santa Anna kehrte am 21. März nach Mexiko-Stadt zurück, setzte Gómez Faría ab und machte die Verstaatlichung gegen eine Garantie der Kirche über einen Kredit von 1,5 Millionen Pesos rückgängig. Während dieser Vorgänge landete Scott bei Veracruz.
Die Eroberung der mexikanischen Nordprovinzen
Die Eroberung der mexikanischen Nordprovinzen
Antonio López de Santa Anna
Taylor rückte über Camargo auf Monterrey vor und erreichte die Stadt am 19. September 1846. Monterrey war befestigt worden und wurde von 7.000 Mann verteidigt. Am 21. September eröffnete General Taylor die Schlacht von Monterrey. Am 24. September ersuchten die Mexikaner um einen Waffenstillstand und zogen ab. Taylor besetzte das westlich gelegene Saltillo, das die einzige brauchbare Straße beherrschte, die er für einen Vormarsch auf Mexiko-Stadt verwenden konnte. Die mexikanische Regierung hatte die Hoffnung gehabt, die Kampfhandlungen auf die Grenzgebiete des Landes begrenzen zu können, musste diese jedoch nach der Niederlage bei Monterrey aufgeben.[22]
Nachdem General Wool erfahren hatte, dass Chihuahua nicht vom Gegner verteidigt wurde, vereinigte er sich, nach Erlaubnis Taylors, im Dezember mit dessen Armee. Mittlerweile hatte man sich in Washington entschieden, eine Landung bei Veracruz zu unternehmen. Taylor wurde befohlen, 8.000 Mann dafür abzugeben. Sie wurden an der Mündung des Brazos River und in Tampico – die Stadt war am 14. November 1846 von der US-Navy eingenommen worden – verschifft. Scott befahl Taylor, sich auf Monterrey zurückzuziehen. Dieser ignorierte aber den Befehl und bewegte 4.650 seiner 7.000 Mann 29 Kilometer südlich von Saltillo.[23] Weitere 322 Kilometer südlich versammelte Santa Anna eine Armee von 20.000 Mann. Taylor hielt das Wüstengebiet für unpassierbar und erwartete, Santa Anna würde sich der erwarteten Landung bei Veracruz zuwenden. Am Morgen des 22. Februar begann die Schlacht von Buena Vista. Die Schlacht war ein knapper Sieg für Taylor und beendete die Gefährdung des unteren Rio Grande durch die mexikanischen Truppen.
Der Vormarsch Kearnys und Doniphans
Noch vor Kriegsausbruch war Brevet-Hauptmann John Charles Frémont, ohne bekannte Autorisierung seitens der US-Regierung, in Kalifornien erschienen.[24] Bei Ausbruch der sogenannten Bärenflaggen-Revolte der US-amerikanischen Siedler gegen die mexikanische Oberhoheit schloss er sich ihnen an. Am 4. Juli 1846 proklamierte Kalifornien seine Unabhängigkeit, nachdem es zu kleineren Kampfhandlungen mit mexikanischen Siedlern unter dem Befehl General Jose Maria Castros gekommen war.
Oberst Kearny verließ Santa Fe am 25. September 1845 und erreichte im Dezember 1846 nach einem Gefecht bei San Pascual San Diego, musste aber feststellen, dass die Häfen bereits von der Marine unter Kommodore John Sloat besetzt worden waren. Ein Aufstand der Kalifornier wurde mit der Schlacht von San Gabriel am 8. Januar 1847 niedergeschlagen.
Oberst Doniphan traf bei Brazito auf mexikanischen Widerstand, konnte den Rio Bravo aber bei El Paso überqueren und schlug eine Woche nach der Schlacht von Buena Vista mexikanische Miliz bei Chihuahua. Am 22. Mai 1847 vereinigte er sich mit Wool bei Buena Vista. Somit waren die Nordprovinzen Mexikos bis März 1847 fest in der Hand der Vereinigten Staaten.
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