Vereinsgeschichte 1919 bis 2014 Gartenverein Triangel
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Vereinsgeschichte 1919 bis 2014 Gartenverein Triangel
Vereinsgeschichte 1919 bis 2014
N
ach 95 Jahren wollen wir mal wieder den Versuch wagen
, in der Geschichte des
Vereins zu forschen. Die letzte „Chronik“ hat vor 25
Jahren unser Gartenfreund
Horst Illner geschrieben, die hier auch zum Großtei
l eingeflossen ist.
Unser Vereinsarchiv beginnt leider erst im Jahr 192
3. Aber Schriften weisen auf
ein Ereignis aus dem Jahr 1919, ein Jahr nach Beendi
gung des Ersten Weltkrie-
ges, hin.
Oberamtmann Nehrkorn vom Klostergut Riddagshausen so
ll damals den Ent-
schluss gefasst haben, das Dreieck an der Bahn und d
er Straße für 0,06 Reichs-
mark pro qm zu verpachten.
Eine Niederschrift vom Ehrenmitglied Gartenfreund Aug
ust Krause, der den Be-
ginn unseres Gartenvereins miterlebt hat, schildert
die Anfänge so:
„Im August 1919 war in Braunschweig mal wieder Streik.
Ich war mit meiner Frau
im Sickter Forst zum Himbeeren pflücken. Als wir am
Abend zurückkamen, den
Brodweg runter, waren vor der Bahn links eine Menge L
eute, welche auf einem
abgeernteten Erbsenfeld mit Bandmaß und Pfählen umherli
efen. Wir fragten, was
hier los sei. Sie antworteten: „Das werden jetzt Schr
ebergärten!“ Als wir fragten,
ob noch ein Garten für uns übrig sei, antworteten s
ie mit ,nein’.
Aber der Oberamtmann Nehrkorn wollte noch Land abgeb
en. Wir gingen dann
gleich nach dem Gute. Da sagte uns der Inspektor Wi
nter: ,Ja, den Triangel gibt
Nehrkorn noch ab.
,Wo war
TRIANGEL
? Wir dachten gleich an das Dreieck Bahn – Ahornweg
– Lü-
nischteich, der noch keine Badeanstalt war. Am ander
en Abend gingen wir wieder
nach Riddagshausen.
Wir machten gleich einen Vertrag ab: pro qm 0,06 RM
für den Streifen an der
Bahn und die Spitze am Lünischteich. Für den anderen
Teil gab uns Nehrkorn
sein Ehrenwort: Er wolle noch 1 Jahr den Spargel steche
n und dann sollten wir
diesen Teil auch noch haben. In der Zwischenzeit ha
tte Nehrkorn auch noch 3
Morgen an Borek verpachtet.
Wir teilten nun das Land in 31 Gärten auf – was ein
e schwere Arbeit war.
Die vielen Quecken fuhren wir handwagenweise nach d
em jetzigen Polizeisport-
platz,
der damals noch eine Sandgrube war. Dann begann die
Einzäunung, die sehr ver-
schieden ausfiel und nicht gerade schön aussah. Aber
was sollte man machen?
Da jeder Einzelpächter war, war dem Verein keine Mögl
ichkeit gegeben, ein-
zugreifen. Und das liebe Geld fehlte auch.
Wir freuten uns im Sommer 1920, dass wir doch schon
einen erheblichen Teil von
Gemüse, hauptsächlich Kartoffeln, zusätzlich zu uns
eren zugeteilten Rationen
hatten.
Auch Tabak baute fast jeder zum Eigengebrauch an.
Als Oberamtmann Nehrkorn bei seinen Fahrten 1920 an
seinem frühere Spargel-
land vorbeikam, hielt er an und sagte, er freue sic
h, dass wir so fleißig gewesen
seien
1922 feierten wir unser erstes Gartenfest. Als Bänke
liehen wir uns von Göke &
Heine ungehobelte Bohlen. Die wurden auf leere Bierf
ässer gelegt. Als Tisch dien-
ten ein paar Pfähle und eine Bohle darüber. Fertig wa
ren unsere Sitze und Tische.
Wir feierten bis die Sonne über der Buchhorst aufgin
g. Der Verdienst am Bier für
den Verein war gering: 0,02 RM pro Flasche!
Durch die Not der Zeit schlossen sich Ende 1923 die
Vereine im Steintor zu einem
Bezirk zusammen. Nach einigen Monaten wurde auch der
Landesverband gegrün-
det. Der Zusammenschluss brachte für alle Vereinsmit
glieder Vorteile. Sämereien,
Dünger, Bohnenstangen, Pflanzkartoffeln usw. wurden d
urch den zentralen Groß-
einkauf billiger an die Mitglieder abgegeben.
So ging es allmählich immer weiter, trotz der Gelden
twertung und der Arbeitslosig-
keit. Auch
Triangel
begann allmählich an die äußere Einfriedung zu denke
n, da
die erste nicht schön aussah.
Aber wie schaffen wir es? In einer Versammlung wurde
beschlossen, dass jedes
Mitglied binnen 4 Wochen 30 RM einzahlen muss. Die
Löcher für die Pfosten
mussten wir selber machen.
Die Umzäunung wurde von der Firma Grimme ausgeführt
und kostete 3000 RM,
die innerhalb von 3 Monaten bezahlt werden mussten.
Auch das haben wir ge-
schafft.
Nach der Inflation ging dann alles immer besser vor
an. Die ersten massiven Lau-
ben wurden erstellt und in den Gärten gab es nicht
nur Kartoffeln und Gemüse,
sondern auch Blumen und Ziersträucher. So hatten wir
in den ersten Jahren schon
vieles im Sinne von Dr. Schreber geleistet. 1926 hatt
e unser Gartenverein seine
erste Ausstellung im Konzerthaus.
Braunschweiger Schrebergarten um 1924 (Gartenkolonie
an der Helmstedter Straße)
Um das Vereinsleben zu verbessern, tauchte 1927 der
Gedanke auf, ein Vereins-
haus zu bauen. Es bedurfte verschiedener Versammlunge
n, ehe der Beschluss
gefasst wurde, zu bauen.
Je 2 der arbeitswilligen 20 Mitglieder richteten ih
ren Jahresurlaub so ein, dass sie
sich ganze 14 Tage kostenlos an unserem Bau beschäfti
gen konnten. Um die Mit-
tel von 850 RM aufzubringen, sind Bausteine(1) ausge
geben worden.
Jeder dufte zeichnen, so viel er konnte. Das Flasch
enbier ist von 3 Mitgliedern oh-
ne Entschädigung an die Mitglieder abgegeben worden.
Der Überschuss, auch
von den Veranstaltungen, wurde jedes Jahr in der Gen
eralversammlung ausge-
lost, so das wir in 3 Jahren die Bausteine zurückzah
len konnten.
Dann kam das Jahr 1929 mit der Einweihung des Hauses
und der Vereinsfahne,
die von den Frauen gestiftet war. Die Fahne war wei
ß mit roten Buchstaben.
Im Prolog hieß es:
,Weiß sei Friede in der Natur und rot die Liebe zum
Garten‘.
Auch die Sprüche im Vereinshaus, an den Wänden, will i
ch noch erwähnen:
,Den Kohl, den du selbst gebaut, darfst du nicht nac
h dem Marktpreis mes-
sen.
Er ist mit deinem Schweiß begossen, drum wird er dir
besser schmecken.‘
Oder:
,Erst erwogen und bedacht, dann aber frisch ans Wer
k gemacht!‘
Im gleichen Jahr hatten wir bei einer Illumination i
m Herbst ein Transparent ange-
bracht und immer mit Kerzen beleuchtet. Darauf stand
der Spruch:
,Väter, schafft
uns Kindern Dauerkolonien!‘
Durch schwere Kämpfe bei Behörden und Verpächtern vor
der unteren Verwal-
tungsbehörde ist es uns in den folgenden
Jahren gelungen, dieses Ziel zu erreichen.
Als Obmann des Rechtsausschusses des
Verbandes kann ich persönlich ein Lied da-
von singen!
Im Vereinshaus brannten wir Petroleum.
Nach Jahren bekamen wir von der
‚HASTRA‘ eine Lichtleitung gelegt. Das frü-
here Mitglied Otto Pfeifer machte die Instal-
lation. Da der Verein am Überschuss des
Flaschenbieres beteiligt war, hatten wir
auch diese Unkosten in einem Jahr abge-
tragen. Der Überschuss von Festlichkeiten
ging restlos in die Vereinskasse.
Das nächste Problem war das Wasser.
Solange der Lünischteich keine Badean-
stalt
war, holten wir uns das Wasser von dort.
Wir mussten nun also mindestens 3 Brun-
nen bauen. Auch hier ging durch uneigen-
nützige Selbsthilfe die Arbeit glatt vonstat-
ten. So lebten wir 2 Jahre in Ruhe und Frie-
den.
Im Garten 20: GF Adolf Bleckerem und
GF Gustaf Spannhaken 1935
Dann kam das sog. 1000-Jährige Reich, welches viele
Veränderungen mit sich
brachte. Die beiden Vereine ‚Gartenstadt‘ und
‚
Triangel
‘
wurden 1934 zusammen-
gelegt.
Die alten Vorstände wurden ausgeschaltet und neue ei
ngesetzt.
Bei Versammlungen waren immer Beauftragte der NSDAP anw
esend. Alle Proto-
kolle mussten der Partei zur Genehmigung vorgelegt
werden. Unsere gute Garten-
erde hieß jetzt auch ‚Blut und Boden‘, das war die Kam
pfparole.
Es fanden auch noch Gartenfeste und andere Veranstalt
ungen statt, aber das
fröhliche Familienleben wie früher war es nicht meh
r. 1939 begann dann der 2.
Weltkrieg mit all seinen schlimmen Folgen. Hinter d
em Lünischteich war eine 8,8
cm Flakbatterie stationiert, die nie getroffen wurd
e. Dadurch hatten wir mehrere
Bombentrichter in unserer Gartenanlage, manche bis zu
20 Meter breit.
Im Mai 1945 war dann der ganze Spuk vorbei. Die alten
Vorstände wurden von
der Polizei abgesetzt. Einige mutige frühere Leiter d
er Vereine kamen unter der
Leitung von Ludwig Schlosser im Keller des Rathauses
zusammen, und da wurde
mir die Leitung des Vereins wieder übertragen. Es wa
r für mich keine leichte Auf-
gabe, von vorn wieder anzufangen. Aber nach einigen
Jahren war das Vereinsle-
ben wieder so einigermaßen im Gange. Die Kriegsschäd
en waren wieder behoben
und zuletzt lief es fast so wie früher. 1948 gab ic
h die Vorstandsgeschäfte aus Al-
tersgründen ab.
So hier unterbrechen wir,wer weiterlesen möchte,hier der Link:
http://www.gartenverein-triangel.de/wp-content/uploads/2015/03/Geschichte-Triangel-1919bis2009.pdf
N
ach 95 Jahren wollen wir mal wieder den Versuch wagen
, in der Geschichte des
Vereins zu forschen. Die letzte „Chronik“ hat vor 25
Jahren unser Gartenfreund
Horst Illner geschrieben, die hier auch zum Großtei
l eingeflossen ist.
Unser Vereinsarchiv beginnt leider erst im Jahr 192
3. Aber Schriften weisen auf
ein Ereignis aus dem Jahr 1919, ein Jahr nach Beendi
gung des Ersten Weltkrie-
ges, hin.
Oberamtmann Nehrkorn vom Klostergut Riddagshausen so
ll damals den Ent-
schluss gefasst haben, das Dreieck an der Bahn und d
er Straße für 0,06 Reichs-
mark pro qm zu verpachten.
Eine Niederschrift vom Ehrenmitglied Gartenfreund Aug
ust Krause, der den Be-
ginn unseres Gartenvereins miterlebt hat, schildert
die Anfänge so:
„Im August 1919 war in Braunschweig mal wieder Streik.
Ich war mit meiner Frau
im Sickter Forst zum Himbeeren pflücken. Als wir am
Abend zurückkamen, den
Brodweg runter, waren vor der Bahn links eine Menge L
eute, welche auf einem
abgeernteten Erbsenfeld mit Bandmaß und Pfählen umherli
efen. Wir fragten, was
hier los sei. Sie antworteten: „Das werden jetzt Schr
ebergärten!“ Als wir fragten,
ob noch ein Garten für uns übrig sei, antworteten s
ie mit ,nein’.
Aber der Oberamtmann Nehrkorn wollte noch Land abgeb
en. Wir gingen dann
gleich nach dem Gute. Da sagte uns der Inspektor Wi
nter: ,Ja, den Triangel gibt
Nehrkorn noch ab.
,Wo war
TRIANGEL
? Wir dachten gleich an das Dreieck Bahn – Ahornweg
– Lü-
nischteich, der noch keine Badeanstalt war. Am ander
en Abend gingen wir wieder
nach Riddagshausen.
Wir machten gleich einen Vertrag ab: pro qm 0,06 RM
für den Streifen an der
Bahn und die Spitze am Lünischteich. Für den anderen
Teil gab uns Nehrkorn
sein Ehrenwort: Er wolle noch 1 Jahr den Spargel steche
n und dann sollten wir
diesen Teil auch noch haben. In der Zwischenzeit ha
tte Nehrkorn auch noch 3
Morgen an Borek verpachtet.
Wir teilten nun das Land in 31 Gärten auf – was ein
e schwere Arbeit war.
Die vielen Quecken fuhren wir handwagenweise nach d
em jetzigen Polizeisport-
platz,
der damals noch eine Sandgrube war. Dann begann die
Einzäunung, die sehr ver-
schieden ausfiel und nicht gerade schön aussah. Aber
was sollte man machen?
Da jeder Einzelpächter war, war dem Verein keine Mögl
ichkeit gegeben, ein-
zugreifen. Und das liebe Geld fehlte auch.
Wir freuten uns im Sommer 1920, dass wir doch schon
einen erheblichen Teil von
Gemüse, hauptsächlich Kartoffeln, zusätzlich zu uns
eren zugeteilten Rationen
hatten.
Auch Tabak baute fast jeder zum Eigengebrauch an.
Als Oberamtmann Nehrkorn bei seinen Fahrten 1920 an
seinem frühere Spargel-
land vorbeikam, hielt er an und sagte, er freue sic
h, dass wir so fleißig gewesen
seien
1922 feierten wir unser erstes Gartenfest. Als Bänke
liehen wir uns von Göke &
Heine ungehobelte Bohlen. Die wurden auf leere Bierf
ässer gelegt. Als Tisch dien-
ten ein paar Pfähle und eine Bohle darüber. Fertig wa
ren unsere Sitze und Tische.
Wir feierten bis die Sonne über der Buchhorst aufgin
g. Der Verdienst am Bier für
den Verein war gering: 0,02 RM pro Flasche!
Durch die Not der Zeit schlossen sich Ende 1923 die
Vereine im Steintor zu einem
Bezirk zusammen. Nach einigen Monaten wurde auch der
Landesverband gegrün-
det. Der Zusammenschluss brachte für alle Vereinsmit
glieder Vorteile. Sämereien,
Dünger, Bohnenstangen, Pflanzkartoffeln usw. wurden d
urch den zentralen Groß-
einkauf billiger an die Mitglieder abgegeben.
So ging es allmählich immer weiter, trotz der Gelden
twertung und der Arbeitslosig-
keit. Auch
Triangel
begann allmählich an die äußere Einfriedung zu denke
n, da
die erste nicht schön aussah.
Aber wie schaffen wir es? In einer Versammlung wurde
beschlossen, dass jedes
Mitglied binnen 4 Wochen 30 RM einzahlen muss. Die
Löcher für die Pfosten
mussten wir selber machen.
Die Umzäunung wurde von der Firma Grimme ausgeführt
und kostete 3000 RM,
die innerhalb von 3 Monaten bezahlt werden mussten.
Auch das haben wir ge-
schafft.
Nach der Inflation ging dann alles immer besser vor
an. Die ersten massiven Lau-
ben wurden erstellt und in den Gärten gab es nicht
nur Kartoffeln und Gemüse,
sondern auch Blumen und Ziersträucher. So hatten wir
in den ersten Jahren schon
vieles im Sinne von Dr. Schreber geleistet. 1926 hatt
e unser Gartenverein seine
erste Ausstellung im Konzerthaus.
Braunschweiger Schrebergarten um 1924 (Gartenkolonie
an der Helmstedter Straße)
Um das Vereinsleben zu verbessern, tauchte 1927 der
Gedanke auf, ein Vereins-
haus zu bauen. Es bedurfte verschiedener Versammlunge
n, ehe der Beschluss
gefasst wurde, zu bauen.
Je 2 der arbeitswilligen 20 Mitglieder richteten ih
ren Jahresurlaub so ein, dass sie
sich ganze 14 Tage kostenlos an unserem Bau beschäfti
gen konnten. Um die Mit-
tel von 850 RM aufzubringen, sind Bausteine(1) ausge
geben worden.
Jeder dufte zeichnen, so viel er konnte. Das Flasch
enbier ist von 3 Mitgliedern oh-
ne Entschädigung an die Mitglieder abgegeben worden.
Der Überschuss, auch
von den Veranstaltungen, wurde jedes Jahr in der Gen
eralversammlung ausge-
lost, so das wir in 3 Jahren die Bausteine zurückzah
len konnten.
Dann kam das Jahr 1929 mit der Einweihung des Hauses
und der Vereinsfahne,
die von den Frauen gestiftet war. Die Fahne war wei
ß mit roten Buchstaben.
Im Prolog hieß es:
,Weiß sei Friede in der Natur und rot die Liebe zum
Garten‘.
Auch die Sprüche im Vereinshaus, an den Wänden, will i
ch noch erwähnen:
,Den Kohl, den du selbst gebaut, darfst du nicht nac
h dem Marktpreis mes-
sen.
Er ist mit deinem Schweiß begossen, drum wird er dir
besser schmecken.‘
Oder:
,Erst erwogen und bedacht, dann aber frisch ans Wer
k gemacht!‘
Im gleichen Jahr hatten wir bei einer Illumination i
m Herbst ein Transparent ange-
bracht und immer mit Kerzen beleuchtet. Darauf stand
der Spruch:
,Väter, schafft
uns Kindern Dauerkolonien!‘
Durch schwere Kämpfe bei Behörden und Verpächtern vor
der unteren Verwal-
tungsbehörde ist es uns in den folgenden
Jahren gelungen, dieses Ziel zu erreichen.
Als Obmann des Rechtsausschusses des
Verbandes kann ich persönlich ein Lied da-
von singen!
Im Vereinshaus brannten wir Petroleum.
Nach Jahren bekamen wir von der
‚HASTRA‘ eine Lichtleitung gelegt. Das frü-
here Mitglied Otto Pfeifer machte die Instal-
lation. Da der Verein am Überschuss des
Flaschenbieres beteiligt war, hatten wir
auch diese Unkosten in einem Jahr abge-
tragen. Der Überschuss von Festlichkeiten
ging restlos in die Vereinskasse.
Das nächste Problem war das Wasser.
Solange der Lünischteich keine Badean-
stalt
war, holten wir uns das Wasser von dort.
Wir mussten nun also mindestens 3 Brun-
nen bauen. Auch hier ging durch uneigen-
nützige Selbsthilfe die Arbeit glatt vonstat-
ten. So lebten wir 2 Jahre in Ruhe und Frie-
den.
Im Garten 20: GF Adolf Bleckerem und
GF Gustaf Spannhaken 1935
Dann kam das sog. 1000-Jährige Reich, welches viele
Veränderungen mit sich
brachte. Die beiden Vereine ‚Gartenstadt‘ und
‚
Triangel
‘
wurden 1934 zusammen-
gelegt.
Die alten Vorstände wurden ausgeschaltet und neue ei
ngesetzt.
Bei Versammlungen waren immer Beauftragte der NSDAP anw
esend. Alle Proto-
kolle mussten der Partei zur Genehmigung vorgelegt
werden. Unsere gute Garten-
erde hieß jetzt auch ‚Blut und Boden‘, das war die Kam
pfparole.
Es fanden auch noch Gartenfeste und andere Veranstalt
ungen statt, aber das
fröhliche Familienleben wie früher war es nicht meh
r. 1939 begann dann der 2.
Weltkrieg mit all seinen schlimmen Folgen. Hinter d
em Lünischteich war eine 8,8
cm Flakbatterie stationiert, die nie getroffen wurd
e. Dadurch hatten wir mehrere
Bombentrichter in unserer Gartenanlage, manche bis zu
20 Meter breit.
Im Mai 1945 war dann der ganze Spuk vorbei. Die alten
Vorstände wurden von
der Polizei abgesetzt. Einige mutige frühere Leiter d
er Vereine kamen unter der
Leitung von Ludwig Schlosser im Keller des Rathauses
zusammen, und da wurde
mir die Leitung des Vereins wieder übertragen. Es wa
r für mich keine leichte Auf-
gabe, von vorn wieder anzufangen. Aber nach einigen
Jahren war das Vereinsle-
ben wieder so einigermaßen im Gange. Die Kriegsschäd
en waren wieder behoben
und zuletzt lief es fast so wie früher. 1948 gab ic
h die Vorstandsgeschäfte aus Al-
tersgründen ab.
So hier unterbrechen wir,wer weiterlesen möchte,hier der Link:
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