Hermann Günther
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Hermann Günther
Hermann Günther (* 10. November 1811 in Gandersheim; † 4. Mai 1886 in Braunschweig) war ein deutscher Pädagoge[1], Lehrer und Schulleiter. Aus der von ihm 1861 gegründeten Privatschule ging das heutige Braunschweiger Gymnasium Raabeschule hervor.
Relief Hermann Günthers auf dessen Grabstein.
Grab Hermann Günthers und dessen Ehefrau Louise, geb. Gelpke sowie der Kinder Emilie und Hermann auf dem Petrifriedhof.
Leben
Der Sohn eines Pastors besuchte von 1825 bis 1830 die Große Schule in Wolfenbüttel. Er war 1828 Mitbegründer der Turngemeinde, des ältesten selbstverwalteten Schülerturnvereins Deutschlands.[2]
Studium und politische Flucht
Mit Beginn des Theologiestudiums in Göttingen 1830 trat er der Burschenschaft bei. Gemeinsam mit seinen Mitschülern Julius Gelpke, Christian Bolm und August Grumbrecht nahm am Göttinger Aufstand im Januar 1831 teil und setzte sein Studium im selben Jahr an der Universität Jena fort, wo er Mitglied der Burschenschaft Arminia wurde. Aus politischen Gründen wurde Günther 1832 aus Jena verwiesen. Er ging nach Heidelberg, wo er erneut einer Burschenschaft beitrat. Nach dem gescheiterten Frankfurter Wachensturm vom 8. April 1833, an dem Günther jedoch nicht beteiligt war, floh er gemeinsam mit Julius Gelpke in die Schweiz. Im Kanton Aargau war er als Lehrer tätig und setzte seine Ausbildung zum Sekundarlehrer fort. Er arbeitete 1836 als Lehrer in Regensdorf im Kanton Zürich und von 1836 bis 1848 in Liestal im Kanton Basel-Landschaft.
Rückkehr nach Deutschland und Schulgründung
Die Amnestie von 1848 ermöglichte Günther die Rückkehr nach Deutschland. In Braunschweig legte er 1851 die Staatsprüfung als Gymnasiallehrer ab, erhielt aufgrund seiner politischen Vergangenheit jedoch keine Anstellung. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit Privatunterricht. Daneben studierte er Mathematik und Naturwissenschaften und wurde 1861 in Jena zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr erhielt er eine Genehmigung zur Eröffnung einer Privatschule für Jungen, die im Haus Scharrnstraße 23 eingerichtet wurde.[3] Das in sechs Klassenstufen organisierte Günthersche Privatinstitut sollte die etwa 30 Schüler auf technische und ökonomische Berufe sowie auf ein Studium am Braunschweiger Collegium Carolinum vorbereiten. Günther leitete die Schule bis 1885.
Er starb 1886 in Braunschweig und wurde auf dem Petrifriedhof bestattet. Sein Grabstein mit einem 1911 geschaffenen Reliefbildnis ist erhalten.[4]
Nachleben
Die Günthersche Lehranstalt wurde 1888 in Jahnsche Realschule umbenannt und zog 1915 in einen Neubau in der Kasernenstraße um. Die nunmehr staatliche Einrichtung trägt seit 1926 den Namen Raabeschule und ist seit 1938 ein Gymnasium. Standortwechsel erfolgten 1949 an das Franzsche Feld und 1973 in das Schulzentrum Heidberg.
Quelle - Literatzur & Einzelnachweise
Relief Hermann Günthers auf dessen Grabstein.
Grab Hermann Günthers und dessen Ehefrau Louise, geb. Gelpke sowie der Kinder Emilie und Hermann auf dem Petrifriedhof.
Leben
Der Sohn eines Pastors besuchte von 1825 bis 1830 die Große Schule in Wolfenbüttel. Er war 1828 Mitbegründer der Turngemeinde, des ältesten selbstverwalteten Schülerturnvereins Deutschlands.[2]
Studium und politische Flucht
Mit Beginn des Theologiestudiums in Göttingen 1830 trat er der Burschenschaft bei. Gemeinsam mit seinen Mitschülern Julius Gelpke, Christian Bolm und August Grumbrecht nahm am Göttinger Aufstand im Januar 1831 teil und setzte sein Studium im selben Jahr an der Universität Jena fort, wo er Mitglied der Burschenschaft Arminia wurde. Aus politischen Gründen wurde Günther 1832 aus Jena verwiesen. Er ging nach Heidelberg, wo er erneut einer Burschenschaft beitrat. Nach dem gescheiterten Frankfurter Wachensturm vom 8. April 1833, an dem Günther jedoch nicht beteiligt war, floh er gemeinsam mit Julius Gelpke in die Schweiz. Im Kanton Aargau war er als Lehrer tätig und setzte seine Ausbildung zum Sekundarlehrer fort. Er arbeitete 1836 als Lehrer in Regensdorf im Kanton Zürich und von 1836 bis 1848 in Liestal im Kanton Basel-Landschaft.
Rückkehr nach Deutschland und Schulgründung
Die Amnestie von 1848 ermöglichte Günther die Rückkehr nach Deutschland. In Braunschweig legte er 1851 die Staatsprüfung als Gymnasiallehrer ab, erhielt aufgrund seiner politischen Vergangenheit jedoch keine Anstellung. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit Privatunterricht. Daneben studierte er Mathematik und Naturwissenschaften und wurde 1861 in Jena zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr erhielt er eine Genehmigung zur Eröffnung einer Privatschule für Jungen, die im Haus Scharrnstraße 23 eingerichtet wurde.[3] Das in sechs Klassenstufen organisierte Günthersche Privatinstitut sollte die etwa 30 Schüler auf technische und ökonomische Berufe sowie auf ein Studium am Braunschweiger Collegium Carolinum vorbereiten. Günther leitete die Schule bis 1885.
Er starb 1886 in Braunschweig und wurde auf dem Petrifriedhof bestattet. Sein Grabstein mit einem 1911 geschaffenen Reliefbildnis ist erhalten.[4]
Nachleben
Die Günthersche Lehranstalt wurde 1888 in Jahnsche Realschule umbenannt und zog 1915 in einen Neubau in der Kasernenstraße um. Die nunmehr staatliche Einrichtung trägt seit 1926 den Namen Raabeschule und ist seit 1938 ein Gymnasium. Standortwechsel erfolgten 1949 an das Franzsche Feld und 1973 in das Schulzentrum Heidberg.
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