Die Triple Entente
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Die Triple Entente
Die Triple Entente (kurz nur: Entente, von französisch entente [ɑ̃.tɑ̃t] ‚Einvernehmen‘, ‚Vereinbarung‘, ‚Absprache‘) war eine Art informelles Bündnis zwischen dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Russland. Sie entstand auf Basis der Französisch-Russischen Allianz von 1894 durch wechselseitige Beilegung von Interessengegensätzen zwischen Frankreich und Großbritannien 1904 (Entente cordiale) einerseits und Russland und Großbritannien 1907 (Vertrag von Sankt Petersburg) andererseits. Da außer dem russisch-französischen Bündnis keine weitergehenden bindenden Verpflichtungen bestanden, war ihre Wirkmächtigkeit eher beschränkt. Vielmehr erzeugte sie durch informelle Militärabsprachen das Gespenst einer „Einkreisung“, das die politische Entwicklung in Deutschland bis zum Ersten Weltkrieg beeinflusste.
Personifikationen Russlands (Mitte), Frankreichs (links) und Großbritanniens (rechts) auf einem russischen Poster, 1914
In der Geschichte verankert ist der Begriff Triple Entente als kriegsentscheidende Koalition im Ersten Weltkrieg gegenüber den Mittelmächten, dessen Hauptverbündete zunächst das Deutsches Kaiserreich und die Habsburgermonarchie Österreich-Ungarn waren. Das Militärbündnis Triple Entente basiert auf dem Pakt von London vom 5. September 1914, ca. einem Monat nach Ausbruch des Krieges.
Sie stellte sich vor Kriegseintritt in der Außenpolitik als Defensiv-Bündnis dar, wie auch der Dreibund, aus dem die beiden Hauptgegner der Triple Entente hervorgingen.[1]
Die Entente und ihre Verbündeten im Ersten Weltkrieg
Triple Entente
Allianzen 1914.
Dreibund. Das Königreich Italien gehörte bis 1915 zum Dreibund mit Deutschland und Österreich-Ungarn, trat aber 1914 nicht in den Krieg ein. Stattdessen erklärte Italien 1915 seinem vormaligen Bündnispartner Österreich-Ungarn den Krieg.[2]
Triple Entente
Königreich Serbien
Königreich Montenegro
Belgien
Japan
Königreich Italien (ab 1915)
Portugal (ab 1916)
Königreich Rumänien (ab August 1916)
Königreich Griechenland (ab 1917)
China (ab 1917)
Siam (ab 1917)
Weitere Verbündete der Entente siehe unter Beteiligte am Ersten Weltkrieg.
Assoziierte Macht
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
Die USA (Kriegserklärung am 6. April 1917) legten Wert darauf, nur eine assoziierte Macht zu sein.
Die Entente und Russland nach der Oktoberrevolution
Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde zwischen Deutschland und Sowjetrussland zunächst im Dezember 1917 ein Waffenstillstand und am 3. März 1918 der Friedensvertrag von Brest-Litowsk geschlossen. Damit war der Erste Weltkrieg an der Ostfront beendet und die Situation veränderte sich: Aus Verbündeten wurden Feinde. So landeten bereits drei Tage später britische Truppen auf russischem Territorium. Es folgten weitere Invasionen französischer, amerikanischer, japanischer und griechischer Truppen in verschiedenen Regionen des ehemaligen Russlands zur Unterstützung der Weißen Armee bei der Restauration und zur Wahrung bzw. Erweiterung von Einflusssphären.
Wichtiger für die Fortdauer des Russischen Bürgerkriegs waren allerdings die massiven Lieferungen und Hilfsleistungen der Entente an die weißen Truppen in Sibirien und Südrussland (Ukraine). Winston Churchill schrieb in einem Memorandum vom 15. September 1919, dass im Jahr 1919 England die enorme Summe von 100 Millionen Pfund und Frankreich zwischen 30 und 40 Millionen Pfund für die weißen Truppen in Russland ausgegeben hätte.[3] Die militärische Unterstützung erfolgte bis 1922 und endete mit einem Debakel.
Siehe dazu auch: Intervention der Entente-Mächte im Russischen Bürgerkrieg
Siehe auch
Kleine Entente (Bündnis nach dem Ersten Weltkrieg zwischen der Tschechoslowakei, Königreich Jugoslawien und Königreich Rumänien; bestand zwischen 1920-1938)
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Personifikationen Russlands (Mitte), Frankreichs (links) und Großbritanniens (rechts) auf einem russischen Poster, 1914
In der Geschichte verankert ist der Begriff Triple Entente als kriegsentscheidende Koalition im Ersten Weltkrieg gegenüber den Mittelmächten, dessen Hauptverbündete zunächst das Deutsches Kaiserreich und die Habsburgermonarchie Österreich-Ungarn waren. Das Militärbündnis Triple Entente basiert auf dem Pakt von London vom 5. September 1914, ca. einem Monat nach Ausbruch des Krieges.
Sie stellte sich vor Kriegseintritt in der Außenpolitik als Defensiv-Bündnis dar, wie auch der Dreibund, aus dem die beiden Hauptgegner der Triple Entente hervorgingen.[1]
Die Entente und ihre Verbündeten im Ersten Weltkrieg
Triple Entente
Allianzen 1914.
Dreibund. Das Königreich Italien gehörte bis 1915 zum Dreibund mit Deutschland und Österreich-Ungarn, trat aber 1914 nicht in den Krieg ein. Stattdessen erklärte Italien 1915 seinem vormaligen Bündnispartner Österreich-Ungarn den Krieg.[2]
Triple Entente
Königreich Serbien
Königreich Montenegro
Belgien
Japan
Königreich Italien (ab 1915)
Portugal (ab 1916)
Königreich Rumänien (ab August 1916)
Königreich Griechenland (ab 1917)
China (ab 1917)
Siam (ab 1917)
Weitere Verbündete der Entente siehe unter Beteiligte am Ersten Weltkrieg.
Assoziierte Macht
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
Die USA (Kriegserklärung am 6. April 1917) legten Wert darauf, nur eine assoziierte Macht zu sein.
Die Entente und Russland nach der Oktoberrevolution
Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde zwischen Deutschland und Sowjetrussland zunächst im Dezember 1917 ein Waffenstillstand und am 3. März 1918 der Friedensvertrag von Brest-Litowsk geschlossen. Damit war der Erste Weltkrieg an der Ostfront beendet und die Situation veränderte sich: Aus Verbündeten wurden Feinde. So landeten bereits drei Tage später britische Truppen auf russischem Territorium. Es folgten weitere Invasionen französischer, amerikanischer, japanischer und griechischer Truppen in verschiedenen Regionen des ehemaligen Russlands zur Unterstützung der Weißen Armee bei der Restauration und zur Wahrung bzw. Erweiterung von Einflusssphären.
Wichtiger für die Fortdauer des Russischen Bürgerkriegs waren allerdings die massiven Lieferungen und Hilfsleistungen der Entente an die weißen Truppen in Sibirien und Südrussland (Ukraine). Winston Churchill schrieb in einem Memorandum vom 15. September 1919, dass im Jahr 1919 England die enorme Summe von 100 Millionen Pfund und Frankreich zwischen 30 und 40 Millionen Pfund für die weißen Truppen in Russland ausgegeben hätte.[3] Die militärische Unterstützung erfolgte bis 1922 und endete mit einem Debakel.
Siehe dazu auch: Intervention der Entente-Mächte im Russischen Bürgerkrieg
Siehe auch
Kleine Entente (Bündnis nach dem Ersten Weltkrieg zwischen der Tschechoslowakei, Königreich Jugoslawien und Königreich Rumänien; bestand zwischen 1920-1938)
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