Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Ähnliche Themen
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Helmut Hentrich Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Helmut Hentrich Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Helmut Hentrich Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Helmut Hentrich Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Helmut Hentrich Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Helmut Hentrich Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Helmut Hentrich Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Helmut Hentrich Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Helmut Hentrich Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930     

Kalender Kalender


Helmut Hentrich

Nach unten

Helmut Hentrich Empty Helmut Hentrich

Beitrag  Andy Mo Sep 14, 2015 7:29 pm

Helmut Hentrich (* 17. Juni 1905 in Krefeld; † 7. Februar 2001 in Düsseldorf) war ein deutscher Architekt, der besonders durch seine markanten Hochhausbauten in den 1960er und 1970er Jahren bekannt wurde.

Helmut Hentrich 800px-Thyssen_Krupp_Hochhaus_in_D%C3%BCsseldorf_%28vom_Gr%C3%BCndgens-Platz_aus%29
Dreischeibenhaus in Düsseldorf (1957–1960)

Leben

Helmut Hentrich wurde 1905 in Krefeld als Sohn des Bauingenieurs Hubert Hentrich geboren. Schon während seiner Schulzeit interessierte er sich für Kunst, Architektur und absolvierte Praktika in den Architekturbüros von August Biebricher und Franz Brantzky.

Nach dem Abitur gab Hentrich zunächst dem Drängen des Vaters nach und nahm im Jahre 1922 ein Jurastudium an der Universität Freiburg im Breisgau auf, wechselte jedoch 1924 an die Architekturfakultät der Technischen Hochschule Wien und ein Jahr später an die Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg, um bei Hans Poelzig, Heinrich Tessenow und Hermann Jansen zu studieren.

In Berlin lernte Hentrich die im Aufbruch befindliche moderne Architektur kennen, arbeitete in den Semesterferien in den Architekturbüros von Hugo Häring und Ludwig Mies van der Rohe, aber es war vor allem Hans Poelzig, der sein Architekturverständnis prägte. Während seiner Studienzeit in Berlin lernte er Albert Speer, Friedrich Tamms und Rudolf Wolters kennen, die ebenfalls dort studierten. Hentrich legte im Jahre 1928 seine Diplom-Hauptprüfung mit Auszeichnung ab.

Nach dem Diplom begann er 1929 ein Referendariat (als Regierungsbauführer), um sich für den Staatsdienst zu qualifizieren und war als Bauleiter beim Umbau der Andreaskirche in der Düsseldorfer Altstadt tätig. Ebenfalls 1929 erhielt er für den Entwurf einer „Hochschule für Tanzkunst“ den Schinkelpreis, mit dem 1892 auch sein Vater ausgezeichnet worden war,[1] und promovierte an der Technischen Hochschule Wien mit einer auf diesem Entwurf basierenden Arbeit über modernes Tanztheater.

Anfang der 1930er Jahre arbeitete er in Paris (im Architekturbüro von Ernő Goldfinger) und New York (im Architekturbüro von Norman Bel Geddes), unternahm aber auch ausgedehnte Reisen durch die USA, China, Indien und andere Länder.

Nach Deutschland zurückgekehrt legte Hentrich im Jahre 1933 die zweite Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister (Assessor) ab. Er sollte eine Anstellung im Staatshochbauamt Gumbinnen (Ostpreußen) erhalten, wählte jedoch den Weg in die Selbstständigkeit und eröffnete im selben Jahr ein Architekturbüro in Düsseldorf. Nach anfänglicher Zusammenarbeit mit Hans Heuser gründete Hentrich 1935 mit diesem eine Büropartnerschaft (Hentrich & Heuser) und konnte sich mit Wettbewerbserfolgen und Wohnhausbauten in Düsseldorf etablieren.

Helmut Hentrich 800px-Kopfhaus_in_Duesseldorf-Pempelfort%2C_von_Westen
Kopfhaus in Düsseldorf (1935–1936)

Helmut Hentrich 800px-Hamm_Rhynern_Autobahntankstelle
Autobahnraststätte Rhynern 1937–1938, bis 2005 in Betrieb

Beide gewannen 1937 einen Wettbewerb für das Deichtor Orsoy, nahmen vermehrt an offiziellen Wettbewerben der Organisation Todt oder der Hitlerjugend teil. Bereits im Jahr zuvor war Hentrich als Mitglied in die Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung aufgenommen worden. 1938 war er auf der Zweiten Deutschen Architekturausstellung der Nationalsozialisten im Münchener Haus der Deutschen Kunst mit dem Reichsautobahn-Rasthof Rhynern vertreten.[2]

Hentrich gehörte ab 1938 dem Arbeitsstab des am 30. Januar 1937 zum Generalbauinspektor (GBI) für die Reichshauptstadt Berlin ernannten Albert Speer an (u. a. Fassadenentwurf des Reichsversicherungsamtes) und war Mitglied des am 11. Oktober 1943 geschaffenen „Arbeitsstab Wiederaufbauplanung“ („Wiederaufbaustab Speer“) für die im Krieg zerstörten Städte (u. a. Wiederaufbauplanungen für seine Geburtsstadt Krefeld, oder städtebauliche Entwürfe für die Neugestaltung Hamburgs durch Konstanty Gutschow). In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde Hentrich von Hitler in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Architekten aufgenommen, was ihn vor einem Kriegseinsatz bewahrte.[2]

Helmut Hentrich 800px-Ludwigshafen_Friedrich-Engelhorn-Hochhaus_20100709
Friedrich-Engelhorn-Hochhaus, Ludwigshafen (1954–1957) Abriss 2013-2014

Hentrich schrieb in seinen Erinnerungen („Bauzeit. Aufzeichnungen aus dem Leben eines Architekten.“ Düsseldorf 1995,) über seine Arbeiten im sogenannten Dritten Reich: „Die interessante Arbeit an diesen Bauten war immer nur sachbezogen und nie von politischen Aspekten gefärbt.“ Mit dieser Auffassung hatte Hentrich keine Probleme, für die berüchtigte „Organisation Todt“ Aufträge auszuführen oder Zwangsarbeiter auf seinen Baustellen zu beschäftigen.

In der Nachkriegszeit geriet Hentrich in die Schlagzeilen, als der von Bernhard Pfau gegründete Architektenring Düsseldorf dem Leiter des Stadtplanungsamtes, Friedrich Tamms, vorwarf, ehemals hochgestellte Freunde aus dem Stab des Generalbauinspektors – zu denen neben Julius Schulte-Frohlinde, Konstanty Gutschow und Rudolf Wolters auch Hentrich gehörte – zu begünstigen. „Tatsächlich wird Düsseldorf zu einem Zentrum der ehemaligen Nazi-Prominenz“, formulierte der Architektenring in einer Denkschrift. Trotz dieser Einwände konnte Hentrich – ehrenamtliches Mitglied im Kulturausschuss der Stadt Düsseldorf – sich an den Wiederaufbauplanungen für die Stadt beteiligen; sein Architekturbüro prägte mit repräsentativen Banken und Verwaltungsbauten das Erscheinungsbild der Innenstadt. Dabei war sicherlich hilfreich, dass Hentrichs Studienfreund Friedrich Tamms Leiter des Stadtplanungsamtes und Julius Schulte-Frohlinde seit 1952 Leiter des Hochbauamtes der Stadt Düsseldorf war. Nach dem Tod von Hans Heuser im Jahre 1953 nahm Hentrich Hubert Petschnigg in das Architekturbüro auf.

Weisen Hentrichs Geschäftshäuser der frühen Nachkriegszeit noch starke Anklänge an den Neoklassizismus der 30er Jahre auf, so prägt in der Folge der Internationale Stil mit von den Materialien Glas und Stahl bestimmter kühler Sachlichkeit, die Bauten Hentrichs. Mit dem Bau des Dreischeibenhauses 1957 bis 1960 fand Hentrich weltweite Anerkennung; das Gebäude ist mit seiner seine signifikanten Optik nach wie vor eines der bekanntesten und bedeutendsten Hochhäuser Deutschlands. 1969 wurde die Bürogemeinschaft um sechs Partner erweitert und in HPP Hentrich-Petschnigg & Partner umbenannt. HPP gewann in der Folge zahlreiche Wettbewerbe und entwickelte sich zu einem der größten Architekturbüros der Nachkriegszeit, mit Spezialisierung auf dem Gebiet des Verwaltungsbaus. In 13 Städten Westdeutschlands und Südafrikas erbaute ihr Großbüro insgesamt über 40 Hochhäuser.[3]

1960 wurde Hentrich durch die Landesregierung Nordrhein-Westfalen zum Professor ernannt.

1972 wurde die Bürogemeinschaft zu einer Kommanditgesellschaft umgeformt. Zwei Jahre später übertrugen Hentrich und Petschnigg ihren beiden Partnern Hans Joachim Stutz und Rüdiger Thoma die Leitung des Büros. Sie selbst zogen sich in den Beirat des Büros zurück, nahmen aber weiter Anteil an den verschiedenen Projekten.

Hentrich besaß eine bedeutende Sammlung von antiker und islamischer Glaskunst, sowie Objekte des Jugendstils und der Art Nouveau; diese Sammlung ging seit 1963 als Schenkung in die Bestände des Museum Kunstpalast als Glasmuseum Hentrich über.
Auszeichnungen

1969 erhielt er die BDA-Plakette,
1970 den Award of Merit of the South African Architects für das Standard Bank Center, Johannesburg,
1972 die BDA-Plakette für die Hauptverwaltung Rank Xerox, Düsseldorf,
1979 den Europa-Nostra-Preis für den Umbau der Tonhalle Düsseldorf,
1980 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland,
1981 die Heinrich-Tessenow-Medaille in Gold,
1985 wurde er von der Stadt Düsseldorf zum Ehrenbürger ernannt (Ehrenring der Stadt Düsseldorf).

Bauten

1934–1935: Einfamilienhaus für Schmitz-Egelhoff in Krefeld[4]
1935–1936: Kopfhaus in Düsseldorf, Scheibenstraße / Inselstraße 34 (mit Hans Heuser)
1937–1938: HJ-Heim in Duisburg-Rheinhausen, Werthauser Straße[5]
1937–1938: Deichtor in Orsoy (mit Hans Heuser)[5]
1938–1939: Jugendheim in Hilden
vor 1939: Einfamilienhaus für Dr. Rohde in Düsseldorf[4]
vor 1939: Haus für Dr. Blassendorf in Meerbusch[4]
vor 1939: Jagdhaus Brendt in Brandenberg (Hürtgenwald)[4]
vor 1939: Fünffamilienhaus für Poensgen in Düsseldorf, Rheinallee[4]
vor 1943: Haus Ö. in Krefeld (mit Hans Heuser)[5]
1949–1950: Bankhaus Trinkaus in Düsseldorf
1949–1953: Gerling-Hochhaus in Köln (mit Änderungen durch Hans Gerling)[6]
1951–1952: Drahthaus in Düsseldorf
1952–1953: Haus des Einzelhandelsverbandes in Düsseldorf-Pempelfort, Kaiserstraße 42
1952: Bankhaus Heinz Ansmann in Düsseldorf
1953–1954: Christuskirche in Düren
1954–1957: Friedrich-Engelhorn-Hochhaus in Ludwigshafen
1955–1956: evangelische Petruskirche in Düsseldorf-Unterrath
1956: Aula der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
1957–1960: Bürohochhaus für die Phoenix-Rheinrohr AG (genannt Dreischeibenhaus oder Thyssen-Haus) in Düsseldorf
1960–1963: Bayer-Hochhaus in Leverkusen[7]
1958–1960: BAT-Hochhaus in Hamburg
1961–1964: Unilever-Haus in Hamburg (heute Emporio-Hochhaus)
1961–1964: KHD-Hochhaus (jetzt Messehochhaus) in Köln
1961–1967: Umbau des Palais Nesselrode für das Hetjens-Museum in Düsseldorf
1962–1970: Gebäude des Westdeutschen Rundfunks in Köln
vor 1963: Kaufhaus Merkur in Neuss[7]
vor 1963: Wohnhochhäuser an der Dorotheenstraße in Hamburg[7]
vor 1963: Angestelltenspeisehaus der Bayer AG in Krefeld[7]
1963–1964: Europa-Center in Berlin-Charlottenburg
1963–1972: Gesamtplanung und Institutsgebäude der Ruhr-Universität Bochum[8]
1964–1965: Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Düsseldorf-Garath
1966: Verwaltungsgebäude der Oberfinanzdirektion Münster in Münster (Westfalen)
1967–1970: Verwaltungszentrum für Procter & Gamble in Schwalbach am Taunus
1968–1970: Hauptverwaltung für Rank Xerox in Düsseldorf
1963–1966: Finnlandhaus an der Esplanade in Hamburg
1965–1970: Standard Bank Center in Johannesburg (Südafrika)
1970–1974: Hauptverwaltung des TÜV Rheinland e. V. in Köln-Poll
1971–1974: Diamond Sorting Building in Kimberley (Südafrika)
1972–1975: Trinkaus-Bank in Düsseldorf, Königsallee / Trinkausstraße
1971–1974: RWI-Haus in Düsseldorf
1973–1974: Haus Hentrich in Düsseldorf
1973–1976: Hauptverwaltung der Rheinischen Braunkohlenwerke in Köln
1973–1978 und 2005: Tonhalle Düsseldorf
vor 1976: Umbau eines Mühlengebäudes im Altlaybachtal[9]
1977–1981: Marriott Riyadh Hotel in Saudi-Arabien
1977–1980: Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf
1978: Erweiterungsbau für das Fernmeldeamt Düsseldorf 1, Königsallee[10]
1979–1981: Sheraton Hotel in Essen
1980–1983: Forum Hotel in Mecca in Saudi-Arabien
1980–1983: Handelsblatthaus in Düsseldorf
1981: Hochhaus der Oberpostdirektion Dortmund[11]
1984: Postamt und Ortsvermittlungsstelle in Köln-Weiden[12]
1987: Zweit-Auslands-Vermittlungsstelle in Frankfurt-Nied[13]
1987–1988: Umbau des Olivandenhofs in Köln
1988–1993: Trianon-Hochhaus der BfG Bank für Gemeinwirtschaft in Frankfurt am Main
1990–1992: Stadtsparkasse Köln
1993–1996: Haus des Buches in Leipzig
1993–1996: Restaurierung und Umnutzung der „Tabakmoschee“ (ehem. Zigarettenfabrik „Yenidze“) in Dresden
1994–1998: Neven-DuMont-Haus in Köln
1994–1995: Eurotower in Frankfurt am Main
1995: Postamt Bielefeld 1[14]
1997–2001: Arena „Auf Schalke“ in Gelsenkirchen
1997–2000: Sanierung und Umbau des Detlev-Rohwedder-Hauses des Bundesministeriums der Finanzen in Berlin
2010: Fassaden-Umbau am „maxCologne“ (ehemaliges Lufthansa-Hochhaus) in Köln


Quelle - literatur & Einzelnachweise
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten