Die Harzburger Front
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Die Harzburger Front
Die Harzburger Front war ein Bündnis antidemokratischer Nationalisten gegen das zweite Kabinett Brüning. Das Bündnis zwischen NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Reichslandbund und dem Alldeutschen Verband trat nur bei einer Tagung in Erscheinung, die am 11. Oktober 1931 in Bad Harzburg stattfand. Der Tagungsort war gewählt worden, weil die NSDAP an der Regierung des Landes Braunschweig beteiligt war und Störungen durch Kommunisten, die vor allem in den Großstädten stark waren, nicht zu befürchten waren. Nachdem erste Spannungen bereits in Harzburg selbst spürbar geworden waren, bekämpften sich die beteiligten Gruppierungen kurze Zeit später wieder und traten bei der Reichspräsidentenwahl im März 1932 mit verschiedenen Kandidaten an.
Gründung der Harzburger Front: Zu erkennen sind Gerret Korsemann, Heinrich Himmler, Ernst Röhm, Kurt von Ulrich, Franz von Hörauf, Adolf Hühnlein, Hermann Göring und Bernhard Rust, im Hintergrund: Karl Leon Du Moulin Eckart und Karl von Eberstein, alle NSDAP; zu einem gemeinsamen Foto mit den Deutschnationalen und den Mitgliedern des Stahlhelm waren die Nationalsozialisten nicht bereit.
Teilnehmer
Gründung der Harzburger Front: Alfred Hugenberg, Prinz Eitel Friedrich von Preußen und der DNVP-Abgeordnete Otto Schmidt-Hannover
Auf Initiative von Alfred Hugenberg, seit 1928 Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei, traf sich am 11. Oktober 1931 in Bad Harzburg die „Nationale Opposition“ zu einer Großveranstaltung, um ihre Geschlossenheit im Kampf gegen die Weimarer Republik zu demonstrieren. Neben der NSDAP, dem Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten und dem Alldeutschen Verband, mit denen die DNVP bereits zwei Jahre zuvor gemeinsam den gescheiterten Volksentscheid gegen den Young-Plan initiiert hatte, waren auch der landwirtschaftliche Reichslandbund und einzelne rechtskonservative Persönlichkeiten beteiligt. Zu ihnen gehörten der Sohn des vormaligen Kaisers August Wilhelm von Preußen und der ehemalige Reichswehrgeneral Hans von Seeckt. Großes Aufsehen erregte die Teilnahme des ehemaligen Reichsbankpräsidenten Hjalmar Schacht. Von schwerindustrieller Seite kam einzig Ernst Brandi nach Harzburg.[1] Die Teilnahme weiterer Schwerindustrieller wie Paul Reusch und Fritz Springorum hatte Reichskanzler Heinrich Brüning mit der Drohung vereitelt, andernfalls würden peinliche Details über das Verhalten der Großindustrie und der Großbanken in der Bankenkrise veröffentlicht.[2]
Ablauf
Umrahmt von Aufmärschen ihrer paramilitärischen Verbände, betonten die Führer der äußersten Rechten ihren gemeinsamen Willen zum Sturz des Präsidialkabinetts von Reichskanzler Heinrich Brüning und verlangten eine Aufhebung seiner Notverordnungen und eine Neuwahl des Reichstags. Nur mühsam konnte jedoch nach außen hin der Eindruck einer geschlossenen Einheitsfront gewahrt werden. In auffälliger Weise demonstrierten vor allem Adolf Hitler und Joseph Goebbels Distanz zu den übrigen Teilnehmern und wenig Kooperationsbereitschaft. Am gemeinsamen Mittagessen der Tagungsprominenz nahm Hitler nicht teil. Nach dem Vorbeimarsch der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) verließ er demonstrativ die Tribüne, ohne die Parade des Stahlhelms abzuwarten. Hitler machte seinen Willen deutlich, sich in einer breiten Rechtsfront nicht unterzuordnen, und wies mit provokanter Geringschätzung auf seinen unbedingten Führungsanspruch innerhalb des rechten Lagers hin. Die Eigenständigkeit der nationalsozialistischen Bewegung demonstrierte er eine Woche später in Braunschweig bei dem mit 100.000 Teilnehmern bis dahin größten Aufmarsch der Nationalsozialisten.
Reaktionen
Als Gegenmaßnahme zur Harzburger Front gründeten republiktreue Parteien und Organisationen wie die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund und das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold am 16. Dezember 1931 die Eiserne Front. Wegen der Stimmen der SPD scheiterte am 16. November das Misstrauensvotum der Harzburger Front im Reichstag gegen Reichskanzler Brüning, dem sich die DVP und auch die KPD angeschlossen hatten. Wenige Wochen nach der Tagung wurde die Gesellschaft zum Studium des Faschismus gegründet, in der Vertreter der DNVP, NSDAP, des Stahlhelms und des Reichslandbundes zusammenarbeiteten.
Erinnerung vor Ort
In der Wandelhalle des Bad Harzburger Kurbetriebes erinnert seit Februar 2009 die Ausstellung Harzburger Front – Im Gleichschritt zur Diktatur kritisch an das historische Geschehen 1931.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Gründung der Harzburger Front: Zu erkennen sind Gerret Korsemann, Heinrich Himmler, Ernst Röhm, Kurt von Ulrich, Franz von Hörauf, Adolf Hühnlein, Hermann Göring und Bernhard Rust, im Hintergrund: Karl Leon Du Moulin Eckart und Karl von Eberstein, alle NSDAP; zu einem gemeinsamen Foto mit den Deutschnationalen und den Mitgliedern des Stahlhelm waren die Nationalsozialisten nicht bereit.
Teilnehmer
Gründung der Harzburger Front: Alfred Hugenberg, Prinz Eitel Friedrich von Preußen und der DNVP-Abgeordnete Otto Schmidt-Hannover
Auf Initiative von Alfred Hugenberg, seit 1928 Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei, traf sich am 11. Oktober 1931 in Bad Harzburg die „Nationale Opposition“ zu einer Großveranstaltung, um ihre Geschlossenheit im Kampf gegen die Weimarer Republik zu demonstrieren. Neben der NSDAP, dem Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten und dem Alldeutschen Verband, mit denen die DNVP bereits zwei Jahre zuvor gemeinsam den gescheiterten Volksentscheid gegen den Young-Plan initiiert hatte, waren auch der landwirtschaftliche Reichslandbund und einzelne rechtskonservative Persönlichkeiten beteiligt. Zu ihnen gehörten der Sohn des vormaligen Kaisers August Wilhelm von Preußen und der ehemalige Reichswehrgeneral Hans von Seeckt. Großes Aufsehen erregte die Teilnahme des ehemaligen Reichsbankpräsidenten Hjalmar Schacht. Von schwerindustrieller Seite kam einzig Ernst Brandi nach Harzburg.[1] Die Teilnahme weiterer Schwerindustrieller wie Paul Reusch und Fritz Springorum hatte Reichskanzler Heinrich Brüning mit der Drohung vereitelt, andernfalls würden peinliche Details über das Verhalten der Großindustrie und der Großbanken in der Bankenkrise veröffentlicht.[2]
Ablauf
Umrahmt von Aufmärschen ihrer paramilitärischen Verbände, betonten die Führer der äußersten Rechten ihren gemeinsamen Willen zum Sturz des Präsidialkabinetts von Reichskanzler Heinrich Brüning und verlangten eine Aufhebung seiner Notverordnungen und eine Neuwahl des Reichstags. Nur mühsam konnte jedoch nach außen hin der Eindruck einer geschlossenen Einheitsfront gewahrt werden. In auffälliger Weise demonstrierten vor allem Adolf Hitler und Joseph Goebbels Distanz zu den übrigen Teilnehmern und wenig Kooperationsbereitschaft. Am gemeinsamen Mittagessen der Tagungsprominenz nahm Hitler nicht teil. Nach dem Vorbeimarsch der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) verließ er demonstrativ die Tribüne, ohne die Parade des Stahlhelms abzuwarten. Hitler machte seinen Willen deutlich, sich in einer breiten Rechtsfront nicht unterzuordnen, und wies mit provokanter Geringschätzung auf seinen unbedingten Führungsanspruch innerhalb des rechten Lagers hin. Die Eigenständigkeit der nationalsozialistischen Bewegung demonstrierte er eine Woche später in Braunschweig bei dem mit 100.000 Teilnehmern bis dahin größten Aufmarsch der Nationalsozialisten.
Reaktionen
Als Gegenmaßnahme zur Harzburger Front gründeten republiktreue Parteien und Organisationen wie die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund und das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold am 16. Dezember 1931 die Eiserne Front. Wegen der Stimmen der SPD scheiterte am 16. November das Misstrauensvotum der Harzburger Front im Reichstag gegen Reichskanzler Brüning, dem sich die DVP und auch die KPD angeschlossen hatten. Wenige Wochen nach der Tagung wurde die Gesellschaft zum Studium des Faschismus gegründet, in der Vertreter der DNVP, NSDAP, des Stahlhelms und des Reichslandbundes zusammenarbeiteten.
Erinnerung vor Ort
In der Wandelhalle des Bad Harzburger Kurbetriebes erinnert seit Februar 2009 die Ausstellung Harzburger Front – Im Gleichschritt zur Diktatur kritisch an das historische Geschehen 1931.
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