Die Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft (ÖAMG)
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Die Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft (ÖAMG)
Die Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft (ÖAMG) war eine am 19. Juli 1881 in den Gebäuden der Länderbank (Wien) gegründete Aktiengesellschaft, die heute Teil des Voestalpine-Konzerns ist. Das Hauptziel dieser Gesellschaft war es, die Produktion von Bergwerken und Metallindustrie unter einer zentralen Verwaltung zu vereinen.
Entstehung
Die Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft entstand aus dem Zusammenschluss der Vordernberg-Köflacher Montangesellschaft, der Neuberg-Mariazeller sowie der St.Ägidi-Kindberger Montangesellschaft. Die ÖAMG versuchte, den Strukturwandel in der Eisenindustrie dahingehend zu steuern, dass die Erzeugung an jenen Orten konzentriert werden sollte, die über eine gute Eisenbahnanbindung verfügten, während Betriebe in Seitentälern wie z.B. Aschbach und Neuberg, aber auch kleine Standorte in der Süd- und Weststeiermark wie etwa Eibiswald rasch stillgelegt wurden. Tatsächlich konnten mit der Fusion von Betrieben die Effizienz deutlich gesteigert werden. Als Rechtsnachfolger der Innerberger Hauptgewerkschaft kam die ÖAMG in den Besitz einer Vielzahl von Grundstücken und Immobilien, darunter historisch wertvolle Herrenhäuser, Hammerwerke und Forsthäuser.[1]
Betriebe
Kerngebiete der ÖAMG waren vornehmlich die Industrieanlagen rund um den Steirischen Erzberg und zwar die Hochofen-, Stahl- und Walzwerke in Donawitz (Hüttenwerk Donawitz) sowie Hochofenanlagen in Eisenerz und Hieflau. In der Mur-Mürz-Furche ist ferner die Maschinenfabrik Zeltweg zu erwähnen, die sich aus einem Hüttenbetrieb entwickelte und heute im Eisenbahnweichenbau Weltgeltung genießt. Im Mürztal existierten noch die Betriebe Kindberg und Krieglach sowie die bereits genannten in Neuberg und Aschbach bzw. Gußwerk.
Das zweitgrößte Kerngebiet bestand in Kärnten, und zwar um den Hüttenberger Erzberg mit den Standorten Hüttenberg, Lölling, Heft, Mosinz, Brückl und Treibach.
Außerhalb der Steiermark und Kärntens gab es noch Hüttenwerke in Schwechat und Krems. Neben diesen gehörten der Gesellschaft auch Kohlenbergwerke, v.a. in Fohnsdorf, Seegraben und Köflach (alle Steiermark), die Erzbergwerke von Eisenerz, Radmer und Hüttenberg, sowie umfangreiche Forstflächen.
Von den genannten Betrieben existieren heute nur noch das Hüttenwerk Donawitz, die Betriebe in Zeltweg und Kindberg und die Hütte Krems.
Geschichte bis 1938
1912 war das produktive Rekordjahr des Unternehmens, damals verfügte man über vier Kohlenbergwerke, zwei Erzbergwerke und sechs Hüttenbetriebe. Zu den Unternehmerpersönlichkeiten, welche die Alpine Montan zeitweilig stark prägten, gehörten Karl Wittgenstein, (ab 1897) Hugo Stinnes (1921–24) und zwischenzeitig der Spekulant Camillo Castiglioni. In der späteren Zwischenkriegszeit galt die Alpine Montan unter der Führung von Anton Apold als Paradebeispiel eines politisierten Unternehmens, das Gelbe Gewerkschaften (u.a. die Unabhängige Gewerkschaft) und Heimwehren (besonders den Steirischen Heimatschutz) förderte und damit in heftigem Gegensatz zur politischen Linken stand. Als Eigentümer fungierten damals die Vereinigten Stahlwerke (VESTAG) (Düsseldorf). Zur Jahreswende 1932/33 wandte sich die Alpine schließlich der NSDAP zu und unterstützte sie finanziell und logistisch, auch in der Phase des Juliputsches.
Geschichte seit 1938
Nach dem „Anschluss“ wurde die Alpine Montan Teil der Reichswerke Hermann Göring. Auch nach 1945 blieb sie über Jahrzehnte verstaatlicht und gehörte zur Österreichische Industrieholding (ÖIAG).
Im Jahr 1958 übernahm die ÖAMG das von Johann Haselgruber gegründete Walz- und Stahlwerk in St. Andrä-Wördern und führte es bis 1967 fort.
Der technologische Meilenstein in der Stahlerzeugung war die 1952 eingeleitete Entwicklung des Blasstahlverfahrens LD (Linz-Donawitz-Verfahren), benannt nach den Standorten Linz (die aus den Hermann-Göring-Werken hervorgegangene VOEST) und Donawitz. Diese Technologie hat weltweit alle bisherigen Verfahren weitgehend verdrängt.
1973 erfolgte die Fusionierung mit der VÖEST (Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke AG). Als Fehlakquisition erwies sich der Zukauf der Gussstahlwerke Judenburg, der Schoeller-Bleckmann Stahlwerke (Mürzzuschlag-Hönigsberg) und Böhler-Werke (Kapfenberg). Nach einer neuerlichen Umstrukturierung im Jahr 1987, mit der auch ein umfangreicher Personalabbau einherging, erholte sich der krisengeschüttelte Konzern.
Heute ist der voestalpine-Konzern ein stark modernisiertes Unternehmen. So werden in Donawitz und Duisburg die längsten Eisenbahnschienen der Welt erzeugt (120 Meter). Eine spezielle Kopfhärtung verleiht ihnen eine überdurchschnittliche Lebensdauer. Zusammen mit Zeltweg sind die voestalpine Bahnsysteme führend im Weltmarkt. Ein weiteres Qualitätssegment ist die Drahterzeugung.
Generaldirektoren der ÖAMG waren u.a. Anton Apold, Hans Malzacher und Josef Oberegger.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Entstehung
Die Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft entstand aus dem Zusammenschluss der Vordernberg-Köflacher Montangesellschaft, der Neuberg-Mariazeller sowie der St.Ägidi-Kindberger Montangesellschaft. Die ÖAMG versuchte, den Strukturwandel in der Eisenindustrie dahingehend zu steuern, dass die Erzeugung an jenen Orten konzentriert werden sollte, die über eine gute Eisenbahnanbindung verfügten, während Betriebe in Seitentälern wie z.B. Aschbach und Neuberg, aber auch kleine Standorte in der Süd- und Weststeiermark wie etwa Eibiswald rasch stillgelegt wurden. Tatsächlich konnten mit der Fusion von Betrieben die Effizienz deutlich gesteigert werden. Als Rechtsnachfolger der Innerberger Hauptgewerkschaft kam die ÖAMG in den Besitz einer Vielzahl von Grundstücken und Immobilien, darunter historisch wertvolle Herrenhäuser, Hammerwerke und Forsthäuser.[1]
Betriebe
Kerngebiete der ÖAMG waren vornehmlich die Industrieanlagen rund um den Steirischen Erzberg und zwar die Hochofen-, Stahl- und Walzwerke in Donawitz (Hüttenwerk Donawitz) sowie Hochofenanlagen in Eisenerz und Hieflau. In der Mur-Mürz-Furche ist ferner die Maschinenfabrik Zeltweg zu erwähnen, die sich aus einem Hüttenbetrieb entwickelte und heute im Eisenbahnweichenbau Weltgeltung genießt. Im Mürztal existierten noch die Betriebe Kindberg und Krieglach sowie die bereits genannten in Neuberg und Aschbach bzw. Gußwerk.
Das zweitgrößte Kerngebiet bestand in Kärnten, und zwar um den Hüttenberger Erzberg mit den Standorten Hüttenberg, Lölling, Heft, Mosinz, Brückl und Treibach.
Außerhalb der Steiermark und Kärntens gab es noch Hüttenwerke in Schwechat und Krems. Neben diesen gehörten der Gesellschaft auch Kohlenbergwerke, v.a. in Fohnsdorf, Seegraben und Köflach (alle Steiermark), die Erzbergwerke von Eisenerz, Radmer und Hüttenberg, sowie umfangreiche Forstflächen.
Von den genannten Betrieben existieren heute nur noch das Hüttenwerk Donawitz, die Betriebe in Zeltweg und Kindberg und die Hütte Krems.
Geschichte bis 1938
1912 war das produktive Rekordjahr des Unternehmens, damals verfügte man über vier Kohlenbergwerke, zwei Erzbergwerke und sechs Hüttenbetriebe. Zu den Unternehmerpersönlichkeiten, welche die Alpine Montan zeitweilig stark prägten, gehörten Karl Wittgenstein, (ab 1897) Hugo Stinnes (1921–24) und zwischenzeitig der Spekulant Camillo Castiglioni. In der späteren Zwischenkriegszeit galt die Alpine Montan unter der Führung von Anton Apold als Paradebeispiel eines politisierten Unternehmens, das Gelbe Gewerkschaften (u.a. die Unabhängige Gewerkschaft) und Heimwehren (besonders den Steirischen Heimatschutz) förderte und damit in heftigem Gegensatz zur politischen Linken stand. Als Eigentümer fungierten damals die Vereinigten Stahlwerke (VESTAG) (Düsseldorf). Zur Jahreswende 1932/33 wandte sich die Alpine schließlich der NSDAP zu und unterstützte sie finanziell und logistisch, auch in der Phase des Juliputsches.
Geschichte seit 1938
Nach dem „Anschluss“ wurde die Alpine Montan Teil der Reichswerke Hermann Göring. Auch nach 1945 blieb sie über Jahrzehnte verstaatlicht und gehörte zur Österreichische Industrieholding (ÖIAG).
Im Jahr 1958 übernahm die ÖAMG das von Johann Haselgruber gegründete Walz- und Stahlwerk in St. Andrä-Wördern und führte es bis 1967 fort.
Der technologische Meilenstein in der Stahlerzeugung war die 1952 eingeleitete Entwicklung des Blasstahlverfahrens LD (Linz-Donawitz-Verfahren), benannt nach den Standorten Linz (die aus den Hermann-Göring-Werken hervorgegangene VOEST) und Donawitz. Diese Technologie hat weltweit alle bisherigen Verfahren weitgehend verdrängt.
1973 erfolgte die Fusionierung mit der VÖEST (Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke AG). Als Fehlakquisition erwies sich der Zukauf der Gussstahlwerke Judenburg, der Schoeller-Bleckmann Stahlwerke (Mürzzuschlag-Hönigsberg) und Böhler-Werke (Kapfenberg). Nach einer neuerlichen Umstrukturierung im Jahr 1987, mit der auch ein umfangreicher Personalabbau einherging, erholte sich der krisengeschüttelte Konzern.
Heute ist der voestalpine-Konzern ein stark modernisiertes Unternehmen. So werden in Donawitz und Duisburg die längsten Eisenbahnschienen der Welt erzeugt (120 Meter). Eine spezielle Kopfhärtung verleiht ihnen eine überdurchschnittliche Lebensdauer. Zusammen mit Zeltweg sind die voestalpine Bahnsysteme führend im Weltmarkt. Ein weiteres Qualitätssegment ist die Drahterzeugung.
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