Die Soldatensprache
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Die Soldatensprache
Soldatensprache bezeichnet den unter Soldaten übliche Jargon. Sie ist zu unterscheiden von der Kommandosprache und der militärischen Fachsprache.
Merkmale
Die Soldatensprache ist eine Gruppensprache innerhalb der Armee und entwickelte sich vor allem aus dem Bereich der einfachen Streitkräfte. Sie zeichnet sich durch eine große Zahl von Ersatzbegriffen für offizielle Bezeichnungen berufsspezifischer Gegenstände und Handlungen aus, die nicht nur im historischen Gebrauch und regionaler Verbreitung stark variabel sind, sondern bereits zwischen Teilstreitkräften derselben Armee stark differieren. Sie wird teilweise auch durch Abweichungen von der gängigen Grammatik geprägt. Gemein ist allen Varianten eine „eigentümliche Bildkraft, Witz und Humor“. Insbesondere ältere Wörter gingen auch in den allgemeinen Wortschatz über.[1] Des Weiteren spiegeln sich in der Sprache die Nöte der jeweiligen Zeit innerhalb der Armee wider. Es entstanden im Lauf der Zeit viele Modewörter, die kurz darauf wieder verschwanden. Viele Wortneuschöpfungen und Metaphern gingen aber auch in den allgemeinen Sprachgebrauch über und werden heute losgelöst von den zeitlichen und militärischen Hintergründen verwendet, zum Beispiel „ins Gras beißen“, „Blindgänger“ oder „Zapfenstreich“.[2]
Geschichtlicher Hintergrund und Forschungsstand in Deutschland
Die Soldatensprache hat ihre geschichtlichen Wurzeln zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs und entwickelte sich unter den damaligen Landsknechten. Sie wird als verwandt mit dem Rotwelsch beschrieben. Weitere Elemente entstammten der Mundart und der Burschensprache.[3]
Die Sprachwissenschaft befasste sich erstmals um 1900 mit der Sprache der Soldaten. Neben der Soldatensprache traten auch alle anderen sogenannten Sondersprachen wie die Studentensprache und Rotwelsch in den Blickpunkt der Wissenschaft.[4] Die Beschäftigung mit der Soldatensprache war geprägt vom Militarismus. Die damalige Sprachwissenschaft unterschied dementsprechend zwischen Fachsprache, Reglements und dem Argot.[3]
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Soldatensprache zum einen als Kommandosprache, zum andern als Sprache der Militärorganisation gesehen. Unterschieden wurde die Sprache von der sogenannten „Kommisssprache“, dem was man heute als Soldatensprache versteht.[3]
Untersucht wurde ebenso das „Soldatendeutsch“ innerhalb der deutschen Bundeswehr, die zu Anfang geprägt war von der Landsersprache des Ersten und Zweiten Weltkriegs, zum andern aber auch durch eine Verbreitung von Anglizismen über die Kontakte zur NATO. Ein spezifischer Sprachgebrauch entwickelte sich auch in der Nationalen Volksarmee und war wesentlich geprägt von den Hierachieebenen.[3]
Hörfunk
Thomas Gaevert: Die Sprache der NVA - Südwestrundfunk, Erstsendung 14. Oktober 2005, Magazinbeitrag für SWR2 Dschungel / Machete, das Dschungel-Magazin - 5 Minuten. [5]
Siehe auch
Liste seemännischer Fachwörter
Kanone (Metapher)
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Merkmale
Die Soldatensprache ist eine Gruppensprache innerhalb der Armee und entwickelte sich vor allem aus dem Bereich der einfachen Streitkräfte. Sie zeichnet sich durch eine große Zahl von Ersatzbegriffen für offizielle Bezeichnungen berufsspezifischer Gegenstände und Handlungen aus, die nicht nur im historischen Gebrauch und regionaler Verbreitung stark variabel sind, sondern bereits zwischen Teilstreitkräften derselben Armee stark differieren. Sie wird teilweise auch durch Abweichungen von der gängigen Grammatik geprägt. Gemein ist allen Varianten eine „eigentümliche Bildkraft, Witz und Humor“. Insbesondere ältere Wörter gingen auch in den allgemeinen Wortschatz über.[1] Des Weiteren spiegeln sich in der Sprache die Nöte der jeweiligen Zeit innerhalb der Armee wider. Es entstanden im Lauf der Zeit viele Modewörter, die kurz darauf wieder verschwanden. Viele Wortneuschöpfungen und Metaphern gingen aber auch in den allgemeinen Sprachgebrauch über und werden heute losgelöst von den zeitlichen und militärischen Hintergründen verwendet, zum Beispiel „ins Gras beißen“, „Blindgänger“ oder „Zapfenstreich“.[2]
Geschichtlicher Hintergrund und Forschungsstand in Deutschland
Die Soldatensprache hat ihre geschichtlichen Wurzeln zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs und entwickelte sich unter den damaligen Landsknechten. Sie wird als verwandt mit dem Rotwelsch beschrieben. Weitere Elemente entstammten der Mundart und der Burschensprache.[3]
Die Sprachwissenschaft befasste sich erstmals um 1900 mit der Sprache der Soldaten. Neben der Soldatensprache traten auch alle anderen sogenannten Sondersprachen wie die Studentensprache und Rotwelsch in den Blickpunkt der Wissenschaft.[4] Die Beschäftigung mit der Soldatensprache war geprägt vom Militarismus. Die damalige Sprachwissenschaft unterschied dementsprechend zwischen Fachsprache, Reglements und dem Argot.[3]
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Soldatensprache zum einen als Kommandosprache, zum andern als Sprache der Militärorganisation gesehen. Unterschieden wurde die Sprache von der sogenannten „Kommisssprache“, dem was man heute als Soldatensprache versteht.[3]
Untersucht wurde ebenso das „Soldatendeutsch“ innerhalb der deutschen Bundeswehr, die zu Anfang geprägt war von der Landsersprache des Ersten und Zweiten Weltkriegs, zum andern aber auch durch eine Verbreitung von Anglizismen über die Kontakte zur NATO. Ein spezifischer Sprachgebrauch entwickelte sich auch in der Nationalen Volksarmee und war wesentlich geprägt von den Hierachieebenen.[3]
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Thomas Gaevert: Die Sprache der NVA - Südwestrundfunk, Erstsendung 14. Oktober 2005, Magazinbeitrag für SWR2 Dschungel / Machete, das Dschungel-Magazin - 5 Minuten. [5]
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