Die Tellkampfschule
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Die Tellkampfschule
Die Tellkampfschule ist ein Gymnasium in Hannover im Stadtteil Südstadt. Sie wurde 1835 von Adolf Tellkampf als höhere Bürgerschule gegründet und 1936 nach ihm benannt.
Beschreibung
Die 1835 entstandene Schule ist nach dem Ratsgymnasium das zweitälteste Gymnasium Hannovers. Heute ist es eine Ganztagsschule mit Arbeitsgruppen. Es findet ein Austausch mit europäischen Schulen und Schulen in den USA statt. 2003 war die Tellkampfschule die erste Europaschule Hannovers, 2005 wurde sie mit dem Titel „Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Es bestehen ein Ruderverein und ein Schullandheim. Derzeit (2008) gibt es etwa 800 Schüler und 45 Lehrer. Die Klassengröße liegt im 5. Jahrgang bei 30 Schülern.
Gründung
Anfang des 19. Jahrhunderts sollten in Hannover Bürgerschulen als Schulform entstehen, deren Besuch sich auch einfache Bürger leisten konnten. Dem Pädagogen Adolf Tellkampf war klar, dass zwei neue Schulformen entstehen mussten: eine, die auf dem neuesten Stand der Technik war: das naturwissenschaftlich orientierte Realgymnasium und eine andere, die wirtschaftlich orientiert war: die Handelsschule. Beides konnte er im I. Realgymnasium zu Hannover verwirklichen. Diese Schule wurde 1936 nach Adolf Tellkampf als ihrem ersten Schulleiter benannt, nachdem der Versuch abgewehrt wurde, sie in „Hermann Göring Schule“ umzubenennen.
Schulgebäude
Die Tellkampfschule war seit ihrer Gründung in mehreren Gebäuden untergebracht. In der Anfangszeit bekam sie 1835 als „höhere Bürgerschule“ ein Bürgerhaus am Aegidientorplatz zugewiesen. Wegen Platzmangel konnte sie 1854 zusammen mit dem Ratsgymnasium in ein neu errichtetes Haus, wieder am Aegi, umziehen. Bei einem Luftangriffe auf Hannover 1943 wurde das Schulgebäude zerstört. Der Unterricht begann wieder am 1. Oktober 1945 in den stark beschädigten Räumen der Wilhelm-Raabe-Schule. 1946 bis 1950 war die Tellkampfschule zusammen mit anderen Schulen in der Volksschule Pfalzstraße untergebracht.
Unterbringung Bismarckschule
1950 bis 1955 nahm die Bismarckschule die Tellkampfschule bei sich auf. Die Schüler beider Anstalten hatten schichtweise organisierten Unterricht, der das Gebäude von morgens bis spät abends füllte, die letzten Nebenräume waren schon als Klassenräume benutzt. Unter dem Dach hatte man noch Behelfsräume eingerichtet, um überhaupt für alle Klassen in einer Schicht Raum zu haben. Im Laufe des Schuljahres 1953/54 stellte sich heraus, dass infolge der schnellen Erweiterung der Südstadt einschließlich Döhren und Wülfel sowie der Wohngebiete in Kleefeld und Kirchrode die Bismarckschule nicht mehr aufnahmefähig war.
Abspaltung der Schillerschule
Mit der großen Zahl der Schulanfänger im Herbst 1953 erreichte die Schulraumnot im Bereich der Stadt Hannover einen neuen Höhepunkt und warf die Frage nach der Gründung eines weiteren Gymnasiums auf, aus dem 1954 die Schillerschule entstand. Die Bismarckschule hatte im Schuljahr 1953/54 bereits zwei Klassen im Gebäude der Volksschule Altenbekener Damm unterbringen müssen, die Tellkampfschule eine Klasse dorthin ausgelagert.
Vorbesprechungen zwischen den Leitern der beiden Schulen und dem Leiter des Stadtschulamtes führten im Februar 1954 dazu, dass Oberschulrat Panke Herrn Böttcher von der Bismarckschule bat, die Leitung einer neuen Schule zu übernehmen. Räume fanden sich bald im Gebäude der Volksschule Bonner Straße. Da die Bismarckschule die meisten Klassen abgegeben hatte, wurde die neue Schule gegen den Protest der Tellkampfschüler und deren Eltern zunächst „Zweigstelle der Bismarckschule“ genannt. Gegen diese Bezeichnung waren auch die Eltern, die ihre Kinder entweder schon einige Jahre an den beiden Gymnasien hatten unterrichten lassen oder sie gerade glücklich durch den Probeunterricht gebracht hatten. Am 21. April 1954 begann der Unterricht der Schillerschule.
Heute
Der jetzige Schulgebäudekomplex nahe dem Maschsee wurde 1956 errichtet und steht unter Denkmalschutz.
Bekannte ehemalige Schüler und Lehrer
Bekannte ehemalige Schüler und Lehrer sind:
Theodor Colshorn (1821−1896), Schriftsteller, Freimaurer und Märchensammler
Wilhelm Rodewald (Journalist) (1866–1926), Schriftsteller in plattdeutscher Sprache[1]
Karl Jatho (1873–1933), Flugpionier
Kurt Schwitters (1887–1948), Dadaist
Otto Gleichmann (1887–1963), Maler des Expressionismus (Zeichenlehrer 1923–1948)
Heinz Erhardt (1909–1979), Schauspieler und Dichter[2]
Karl Otto Pöhl (1929–2014), Präsident der Deutschen Bundesbank
Ruprecht Vondran (* 1935), Politiker, Wirtschaftsfunktionär (insbesondere Deutsch-Japanische Beziehungen)
Jobst Plog (* 1941), ARD-Intendant
Hartmut H. Forche (* 1945), Regisseur, Schauspieler
Michael F. Huse (* 1957), Regisseur
Giovanni di Lorenzo (* 1959), Journalist
Claus Henning Schapper (* 1937), Spitzenbeamter
Steffen Seibert (* 1960), Regierungssprecher der deutschen Bundesregierung
Dennis Gansel (* 1973), Regisseur, Drehbuchautor
Quelle - literatur & einzelnachweise
Beschreibung
Die 1835 entstandene Schule ist nach dem Ratsgymnasium das zweitälteste Gymnasium Hannovers. Heute ist es eine Ganztagsschule mit Arbeitsgruppen. Es findet ein Austausch mit europäischen Schulen und Schulen in den USA statt. 2003 war die Tellkampfschule die erste Europaschule Hannovers, 2005 wurde sie mit dem Titel „Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Es bestehen ein Ruderverein und ein Schullandheim. Derzeit (2008) gibt es etwa 800 Schüler und 45 Lehrer. Die Klassengröße liegt im 5. Jahrgang bei 30 Schülern.
Gründung
Anfang des 19. Jahrhunderts sollten in Hannover Bürgerschulen als Schulform entstehen, deren Besuch sich auch einfache Bürger leisten konnten. Dem Pädagogen Adolf Tellkampf war klar, dass zwei neue Schulformen entstehen mussten: eine, die auf dem neuesten Stand der Technik war: das naturwissenschaftlich orientierte Realgymnasium und eine andere, die wirtschaftlich orientiert war: die Handelsschule. Beides konnte er im I. Realgymnasium zu Hannover verwirklichen. Diese Schule wurde 1936 nach Adolf Tellkampf als ihrem ersten Schulleiter benannt, nachdem der Versuch abgewehrt wurde, sie in „Hermann Göring Schule“ umzubenennen.
Schulgebäude
Die Tellkampfschule war seit ihrer Gründung in mehreren Gebäuden untergebracht. In der Anfangszeit bekam sie 1835 als „höhere Bürgerschule“ ein Bürgerhaus am Aegidientorplatz zugewiesen. Wegen Platzmangel konnte sie 1854 zusammen mit dem Ratsgymnasium in ein neu errichtetes Haus, wieder am Aegi, umziehen. Bei einem Luftangriffe auf Hannover 1943 wurde das Schulgebäude zerstört. Der Unterricht begann wieder am 1. Oktober 1945 in den stark beschädigten Räumen der Wilhelm-Raabe-Schule. 1946 bis 1950 war die Tellkampfschule zusammen mit anderen Schulen in der Volksschule Pfalzstraße untergebracht.
Unterbringung Bismarckschule
1950 bis 1955 nahm die Bismarckschule die Tellkampfschule bei sich auf. Die Schüler beider Anstalten hatten schichtweise organisierten Unterricht, der das Gebäude von morgens bis spät abends füllte, die letzten Nebenräume waren schon als Klassenräume benutzt. Unter dem Dach hatte man noch Behelfsräume eingerichtet, um überhaupt für alle Klassen in einer Schicht Raum zu haben. Im Laufe des Schuljahres 1953/54 stellte sich heraus, dass infolge der schnellen Erweiterung der Südstadt einschließlich Döhren und Wülfel sowie der Wohngebiete in Kleefeld und Kirchrode die Bismarckschule nicht mehr aufnahmefähig war.
Abspaltung der Schillerschule
Mit der großen Zahl der Schulanfänger im Herbst 1953 erreichte die Schulraumnot im Bereich der Stadt Hannover einen neuen Höhepunkt und warf die Frage nach der Gründung eines weiteren Gymnasiums auf, aus dem 1954 die Schillerschule entstand. Die Bismarckschule hatte im Schuljahr 1953/54 bereits zwei Klassen im Gebäude der Volksschule Altenbekener Damm unterbringen müssen, die Tellkampfschule eine Klasse dorthin ausgelagert.
Vorbesprechungen zwischen den Leitern der beiden Schulen und dem Leiter des Stadtschulamtes führten im Februar 1954 dazu, dass Oberschulrat Panke Herrn Böttcher von der Bismarckschule bat, die Leitung einer neuen Schule zu übernehmen. Räume fanden sich bald im Gebäude der Volksschule Bonner Straße. Da die Bismarckschule die meisten Klassen abgegeben hatte, wurde die neue Schule gegen den Protest der Tellkampfschüler und deren Eltern zunächst „Zweigstelle der Bismarckschule“ genannt. Gegen diese Bezeichnung waren auch die Eltern, die ihre Kinder entweder schon einige Jahre an den beiden Gymnasien hatten unterrichten lassen oder sie gerade glücklich durch den Probeunterricht gebracht hatten. Am 21. April 1954 begann der Unterricht der Schillerschule.
Heute
Der jetzige Schulgebäudekomplex nahe dem Maschsee wurde 1956 errichtet und steht unter Denkmalschutz.
Bekannte ehemalige Schüler und Lehrer
Bekannte ehemalige Schüler und Lehrer sind:
Theodor Colshorn (1821−1896), Schriftsteller, Freimaurer und Märchensammler
Wilhelm Rodewald (Journalist) (1866–1926), Schriftsteller in plattdeutscher Sprache[1]
Karl Jatho (1873–1933), Flugpionier
Kurt Schwitters (1887–1948), Dadaist
Otto Gleichmann (1887–1963), Maler des Expressionismus (Zeichenlehrer 1923–1948)
Heinz Erhardt (1909–1979), Schauspieler und Dichter[2]
Karl Otto Pöhl (1929–2014), Präsident der Deutschen Bundesbank
Ruprecht Vondran (* 1935), Politiker, Wirtschaftsfunktionär (insbesondere Deutsch-Japanische Beziehungen)
Jobst Plog (* 1941), ARD-Intendant
Hartmut H. Forche (* 1945), Regisseur, Schauspieler
Michael F. Huse (* 1957), Regisseur
Giovanni di Lorenzo (* 1959), Journalist
Claus Henning Schapper (* 1937), Spitzenbeamter
Steffen Seibert (* 1960), Regierungssprecher der deutschen Bundesregierung
Dennis Gansel (* 1973), Regisseur, Drehbuchautor
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