Victor Franz Hess
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Aufklärung :: Deutsche NS Geschichte :: Mittelalter & Co. Deutschland
Seite 1 von 1
Victor Franz Hess
Victor Franz Hess (* 24. Juni 1883 in Schloss Waldstein nahe Deutschfeistritz, Steiermark; † 17. Dezember 1964 in Mount Vernon, New York) war ein österreichischer Physiker. Für die Entdeckung der Kosmischen Strahlung erhielt er 1936 den Nobelpreis für Physik.[1]
Mittleres Gebäude: Die Messstation am Innsbrucker Hafelekar
Leben
Hess war der Sohn eines Försters in Diensten des Prinzen Öttingen-Wallenstein. Seine Mutter war Serafine Edle von Grossbauer-Waldstätt. Die Ausbildung erhielt Hess zur Gänze in Graz – von 1893 bis 1901 im Gymnasium, anschließend an der Karl-Franzens-Universität, wo er 1906 „Sub auspiciis Imperatoris“ promovierte.
Von 1910 bis 1920 arbeitete er nach einer kurzen Zeit am 2. Physikalischen Institut der Universität Wien, wo ihn Egon Schweidler mit den neuesten Erkenntnissen auf dem Gebiet der Radioaktivität vertraut machte, am neu gegründeten Institut für Radiumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften als Assistent unter Stefan Meyer. Im Ersten Weltkrieg leitete Hess die Röntgenabteilung eines Reservelazaretts.
Bei einem seiner Ballonaufstiege, der ihn von Aussig in Böhmen nach Pieskow in Brandenburg führte, entdeckte Hess am 7. August 1912 die Kosmische Strahlung, die er noch Höhenstrahlung nannte. Er bezog sich dabei auf die nicht veröffentlichten Daten (da ein Messfehler vermutet wurde) des Physikers Karl Bergwitz, der diese bereits 1908 registriert hatte. Er veröffentlichte die Entdeckung in der Physikalischen Zeitschrift.[2]
Original Steinke-Apparat am Hafelekar zur Messung der kosmischen Strahlung
1919 wurde Hess als außerordentlicher Professor an die Universität Graz berufen, um nur kurze Zeit später für zwei Jahre in den USA zu arbeiten, wo er u. a. über an der medizinischen Anwendung des Radiums arbeitete. Zurück in Graz, beschäftigte er sich jedoch mangels finanzieller Mittel vornehmlich mit der Luftelektrizität. Ab 1931 als Professor an der Universität Innsbruck, leitete er dort das neu entstandene Institut für Radiologie, musste sich dort aber auch aufgrund noch in Wien erlittener Radiumverbrennungen einer Daumenamputation und einer Operation am Kehlkopf unterziehen. Auf seine Initiative geht die Messstation am Hafelekar in Innsbruck zur Beobachtung der Kosmischen Strahlung zurück.
1936 erhielt Hess gemeinsam mit Carl David Anderson den Nobelpreis für Physik für jene Arbeiten, die in Wien 1912 zur Entdeckung der Kosmischen Strahlung geführt hatten. 1937 wurde er neuerlich an die Karl-Franzens-Universität Graz berufen.
Als kosmopolitisch denkender Mensch und aktiver Katholik bekannte sich Hess zu seiner Ablehnung des Nationalsozialismus. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Hess kurzfristig verhaftet. Am 28. Mai 1938 wurde er 55-jährig zunächst in den vorläufigen Ruhestand versetzt und im September 1938 schließlich fristlos und ohne Pensionsanspruch entlassen. Zudem wurde er gezwungen, das in Schweden erhaltene und von ihm dort investierte Nobelpreisgeld gegen deutsche Reichsschatzscheine umzutauschen. Noch im selben Jahr emigrierte er mit seiner jüdischen Frau in die USA, wo er an der Fordham University in New York City seine Arbeiten fortsetzte. 1944 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste er noch mehrmals nach Wien und Innsbruck.
Victor Hess ist am Mount Calvary Friedhof in White Plains (New York) begraben.[3]
Auszeichnungen (Auszug)
Lieben-Preis 1919
Nobelpreis für Physik 1936
Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1959
Nach Victor Hess ist ein Mondkrater benannt.
Zu Ehren von Victor Hess lautet das Akronym des High Energy Stereoscopic System in Namibia (auf der Farm Göllschau) H.E.S.S.
2012 erinnern die Österreichische Akademie der Wissenschaften und andere Forschungsinstitutionen mit Symposien und Festveranstaltungen an Victor Hess.[4]
Victor Hess zu Ehren ließ das Institut für Hochenergiephysik am 1. September 2012 einen Stratosphärenballon vom Grazer Schlossberg aufsteigen.[5]
Am 12. Juli 2014 wurde der Asteroid (361530) Victorfranzhess, der in der Sternwarte Gaisberg von Gierlinger Richard entdeckt wurde, nach ihm benannt.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Mittleres Gebäude: Die Messstation am Innsbrucker Hafelekar
Leben
Hess war der Sohn eines Försters in Diensten des Prinzen Öttingen-Wallenstein. Seine Mutter war Serafine Edle von Grossbauer-Waldstätt. Die Ausbildung erhielt Hess zur Gänze in Graz – von 1893 bis 1901 im Gymnasium, anschließend an der Karl-Franzens-Universität, wo er 1906 „Sub auspiciis Imperatoris“ promovierte.
Von 1910 bis 1920 arbeitete er nach einer kurzen Zeit am 2. Physikalischen Institut der Universität Wien, wo ihn Egon Schweidler mit den neuesten Erkenntnissen auf dem Gebiet der Radioaktivität vertraut machte, am neu gegründeten Institut für Radiumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften als Assistent unter Stefan Meyer. Im Ersten Weltkrieg leitete Hess die Röntgenabteilung eines Reservelazaretts.
Bei einem seiner Ballonaufstiege, der ihn von Aussig in Böhmen nach Pieskow in Brandenburg führte, entdeckte Hess am 7. August 1912 die Kosmische Strahlung, die er noch Höhenstrahlung nannte. Er bezog sich dabei auf die nicht veröffentlichten Daten (da ein Messfehler vermutet wurde) des Physikers Karl Bergwitz, der diese bereits 1908 registriert hatte. Er veröffentlichte die Entdeckung in der Physikalischen Zeitschrift.[2]
Original Steinke-Apparat am Hafelekar zur Messung der kosmischen Strahlung
1919 wurde Hess als außerordentlicher Professor an die Universität Graz berufen, um nur kurze Zeit später für zwei Jahre in den USA zu arbeiten, wo er u. a. über an der medizinischen Anwendung des Radiums arbeitete. Zurück in Graz, beschäftigte er sich jedoch mangels finanzieller Mittel vornehmlich mit der Luftelektrizität. Ab 1931 als Professor an der Universität Innsbruck, leitete er dort das neu entstandene Institut für Radiologie, musste sich dort aber auch aufgrund noch in Wien erlittener Radiumverbrennungen einer Daumenamputation und einer Operation am Kehlkopf unterziehen. Auf seine Initiative geht die Messstation am Hafelekar in Innsbruck zur Beobachtung der Kosmischen Strahlung zurück.
1936 erhielt Hess gemeinsam mit Carl David Anderson den Nobelpreis für Physik für jene Arbeiten, die in Wien 1912 zur Entdeckung der Kosmischen Strahlung geführt hatten. 1937 wurde er neuerlich an die Karl-Franzens-Universität Graz berufen.
Als kosmopolitisch denkender Mensch und aktiver Katholik bekannte sich Hess zu seiner Ablehnung des Nationalsozialismus. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Hess kurzfristig verhaftet. Am 28. Mai 1938 wurde er 55-jährig zunächst in den vorläufigen Ruhestand versetzt und im September 1938 schließlich fristlos und ohne Pensionsanspruch entlassen. Zudem wurde er gezwungen, das in Schweden erhaltene und von ihm dort investierte Nobelpreisgeld gegen deutsche Reichsschatzscheine umzutauschen. Noch im selben Jahr emigrierte er mit seiner jüdischen Frau in die USA, wo er an der Fordham University in New York City seine Arbeiten fortsetzte. 1944 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste er noch mehrmals nach Wien und Innsbruck.
Victor Hess ist am Mount Calvary Friedhof in White Plains (New York) begraben.[3]
Auszeichnungen (Auszug)
Lieben-Preis 1919
Nobelpreis für Physik 1936
Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1959
Nach Victor Hess ist ein Mondkrater benannt.
Zu Ehren von Victor Hess lautet das Akronym des High Energy Stereoscopic System in Namibia (auf der Farm Göllschau) H.E.S.S.
2012 erinnern die Österreichische Akademie der Wissenschaften und andere Forschungsinstitutionen mit Symposien und Festveranstaltungen an Victor Hess.[4]
Victor Hess zu Ehren ließ das Institut für Hochenergiephysik am 1. September 2012 einen Stratosphärenballon vom Grazer Schlossberg aufsteigen.[5]
Am 12. Juli 2014 wurde der Asteroid (361530) Victorfranzhess, der in der Sternwarte Gaisberg von Gierlinger Richard entdeckt wurde, nach ihm benannt.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Aufklärung :: Deutsche NS Geschichte :: Mittelalter & Co. Deutschland
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Heute um 12:17 am von Admin
» Telefunken S950 Settings
So Apr 28, 2024 7:24 am von Admin
» Füllstandanzeige
So Apr 28, 2024 7:16 am von Admin
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Mo März 18, 2024 6:23 am von checker
» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Mo März 18, 2024 6:15 am von checker
» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Sa März 02, 2024 4:50 am von Andy
» R.I.P. Manni
Sa Dez 30, 2023 6:31 am von checker
» R.i.P. Manfred Wüstefeld
So Dez 10, 2023 9:07 am von checker
» R.I.P. Holger
Fr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy