Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Die Rechtschreibreform Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Die Rechtschreibreform Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Die Rechtschreibreform Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Die Rechtschreibreform Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Die Rechtschreibreform Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Die Rechtschreibreform Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

» R.I.P Rudolf HAASE
Die Rechtschreibreform Icon_minitimeDo Sep 21, 2023 5:55 am von Andy

» PAROOKAVILLE 2023 | Finch
Die Rechtschreibreform Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:58 am von Andy

» Festivalfilm - ROCKHARZ 2023
Die Rechtschreibreform Icon_minitimeDo Aug 03, 2023 1:55 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930     

Kalender Kalender


Die Rechtschreibreform

Nach unten

Die Rechtschreibreform Empty Die Rechtschreibreform

Beitrag  Andy Mi Okt 14, 2015 10:28 pm

Eine Rechtschreibreform ist die gesetzliche Änderung zentraler Bestandteile der Rechtschreibung einer Sprache.

Die Rechtschreibreform 1024px-Th%C3%BCre_-_K%C3%B6lnische_Zeitung_1876
Sprachwissenschaftliche Diskussion der Rechtschreibreform von 1876 in der Kölnischen Zeitung: „Das wurzelhafte h“

Typen von Rechtschreibreformen international

Man unterscheidet zwei grundsätzliche Typen von Rechtschreibreformen. Die eine reformiert die Orthografie durch eine neue Liste von Wörtern. Dieses Vorgehen ist etwa in Frankreich üblich. So änderte die Académie française 1740 mit ihrem Wörterbuch die Schreibweise mehrerer tausend Wörter auf einmal.[1] Andererseits kann eine Rechtschreibreform aber auch die Rechtschreibregeln reformieren, wie 1996 im deutschen Sprachraum, als unter anderem neue Regeln zur Verwendung von Doppel-s und ß („der Hass“ statt „der Haß“), zu Dreifachkonsonanten („Schifffahrt“ statt „Schiffahrt“), zur Groß- und Kleinschreibung, zur Schreibung von Fremdwörtern („Delfin“ statt „Delphin“), zur Auseinanderschreibung zusammengesetzter Wörter und zur Zeichensetzung sowie zur Worttrennung am Zeilenende erlassen wurden. Viele Rechtschreibreformen scheiterten bereits auf der Entscheidungsebene oder wurden von der schreibenden Zunft, den Journalisten und Schriftstellern, nicht akzeptiert. Andere benötigten einige Zeit, bis sie manifest wurden, und dienten deswegen eher der Grundsteinlegung einer Reform. So wollte die deutsche Rechtschreibreform von 1876 durchaus fortschrittlich mit dem „begleitenden h“ aufräumen („tun“ statt „thun“); durchgesetzt wurde das jedoch erst 25 Jahre später in der Orthographischen Konferenz 1901.

In manchen Ländern sind etablierte Sprachakademien für die Pflege der Sprache und gegebenenfalls Änderungen von Sprach- und Rechtschreibregeln zuständig. Die längste Tradition hat die italienische Accademia della Crusca, gefolgt von der Académie française in Paris. Letztere war 1635 als nationale französische Einrichtung zur „Vereinheitlichung und Pflege der französischen Sprache“ geschaffen worden und wird bis heute weitgehend im gesamten französischen Sprachraum anerkannt, also zum Beispiel auch in Québec, Kanada. Im englischen Sprachraum besteht keine übergeordnete Sprach- und Schreibinstanz. Das Deutsche nimmt zwischen diesen beiden Extremen eine Mittelstellung ein.
Rechtschreibreform für die deutsche Sprache
Vorgehensweise und Verbindlichkeit

Die deutschsprachigen Staaten (Bund und Länder) können und dürfen zwar Regeln für Sprache und Rechtschreibung erlassen, Gesetzeskraft haben diese Regeln aber nicht. Der einzelne Bürger kann also nicht verpflichtet werden, eine besondere Rechtschreibung einzuhalten.

Bekräftigt wurde das in Deutschland durch die am 26. März 1998 vom Deutschen Bundestag beschlossene Resolution „Die Sprache gehört dem Volk“. Nur für diejenigen Personen, die zum Staat oder juristischen Personen des öffentlichen Rechts in einem Sonderrechtsverhältnis stehen (Beamte, Richter, Soldaten, Studenten, Schüler), ist die Rechtschreibung einschließlich reformierter Regeln bindend. Dafür sorgt eine Verwaltungsvorschrift.

Damit in allen Teilen der öffentlichen Verwaltung, der Rechtsprechung und der Schulen Deutschlands dasselbe Regelwerk gilt und in der täglichen Verwaltungspraxis angewendet wird, müssen der Bund (i. d. R. der Bundesinnenminister) sowie jedes einzelne der 16 Bundesländer die deutsche Rechtschreibung formal als Verwaltungsvorschrift erlassen.[2]

Praktisch wird das erreicht, indem die Kultusministerkonferenz Beschlüsse zur Rechtschreibung fasst, die dann sowohl von Seiten der Bundes- als auch der Landesverwaltung als Verwaltungsvorschrift erlassen werden.

In Österreich ist in der amtlichen Sprache das Österreichische Wörterbuch in seiner jeweils neuesten Auflage verbindlich, das sich an den für Schulen geltenden Entscheidungen des Unterrichtsministerium orientiert, in dessen Auftrag es herausgegeben wird. Besondere Verwaltungsvorschriften sind dazu im Allgemeinen nicht erforderlich.

Bisherige Reformen

Die Rechtschreibreform 800px-August_Schmits_-_Rechtschreibung_und_Druckschrift_-_1876
Die Kölnische Zeitung brachte 1876 ein eigenes Buch mit Artikeln zur Rechtschreibreform heraus.

Im deutschen Sprachraum fanden zwei orthographische Konferenzen statt, auf denen neben dem Ziel einer Vereinheitlichung der deutschen Orthographie auch weitergehende Reformvorschläge diskutiert wurden. In erster Linie führten sie zu der angestrebten Vereinheitlichung der Rechtschreibung. Die erste Konferenz scheiterte; einige ihre Ideen wurden bei der zweiten Konferenz umgesetzt:

4. bis 15. Januar 1876: „Konferenz zur Herstellung größerer Einigung auf dem Gebiet der deutschen Orthographie“ (I. Orthographische Konferenz) in Berlin;
17. bis 19. Juni 1901: „Beratungen über die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung“ (II. Orthographische Konferenz) in Berlin.

Beide Konferenzen standen im Licht der Öffentlichkeit und wurden insbesondere von den überregionalen Tageszeitungen wie der Kölnischen Zeitung heftig diskutiert:

„Wir haben gesehen, dass[3] die Vocale a o u und ihre Umlaute von der Verdoppelung und dem Parasiten h befreit werden sollen. In dieser Aufzählung vermissen wir leider e und i. Diese armen Lettern werden wegen ihrer Dünnleibigkeit verdammt, den falschen Hauchlaut als ewige Last mit sich herumzuschleppen; nehmen, stehlen, kehren und ähnliche Wörter bleiben in jenem Stallwinkel liegen, wohin die reinigenden Fluten des Alpheios nicht dringen sollen.“

– Kölnische Zeitung: 27. Januar 1876

Die offizielle Schreibung des Deutschen änderte sich in den letzten einhundert Jahren in Details fast unmerklich von Wörterbuchausgabe zu Wörterbuchausgabe. So tauchte z.B. in der 14. Auflage des Dudens, 1954, die integrierte Schreibung Kautsch neben Couch auf, die aus der gescheiterten Rechtschreibreform des Reichserziehungsministers Bernhard Rust von 1944 stammt. In der 13. Auflage von 1947 war sie noch nicht aufgeführt. Sie verschwand in den 80er Jahren wieder aus den Wörterbüchern. Spätestens 1941 wurde die integrierte Schreibung Majonäse neben Mayonnaise in den Duden aufgenommen (1941 allerdings noch als „entbehrliche“ Variante markiert) und ist seitdem in jeder Auflage zu finden. Nicht nur Stichwörter, auch Regeln konnten sich ändern. So heißt es noch in der 10. Auflage des Dudens 1929: „Für ß wird in großer Schrift SZ angewandt“; später galt SZ nur noch als Möglichkeit neben SS, um Verwechslungen in Fällen wie MASZE - MASSE zu vermeiden.
Die Reform von 1996/2004/2006/2011

siehe: Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 (einschließlich der Überarbeitungen von 2004, 2006 und 2011)
Rechtschreibreformen in anderen Sprachen

Reformen der Rechtschreibung gab es unter anderem auch in folgenden anderen Sprachen:

armenische Sprache
bulgarische Sprache
dänische Sprache 1948
französische Sprache
niederländische Sprache
russische Sprache
türkische Sprache 1929

So wurde im Niederländischen das ph und rh in Wörtern griechischer Herkunft abgeschafft, im Schwedischen ph, rh und th. Da in mehreren anderen Sprachen historische Formen schon frühzeitig verschwunden sind, schreibt die Mehrheit aller lateinisch schreibenden Europäer heute teater, teatro oder teatr für Theater.

Die Rechtschreibung der englischen Sprache hat sich zwar, auch ohne dass eine formale Reform stattfand, seit dem 16. Jahrhundert erheblich verändert, weitergehende Reformversuche scheiterten jedoch größtenteils. Die einzige bedeutende Ausnahme bildeten die Vorschläge von Noah Webster, von denen sich einige in Nordamerika vollständig durchsetzten und auf die ein Großteil der heutigen Unterschiede zwischen amerikanischer und britischer Rechtschreibung zurückgehen.

Zu den weiteren Reformversuchen zählt u.a. die Kampagne der 1908 in England gegründeten Simplified Spelling Society (SSS, heute Spelling Society), die sich das Ziel setzte, die Unregelmäßigkeiten der englischen Rechtschreibung zu reduzieren. Viele Persönlichkeiten schlossen sich dieser Kampagne an, darunter George Bernard Shaw und Isaac Pitman. In den USA hatten unter anderem Benjamin Franklin, Samuel Morse und später Mark Twain Schritte zur Vereinfachung der Rechtschreibung der englischen Sprache vorgeschlagen. Insbesondere der Amerikaner William Thornton, geboren auf den Westindischen Inseln, hat sich seit 1785 mit der Vereinfachung der englischen Rechtschreibung beschäftigt, die von seiner Absicht ausging, das Leben der Sklaven zu verbessern, die zumeist Analphabeten waren.

Wenig oder gar kein Reformpotenzial und -bedarf besteht in Sprachen, die traditionell phonologisch geschrieben werden:

Italienische Sprache: Dort wurde um 1600 die italienische Schriftsprache neben das von vielen Italienern nicht mehr korrekt gesprochene Latein gestellt.
Serbische Sprache: Dort wurde um 1800 durch Vuk Stefanović Karadžić die traditionelle slawenoserbische durch die moderne Schriftsprache ersetzt.
Kroatische Sprache: gleichzeitig eine ähnliche Sprachreform. 1850 wurde dann die Schaffung einer gemeinsamen serbokroatischen Sprache vereinbart; die Vereinbarung wurde nach dem Zerfall Jugoslawiens um 1990 aus politischen Gründen obsolet.
Ungarische Sprache: Es gab im 19. Jahrhundert mehrere Rechtschreibreformen, um sie phonologisch zu machen.
Slowakische Sprache: Sie wurde erst im 19. Jahrhundert (wieder) neu geschaffen, zunächst auf der Grundlage westslowakischer, dann mittelslowakischer Dialekte.
Esperanto: Die Sprache ist als Schriftsprache entstanden und legt großen Wert auf Regelmäßigkeit. Grundlegende Ausspracheregeln und dann die Sprachpraxis haben zu einer einheitlichen Aussprache geführt, so dass zum Beispiel internationale Treffen und Radiosendungen möglich sind.

In der finnischen Sprache wurde einmal eine radikale Rechtschreibreform mit Umstellung von einem etymologischen auf ein phonologisches Regelsystem durchgeführt.

Nur bedingt als Rechtschreibreform kann man die Vereinfachung eines Ideogrammsystems bezeichnen:

chinesische Schrift

Beim Wechsel der Schrift wurden teilweise nur die Schriftzeichen annähernd 1:1 ausgetauscht:

Rumänisch – Wechsel von kyrillischen auf lateinische Schriftzeichen
Aserbaidschanisch, Turkmenisch und Usbekisch – jeweils in den 1990er Jahren Wechsel von kyrillischen zu lateinischen Schriftzeichen; in der kasachischen Sprache und der kirgisischen Sprache zunächst bis 2010 geplant, dann aber auf unbestimmte Zeit verschoben.

In anderen Fällen wurde das Erlernen der Schrift deutlich erleichtert:

Türkisch – Durch die lateinischen Schriftzeichen wird die gesprochene Sprache wesentlich besser wiedergegeben als vorher durch die arabischen. Allerdings ging in Wörtern arabischer Herkunft die Etymologie verloren. Beispielsweise fallen arabisches Kaf ( ك ) und arabisches Qaf ( ق ) in türkischer Aussprache und Lateinschreibung zu K zusammen, etwa in kalp („Herz“) von arabisch قلب qal („Herz“) im Gegensatz zu كلب kalb („Hund“).
Koreanisch – Hier wurden teilweise chinesischen Logogramme durch Hangeul-Schriftzeichen ersetzt. Ebenfalls schon lange verwendet, ist Hangeul trotz der für Europäer ungewohnten grafischen Anordnung eine phonologische Buchstabenschrift.


Siehe auch

Deutsche Rechtschreibung
Zwanzigeins
Kosog’sches Diktat


Quelle - literatur & Einzelnachweise

Unter Hardcore Rechtsschreibreformern ist inzwischen auch ein Kleinkrieg aus gebrochen und einige hoffen darauf das es bald einen neuen Rechtsschreibdiktator gibt.
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten