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Peter R. Hofstätter

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Peter R. Hofstätter Empty Peter R. Hofstätter

Beitrag  Andy Fr Okt 16, 2015 8:58 pm

Peter Robert Hofstätter (* 20. Oktober 1913 in Wien; † 13. Juni 1994 in Buxtehude) war ein österreichischer Sozialpsychologe.

Leben

Hofstätter studierte in Wien Physik und Psychologie und promovierte über die Frühentwicklung japanischer und koreanischer Kinder.

Von 1937 bis 1942 war er im Reichskriegsministerium unter Max Simoneit in der Wehrmachts-Psychologie in Wien tätig und vertrat dabei Teile der nationalsozialistischen Rassenlehre. Sein Schwerpunkt war allerdings nicht die vom NS-Regime bevorzugte deskriptiv-qualitative phänomenologische Charakterkunde, sondern die quanitativ-statistische Analyse psychologischer Testdaten insbesondere durch die Faktoranalyse. Damit stand er im Gegensatz etwa zu Arnold Gehlen, gegen dessen Einfluss er sich 1941 habilitierte. Trotz seiner Mitgliedschaft in der NSDAP galt er als „politisch unzuverlässig“, erhielt keine Lehrbefugnis[1] und wechselte 1943 in das Reichsjustizministerium. Ungeachtet seiner Vergangenheit erhielt er 1945 einen Lehrauftrag an der Universität Graz, sein Versuch, sich als Opfer des NS-Regimes darzustellen, misslang aber. Seine Hochschul-Karriere begann, indem er 1949 zu Forschungen an das Massachusetts Institute of Technology wechselte und dann bis 1956 als Dozent an der Katholischen Universität von Amerika lehrte. Hofstätter wurde in Nachfolge von Curt Bondy 1959 auf den Lehrstuhl für Psychologie I der Universität Hamburg berufen und dort 1979 emeritiert. In seinem Werk Differentielle Psychologie vertrat er die bereits wissenschaftlich überholte These von einer angeborenen niedrigen Intelligenz der Schwarzafrikaner (und anderer Farbiger), ohne die Kritik aus Richtung der Culture Fair Intelligence Testforschung zur Kenntnis zu nehmen.

1963 veröffentlichte Hofstätter in der Wochenzeitung Die Zeit einen Artikel mit dem Titel Bewältigte Vergangenheit?,[2] der einen Eklat auslöste. Darin stellte er den Sinn der Vergangenheitsbewältigung in Frage und plädierte für eine Generalamnestie für NS-Verbrechen. Arie Goral polemisierte wegen dieses Artikels öffentlich gegen Hofstätter. Rudolf Walter Leonhardt verteidigte Hofstätter.[3] Er kritisierte Goral, er habe einer „Hysterie Vorschub geleistet, die sich nicht mehr an Tatsachen orientiert“. Karl Marx, damals Herausgeber der Allgemeinen Wochenzeitung der Juden in Deutschland, kritisierte das Eintreten Leonhardts zu Gunsten Hofstätters als „fahrlässig“, weil Leonhardt nicht Zeuge der betreffenden Vorkommnisse gewesen sei, und berichtete über bezeugte Äußerungen Hofstätters wie: „Die Ausrottung der Juden war im juristischen Sinne kein Mord. Hitler und der nationalsozialistische Staat hatten den Juden quasi den Krieg erklärt, und so entsprach es allein dem, diesen Feind auszurotten. Die Tötungen wurden ausgeführt von Soldaten in Uniformen einer Nation, die sich im Kriegszustand befand.“[4] Nach Kritik durch weitere Autoren zog sich Hofstätter zunehmend auf seinen Lehrstuhl an der Universität Hamburg zurück und äußerte sich später nur noch selten zu politischen Themen, war aber langjähriger Kolumnist im zum Springer-Konzern gehörigem, bürgerlich-konservativen Hamburger Abendblatt.
Auszeichnungen

1982: Kardinal-Innitzer-Preis
1984: Konrad-Adenauer-Preis der Deutschland-Stiftung für Wissenschaft

Schriften

Die Psychologie der öffentlichen Meinung. Braumüller, Wien 1949
Psychologie. Erstveröffentlichung 1957. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1968 (357.–376. Tausend)
Sozialpsychologie. de Gruyter, 1973, ISBN 3-11-004309-2
Quantitative Methoden der Psychologie I (zus. mit Dirk Wendt) Springer, Heidelberg 1974, ISBN 3-540-79602-9
Individuum und Gesellschaft. Ullstein, Berlin 1984, ISBN 3-548-02955-8
Gruppendynamik. Die Kritik der Massenpsychologie. Rowohlt, Hamburg 1957, ISBN 3-499-55038-5
Deutsche Wehrmachtpsychologie 1914–1945. Einführung P. R. Hofstätter (weitere Verf.: Leonhard von Renthe-Fink, Siegfried J. Gerathewohl, Werner Fritscher) Verlag für Wehrwissenschaften, München 1985, ISBN 3-8219-0019-9 und ISBN 3-8219-0016-4
Bedingungen der Zufriedenheit. Edition Interfrom, 1986, ISBN 3-7201-5192-1
Persönlichkeitsforschung. Kröner, 1991, ISBN 3-520-40302-1
Einführung in die Sozialpsychologie. Kröner, 1990, ISBN 3-520-29505-9
Differentielle Psychologie. Kröner, 1971


Quelle - Literatur & Einzelnachweise
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