Das Kriegskind
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Das Kriegskind
Kriegskind bezeichnet ein Kind, das in Krieg und Nachkriegszeit in seiner Familieneinbindung, seinen Wohnverhältnissen, seiner körperlichen und geistigen Verfassung und/oder in seiner weiteren Entwicklung beeinträchtigt wurde.[1] Die Schicksale der Kriegskinder wurden in Sachbüchern wie die Die vergessene Generation von Sabine Bode und in Dokumentarfilmen geschildert.[2]
Im Englischen (war children)[3] und im Französischen (enfant de la guerre)[4] wird der Begriff enger, nämlich als Synonym für Besatzungskind gebraucht.
Kriegskind-Situationen
Im deutschen Sprachraum umfasst der Begriff Kriegskind infolge der vielfältigen weiteren Benachteiligungen von Kindern durch die Auswirkungen eines Krieges − exemplarisch des Zweiten Weltkrieges − über den Begriff Besatzungskind hinaus noch folgende Einzelbegriffe:
→ Hauptartikel: Besatzungskind
Kind eines Soldaten im Einsatz[5]
Lebensbornkind
Kinder von Zwangsarbeitern[6]
Kind in der Zeit der Luftangriffe bzw. Flächenbombardements auf Städte im Deutschen Reich[7]
Kinderlandverschickung
Flüchtlingskind[8]
Kindersoldat[9]
Kind aus Vergewaltigung
Wolfskind (Zweiter Weltkrieg)
Heimerziehung
Kriegs-Waise[10]
Kind eines Kriegsvermissten[11]
Kind der Shoah
Kindertransport jüdischer Kinder nach Großbritannien
Kinder- und Jugend-Alijah, die Rettung von Kindern nach Israel
Kinder aus Hiroshima und Nagasaki[12]
Lebensprobleme der Kriegskinder
Suche nach der Familie
Kinder, die als Besatzungskinder, Lebensbornkinder, Waisen, Wolfskinder, adoptierte Kinder oder durch andere Situationen ihre Wurzeln verloren haben, suchen nach ihren Eltern, Geschwistern oder sonstigen Verwandten.
Traumatisierung
Die Kriegskinder haben es verinnerlicht, ihre traumatischen Erlebnisse wie Tod, Vergewaltigung, Hunger, Entwurzelung anlässlich Bombardierung, Flucht, Vertreibung als selbstverständliche Prüfung in ihrem Leben zu betrachten und nicht darüber zu sprechen. Das Zurückdrängen des Erlebten, die Selbstdisziplin im Beruf und Leben, die traumatischen Reaktionen im sozialen Umgang wurden ihnen erst nach Ende des Berufslebens bewusst.[13][14] Das Thema des Kriegs und der Kriegsfolgen lässt sie nicht los. Recherchen zu dem Schicksal der Eltern sind die Folge, verstärkt mit Älterwerden und nach Berufsende.[15]
Kriegsenkel
→ Hauptartikel: Kriegsenkel
Seit den 2000er Jahren ist auch die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen, den sogenannten Kriegsenkeln, ins Blickfeld der Forschung gerückt.[16] So führen viele Kriegsenkel ein unstetes Leben, sind auf der Suche nach seelischer Zuwendung oder entwickeln eine generelle Melancholie dem Leben gegenüber.[17][18] Grund sind die traumatischen Erlebnisse ihrer Eltern, der Kriegskinder. Sie hatten Angst, über ihre Gefühle zu sprechen und zeigten eine Gefühlsstarre ihren Kindern gegenüber.
Soziale Organisation gegen Benachteiligung
War Child (Organisation)
Literatur
Bettina Alberti: Seelische Trümmer. Geboren in den 50er- und 60er-Jahren: Die Nachkriegsgeneration im Schatten des Kriegstraumas. Kösel Verlag, München 2010, ISBN 978-3-466-30866-8.
Sabine Bode: Die vergessene Generation – Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. Erweiterte und aktualisierte Taschenbuchausgabe. Piper Verlag GmbH, München 2011, ISBN 978-3-492-26405-1
Sabine Bode: Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-60894808-0.
Detlef R. Mittag: Kriegskinder. Kindheit und Jugend um 1945. Zehn Überlebensgeschichten. Internationale Liga für Menschenrechte, Berlin 1995.
Filme
Vater blieb im Krieg. Dokumentation, Deutschland 2012. Gezeigt in 3sat am 29. April 2015, 20:15–21:00.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Im Englischen (war children)[3] und im Französischen (enfant de la guerre)[4] wird der Begriff enger, nämlich als Synonym für Besatzungskind gebraucht.
Kriegskind-Situationen
Im deutschen Sprachraum umfasst der Begriff Kriegskind infolge der vielfältigen weiteren Benachteiligungen von Kindern durch die Auswirkungen eines Krieges − exemplarisch des Zweiten Weltkrieges − über den Begriff Besatzungskind hinaus noch folgende Einzelbegriffe:
→ Hauptartikel: Besatzungskind
Kind eines Soldaten im Einsatz[5]
Lebensbornkind
Kinder von Zwangsarbeitern[6]
Kind in der Zeit der Luftangriffe bzw. Flächenbombardements auf Städte im Deutschen Reich[7]
Kinderlandverschickung
Flüchtlingskind[8]
Kindersoldat[9]
Kind aus Vergewaltigung
Wolfskind (Zweiter Weltkrieg)
Heimerziehung
Kriegs-Waise[10]
Kind eines Kriegsvermissten[11]
Kind der Shoah
Kindertransport jüdischer Kinder nach Großbritannien
Kinder- und Jugend-Alijah, die Rettung von Kindern nach Israel
Kinder aus Hiroshima und Nagasaki[12]
Lebensprobleme der Kriegskinder
Suche nach der Familie
Kinder, die als Besatzungskinder, Lebensbornkinder, Waisen, Wolfskinder, adoptierte Kinder oder durch andere Situationen ihre Wurzeln verloren haben, suchen nach ihren Eltern, Geschwistern oder sonstigen Verwandten.
Traumatisierung
Die Kriegskinder haben es verinnerlicht, ihre traumatischen Erlebnisse wie Tod, Vergewaltigung, Hunger, Entwurzelung anlässlich Bombardierung, Flucht, Vertreibung als selbstverständliche Prüfung in ihrem Leben zu betrachten und nicht darüber zu sprechen. Das Zurückdrängen des Erlebten, die Selbstdisziplin im Beruf und Leben, die traumatischen Reaktionen im sozialen Umgang wurden ihnen erst nach Ende des Berufslebens bewusst.[13][14] Das Thema des Kriegs und der Kriegsfolgen lässt sie nicht los. Recherchen zu dem Schicksal der Eltern sind die Folge, verstärkt mit Älterwerden und nach Berufsende.[15]
Kriegsenkel
→ Hauptartikel: Kriegsenkel
Seit den 2000er Jahren ist auch die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen, den sogenannten Kriegsenkeln, ins Blickfeld der Forschung gerückt.[16] So führen viele Kriegsenkel ein unstetes Leben, sind auf der Suche nach seelischer Zuwendung oder entwickeln eine generelle Melancholie dem Leben gegenüber.[17][18] Grund sind die traumatischen Erlebnisse ihrer Eltern, der Kriegskinder. Sie hatten Angst, über ihre Gefühle zu sprechen und zeigten eine Gefühlsstarre ihren Kindern gegenüber.
Soziale Organisation gegen Benachteiligung
War Child (Organisation)
Literatur
Bettina Alberti: Seelische Trümmer. Geboren in den 50er- und 60er-Jahren: Die Nachkriegsgeneration im Schatten des Kriegstraumas. Kösel Verlag, München 2010, ISBN 978-3-466-30866-8.
Sabine Bode: Die vergessene Generation – Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. Erweiterte und aktualisierte Taschenbuchausgabe. Piper Verlag GmbH, München 2011, ISBN 978-3-492-26405-1
Sabine Bode: Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-60894808-0.
Detlef R. Mittag: Kriegskinder. Kindheit und Jugend um 1945. Zehn Überlebensgeschichten. Internationale Liga für Menschenrechte, Berlin 1995.
Filme
Vater blieb im Krieg. Dokumentation, Deutschland 2012. Gezeigt in 3sat am 29. April 2015, 20:15–21:00.
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