Die SMS Prinzregent Luitpold
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Die SMS Prinzregent Luitpold
Die SMS Prinzregent Luitpold, benannt nach dem Prinzregenten Luitpold von Bayern (1821–1912), war ein Großlinienschiff der Kaiser-Klasse der deutschen Kaiserlichen Marine.
Gebaut bei der Germaniawerft in Kiel (Bau-Nr. 167) wurde sie im August 1913 in Dienst gestellt, 1918 in Scapa Flow interniert und am 21. Juni 1919 dort selbstversenkt. 1931 wurde das Wrack gehoben und 1933 verschrottet.
Technik
Prinzregent Luitpold vor dem Ersten Weltkrieg
Die Prinzregent Luitpold war das letzte in Dienst gestellte Schiff von insgesamt fünf Einheiten der von 1907 bis 1909 entwickelten Schlachtschiffe der Kaiser-Klasse.
Gegenüber den anderen Schiffen dieser Klasse wies die Prinzregent Luitpold jedoch eine Besonderheit auf. Basierend auf einer 1909 erstellten Studie des Reichsmarineamts sollte sie auf Anordnung von Großadmiral Alfred von Tirpitz mit einem Dieselmotor anstelle des auf die Mittelwelle arbeitenden Turbinenantriebs ausgerüstet werden. Vorgesehen war ein Germania-6-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotor mit 12.000 WPS, der allein dem Schiff eine (Marsch)-Geschwindigkeit von 12,0 kn ermöglicht hätte.
Vorteile dieses kombinierten Antriebssystems wurden gesehen in:
Schnelle Einsatzbereitschaft des Antriebs (Dampferzeugung entfällt)
Geringerer Treibstoffverbrauch als Turbinenantrieb, dadurch erhöhte Reichweite
Geringerer Maschinen-Personalbedarf
Weniger auffälliger Abgasrauch
Geringerer Gesamt-Raumbedarf (Kessel für Dampferzeugung entfallen)
Geringere Herstellungs- und Personalkosten
Technischer und damit strategischer Vorsprung gegenüber anderen Nationen
Nachteilig waren dagegen:
Geringere Leistungsdichte als Turbinentriebwerke
Große Bauhöhe der Motoren, dadurch ungünstige Decksdurchbrüche erforderlich
Mehr Vibrationen als bei Turbinentriebwerken
Unterschiedliche Kraftstoffe, dadurch evtl. logistische Probleme
Bei der Indienststellung der Prinzregent Luitpold war der von der MAN entwickelte Motor noch nicht zuverlässig einsatzbereit. Folglich konnte der Motor nicht eingebaut werden, und während der gesamten Betriebszeit der Prinzregent Luitpold blieben der dafür vorgesehene Maschinen- und Kesselraum leer, ebenso wurden mittlere Antriebswelle und Propeller nicht eingebaut.
Der letztlich verbaute Antrieb der Prinzregent Luitpold bestand also aus zwei Sätzen Parsons-Turbinen samt zugehörigen Getrieben und 14 Wasserrohrkesseln (anstatt 16 bei den Schwesterschiffen).
Wegen der fehlenden Antriebsleistung des mittleren Motors war die Prinzregent Luitpold das langsamste Schiff der Kaiser-Klasse, wobei dieses aber geringfügig durch einen auf 4,0 m vergrößerten Durchmesser der beiden Propeller (gegenüber 3,75 m Durchmesser bei den Schwesterschiffen) ausgeglichen werden konnte.
Erst gegen Ende 1917 wurden die Dieselmotoren zuverlässig betriebsfähig, kamen damit jedoch zu spät, um noch eingebaut zu werden.
Die verzögerte Motorenentwicklung hatte auch Auswirkungen auf die Konstruktion der nachfolgenden König-Klasse. Auch hierfür waren zunächst zusätzliche Dieselmotoren vorgesehen, tatsächlich konnten Großdiesel aber erst sehr viel später bei den Panzerschiffen der Deutschland-Klasse der Reichsmarine eingesetzt werden.
Geschichte
Einsätze
Nach Indienststellung war die Prinzregent Luitpold im Flottendienst der Hochseeflotte eingesetzt. Bis 1917 war sie Geschwaderflaggschiff im III. Geschwader, ab 14. März 1917 abgelöst von der SMS Friedrich der Große, die ihrerseits als Flottenflaggschiff wiederum von der SMS Baden abgelöst worden war.
1916 nahm sie wie alle Schiffe ihrer Klasse (außer SMS König Albert), an der Skagerrakschlacht teil. Sie blieb dort unbeschädigt, ebenso wie sie im gesamten Kriegsverlauf keine Gefechtsschäden erhielt und damit auch keine Personalverluste erlitt.
Meuterei von 1917
Anfang August 1917 kam es auf Grund mangelhafter Versorgung der Mannschaftsdienstgrade sowie durch schlechte und teilweise schikanöse Menschenführung durch das Offizierskorps zu Gehorsamsverweigerungen und Meutereien auf der Prinzregent Luitpold und dem Schwesterschiff Friedrich der Große. Nach deren Niederschlagung wurden fünf Beteiligte zum Tode verurteilt und zwei von ihnen, Max Reichpietsch und Albin Köbis, hingerichtet, während die anderen begnadigt wurden.[1]
Verbleib
Nach dem Waffenstillstand im November 1918 wurde die Prinzregent Luitpold mit dem größten Teil der Hochseeflotte in Scapa Flow interniert. Am 21. Juni 1919 wurde sie dort selbstversenkt, da laut Beschluss der Siegermächte die internierten Schiffe nicht wieder freigegeben werden sollten. Im Jahr 1931 wurde sie gehoben und 1933 im schottischen Rosyth abgewrackt.
Kommandanten
August 1913 bis Februar 1917 Kapitän zur See Karl Heuser
Februar 1917 bis Dezember 1918 Kapitän zur See Karl von Hornhardt
Dezember 1918 bis Juni 1919 Kapitänleutnant Jobst von Reiche
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Gebaut bei der Germaniawerft in Kiel (Bau-Nr. 167) wurde sie im August 1913 in Dienst gestellt, 1918 in Scapa Flow interniert und am 21. Juni 1919 dort selbstversenkt. 1931 wurde das Wrack gehoben und 1933 verschrottet.
Technik
Prinzregent Luitpold vor dem Ersten Weltkrieg
Die Prinzregent Luitpold war das letzte in Dienst gestellte Schiff von insgesamt fünf Einheiten der von 1907 bis 1909 entwickelten Schlachtschiffe der Kaiser-Klasse.
Gegenüber den anderen Schiffen dieser Klasse wies die Prinzregent Luitpold jedoch eine Besonderheit auf. Basierend auf einer 1909 erstellten Studie des Reichsmarineamts sollte sie auf Anordnung von Großadmiral Alfred von Tirpitz mit einem Dieselmotor anstelle des auf die Mittelwelle arbeitenden Turbinenantriebs ausgerüstet werden. Vorgesehen war ein Germania-6-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotor mit 12.000 WPS, der allein dem Schiff eine (Marsch)-Geschwindigkeit von 12,0 kn ermöglicht hätte.
Vorteile dieses kombinierten Antriebssystems wurden gesehen in:
Schnelle Einsatzbereitschaft des Antriebs (Dampferzeugung entfällt)
Geringerer Treibstoffverbrauch als Turbinenantrieb, dadurch erhöhte Reichweite
Geringerer Maschinen-Personalbedarf
Weniger auffälliger Abgasrauch
Geringerer Gesamt-Raumbedarf (Kessel für Dampferzeugung entfallen)
Geringere Herstellungs- und Personalkosten
Technischer und damit strategischer Vorsprung gegenüber anderen Nationen
Nachteilig waren dagegen:
Geringere Leistungsdichte als Turbinentriebwerke
Große Bauhöhe der Motoren, dadurch ungünstige Decksdurchbrüche erforderlich
Mehr Vibrationen als bei Turbinentriebwerken
Unterschiedliche Kraftstoffe, dadurch evtl. logistische Probleme
Bei der Indienststellung der Prinzregent Luitpold war der von der MAN entwickelte Motor noch nicht zuverlässig einsatzbereit. Folglich konnte der Motor nicht eingebaut werden, und während der gesamten Betriebszeit der Prinzregent Luitpold blieben der dafür vorgesehene Maschinen- und Kesselraum leer, ebenso wurden mittlere Antriebswelle und Propeller nicht eingebaut.
Der letztlich verbaute Antrieb der Prinzregent Luitpold bestand also aus zwei Sätzen Parsons-Turbinen samt zugehörigen Getrieben und 14 Wasserrohrkesseln (anstatt 16 bei den Schwesterschiffen).
Wegen der fehlenden Antriebsleistung des mittleren Motors war die Prinzregent Luitpold das langsamste Schiff der Kaiser-Klasse, wobei dieses aber geringfügig durch einen auf 4,0 m vergrößerten Durchmesser der beiden Propeller (gegenüber 3,75 m Durchmesser bei den Schwesterschiffen) ausgeglichen werden konnte.
Erst gegen Ende 1917 wurden die Dieselmotoren zuverlässig betriebsfähig, kamen damit jedoch zu spät, um noch eingebaut zu werden.
Die verzögerte Motorenentwicklung hatte auch Auswirkungen auf die Konstruktion der nachfolgenden König-Klasse. Auch hierfür waren zunächst zusätzliche Dieselmotoren vorgesehen, tatsächlich konnten Großdiesel aber erst sehr viel später bei den Panzerschiffen der Deutschland-Klasse der Reichsmarine eingesetzt werden.
Geschichte
Einsätze
Nach Indienststellung war die Prinzregent Luitpold im Flottendienst der Hochseeflotte eingesetzt. Bis 1917 war sie Geschwaderflaggschiff im III. Geschwader, ab 14. März 1917 abgelöst von der SMS Friedrich der Große, die ihrerseits als Flottenflaggschiff wiederum von der SMS Baden abgelöst worden war.
1916 nahm sie wie alle Schiffe ihrer Klasse (außer SMS König Albert), an der Skagerrakschlacht teil. Sie blieb dort unbeschädigt, ebenso wie sie im gesamten Kriegsverlauf keine Gefechtsschäden erhielt und damit auch keine Personalverluste erlitt.
Meuterei von 1917
Anfang August 1917 kam es auf Grund mangelhafter Versorgung der Mannschaftsdienstgrade sowie durch schlechte und teilweise schikanöse Menschenführung durch das Offizierskorps zu Gehorsamsverweigerungen und Meutereien auf der Prinzregent Luitpold und dem Schwesterschiff Friedrich der Große. Nach deren Niederschlagung wurden fünf Beteiligte zum Tode verurteilt und zwei von ihnen, Max Reichpietsch und Albin Köbis, hingerichtet, während die anderen begnadigt wurden.[1]
Verbleib
Nach dem Waffenstillstand im November 1918 wurde die Prinzregent Luitpold mit dem größten Teil der Hochseeflotte in Scapa Flow interniert. Am 21. Juni 1919 wurde sie dort selbstversenkt, da laut Beschluss der Siegermächte die internierten Schiffe nicht wieder freigegeben werden sollten. Im Jahr 1931 wurde sie gehoben und 1933 im schottischen Rosyth abgewrackt.
Kommandanten
August 1913 bis Februar 1917 Kapitän zur See Karl Heuser
Februar 1917 bis Dezember 1918 Kapitän zur See Karl von Hornhardt
Dezember 1918 bis Juni 1919 Kapitänleutnant Jobst von Reiche
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