Die Alte Nationalgalerie
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Die Alte Nationalgalerie
Die Alte Nationalgalerie ist ein Kunstmuseum in Berlin. Das zwischen 1867 und 1876 erbaute Gebäude gehört zum Ensemble der Museumsinsel, die von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. In der Alten Nationalgalerie werden Werke des Klassizismus, der Romantik, des Biedermeier, des Impressionismus und der beginnenden Moderne ausgestellt, die zur Sammlung der Nationalgalerie Berlin gehören.
Frontalansicht der Alten Nationalgalerie
Geschichte
Vorgeschichte
Die ersten Ideen eine Nationalgalerie einzurichten entstanden um das Jahr 1815 und verstärkten sich in den 1830er-Jahren. Sie beinhalteten jedoch kein eigenes Gebäude. 1841 kamen die ersten konkreten Pläne auf, die Nationalgalerie einzurichten, wurden in der Folge jedoch nicht verwirklicht. In diesem Jahr gab es auch einen Plan durch Friedrich August Stüler, der nördlich des Alten Museums einen Tempelbau vorsah. Er geriet jedoch nicht über die Vorstufe hinaus und wurde nicht weiter konkretisiert.
1861 nahm Wilhelm I. von Preußen das Erbe von 262 Gemälden deutscher und ausländischer Künstler des Bankiers Joachim Heinrich Wilhelm Wagener an. Diese Schenkung bildete den Grundstock der heutigen Sammlung und war als Grundlage der Nationalgalerie vorgesehen. Sie wurde bis 1876 als Wagenersche und Nationalgalerie in den Räumen der Akademie der Künste Unter den Linden gezeigt.
Eigenes Museumsgebäude und weitere Entwicklung
Bild der Alten Nationalgalerie in Pierers Universal-Lexikon von 1891
Friedrich August Stüler begann 1862 mit den Planungen des Gebäudes der Nationalgalerie. Zwei Jahre später legte er den dritten Plan vor, der auch genehmigt wurde. 1865, nachdem Stüler verstorben war, wurde dieser von Carl Busse weiter in den Details ausgearbeitet. Im Jahre 1866 gründete sich nach einer Königlichen Kabinetts-Ordre die Kommission für den Bau der Nationalgalerie, welche den Bau begleiten sollte. Nachdem ältere Baulichkeiten, die sich auf dem Gelände befanden, darunter das alte Orangerie-Haus und das sogenannte Welpersche Badehaus abgetragen worden waren, erfolgte 1867 die Grundsteinlegung und damit der Baubeginn. Der Bau fand unter der Leitung von Johann Heinrich Strack d. Ä. statt. Der Dachstuhl wurde 1872 vollendet und der Innenausbau begann. Die Eröffnung des Museumsgebäudes fand am 22. März 1876 im Beisein des Kaisers statt. Das Gebäude wurde aufgrund der modernen Eisenkonstruktionen und gemauerter Decken als feuersicher gelobt. Die Fassade und die Außentreppe besteht aus Nebraer Sandstein (Trias); die Kolonnaden aus Schlesischem und Elbsandstein (beide aus der Kreidezeit). Zusammen mit der großflächigen Dachverglasung, die erst seit kurzer Zeit möglich war, bildete das Museum den Stand des bautechnisch Möglichen ab. Zur Eröffnung war die Nationalgalerie nur mit relativ wenigen Werken ausgestattet. Neben der Gemäldesammlung Wageners wurde anfangs nur eine Kollektion von Kartons von Peter von Cornelius gezeigt, die dem preußischen Staat hinterlassen worden waren und die dieser nun würdig unterbringen wollte. Ihr Auftrag lag darin moderne, anfangs hauptsächlich preußische Kunst zu sammeln, da Berlin zu diesem Zeitpunkt über kein Museum für zeitgenössische Kunst verfügte.
Als erster Museumsdirektor trat 1874 Max Jordan sein Amt an. Sein Nachfolger Hugo von Tschudi, der 1896 das Amt übernahm, erwarb impressionistische Kunst für die Nationalgalerie. Dabei riskierte er den Konflikt mit dem Kaiser, da die Ausrichtung der Nationalgalerie auf deutsche Kunst damit aufgehoben wurde. Nachdem Ludwig Justi 1909 den Direktionsposten angetreten hatte und somit Tschudi nachfolgte, erweiterte dieser die Sammlung um expressionistische Kunstwerke. Die moderne Kunst stellte Justi nach der Novemberrevolution im Kronprinzenpalais aus. Seither wurde zwischen der Nationalgalerie I und II unterschieden.
Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 wurde Ludwig Justi als Direktor der Nationalgalerie abgesetzt. Ihm folgte Eberhard Hanfstaengl, der bis 1937 den Posten innehatte. Auch er plante weitere Museumsumgestaltungen und ließ mehrere Umbauarbeiten durchführen. Sein Nachfolger war Paul Ortwin Rave, der bis 1950 Direktor blieb. Als im September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, wurde die Nationalgalerie geschlossen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude der Nationalgalerie durch Bombenangriffe, Beschuss und Erdkämpfe gegen Kriegsende schwer beschädigt. Es ist bis heute nicht geklärt, welche Kunstwerke in dieser Zeit zerstört wurden und welche als Beutekunst in die Sowjetunion gelangten. Die Museumsinsel lag nun im Sowjetischen Sektor Berlins.
Nachkriegszeit und Deutsche Teilung
Schon 1945 gab es erste Bemühungen, Geld für den Wiederaufbau des Gebäudes der Nationalgalerie zu erhalten. Justi übernahm 1946 als Generaldirektor die Leitung der ehemaligen Staatlichen Museen. 1947 begannen die Enttrümmerungsarbeiten, 1948 der Wiederaufbau. Im Jahre 1949 konnten zuerst in der Nationalgalerie Teile eines Gebäudes der Museumsinsel wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bis 1955 waren alle Schauräume wiederaufgebaut. In ihnen wurden die Kunstwerke des 19. Jahrhunderts zusammen mit zeitgenössischer Kunst ausgestellt. Die übrigen Wiederherstellungsarbeiten am Gebäude konnten bis 1966 abgeschlossen werden. Obwohl seit den 1980er-Jahren geplant, kam es zu DDR-Zeiten nicht zur nötigen Generalinstandsetzung. Nur unaufschiebbare Arbeiten und kleinere Restaurierungen konnten durchgeführt werden.
In dem Spionagefilm Der zerrissene Vorhang (Orig. Torn Curtain) des Regisseurs Alfred Hitchcock wurde das Museum Schauplatz einiger wesentlicher Szenen, allerdings lediglich als Attrappen, da man keine Drehgenehmigung erhielt.
Im Zuge der Deutschen Teilung wurde auch die Sammlung der Nationalgalerie entsprechend den Auslagerungsorten zwischen Ost und West geteilt. So wurden bedeutende Werke in West-Berlin anfangs in der Orangerie des Schloss Charlottenburg und ab 1968 in einem Neubau des Kulturforums Berlin in der nun Neuen Nationalgalerie ausgestellt. 1986 wurde ein Teil der Ausstellung als Galerie der Romantik in das Schloss Charlottenburg verlegt. Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde die Sammlung wieder zusammengeführt und die Werke aus dem 19. Jahrhundert kehrten auf die Museumsinsel zurück.
Nach der Wiedervereinigung
Briefmarke (1949) der Serie Berliner Bauten
Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurden die bereits existierenden Planungen zur Generalsanierung 1990 einer Revision unterzogen und in die Überlegungen über ein Museumskonzept aller Staatlichen Museen zu Berlin miteinbezogen. Sie wurden größtenteils bestätigt, jedoch den modernsten technischen Möglichkeiten angepasst. Im folgenden Jahr wurde die äußerste Dringlichkeit der Sanierung festgestellt. Ab 1992 wurden Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten außen am nun Alte Nationalgalerie genannten Museum vorgenommen, 1998 schloss die Alte Nationalgalerie für die Arbeiten im Inneren des Museums. Am 2. Dezember 2001 wurde sie wiedereröffnet. Von 2003 bis 2009 leitete Bernhard Maaz die Galerie. Ihm folgt ab 2012 Philipp Demandt als Leiter des Hauses.[1]
Architektur
Die Alte Nationalgalerie bildet zusammen mit dem Alten Museum, dem Neuen Museum, dem Bode-Museum, dem Pergamon-Museum, dem Berliner Dom und dem Lustgarten den Komplex der Berliner Museumsinsel. Sie liegt in der Mitte der Insel, zwischen den Gleisen der Berliner Stadtbahn und der Bodestraße, am östlichen Ufer. Im Norden schließt sich das Pergamon-Museum an, im Süden das Neue Museum, das Alte Museum und der Berliner Dom. Das von Friedrich August Stüler geplante und von Johann Heinrich Strack vollendete Gebäude steht stilistisch zwischen dem ausgehenden Berliner Spätklassizismus und der beginnenden Neorenaissance.[2] Das Äußere des Museums blieb im ursprünglichen Zustand erhalten, während die Innenräume mehrmals bei Renovierungsarbeiten und Umbauten verändert und den Anforderungen der Ausstellung angepasst wurden.
Planung
Bereits 1797 hatte Friedrich Gilly einen Tempel mit Kolonnaden für ein Denkmal zu Ehren Friedrich des Großen geplant.[3] Damit beeinflusste er allgemein die Architektur in Berlin und speziell die seines Schülers Karl Friedrich Schinkel. Dieser träumte davon eine Gruppe von Tempelbauten in einer Landschaft zu realisieren. Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, der Architekturschüler und Gesprächspartner Schinkels war, fertigte davon inspiriert erste Skizzen an, die die Grundlagen für das Gebäude der Alte Nationalgalerie bildeten.[3] Der Thronfolger von Friedrich Wilhelm IV., Wilhelm I., ließ in dessen Tradition den Schüler Schinkels, Friedrich August Stüler, weiter an den Plänen arbeiten, nachdem Wagener die Sammlung dem Staat vererbt hatte. Die Planung Stülers beinhaltete 1862 noch die Akademie der Künste und Künstlerateliers.[4] In der Folge wurden die Pläne weiter überarbeitet, jedoch waren in ihnen schon die Grundzüge des später verwirklichten Gebäudes zu erkennen. Dieses sollte vor allem eine Galerie beherbergen, in der zeitgenössische Kunst gezeigt werden sollte.
Stüler und, nach dessen Tod, sein Nachfolger Johann Heinrich Strack planten viele der Details des Bauwerkes in großer Ausführlichkeit. So wurden beispielsweise bei der Planung des Gesims die Profilierung, die Wirkung von Licht und Schatten, das Volumen, die Linien, das Material und die Farbe sehr genau aufeinander abgestimmt.[5] Die Ausführungszeichnungen geben dabei jedes Maß und auch die Fertigungstechnik an. Ein weiteres Beispiel für die genaue Planung sind die Türen, welche von Etage zu Etage variierten. Das Türblatt und die Laibung wurden mit vielen kleinen Elementen variiert, auch wenn es nur Entwürfe für sekundäre Räume des Museums waren.
Gebäude
Das Gebäude der Alten Nationalgalerie vereinigt architektonische Elemente verschiedener Gebäudetypen. Die Giebelfassade und die umlaufenden Halbsäulen sind einem Tempel entlehnt, das monumentale Treppenhaus einem Schloss oder Theater und die angehängte Apsis einer Kirche. In dieser Kombination sollte das Gebäude architektonisch die Einheit von Nation, Geschichte und Kunst verdeutlichen.[2] Die Alte Nationalgalerie war ebenerdig über eine Kutschendurchfahrt zu erreichen und über die Freitreppe. Auf der Freitreppe befindet sich das Bronze-Reiterstandbild für König Friedrich Wilhelm IV. mit den Sockelfiguren „Religion“, „Kunst“ (Poesie), „Geschichte“ (Historie) und „Philosophie“, gegossen 1886 von Alexander Calandrelli (nach einem ersten Entwurf von Gustav Bläser).
Das Sockelgeschoss sorgt mit der ersten Ausstellungsetage im rustizierten Sockel für die gewünschte Höhenwirkung des Tempels.[5] Über dieser liegt die zweite, noblere Ausstellungsetage. Dieses wird an der Fassade durch aufgesetzte Halbsäulen angedeutet. Zudem haben beide Etagen hohe Fenster, die ebenfalls die Fassade mitprägen. Das dritte Ausstellungsgeschoss ist hingegen nicht an der Fassade zu erkennen. Durch eine Glasdecke erhält diese Etage Tageslicht.
Weiter geht es in Teil 2
Frontalansicht der Alten Nationalgalerie
Geschichte
Vorgeschichte
Die ersten Ideen eine Nationalgalerie einzurichten entstanden um das Jahr 1815 und verstärkten sich in den 1830er-Jahren. Sie beinhalteten jedoch kein eigenes Gebäude. 1841 kamen die ersten konkreten Pläne auf, die Nationalgalerie einzurichten, wurden in der Folge jedoch nicht verwirklicht. In diesem Jahr gab es auch einen Plan durch Friedrich August Stüler, der nördlich des Alten Museums einen Tempelbau vorsah. Er geriet jedoch nicht über die Vorstufe hinaus und wurde nicht weiter konkretisiert.
1861 nahm Wilhelm I. von Preußen das Erbe von 262 Gemälden deutscher und ausländischer Künstler des Bankiers Joachim Heinrich Wilhelm Wagener an. Diese Schenkung bildete den Grundstock der heutigen Sammlung und war als Grundlage der Nationalgalerie vorgesehen. Sie wurde bis 1876 als Wagenersche und Nationalgalerie in den Räumen der Akademie der Künste Unter den Linden gezeigt.
Eigenes Museumsgebäude und weitere Entwicklung
Bild der Alten Nationalgalerie in Pierers Universal-Lexikon von 1891
Friedrich August Stüler begann 1862 mit den Planungen des Gebäudes der Nationalgalerie. Zwei Jahre später legte er den dritten Plan vor, der auch genehmigt wurde. 1865, nachdem Stüler verstorben war, wurde dieser von Carl Busse weiter in den Details ausgearbeitet. Im Jahre 1866 gründete sich nach einer Königlichen Kabinetts-Ordre die Kommission für den Bau der Nationalgalerie, welche den Bau begleiten sollte. Nachdem ältere Baulichkeiten, die sich auf dem Gelände befanden, darunter das alte Orangerie-Haus und das sogenannte Welpersche Badehaus abgetragen worden waren, erfolgte 1867 die Grundsteinlegung und damit der Baubeginn. Der Bau fand unter der Leitung von Johann Heinrich Strack d. Ä. statt. Der Dachstuhl wurde 1872 vollendet und der Innenausbau begann. Die Eröffnung des Museumsgebäudes fand am 22. März 1876 im Beisein des Kaisers statt. Das Gebäude wurde aufgrund der modernen Eisenkonstruktionen und gemauerter Decken als feuersicher gelobt. Die Fassade und die Außentreppe besteht aus Nebraer Sandstein (Trias); die Kolonnaden aus Schlesischem und Elbsandstein (beide aus der Kreidezeit). Zusammen mit der großflächigen Dachverglasung, die erst seit kurzer Zeit möglich war, bildete das Museum den Stand des bautechnisch Möglichen ab. Zur Eröffnung war die Nationalgalerie nur mit relativ wenigen Werken ausgestattet. Neben der Gemäldesammlung Wageners wurde anfangs nur eine Kollektion von Kartons von Peter von Cornelius gezeigt, die dem preußischen Staat hinterlassen worden waren und die dieser nun würdig unterbringen wollte. Ihr Auftrag lag darin moderne, anfangs hauptsächlich preußische Kunst zu sammeln, da Berlin zu diesem Zeitpunkt über kein Museum für zeitgenössische Kunst verfügte.
Als erster Museumsdirektor trat 1874 Max Jordan sein Amt an. Sein Nachfolger Hugo von Tschudi, der 1896 das Amt übernahm, erwarb impressionistische Kunst für die Nationalgalerie. Dabei riskierte er den Konflikt mit dem Kaiser, da die Ausrichtung der Nationalgalerie auf deutsche Kunst damit aufgehoben wurde. Nachdem Ludwig Justi 1909 den Direktionsposten angetreten hatte und somit Tschudi nachfolgte, erweiterte dieser die Sammlung um expressionistische Kunstwerke. Die moderne Kunst stellte Justi nach der Novemberrevolution im Kronprinzenpalais aus. Seither wurde zwischen der Nationalgalerie I und II unterschieden.
Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 wurde Ludwig Justi als Direktor der Nationalgalerie abgesetzt. Ihm folgte Eberhard Hanfstaengl, der bis 1937 den Posten innehatte. Auch er plante weitere Museumsumgestaltungen und ließ mehrere Umbauarbeiten durchführen. Sein Nachfolger war Paul Ortwin Rave, der bis 1950 Direktor blieb. Als im September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, wurde die Nationalgalerie geschlossen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude der Nationalgalerie durch Bombenangriffe, Beschuss und Erdkämpfe gegen Kriegsende schwer beschädigt. Es ist bis heute nicht geklärt, welche Kunstwerke in dieser Zeit zerstört wurden und welche als Beutekunst in die Sowjetunion gelangten. Die Museumsinsel lag nun im Sowjetischen Sektor Berlins.
Nachkriegszeit und Deutsche Teilung
Schon 1945 gab es erste Bemühungen, Geld für den Wiederaufbau des Gebäudes der Nationalgalerie zu erhalten. Justi übernahm 1946 als Generaldirektor die Leitung der ehemaligen Staatlichen Museen. 1947 begannen die Enttrümmerungsarbeiten, 1948 der Wiederaufbau. Im Jahre 1949 konnten zuerst in der Nationalgalerie Teile eines Gebäudes der Museumsinsel wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bis 1955 waren alle Schauräume wiederaufgebaut. In ihnen wurden die Kunstwerke des 19. Jahrhunderts zusammen mit zeitgenössischer Kunst ausgestellt. Die übrigen Wiederherstellungsarbeiten am Gebäude konnten bis 1966 abgeschlossen werden. Obwohl seit den 1980er-Jahren geplant, kam es zu DDR-Zeiten nicht zur nötigen Generalinstandsetzung. Nur unaufschiebbare Arbeiten und kleinere Restaurierungen konnten durchgeführt werden.
In dem Spionagefilm Der zerrissene Vorhang (Orig. Torn Curtain) des Regisseurs Alfred Hitchcock wurde das Museum Schauplatz einiger wesentlicher Szenen, allerdings lediglich als Attrappen, da man keine Drehgenehmigung erhielt.
Im Zuge der Deutschen Teilung wurde auch die Sammlung der Nationalgalerie entsprechend den Auslagerungsorten zwischen Ost und West geteilt. So wurden bedeutende Werke in West-Berlin anfangs in der Orangerie des Schloss Charlottenburg und ab 1968 in einem Neubau des Kulturforums Berlin in der nun Neuen Nationalgalerie ausgestellt. 1986 wurde ein Teil der Ausstellung als Galerie der Romantik in das Schloss Charlottenburg verlegt. Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde die Sammlung wieder zusammengeführt und die Werke aus dem 19. Jahrhundert kehrten auf die Museumsinsel zurück.
Nach der Wiedervereinigung
Briefmarke (1949) der Serie Berliner Bauten
Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurden die bereits existierenden Planungen zur Generalsanierung 1990 einer Revision unterzogen und in die Überlegungen über ein Museumskonzept aller Staatlichen Museen zu Berlin miteinbezogen. Sie wurden größtenteils bestätigt, jedoch den modernsten technischen Möglichkeiten angepasst. Im folgenden Jahr wurde die äußerste Dringlichkeit der Sanierung festgestellt. Ab 1992 wurden Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten außen am nun Alte Nationalgalerie genannten Museum vorgenommen, 1998 schloss die Alte Nationalgalerie für die Arbeiten im Inneren des Museums. Am 2. Dezember 2001 wurde sie wiedereröffnet. Von 2003 bis 2009 leitete Bernhard Maaz die Galerie. Ihm folgt ab 2012 Philipp Demandt als Leiter des Hauses.[1]
Architektur
Die Alte Nationalgalerie bildet zusammen mit dem Alten Museum, dem Neuen Museum, dem Bode-Museum, dem Pergamon-Museum, dem Berliner Dom und dem Lustgarten den Komplex der Berliner Museumsinsel. Sie liegt in der Mitte der Insel, zwischen den Gleisen der Berliner Stadtbahn und der Bodestraße, am östlichen Ufer. Im Norden schließt sich das Pergamon-Museum an, im Süden das Neue Museum, das Alte Museum und der Berliner Dom. Das von Friedrich August Stüler geplante und von Johann Heinrich Strack vollendete Gebäude steht stilistisch zwischen dem ausgehenden Berliner Spätklassizismus und der beginnenden Neorenaissance.[2] Das Äußere des Museums blieb im ursprünglichen Zustand erhalten, während die Innenräume mehrmals bei Renovierungsarbeiten und Umbauten verändert und den Anforderungen der Ausstellung angepasst wurden.
Planung
Bereits 1797 hatte Friedrich Gilly einen Tempel mit Kolonnaden für ein Denkmal zu Ehren Friedrich des Großen geplant.[3] Damit beeinflusste er allgemein die Architektur in Berlin und speziell die seines Schülers Karl Friedrich Schinkel. Dieser träumte davon eine Gruppe von Tempelbauten in einer Landschaft zu realisieren. Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, der Architekturschüler und Gesprächspartner Schinkels war, fertigte davon inspiriert erste Skizzen an, die die Grundlagen für das Gebäude der Alte Nationalgalerie bildeten.[3] Der Thronfolger von Friedrich Wilhelm IV., Wilhelm I., ließ in dessen Tradition den Schüler Schinkels, Friedrich August Stüler, weiter an den Plänen arbeiten, nachdem Wagener die Sammlung dem Staat vererbt hatte. Die Planung Stülers beinhaltete 1862 noch die Akademie der Künste und Künstlerateliers.[4] In der Folge wurden die Pläne weiter überarbeitet, jedoch waren in ihnen schon die Grundzüge des später verwirklichten Gebäudes zu erkennen. Dieses sollte vor allem eine Galerie beherbergen, in der zeitgenössische Kunst gezeigt werden sollte.
Stüler und, nach dessen Tod, sein Nachfolger Johann Heinrich Strack planten viele der Details des Bauwerkes in großer Ausführlichkeit. So wurden beispielsweise bei der Planung des Gesims die Profilierung, die Wirkung von Licht und Schatten, das Volumen, die Linien, das Material und die Farbe sehr genau aufeinander abgestimmt.[5] Die Ausführungszeichnungen geben dabei jedes Maß und auch die Fertigungstechnik an. Ein weiteres Beispiel für die genaue Planung sind die Türen, welche von Etage zu Etage variierten. Das Türblatt und die Laibung wurden mit vielen kleinen Elementen variiert, auch wenn es nur Entwürfe für sekundäre Räume des Museums waren.
Gebäude
Das Gebäude der Alten Nationalgalerie vereinigt architektonische Elemente verschiedener Gebäudetypen. Die Giebelfassade und die umlaufenden Halbsäulen sind einem Tempel entlehnt, das monumentale Treppenhaus einem Schloss oder Theater und die angehängte Apsis einer Kirche. In dieser Kombination sollte das Gebäude architektonisch die Einheit von Nation, Geschichte und Kunst verdeutlichen.[2] Die Alte Nationalgalerie war ebenerdig über eine Kutschendurchfahrt zu erreichen und über die Freitreppe. Auf der Freitreppe befindet sich das Bronze-Reiterstandbild für König Friedrich Wilhelm IV. mit den Sockelfiguren „Religion“, „Kunst“ (Poesie), „Geschichte“ (Historie) und „Philosophie“, gegossen 1886 von Alexander Calandrelli (nach einem ersten Entwurf von Gustav Bläser).
Das Sockelgeschoss sorgt mit der ersten Ausstellungsetage im rustizierten Sockel für die gewünschte Höhenwirkung des Tempels.[5] Über dieser liegt die zweite, noblere Ausstellungsetage. Dieses wird an der Fassade durch aufgesetzte Halbsäulen angedeutet. Zudem haben beide Etagen hohe Fenster, die ebenfalls die Fassade mitprägen. Das dritte Ausstellungsgeschoss ist hingegen nicht an der Fassade zu erkennen. Durch eine Glasdecke erhält diese Etage Tageslicht.
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Teil 2
Generalsanierung und Einbettung in den Masterplan
Die Alte Nationalgalerie wurde 2001 nach einer Generalsanierung als erstes Gebäude der Museumsinsel wiedereröffnet. Die Neugestaltung des Eingangsbereichs, der Einbau zweier Säle für die Werke von Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel, sowie die Integration der nach heutigem Stand erforderlichen Haustechnik waren die wichtigsten Aufgaben während des fast zehnjährigen Planungs- und Realisierungszeitraums. Verantwortlich für die Generalsanierung zeichnete der deutsche Architekt HG Merz.
Sammlung
Die Alte Nationalgalerie zeigt die wichtigsten Werke des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der Nationalgalerie Berlin. Hierzu gehören Werke des Klassizismus und der Romantik (Caspar David Friedrich, Karl Friedrich Schinkel, Karl Blechen), des Biedermeier, des französischen Impressionismus (Édouard Manet, Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir) und der beginnenden Moderne (Adolph Menzel, Max Liebermann, Lovis Corinth, Paul Cézanne). Zu den wichtigsten Werken gehören u.a. Friedrichs „Der Mönch am Meer“, Menzels „Eisenwalzwerk“ und die so genannte „Prinzessinnengruppe“, ein Doppelstandbild des Bildhauers Johann Gottfried Schadow.
In der dritten Etage findet man unter anderem das ebenfalls von Schadow geschaffene marmorne Grabmal des Grafen Alexander von der Mark von 1790, das sich ursprünglich in der Dorotheenstädtischen Kirche in Berlin befand. Nachdem die Kirche im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurde es von deren Gemeinde der Alten Nationalgalerie als Dauerleihgabe überlassen.
Ausstellungen
Mit 245.694 Besucher war die Ausstellung „Impressionismus – Expressionismus. Kunstwende“ im Jahr 2015 die erfolgreichste Schau, die jemals in der Alten Nationalgalerie veranstaltet wurde.[6]
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Die Alte Nationalgalerie wurde 2001 nach einer Generalsanierung als erstes Gebäude der Museumsinsel wiedereröffnet. Die Neugestaltung des Eingangsbereichs, der Einbau zweier Säle für die Werke von Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel, sowie die Integration der nach heutigem Stand erforderlichen Haustechnik waren die wichtigsten Aufgaben während des fast zehnjährigen Planungs- und Realisierungszeitraums. Verantwortlich für die Generalsanierung zeichnete der deutsche Architekt HG Merz.
Sammlung
Die Alte Nationalgalerie zeigt die wichtigsten Werke des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der Nationalgalerie Berlin. Hierzu gehören Werke des Klassizismus und der Romantik (Caspar David Friedrich, Karl Friedrich Schinkel, Karl Blechen), des Biedermeier, des französischen Impressionismus (Édouard Manet, Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir) und der beginnenden Moderne (Adolph Menzel, Max Liebermann, Lovis Corinth, Paul Cézanne). Zu den wichtigsten Werken gehören u.a. Friedrichs „Der Mönch am Meer“, Menzels „Eisenwalzwerk“ und die so genannte „Prinzessinnengruppe“, ein Doppelstandbild des Bildhauers Johann Gottfried Schadow.
In der dritten Etage findet man unter anderem das ebenfalls von Schadow geschaffene marmorne Grabmal des Grafen Alexander von der Mark von 1790, das sich ursprünglich in der Dorotheenstädtischen Kirche in Berlin befand. Nachdem die Kirche im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurde es von deren Gemeinde der Alten Nationalgalerie als Dauerleihgabe überlassen.
Ausstellungen
Mit 245.694 Besucher war die Ausstellung „Impressionismus – Expressionismus. Kunstwende“ im Jahr 2015 die erfolgreichste Schau, die jemals in der Alten Nationalgalerie veranstaltet wurde.[6]
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