Das Jerusalemkreuz
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Das Jerusalemkreuz
Das Jerusalemkreuz (auch Jerusalemer Kreuz) ist ein gemeines bzw. griechisches Kreuz, bei dem in den vier Quadranten nochmals jeweils ein kleineres griechisches Kreuz angeordnet ist. In einigen Darstellungen tritt an die Stelle des großen Mittenkreuzes ein Kruckenkreuz (Kreuz mit Querbalken). Das Jerusalemkreuz wird gedeutet als Christus und die vier Evangelisten oder als die fünf Wunden Christi. In älteren heraldischen Werken wird es mit Hierosolymitanisches Kreuz bezeichnet.
Jerusalemkreuz (mit griechischem Kreuz)
Jerusalemkreuz (mit Kruckenkreuz)
Geschichte
Wappen des Königreichs Jerusalem (1099–1291)
Gottfried von Bouillon, erster Regent des Königreichs Jerusalem
Es wurde erstmals 1099 vom Kreuzritter Gottfried von Bouillon als Wappen verwendet. Er war seit 1089 Herzog von Niederlothringen (entspricht etwa dem heutigen flämischen Teil Belgiens) und einer der Anführer des ersten Kreuzzugs und gründete das Königreich Jerusalem, trug als sein Regent den Titel Beschützer des Heiligen Grabes (den Königstitel trug er noch nicht). Er machte das Wappen des Herzogtums Bouillon, das belgische Krückenkreuz mit vier zusätzlichen griechischen Kreuzen, zum Symbol und Staatswappen des Königreichs Jerusalem. Dort wurde es in gold auf silber bis 1291 verwendet. Im 14. Jahrhundert wurde das Kreuz in roter Farbe unter König Giorgi V. dem Strahlenden bis zum 15. Jahrhundert zur Flagge Georgiens. Die meist adligen Jerusalempilger, die am Heiligen Grab zum Ritter geschlagen wurden erkoren es im 14. Jahrhundert ebenfalls zu ihrem Emblem, ähnlich den Kanonikern vom Heiligen Grab.
Im 19. Jahrhundert wurde das Jerusalemkreuz (in der ursprünglichen goldenen Form) zum Zeichen des Wingolf. 1898 stiftete Kaiser Wilhelm II. nach seiner Palästinafahrt einen Jerusalem-Kreuz genannten Orden. In der Weimarer Republik übernahm (in Anlehnung an den Wingolf) die evangelische Kirche in Deutschland das Jerusalemkreuz als Kirchenfahne, da viele Gemeinden sich weigerten, das republikanische Schwarz-Rot-Gold zu flaggen. Heute wird das Jerusalemkreuz als Logo des Deutschen Evangelischen Kirchentags und des Deutschen Verein vom Heiligen Lande verwendet. Seit Januar 2004 ist ein rotes Jerusalemkreuz wieder die Flagge Georgiens.
In der Stadt Jerusalem selbst ist das Jerusalemkreuz mindestens genau so präsent wie das Wappen der Stadt. Gerade auch die Kirchen der Stadt verwenden gerne dieses Sujet, da sie meist auch von den Kreuzfahrern gebaut wurden. Ebenso findet man das Jerusalemkreuz in der Kreuzfahrerfestung in Akko. Heutzutage ist es zudem ein beliebtes Symbol auf Souvenirs der Stadt Jerusalem (Schlüsselanhänger etc.). Aber auch außerhalb Jerusalems findet sich das Kreuz an vielen Kirchen im ganzen Bereich des damaligen Königreichs Jerusalem, ganz besonders an maronitischen Kirchen und Klöstern im Libanon.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Jerusalemkreuz (mit griechischem Kreuz)
Jerusalemkreuz (mit Kruckenkreuz)
Geschichte
Wappen des Königreichs Jerusalem (1099–1291)
Gottfried von Bouillon, erster Regent des Königreichs Jerusalem
Es wurde erstmals 1099 vom Kreuzritter Gottfried von Bouillon als Wappen verwendet. Er war seit 1089 Herzog von Niederlothringen (entspricht etwa dem heutigen flämischen Teil Belgiens) und einer der Anführer des ersten Kreuzzugs und gründete das Königreich Jerusalem, trug als sein Regent den Titel Beschützer des Heiligen Grabes (den Königstitel trug er noch nicht). Er machte das Wappen des Herzogtums Bouillon, das belgische Krückenkreuz mit vier zusätzlichen griechischen Kreuzen, zum Symbol und Staatswappen des Königreichs Jerusalem. Dort wurde es in gold auf silber bis 1291 verwendet. Im 14. Jahrhundert wurde das Kreuz in roter Farbe unter König Giorgi V. dem Strahlenden bis zum 15. Jahrhundert zur Flagge Georgiens. Die meist adligen Jerusalempilger, die am Heiligen Grab zum Ritter geschlagen wurden erkoren es im 14. Jahrhundert ebenfalls zu ihrem Emblem, ähnlich den Kanonikern vom Heiligen Grab.
Im 19. Jahrhundert wurde das Jerusalemkreuz (in der ursprünglichen goldenen Form) zum Zeichen des Wingolf. 1898 stiftete Kaiser Wilhelm II. nach seiner Palästinafahrt einen Jerusalem-Kreuz genannten Orden. In der Weimarer Republik übernahm (in Anlehnung an den Wingolf) die evangelische Kirche in Deutschland das Jerusalemkreuz als Kirchenfahne, da viele Gemeinden sich weigerten, das republikanische Schwarz-Rot-Gold zu flaggen. Heute wird das Jerusalemkreuz als Logo des Deutschen Evangelischen Kirchentags und des Deutschen Verein vom Heiligen Lande verwendet. Seit Januar 2004 ist ein rotes Jerusalemkreuz wieder die Flagge Georgiens.
In der Stadt Jerusalem selbst ist das Jerusalemkreuz mindestens genau so präsent wie das Wappen der Stadt. Gerade auch die Kirchen der Stadt verwenden gerne dieses Sujet, da sie meist auch von den Kreuzfahrern gebaut wurden. Ebenso findet man das Jerusalemkreuz in der Kreuzfahrerfestung in Akko. Heutzutage ist es zudem ein beliebtes Symbol auf Souvenirs der Stadt Jerusalem (Schlüsselanhänger etc.). Aber auch außerhalb Jerusalems findet sich das Kreuz an vielen Kirchen im ganzen Bereich des damaligen Königreichs Jerusalem, ganz besonders an maronitischen Kirchen und Klöstern im Libanon.
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