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    Die Justizvollzugsanstalt Landsberg

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    Die Justizvollzugsanstalt Landsberg  Empty Die Justizvollzugsanstalt Landsberg

    Beitrag  Andy Mi Nov 11, 2015 9:25 pm

    Die Justizvollzugsanstalt Landsberg ist eine Justizvollzugsanstalt des Freistaates Bayern für erstmals bestrafte männliche erwachsene Strafhäftlinge in Landsberg am Lech.

    Die Justizvollzugsanstalt Landsberg  300px-Justizvollzugsanstalt_Landsberg_am_Lech

    Die Anstalt erstreckt sich über sechs Hektar. Es gibt Platz für 565 Insassen sowie für weitere 109 Insassen im offenen Vollzug in der Außenstelle Rothenfeld in der Gemeinde Andechs und 58 in zwei Freigängerhäusern in Landsberg am Lech. Verwaltung und Versorgung der JVA Garmisch-Partenkirchen erfolgen gemeinsam mit der JVA Landsberg.

    Geschichte

    Die Anstalt wurde 1908 durch Ausgliederung von Teilen des Gefängnisses Ebrach als Staatliche Gefangenenanstalt Landsberg a. Lech nach Plänen von Hugo Höfl in zurückhaltend klassizierendem Jugendstil erbaut. Zum Baukomplex, der nach den „modernen Richtlinien des Strafvollzugs“ von der Königlichen Staatsbauverwaltung errichtet wurde, gehören eine Reihe weiterer Gefängnisbauten und Dienstwohnungen.
    Festungshaft

    Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine Festungs- und Schutzhaftabteilung eingerichtet. Erster Festungshaftgefangener war Anton Graf von Arco auf Valley, der im Februar 1919 den bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner erschossen hatte; 1923/24 verbüßte Adolf Hitler hier 264 Tage Festungshaft.
    Bekannte Festungshaftgefangene in Landsberg

    Anton Graf von Arco auf Valley, wegen der Ermordung von Kurt Eisner von Januar 1920 bis Mai 1924 inhaftiert, dann vorzeitig auf Bewährung entlassen und 1927 endgültig begnadigt.

    wegen Beteiligung am Hitler-Ludendorff-Putsch:

    Adolf Hitler, 1923/24, schrieb hier sein politisches Grundlagenwerk Mein Kampf

    Karl Fiehler
    Rudolf Heß
    Adolf Hühnlein



    Hermann Kriebel
    Emil Maurice
    Ernst Pöhner



    Gregor Strasser
    Julius Streicher
    Friedrich Weber

    Zeit des Nationalsozialismus

    In der Zeit des Nationalsozialismus waren unter anderem folgende Personen in Landsberg inhaftiert:

    Julius von Jan
    Rupert Mayer



    Fritz Pröll



    Thomas Wimmer

    War Criminals Prison No. 1

    Die Justizvollzugsanstalt Landsberg  Karl_Morgenschweis_prays_for_Franz_Strasser
    Der Anstaltsgeistliche Karl Morgenschweis betet für den wegen Beteiligung an den Fliegermorden zum Tode verurteilten NSDAP-Kreisleiter Franz Strasser vom Kreis Kaplitz (1946)

    Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa richtete ab 1. Januar 1947 die United States Army im Gebäude der Gefangenenanstalt Landsberg das War Criminal Prison No. 1 (deutsch Kriegsverbrechergefängnis Landsberg am Lech) ein.

    Hier wurden Haftstrafen und Todesurteile aus diversen Prozessen gegen deutsche Kriegsverbrecher vollstreckt:

    Dachauer Prozesse, darunter:
    Fliegerprozesse
    Malmedy-Prozess

    Nürnberger Prozesse, darunter:
    Ärzteprozess
    Einsatzgruppen-Prozess
    Krupp-Prozess
    OKW-Prozess
    Rasse- und Siedlungshauptamt-Prozess
    Wilhelmstraßen-Prozess
    Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt-Prozess

    In Landsberg wurden 259 Todesurteile durch den Strang und 29 durch Erschießen vollstreckt. Auch nachdem bei der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Mai 1949 die Todesstrafe abgeschafft worden war, fanden in Landsberg weitere Hinrichtungen statt. Zum letzten Mal fanden am 7. Juni 1951 Hinrichtungen statt (siehe unten).

    Von deutscher Seite gab es zahlreiche Gnadengesuche für die zum Tode Verurteilten. So baten im November 1950 alle Parteien aus Stadt und Kreis Landsberg in einer Resolution um Gnade, ebenso eine Delegation des Deutschen Bundestages im Januar 1951.[1]

    Dazu heißt es auf der Homepage der Stadt Landsberg:

    „Am 7. Januar 1951 sprachen die Bundestagsabgeordneten Dr. Richard Jäger [sic] (CSU) und Dr. Seelos (BP) sowie Landtagsabgeordnete beider Parteien auf einer Kundgebung auf dem Landsberger Hauptplatz. Bei dieser Demonstration fanden sich mehrere tausend Menschen ein. Die Kundgebung endete im Eklat, als jüdische DPs aus dem Lager Lechfeld eine Gegendemonstration zum Gedenken der Opfer abhielten. Bei aller Anteilnahme der Bevölkerung für die Täter gab es keine Bemühungen um die Opfer des Nationalsozialismus.“[1]

    Bei dem „Eklat“ brüllte die aufgeputschte Menge nach Recherchen des Historikers Jens-Christian Wagner: „Juden raus!“[2]

    Am 31. Januar 1951 gaben der für die in den Nürnberger Prozessen Verurteilten zuständige US-amerikanische Hohe Kommissar, John McCloy, und der für die in den Dachauer Prozessen Verurteilten zuständige Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Streitkräfte in Europa, General Handy, ihre Entscheidungen bekannt, durch die von insgesamt 28 noch nicht vollstreckten Todesurteilen sieben bestätigt wurden – 21 Todesurteile und auch zahlreiche andere Urteile wurden im Zuge dieser Überprüfungen im Strafmaß herabgesetzt. Eine Reihe prominenter Häftlinge - zum Beispiel Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und Wilhelm Speidel - wurden bereits 1951 gnadenhalber entlassen.[1]

    Die sieben bestätigten Todesurteile – sie wurden am 7. Juni 1951 vollstreckt – betrafen

    Oswald Pohl, der als Hauptangeklagter des Prozesses Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS zum Tode verurteilt worden war,
    vier der im Einsatzgruppen-Prozess Verurteilten (Otto Ohlendorf, Erich Naumann, Paul Blobel, Werner Braune)

    sowie

    zwei in den Dachauer Prozessen Verurteilte – nämlich den Adjutanten des Lagerkommandanten des KZ Buchenwald Hans-Theodor Schmidt und den Rapportführer des KZ Mühldorf Georg Schallermair.

    Einige der Hingerichteten wurden auf dem „Spöttinger Friedhof" (Gefängnisfriedhof) begraben, andere wurden in die Heimatorte überführt. 2003 wurde der Friedhof durch den Freistaat Bayern entwidmet und die Namensschilder unter starken Protesten von den Gräbern entfernt.[1]

    Weitere Haftstrafen unter US-Verwaltung verbüßten hier unter anderen:

    Heinrich Bütefisch
    Josef Dietrich
    Hellmuth Felmy
    Otto Hofmann
    Karl-Adolf Hollidt
    Hermann Hoth
    Waldemar Klingelhöfer
    Alfried Krupp von Bohlen und Halbach
    Hans Heinrich Lammers
    Wilhelm List
    Erhard Milch
    Martin Sandberger
    Ferdinand Schörner (wegen der von ihm ausgesprochenen Todesurteile bei Kriegsende)
    Anton Slupetzky
    Gustav Adolf Steengracht von Moyland
    Otto Steinbrinck
    Walter Warlimont
    Bernhard Weiß

    Weiterhin wurden 1947 die 21 in Kriegsverbrecherprozessen in Shanghai Verurteilten hier untergebracht.[3]

    Das WCP No. 1 wurde am 9. Mai 1958 aufgelöst. Die Anstalt wurde an die bayerische Justiz zurückgegeben.
    Justizvollzugsanstalt

    Seit 1959 wird die Einrichtung als Justizvollzugsanstalt betrieben. Prominente oder bekannte Häftlinge seither waren:

    Hannsheinz Porst, Landesverrat
    Günter Maschke, Verweigerung des Wehrersatzdienstes
    Helg Sgarbi, Betrug und versuchte Erpressung der Unternehmerin Susanne Klatten[4]
    Michael Graeter, Insolvenzdelikte und Untreue
    Bela Ewald Althans, Volksverhetzung
    Karl-Heinz Wildmoser junior, Bestechlichkeit und Untreue
    Josef Müller, Anlageberater[5]
    Uli Hoeneß, Fußballfunktionär, Steuerhinterziehung[6]

    Kritik

    Im Januar 2011 wurden Freiwillige und Helfer einschließlich des ehemaligen Gefängnispfarrers entgegen langjährigem Brauch von der Weihnachtsfeier der JVA Landsberg ausgeschlossen. Der Vorfall wurde von Betroffenen wie der örtlichen Caritas kritisiert.[7]

    Im Februar 2011 kam es innerhalb von nur drei Tagen zu zwei Suiziden von Gefangenen der JVA Landsberg.[8][9] Die Angehörigen erhoben daraufhin schwere Vorwürfe gegen die Anstaltsleitung und kritisierten die Haftbedingungen in Landsberg. Insbesondere wurde der Vorwurf laut, der Vorfall sei längst nicht so überraschend gekommen, wie die JVA-Leiterin Monika Groß in der Presse behauptet hatte.[10]

    Siehe auch

    Liste der Justizvollzugsanstalten in Deutschland

    Quelle - literatur & Einzelnachweise
    Andy
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