Gebrüder Ihle Bruchsal
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Gebrüder Ihle Bruchsal
Gebrüder Ihle, Bruchsal, war ursprünglich ein Kleinserienhersteller von individuellen Automobilkarosserien und später Hersteller von Autoscootern und Karussellen.
Geschichte
Ihle Bruchsal, Logo
Die Gebrüder Rudolf und Fritz Ihle aus Bruchsal waren Kraftfahrzeugmeister und hatten sich 1930 in Bruchsal selbständig gemacht. Sie entschlossen sich bald, Sonderkarosserien auf Basis gängiger Kleinwagen anzubieten (zunächst Dixi und BMW, dann auch DKW, Ford usw.). Der Kunde konnte einen Bausatz für die Selbstmontage erhalten oder seinen Wagen in Bruchsal umbauen lassen. Oder aber die Brüder kauften gebrauchte Wagen auf, überarbeiteten diese technisch und kleideten sie neu ein.
Die Gestaltung der Ihle-Karosserien war an bekannte Renn- und Sportwagen angelehnt und stellte eine Aufwertung älterer Modelle dar, die zum Teil Anfang der 1920er Jahre auf den Markt gekommen waren. Viele dieser Autos bestanden teilweise aus Holz, das schnell verwitterte, wogegen Motor und Fahrgestell noch verwendbar waren.
Die Umbaumaßnahmen betrafen zum Teil nicht nur die Karosserie, sondern auch die Ausstattung (z. B. neue Armaturen) und das Fahrgestell, das für manche Modelle gestreckt wurde. Außerdem konnte die Motorleistung erhöht werden.
Angeboten wurden Überarbeitungen für folgende Fahrzeuge: Dixi 3/15, BMW 3/15, DKW-Frontwagen F1, F2, F4, F5 und Ford Eifel.
Später wurden auch Karosserien für größere Fahrzeuge, z. B. von Opel, gefertigt. Diese waren aber wenig erfolgreich und außerdem hatte sich eine Reihe von Konkurrenten gefunden, die auf gleiche Weise Sonderkarosserien für Serienmodelle anboten. So wurden ab Anfang der 1940er Jahre parallel auch Fahrzeuge für Schausteller hergestellt. Während des Zweiten Weltkriegs sollen Präzisionswaffen und Tragkraftspritzen mit DKW-Motor bei Ihle gebaut worden sein. Nach dem Krieg wurden ausschließlich Produkte für Schausteller hergestellt, wie Autoscooter und Karusselle. Doch auch hier wurde der Konkurrenzdruck so hoch, dass die Firma Gebrüder Ihle Bruchsal nicht mehr existiert.
Dixi 3/15 und BMW 3/15 Ihle Sport
Es gab Ihle-Karosserien für Dixi 3/15 und den vom Chassis und Motor baugleichen BMW 3/15.[1]
Ihle Sport Typ 600 (1934–1939), freistehende Vorderräder mit Schutzblech, optische Anleihen vom BMW Wartburg und Bugatti Typ 35.
Ihle Sport Typ 800 (1936–1939), vorne mit in die Karosserie integrierten Kotflügeln, Designelemente vom BMW 315/1 Sport, später auch vom BMW 328.
Geliefert wurden Ganzstahlkarosserien, die direkt bei Ihle montiert wurden. Außerdem konnten auf Wunsch die Motoren etwas getunt werden. Genauso war es aber auch möglich, die Karosserien als Bausatz bei Ihle zu erwerben.
Lange Zeit hielt sich an BMW-Stammtischen das Gerücht, Ihle habe die BMW-Niere erfunden. Untermauert war diese Meinung dadurch, dass es BMW/Dixi-Fahrzeuge mit Ihle-Karosserien und Erstzulassungen um 1929 gab, die jedoch später von Ihre karossiert worden waren. Der erste BMW mit der bis heute für BMW typischen Niere war der BMW 303 von 1933. Tatsächlich begann die Fertigung der Ihle-Roadsterkarosserien jedoch erst um 1932, also mit Produktionsende des BMW 3/15 und drei Jahre nach dem letzten Dixi 3/15, zunächst mit dem bis dahin bei BMW üblichen rechteckigen Kühlergrill, der nach unten etwas schmaler wurde, ab etwa 1933 in deutlicher Anlehnung an BMW 303 und BMW 315/1 in Nierenform.
Anzumerken ist allerdings, dass diese Dixi/BMW-Ihles sich im Aussehen teils deutlich unterschieden. Erschwerend für die Identifizierung ist der Umstand, dass viele Ihle-Karosserien von ihren späteren Besitzern modifiziert und umgebaut wurden. Die beliebteste Modifikation war allerdings die Verwendung von BMW-Emblemen, gerade auch, wenn das Basisfahrzeug noch ein damals als veraltet geltender DIXI 3/15 war (die in der Grundform baugleichen BMW 3/15 waren jünger und hatten leichte Vorteile beim Prestige).
DKW F2/F4/F5 Ihle Sport
Ganzstahlkarosserie basierend auf der Dixi 3/15 & BMW 3/15 Ihle Sport 800 Karosserie für die DKW Modelle F2/F4/F5. Teils mit BMW-Niere.
Ford Eifel Ihle Sport
Ganzstahlkarosserie basierend auf der Dixi 3/15 & BMW 3/15 Ihle Sport 800 Karosserie für den Ford Eifel. Teils mit BMW-Niere.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Geschichte
Ihle Bruchsal, Logo
Die Gebrüder Rudolf und Fritz Ihle aus Bruchsal waren Kraftfahrzeugmeister und hatten sich 1930 in Bruchsal selbständig gemacht. Sie entschlossen sich bald, Sonderkarosserien auf Basis gängiger Kleinwagen anzubieten (zunächst Dixi und BMW, dann auch DKW, Ford usw.). Der Kunde konnte einen Bausatz für die Selbstmontage erhalten oder seinen Wagen in Bruchsal umbauen lassen. Oder aber die Brüder kauften gebrauchte Wagen auf, überarbeiteten diese technisch und kleideten sie neu ein.
Die Gestaltung der Ihle-Karosserien war an bekannte Renn- und Sportwagen angelehnt und stellte eine Aufwertung älterer Modelle dar, die zum Teil Anfang der 1920er Jahre auf den Markt gekommen waren. Viele dieser Autos bestanden teilweise aus Holz, das schnell verwitterte, wogegen Motor und Fahrgestell noch verwendbar waren.
Die Umbaumaßnahmen betrafen zum Teil nicht nur die Karosserie, sondern auch die Ausstattung (z. B. neue Armaturen) und das Fahrgestell, das für manche Modelle gestreckt wurde. Außerdem konnte die Motorleistung erhöht werden.
Angeboten wurden Überarbeitungen für folgende Fahrzeuge: Dixi 3/15, BMW 3/15, DKW-Frontwagen F1, F2, F4, F5 und Ford Eifel.
Später wurden auch Karosserien für größere Fahrzeuge, z. B. von Opel, gefertigt. Diese waren aber wenig erfolgreich und außerdem hatte sich eine Reihe von Konkurrenten gefunden, die auf gleiche Weise Sonderkarosserien für Serienmodelle anboten. So wurden ab Anfang der 1940er Jahre parallel auch Fahrzeuge für Schausteller hergestellt. Während des Zweiten Weltkriegs sollen Präzisionswaffen und Tragkraftspritzen mit DKW-Motor bei Ihle gebaut worden sein. Nach dem Krieg wurden ausschließlich Produkte für Schausteller hergestellt, wie Autoscooter und Karusselle. Doch auch hier wurde der Konkurrenzdruck so hoch, dass die Firma Gebrüder Ihle Bruchsal nicht mehr existiert.
Dixi 3/15 und BMW 3/15 Ihle Sport
Es gab Ihle-Karosserien für Dixi 3/15 und den vom Chassis und Motor baugleichen BMW 3/15.[1]
Ihle Sport Typ 600 (1934–1939), freistehende Vorderräder mit Schutzblech, optische Anleihen vom BMW Wartburg und Bugatti Typ 35.
Ihle Sport Typ 800 (1936–1939), vorne mit in die Karosserie integrierten Kotflügeln, Designelemente vom BMW 315/1 Sport, später auch vom BMW 328.
Geliefert wurden Ganzstahlkarosserien, die direkt bei Ihle montiert wurden. Außerdem konnten auf Wunsch die Motoren etwas getunt werden. Genauso war es aber auch möglich, die Karosserien als Bausatz bei Ihle zu erwerben.
Lange Zeit hielt sich an BMW-Stammtischen das Gerücht, Ihle habe die BMW-Niere erfunden. Untermauert war diese Meinung dadurch, dass es BMW/Dixi-Fahrzeuge mit Ihle-Karosserien und Erstzulassungen um 1929 gab, die jedoch später von Ihre karossiert worden waren. Der erste BMW mit der bis heute für BMW typischen Niere war der BMW 303 von 1933. Tatsächlich begann die Fertigung der Ihle-Roadsterkarosserien jedoch erst um 1932, also mit Produktionsende des BMW 3/15 und drei Jahre nach dem letzten Dixi 3/15, zunächst mit dem bis dahin bei BMW üblichen rechteckigen Kühlergrill, der nach unten etwas schmaler wurde, ab etwa 1933 in deutlicher Anlehnung an BMW 303 und BMW 315/1 in Nierenform.
Anzumerken ist allerdings, dass diese Dixi/BMW-Ihles sich im Aussehen teils deutlich unterschieden. Erschwerend für die Identifizierung ist der Umstand, dass viele Ihle-Karosserien von ihren späteren Besitzern modifiziert und umgebaut wurden. Die beliebteste Modifikation war allerdings die Verwendung von BMW-Emblemen, gerade auch, wenn das Basisfahrzeug noch ein damals als veraltet geltender DIXI 3/15 war (die in der Grundform baugleichen BMW 3/15 waren jünger und hatten leichte Vorteile beim Prestige).
DKW F2/F4/F5 Ihle Sport
Ganzstahlkarosserie basierend auf der Dixi 3/15 & BMW 3/15 Ihle Sport 800 Karosserie für die DKW Modelle F2/F4/F5. Teils mit BMW-Niere.
Ford Eifel Ihle Sport
Ganzstahlkarosserie basierend auf der Dixi 3/15 & BMW 3/15 Ihle Sport 800 Karosserie für den Ford Eifel. Teils mit BMW-Niere.
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