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Der hl. Veit auch lat. Vitus genannt

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Der hl. Veit auch lat. Vitus genannt Empty Der hl. Veit auch lat. Vitus genannt

Beitrag  checker Do Dez 10, 2015 12:00 pm

Der hl. Veit auch lat. Vitus genannt (* in Mazara, Sizilien; † um 304 in Lukanien, Süditalien) starb unter Diokletian als Märtyrer. Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt und ist einer der vierzehn Nothelfer.

Der hl. Veit auch lat. Vitus genannt 320px-Flein-st-veit
Das Martyrium des hl. Veit im Kessel mit siedendem Öl, Darstellung vom Veitsaltar (1514/17) der Veitskirche in Flein.

Der hl. Veit auch lat. Vitus genannt 800px-St._Vitus_Iffeldorf_innen_56a
Darstellung der Vituslegende auf dem Deckenfresko der Pfarrkirche Pfarrkirche St. Vitus in Iffeldorf.

Legende

Der Legende nach gaben seine Eltern Veit als Kind der Amme Crescentia und deren Mann Modestus zur Erziehung, die ihn im christlichen Glauben unterrichteten. Als sein Vater davon erfuhr, wollte er seinen Sohn vom Glauben abbringen und später umbringen. Veit aber blieb standhaft und floh mit Crescentia und Modestus nach Lukanien, wo ihnen ein Adler Brot brachte und Veit allerlei Wunder wirkte.

Als Kaiser Diokletian von dem Jungen hörte, holte er ihn nach Rom, weil Veit seinen Sohn, der von einem bösen Geist befallen war, heilen sollte. Obwohl Veit dies gelang, sollte er seinen Glauben aufgeben und den heidnischen Göttern opfern. Als Veit sich wieder weigerte, wurde er vor die Löwen geworfen, damit diese ihn zerfetzten. Die Löwen aber legten sich vor ihm nieder, leckten seine Füße und taten ihm nichts. Schließlich wurde Veit zusammen mit Modestus und Crescentia in siedendes Öl geworfen. Engel retteten sie daraus und brachten sie zurück nach Lukanien, wo sie starben. Adler bewachten ihre Körper, bis die Witwe Florentia sie fand und begrub.
Verehrung und Reliquien

756 kamen die Reliquien des heiligen Veit in die Basilika Saint-Denis bei Paris, von dort 836 als Geschenk in das erste Benediktinerkloster Sachsens, die später gefürstete Reichsabtei Corvey an der Weser (gegr. 822), deren Patron Vitus noch heute ist. Über Corveyer Bendiktinermissionare (z. B. Hl. Ansgar) gelangten Vitusverehrung und die Reliquien des hl. Vitus weiter nach Norden und Osten. So wurde 1355 sein Haupt nach Prag überführt, um dort im Veitsdom, der ihm zu Ehren durch König Karl IV. erbaut worden war, aufbewahrt zu werden.

Der hl. Veit ist der Schutzpatron der Apotheker, Gastwirte, Bierbrauer, Winzer, Kupferschmiede, Tänzer und Schauspieler, der Sachsen, der Jugend, der Haustiere, von Böhmen, Prag, Mönchengladbach, Ellwangen, Höxter und Sizilien. Er wird angerufen, um Krämpfe, Epilepsie, Tollwut, Veitstanz, Bettnässen und Schlangenbiss zu heilen. Der Tag dieses Heiligen hat außerdem als Vidovdan eine besondere Bedeutung für die Serben.

Bei den Slawen ist Sankt Veit zudem der Schwammerlpatron (=Pilzpatron), dem gute Kobolde zur Seite stehen, die die Pilze gut wachsen lassen. Bei der im Mittelalter auch immer wieder auftretenden Fallsucht, wie auch der Tanzwut, wurde er angerufen. Bei dieser „psychischen Epidemie“ hatten die Menschen das Bedürfnis, einen Reigen zu bilden und zu tanzen, bis die totale Erschöpfung eintrat. In slawisch geprägten Ländern ersetzte der Pilzpatron Sankt Veit im Zuge der Christianisierung den Gott Svantevit. Svantevit, als Feldbeschützer verehrt, ritt ein weißes Pferd und trug ein Füllhorn. Aus dem schäumenden Geifer seines Pferdes entstanden die Pilze.

Der Gedenktag des hl. Veit ist der 15. Juni, der im Mittelalter auch als Anfang des Mittsommers („Hier mag die Sunn nit höher!“, „Nach St. Veit wendet sich die Zeit.“) galt.

Die US-amerikanische Doom-Metal-Band Saint Vitus benannte sich nach ihm.
Patrozinien

→ Veitskirche

Der hl. Veit ist Schutzpatron bzw. namensbildend für folgende Städte:


Belgien

Sankt Vith in Belgien

Deutschland

Sailauf im Landkreis Aschaffenburg, Unterfranken
Neumarkt-Sankt Veit im Landkreis Mühldorf am Inn in Bayern
Veitshöchheim im Landkreis Würzburg in Unterfranken
St. Veit, im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Mittelfranken
Veitsbronn, im Landkreis Fürth in Mittelfranken
Veitsaurach, im Landkreis Ansbach in Mittelfranken
Veitsteinbach im Landkreis Fulda in Osthessen
Sankt Vit (Rheda-Wiedenbrück) in Nordrhein-Westfalen

Frankreich

Saint-Vit in der Franche-Comté

Italien

San Vito Chietino in den Abruzzen
San Vito dei Normanni in Apulien
Celle di San Vito in Apulien
San Vito al Tagliamento in Friaul-Julisch Venetien
San Vito al Torre in Friaul-Julisch Venetien
San Vito di Fagagna in Friaul-Julisch Venetien
San Vito sullo Ionio in Kalabrien
San Vito Romano in Latium
Bagnolo San Vito in der Lombardei
San Vito lo Capo in Sizilien
San Vito di Cadore in Venetien
San Vito di Leguzzano in Venetien

Österreich

Sankt Veit an der Glan in Kärnten
St. Veiter Vorstadt in Klagenfurt, Kärnten
Klein St. Veit (Gemeinde Feldkirchen in Kärnten)
Sankt Veit an der Gölsen in Niederösterreich
St. Veit an der Triesting in Niederösterreich
St. Veit im Innkreis in Oberösterreich
Sankt Veit im Mühlkreis in Oberösterreich
Sankt Veit im Pongau im Bundesland Salzburg
Sankt Veit ob Graz in der Steiermark
Sankt Veit am Vogau in der Steiermark
Sankt Veit in der Gegend in der Steiermark
St. Veit in Defereggen in Osttirol
Unter und Ober Sankt Veit, Ortsteile im XIII. Wiener Gemeindebezirk Hietzing

Slowenien

Videm (deutsch: Sankt Veit) in der Untersteiermark

Ungarn

St. Veit im Komitat Vas in Ungarn

Siehe auch

Sankt Veit
San Vito
Sveti Vid
Svantovit
Saint Vitus
Veitsdom


Quelle - literatur & Einzelnachweise
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