*** LuWe ***
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*** LuWe ***
LuWe war ein Hersteller für Motorräder und Automobile in Freiburg im Breisgau, benannt nach dem Mitgründer Ludwig Weber.
Entstehung
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab viele kleine und große Hersteller von Motorrädern. Fast jeder renommierte Automobilhersteller der damaligen Zeit befasste sich auch mit Motorrädern. Als Beispiel wären BMW, DKW, NSU, Wanderer, Zündapp, Peugeot und Puch zu nennen. Durch die rasante Entwicklung des Automobils kam die Entwicklung des Motorrades ins Hintertreffen; viele gaben das Projekt Motorrad auf.
Einer der kleinen Hersteller war LuWe. Ludwig Weber und sein Bruder Anton begannen nach dem Ersten Weltkrieg Autos und Motorräder in Freiburg im Breisgau zu bauen. Da Ludwig Weber der ältere der beiden Brüder war und auch den Titel eines Ingenieurs trug, lag nahe, die ersten Buchstaben seines Vor- und Nachnamens als Fahrzeugbezeichnung zu nehmen – somit war die Fahrzeugmarke LuWe geboren. Ludwig Weber war Ingenieur, Pilot und Konstrukteur. Anton Weber, sein um fünf Jahre jüngerer Bruder, war gelernter Schneider.
Der Anfang
Ihre erste Versuchswerkstätte befand 1921[1] sich im Saal des Gasthauses Felsenkeller in der Schlossbergstraße 7[2][3] in Freiburg. Beide hatten das Ziel, große Automobile zu bauen. Dafür kauften sie neue 12-Liter-Flugzeugmotoren beim Mercedes-Benz-Flugmotorenwerk, die im Krieg nicht mehr zur Verwendung kamen. Die Motoren waren zu groß für einen PKW, deshalb wurden diese durch Einziehen von Laufbuchsen auf 6 Liter modifiziert. 6-Liter-Motoren waren damals eine gute Größe für mittelschwere Personenwagen. Die Karosserie wurde von Dierks & Wroblewski aus Offenburg und von Schlenker & Zeller aus Freiburg gebaut.
Ein weiterer Fahrzeugtyp war ein Kleinwagen mit einem 600-cm³-Boxermotor von der Maschinenfabrik Immendingen. Diese Größenklasse war damals sehr gefragt. Nach dem Bau diverser Personenwagen bauten die Gebrüder Weber, die zwischenzeitlich in größere Fabrikationsräume umgezogen waren, auch Motorräder unter dem Namen LuWe.
Motorräder
Das erste war eine 200 cm³ große Maschine mit einem Einzylinder-Motor von dem Augsburger Hersteller [Paqué[Paqué]]. Das besondere daran war das eingebaute Getriebe.
Es folgten Motorräder mit 350- und 500-cm³-Motoren, mit den damals weltbekannten Motosacoche-Motoren aus Genf. Als schwerste Maschine bauten sie eine 750er mit einem Zweizylinder-V-Motor. Weitere genutzte Motorenhersteller waren MAG, J.A.P. und Blackburne[1]
Die LuWe Automobile und Motorräder wurden zu Werbezwecken auf den verschiedensten regionalen Ausstellungen, Korsos und besonders auf Rennsportveranstaltungen zur Schau gestellt, und auch bei Rennveranstaltungen kamen die LuWe-Motorräder zum Einsatz.
Einige LUWE Motorräder sind heute noch, in mehr oder weniger gutem Zustand, in privatem Besitz mehrere Personen. Unter anderem findet sich auch die Rennmaschine, die Ludwig Weber selbst, bei Rennen gefahren hat in privater Hand.
Rennen mit LuWe-Motorrädern
LuWe beteiligte sich mit Motorrädern vorrangig in Süddeutschland an verschiedenen Rennen:
im Juli 1922 Langstreckenfahrt Heidelberg – Freiburg.
1923 Dreieckrennen Mannheim-Käfertal
1924 Odenwaldrennen und die erste Feldbergprüfungsfahrt (die kürzeste Zeit damals für die 47 km lange Strecke betrug 42 Minuten)
1925 Bergrennen in Waldshut und das Karlsruher Wildparkrennen
1926 ADAC-Kilometerrekord. Ein Höhepunkt war die Teilnahme an einem Rennen auf der Berliner AVUS-Rennstrecke.
Es sind noch viele weitere Rennen, bei denen die LuWe-Motorräder ehrenvoll teilnahmen und oftmals mit ersten Preisen abschlossen.
Sehr beliebt waren die Rennen auf dem Freiburger Exerzierplatz, von den Freiburgern liebevoll „Exi“ genannt: der „Exi“ lag nahe beim Freiburger Flugplatz. Die erste Rennveranstaltung des damals erst zehn Tage alten Motorrad-Clubs in Freiburg am 28. Oktober 1923 bescherte den teilnehmenden LuWe-Motorrädern gleich einen großen Erfolg. 1924 bei zwei weiteren Motorsportveranstaltungen um den „Exi“ holten die Gebrüder dreimal erste Preise und je einen zweiten und dritten Preis in verschiedenen Disziplinen mit LuWe-Motorrädern.
Rennergebnisse
Die folgenden Tabellen geben auszugsweise die Ergebnisse des Motorradrennens "Exi" wieder.
Rennergebnisse 17. August 1924 Platzierung Fahrer Motorradtyp Zeit (Minuten)
Klasse 2: bis 250 cm³ (8 Runden, 16 km)
1. Weber A. LuWe 17:07
2. Haberer Zündapp 19:01
3. Birkenmeier LuWe 19:06
Klasse 4: bis 350 cm³ (12 Runden, 24 km)
1. Hetzel P und P 22:42
2. Fiebig Hecker 22:50
3. Weber L LuWe 23:40
Rennergebnisse 12. Oktober 1924 Platzierung Fahrer Motorradtyp Zeit (Minuten)
Klasse 3: bis 250 cm³ (6 Runden)
1. Boetting Horex 11:11
2. Schätzle DKW 13:08
3. Weber A. LuWe Fehlt
Klasse 6: bis 750 cm³ (8 Runden)
1. Heck Triumph 14:03
2. Weber A. LuWe Fehlt
Klasse 7: über 750 cm³ (8 Runden)
1. Weber L P. und P. 13:18
2. Ißlinger Horex 13:25
Das Finale
1928 und 1929, nach intensivem Drängen und Mitwirken von Anton Weber, veranstaltete der ADAC in Zusammenarbeit mit dem Motorrad-Club Freiburg auf dem Titisee ein Eisrennen auf dem zugefrorenen See. 1928 waren nur Solo- und Beiwagenmaschinen beteiligt. Die Fahrer Toni Fleischmann auf Triumph-Motosacoche und Otto Ley auf einer Standard Motosacoche gewannen das Rennen. 1929 wurde die Veranstaltung ausgeweitet, in diesem Jahr wirkten sogar Flugzeuge mit. Einer der bekanntesten Flieger dieser Ära, Ernst Udet, war mit spektakulären Flugeinlagen ebenfalls dabei.
Die Werkstore der LuWe-Motorradfabrikation wurden 1928 für immer geschlossen, denn die kleine LuWe-Fabrikation konnte mit den großen Herstellern nicht konkurrieren. Die Automobilherstellung wurde schon einige Jahre vorher aufgegeben.
Anton Weber ließ sich im Zweiten Weltkrieg zum KFZ-Ingenieur ausbilden und hatte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Tankstelle im Bärental, das heute zur Gemeinde Feldberg gehört.
Quelle
Entstehung
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab viele kleine und große Hersteller von Motorrädern. Fast jeder renommierte Automobilhersteller der damaligen Zeit befasste sich auch mit Motorrädern. Als Beispiel wären BMW, DKW, NSU, Wanderer, Zündapp, Peugeot und Puch zu nennen. Durch die rasante Entwicklung des Automobils kam die Entwicklung des Motorrades ins Hintertreffen; viele gaben das Projekt Motorrad auf.
Einer der kleinen Hersteller war LuWe. Ludwig Weber und sein Bruder Anton begannen nach dem Ersten Weltkrieg Autos und Motorräder in Freiburg im Breisgau zu bauen. Da Ludwig Weber der ältere der beiden Brüder war und auch den Titel eines Ingenieurs trug, lag nahe, die ersten Buchstaben seines Vor- und Nachnamens als Fahrzeugbezeichnung zu nehmen – somit war die Fahrzeugmarke LuWe geboren. Ludwig Weber war Ingenieur, Pilot und Konstrukteur. Anton Weber, sein um fünf Jahre jüngerer Bruder, war gelernter Schneider.
Der Anfang
Ihre erste Versuchswerkstätte befand 1921[1] sich im Saal des Gasthauses Felsenkeller in der Schlossbergstraße 7[2][3] in Freiburg. Beide hatten das Ziel, große Automobile zu bauen. Dafür kauften sie neue 12-Liter-Flugzeugmotoren beim Mercedes-Benz-Flugmotorenwerk, die im Krieg nicht mehr zur Verwendung kamen. Die Motoren waren zu groß für einen PKW, deshalb wurden diese durch Einziehen von Laufbuchsen auf 6 Liter modifiziert. 6-Liter-Motoren waren damals eine gute Größe für mittelschwere Personenwagen. Die Karosserie wurde von Dierks & Wroblewski aus Offenburg und von Schlenker & Zeller aus Freiburg gebaut.
Ein weiterer Fahrzeugtyp war ein Kleinwagen mit einem 600-cm³-Boxermotor von der Maschinenfabrik Immendingen. Diese Größenklasse war damals sehr gefragt. Nach dem Bau diverser Personenwagen bauten die Gebrüder Weber, die zwischenzeitlich in größere Fabrikationsräume umgezogen waren, auch Motorräder unter dem Namen LuWe.
Motorräder
Das erste war eine 200 cm³ große Maschine mit einem Einzylinder-Motor von dem Augsburger Hersteller [Paqué[Paqué]]. Das besondere daran war das eingebaute Getriebe.
Es folgten Motorräder mit 350- und 500-cm³-Motoren, mit den damals weltbekannten Motosacoche-Motoren aus Genf. Als schwerste Maschine bauten sie eine 750er mit einem Zweizylinder-V-Motor. Weitere genutzte Motorenhersteller waren MAG, J.A.P. und Blackburne[1]
Die LuWe Automobile und Motorräder wurden zu Werbezwecken auf den verschiedensten regionalen Ausstellungen, Korsos und besonders auf Rennsportveranstaltungen zur Schau gestellt, und auch bei Rennveranstaltungen kamen die LuWe-Motorräder zum Einsatz.
Einige LUWE Motorräder sind heute noch, in mehr oder weniger gutem Zustand, in privatem Besitz mehrere Personen. Unter anderem findet sich auch die Rennmaschine, die Ludwig Weber selbst, bei Rennen gefahren hat in privater Hand.
Rennen mit LuWe-Motorrädern
LuWe beteiligte sich mit Motorrädern vorrangig in Süddeutschland an verschiedenen Rennen:
im Juli 1922 Langstreckenfahrt Heidelberg – Freiburg.
1923 Dreieckrennen Mannheim-Käfertal
1924 Odenwaldrennen und die erste Feldbergprüfungsfahrt (die kürzeste Zeit damals für die 47 km lange Strecke betrug 42 Minuten)
1925 Bergrennen in Waldshut und das Karlsruher Wildparkrennen
1926 ADAC-Kilometerrekord. Ein Höhepunkt war die Teilnahme an einem Rennen auf der Berliner AVUS-Rennstrecke.
Es sind noch viele weitere Rennen, bei denen die LuWe-Motorräder ehrenvoll teilnahmen und oftmals mit ersten Preisen abschlossen.
Sehr beliebt waren die Rennen auf dem Freiburger Exerzierplatz, von den Freiburgern liebevoll „Exi“ genannt: der „Exi“ lag nahe beim Freiburger Flugplatz. Die erste Rennveranstaltung des damals erst zehn Tage alten Motorrad-Clubs in Freiburg am 28. Oktober 1923 bescherte den teilnehmenden LuWe-Motorrädern gleich einen großen Erfolg. 1924 bei zwei weiteren Motorsportveranstaltungen um den „Exi“ holten die Gebrüder dreimal erste Preise und je einen zweiten und dritten Preis in verschiedenen Disziplinen mit LuWe-Motorrädern.
Rennergebnisse
Die folgenden Tabellen geben auszugsweise die Ergebnisse des Motorradrennens "Exi" wieder.
Rennergebnisse 17. August 1924 Platzierung Fahrer Motorradtyp Zeit (Minuten)
Klasse 2: bis 250 cm³ (8 Runden, 16 km)
1. Weber A. LuWe 17:07
2. Haberer Zündapp 19:01
3. Birkenmeier LuWe 19:06
Klasse 4: bis 350 cm³ (12 Runden, 24 km)
1. Hetzel P und P 22:42
2. Fiebig Hecker 22:50
3. Weber L LuWe 23:40
Rennergebnisse 12. Oktober 1924 Platzierung Fahrer Motorradtyp Zeit (Minuten)
Klasse 3: bis 250 cm³ (6 Runden)
1. Boetting Horex 11:11
2. Schätzle DKW 13:08
3. Weber A. LuWe Fehlt
Klasse 6: bis 750 cm³ (8 Runden)
1. Heck Triumph 14:03
2. Weber A. LuWe Fehlt
Klasse 7: über 750 cm³ (8 Runden)
1. Weber L P. und P. 13:18
2. Ißlinger Horex 13:25
Das Finale
1928 und 1929, nach intensivem Drängen und Mitwirken von Anton Weber, veranstaltete der ADAC in Zusammenarbeit mit dem Motorrad-Club Freiburg auf dem Titisee ein Eisrennen auf dem zugefrorenen See. 1928 waren nur Solo- und Beiwagenmaschinen beteiligt. Die Fahrer Toni Fleischmann auf Triumph-Motosacoche und Otto Ley auf einer Standard Motosacoche gewannen das Rennen. 1929 wurde die Veranstaltung ausgeweitet, in diesem Jahr wirkten sogar Flugzeuge mit. Einer der bekanntesten Flieger dieser Ära, Ernst Udet, war mit spektakulären Flugeinlagen ebenfalls dabei.
Die Werkstore der LuWe-Motorradfabrikation wurden 1928 für immer geschlossen, denn die kleine LuWe-Fabrikation konnte mit den großen Herstellern nicht konkurrieren. Die Automobilherstellung wurde schon einige Jahre vorher aufgegeben.
Anton Weber ließ sich im Zweiten Weltkrieg zum KFZ-Ingenieur ausbilden und hatte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Tankstelle im Bärental, das heute zur Gemeinde Feldberg gehört.
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Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36159
Anmeldedatum : 03.04.11
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So Nov 03, 2024 6:18 am von Andy
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So Nov 03, 2024 1:16 am von checker
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So Nov 03, 2024 12:51 am von checker