Hofherr-Schrantz AG
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Hofherr-Schrantz AG
Hofherr-Schrantz AG war ein österreichisch-ungarischer Landmaschinenhersteller im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten, der 1869 gegründet wurde.
Er wurde 1912 mit der Firma Clayton & Shuttleworth zur Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth AG fusioniert.
Stationärer Benzinmotor Baujahr 1909, Madermuseum
Stationäre Dampfmaschine Baujahr 1924, Madermuseum
Geschichte
Diese Firma entsprang dem englischen Landmaschinenerzeuger, der 1842 gegründet wurde und in Wien 1857 begann, eine Niederlassung aufzubauen. Die Firma, die zunächst nur eine kleine Werkstätte eines Vertreters umfasste, übersiedelte drei Jahre später in den 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße.
Im Jahr 1869 wurde die Firma Hofherr & Schrantz durch Johann Schrantz, der auch schon die Firma Hutter & Schrantz, in die er einheiratete, führte, gegründet. Die Mitarbeiterzahl bei Clayton & Shuttleworth wuchs bis 1869 auf 150, bis zur Jahrhundertwende bis auf 1.000. Auch im ost- und mitteleuropäischen Markt, der von Wien aus beliefert wurde, entstanden im Laufe der Zeit Niederlassungen und Reparaturwerkstätten in Budapest, Bukarest, Krakau, Lemberg, Prag und mehreren anderen Städten.
Mit der Fusion im Jahr 1912 wurde das Werk von Hofherr-Schrantz in Favoriten, Erlachgasse 92, aufgelassen und die gesamte Produktion in Floridsdorf, Shuttleworthstraße 8, konzentriert. Der Mitarbeiterstand stieg durch die Vereinigung auf 2.400 Personen. Das englische Stammhaus zog sich aus dem Unternehmen zurück. 1917 waren über 5.000 Arbeiter und Beamte im Unternehmen beschäftigt. Bis Ende des Jahres 1916 waren allein bereits 125.420 Lokomobilen und Dreschmaschinen gebaut und verkauft worden.[1]
Erster Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs konnte zwar auf Grund von Heeresaufträgen gearbeitet werden. Zu Kriegsende konnten allerdings nur mehr etwa 1.200 bis 1.400 Mitarbeiter gehalten werden. Das Produktionsprogramm wurde neben den landwirtschaftlichen Maschinen auf andere Industrieprodukte ausgedehnt.
Zwischenkriegszeit
Die Standorte in der ehemaligen Monarchie wurden stark reduziert. Nur in Prag konnte ein Produktionsstandort ab 1929 aufrechterhalten werden.
Trotz Marktführerschaft am Landmaschinensektor in Österreich konnte das Unternehmen nach der Weltwirtschaftskrise 1929 nur mehr 365 Arbeitnehmer beschäftigen. Finanziell wurde das Unternehmen vier Jahre später von der Länderbank und der Österreichischen Industriekredit AG saniert, sodass das Unternehmen im Jahr 1937 bereits wieder 2.500 Beschäftigte zählte.
Zeit des Nationalsozialismus
Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde Hofherr-Schrantz ein Teil der Heinrich Lanz AG und Rüstungsbetrieb für die Herstellung von Steuerungselementen der V2-Rakete. Der Betrieb führte in Floridsdorf ein Nebenlager des KZ Mauthausen mit insgesamt 2.737 Häftlingen.[2] Mit Beginn des Bombenkrieges lagerte H & S Produktionsteile in Steinbruchstollen in Gaaden bei Mödling aus. [3] Ein Betrieb befand sich auch im Bezirksteil Kispest von Budapest.
Nachkriegszeit
Nach Kriegsende wurde Hofherr-Schrantz vorerst als Deutsches Eigentum von den Sowjets beschlagnahmt und 1946 nach dem Verstaatlichungsgesetz mit anderen Unternehmungen verstaatlicht.
Die wirtschaftliche Stellung, die Hofherr-Schrantz vor dem Krieg innehatte, konnte jedoch nicht mehr hergestellt werden. Die Mitarbeiterzahl sank ab 1950 stetig und betrug zum Zeitpunkt des Staatsvertrags ungefähr 800 Mitarbeiter. Im Jahr 1969 wurde das Unternehmen mit ca. 500 Mitarbeitern mit den ebenfalls in Floridsdorf gelegenen Trauzl-Werken fusioniert. 1970 ging das Unternehmen schließlich in den Böhler-Werken auf.
In Floridsdorf erinnern die beiden Straßen mit den Namen Shuttleworthstraße und Hofherr-Schrantz-Gasse an den Industriebetrieb.
Produkte (Auswahl)
Lokomobile [4]
Dreschmaschinen [5][6]
Stationärmotoren [7]
Traktor Austro Junior System Porsche [8]
Diverse Maschinen und Päckchenmaschinen zur Zigarettenfabrikation
Gußeisernes, Porzellan-emailliertes: Dusch-Tasse VIENNA mit Bodenrillung, Küchenausguss Tiroler Modell
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Er wurde 1912 mit der Firma Clayton & Shuttleworth zur Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth AG fusioniert.
Stationärer Benzinmotor Baujahr 1909, Madermuseum
Stationäre Dampfmaschine Baujahr 1924, Madermuseum
Geschichte
Diese Firma entsprang dem englischen Landmaschinenerzeuger, der 1842 gegründet wurde und in Wien 1857 begann, eine Niederlassung aufzubauen. Die Firma, die zunächst nur eine kleine Werkstätte eines Vertreters umfasste, übersiedelte drei Jahre später in den 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße.
Im Jahr 1869 wurde die Firma Hofherr & Schrantz durch Johann Schrantz, der auch schon die Firma Hutter & Schrantz, in die er einheiratete, führte, gegründet. Die Mitarbeiterzahl bei Clayton & Shuttleworth wuchs bis 1869 auf 150, bis zur Jahrhundertwende bis auf 1.000. Auch im ost- und mitteleuropäischen Markt, der von Wien aus beliefert wurde, entstanden im Laufe der Zeit Niederlassungen und Reparaturwerkstätten in Budapest, Bukarest, Krakau, Lemberg, Prag und mehreren anderen Städten.
Mit der Fusion im Jahr 1912 wurde das Werk von Hofherr-Schrantz in Favoriten, Erlachgasse 92, aufgelassen und die gesamte Produktion in Floridsdorf, Shuttleworthstraße 8, konzentriert. Der Mitarbeiterstand stieg durch die Vereinigung auf 2.400 Personen. Das englische Stammhaus zog sich aus dem Unternehmen zurück. 1917 waren über 5.000 Arbeiter und Beamte im Unternehmen beschäftigt. Bis Ende des Jahres 1916 waren allein bereits 125.420 Lokomobilen und Dreschmaschinen gebaut und verkauft worden.[1]
Erster Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs konnte zwar auf Grund von Heeresaufträgen gearbeitet werden. Zu Kriegsende konnten allerdings nur mehr etwa 1.200 bis 1.400 Mitarbeiter gehalten werden. Das Produktionsprogramm wurde neben den landwirtschaftlichen Maschinen auf andere Industrieprodukte ausgedehnt.
Zwischenkriegszeit
Die Standorte in der ehemaligen Monarchie wurden stark reduziert. Nur in Prag konnte ein Produktionsstandort ab 1929 aufrechterhalten werden.
Trotz Marktführerschaft am Landmaschinensektor in Österreich konnte das Unternehmen nach der Weltwirtschaftskrise 1929 nur mehr 365 Arbeitnehmer beschäftigen. Finanziell wurde das Unternehmen vier Jahre später von der Länderbank und der Österreichischen Industriekredit AG saniert, sodass das Unternehmen im Jahr 1937 bereits wieder 2.500 Beschäftigte zählte.
Zeit des Nationalsozialismus
Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde Hofherr-Schrantz ein Teil der Heinrich Lanz AG und Rüstungsbetrieb für die Herstellung von Steuerungselementen der V2-Rakete. Der Betrieb führte in Floridsdorf ein Nebenlager des KZ Mauthausen mit insgesamt 2.737 Häftlingen.[2] Mit Beginn des Bombenkrieges lagerte H & S Produktionsteile in Steinbruchstollen in Gaaden bei Mödling aus. [3] Ein Betrieb befand sich auch im Bezirksteil Kispest von Budapest.
Nachkriegszeit
Nach Kriegsende wurde Hofherr-Schrantz vorerst als Deutsches Eigentum von den Sowjets beschlagnahmt und 1946 nach dem Verstaatlichungsgesetz mit anderen Unternehmungen verstaatlicht.
Die wirtschaftliche Stellung, die Hofherr-Schrantz vor dem Krieg innehatte, konnte jedoch nicht mehr hergestellt werden. Die Mitarbeiterzahl sank ab 1950 stetig und betrug zum Zeitpunkt des Staatsvertrags ungefähr 800 Mitarbeiter. Im Jahr 1969 wurde das Unternehmen mit ca. 500 Mitarbeitern mit den ebenfalls in Floridsdorf gelegenen Trauzl-Werken fusioniert. 1970 ging das Unternehmen schließlich in den Böhler-Werken auf.
In Floridsdorf erinnern die beiden Straßen mit den Namen Shuttleworthstraße und Hofherr-Schrantz-Gasse an den Industriebetrieb.
Produkte (Auswahl)
Lokomobile [4]
Dreschmaschinen [5][6]
Stationärmotoren [7]
Traktor Austro Junior System Porsche [8]
Diverse Maschinen und Päckchenmaschinen zur Zigarettenfabrikation
Gußeisernes, Porzellan-emailliertes: Dusch-Tasse VIENNA mit Bodenrillung, Küchenausguss Tiroler Modell
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