** A. Heucke **
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** A. Heucke **
A. Heucke war ein Unternehmen in Sachsen-Anhalt, das bis 1950 hauptsächlich Hersteller für Dampfpflüge (vgl. Dampfseilpflüge oder Dampfpflügelokomotiven) war. Darüber hinaus erzielte es durch Dienstleistungen wie Lohnpflügen (s. Lohnarbeit) zusätzlichen Gewinn.
Lokomobile von A. Heucke im Agrarmuseum Wandlitz
Deckenfertiger SSF 5 des VEB Baumaschinen Gattersleben auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1971
Geschichte
Der offizielle Name der Firma lautete „A. Heucke Dampfpflug-Lokomotiv-Fabrik Gatersleben“. Sie wurde 1870 von Andreas Heucke, dem Sohn eines Landwirts in Hausneindorf bei Quedlinburg, als Lohnpflugunternehmen gegründet. Heucke hatte dazu einen Zweimaschinen-Dampfseilpflug von der Firma Fowler in England erworben. Mit Unterstützung von Max Eyth begann Heucke 1884 mit der Herstellung eigener Dampfpflüge. 1901 wurde auf dem Ackerhof 6 in Hausneindorf die 100. Dampfpfluglokomotive gebaut.
1904 begannen die Bauarbeiten für die neue Dampfpflugfabrik im benachbarten Gatersleben, die 1907 bezogen wurde. In Hausneindorf verblieb bis 1939 eine Gießerei. Nach dem Tod von Andreas Heucke im Jahre 1904 übernahm dessen Sohn Benno Heucke die Geschäftsführung. Seine vier Brüder schieden 1932 aus der Firma aus. Mitte der 1930er Jahre übernahm mit Ulrich Heucke die dritte Generation die Geschäftsführung.
Die Dampfpflugfabrik in Gatersleben war im Zweiten Weltkrieg von Kriegsschäden weitgehend verschont geblieben und konnte so nach der Enteignung und der Überführung in Volkseigentum sehr schnell wieder eine Produktion aufnehmen. Mit seinen Nachkriegsprodukten gehörte das Unternehmen zunächst zum Bereich Landmaschinenbau. Ab 1950 erfolgte eine Umprofilierung auf Baumaschinen. Das Nachfolgeunternehmen VEB Baumaschinen Gatersleben war auf dem Gebiet Straßenbaumaschinen tätig.
Erzeugnisse
Die Firma Heucke produzierte komplette Zweimaschinen-Dampfpflug-Sätze. Dazu gehörten jeweils zwei Dampflokomotiven, ein Pflug mit entsprechendem Zubehör (u.a. Saatwalzen, Eggen, Grubber oder Rübenheber), sowie Wohn-, Brennstoff- und Wasserkaupenwagen. In den besten Zeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts verließen jährlich bis zu 24 Sätze das Werk. Das Standardprogramm waren Dampfpfluglokomotiven in verschiedenen Baugrößen mit Leistungen bis etwa 250 PS. Daneben gab es viele Sonderlösungen, wie z.B. die Dampfpflüge auf Schienen für den Einsatz in Sumpfgebieten oder auch die mit Strohfeuerung und Sattdampf betriebene Variante für Rumänien.
Insgesamt wurden von der Firma Heucke in der Zeit von 1884 bis 1945 etwa 880 Dampfpfluglokomotiven bzw. etwa 440 Pflugsätze mit allem Zubehör hergestellt, die nicht nur in Deutschland, sondern auch auf vielen Exportmärkten zum Einsatz kamen. Neben den europäischen Ländern gab es auch Abnehmer in Namibia, Indien, Sumatra und Java. Wichtige Aufträge waren die Dampfseilpflüge für die Kultivierung der Pontinischen Sümpfe bei Rom.
Ab Mitte der 1930er Jahre, als der Zenit der Dampfseilpflüge längst überschritten war, wurden zusätzlich Anhänger für Traktorenzüge mit vier bis fünf Tonnen Nutzmasse in das Programm aufgenommen. Sie waren zunächst mit Eisen- und später mit Luftbereifung ausgeführt. Während der gesamten Zeit blieb neben der Fertigung das Lohnpflügen ein wichtiger Geschäftsbereich, mit dem man die teilweise sehr großen Schwankungen in der Absatzlage etwas ausgleichen konnte.
In den ersten Nachkriegsjahren wurden Gespannanhänger, landwirtschaftliches Zubehör und auch noch einige Dampfseilzüge produziert, bis 1950 auf Baumaschinen umgerüstet wurde.
Quelle
Lokomobile von A. Heucke im Agrarmuseum Wandlitz
Deckenfertiger SSF 5 des VEB Baumaschinen Gattersleben auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1971
Geschichte
Der offizielle Name der Firma lautete „A. Heucke Dampfpflug-Lokomotiv-Fabrik Gatersleben“. Sie wurde 1870 von Andreas Heucke, dem Sohn eines Landwirts in Hausneindorf bei Quedlinburg, als Lohnpflugunternehmen gegründet. Heucke hatte dazu einen Zweimaschinen-Dampfseilpflug von der Firma Fowler in England erworben. Mit Unterstützung von Max Eyth begann Heucke 1884 mit der Herstellung eigener Dampfpflüge. 1901 wurde auf dem Ackerhof 6 in Hausneindorf die 100. Dampfpfluglokomotive gebaut.
1904 begannen die Bauarbeiten für die neue Dampfpflugfabrik im benachbarten Gatersleben, die 1907 bezogen wurde. In Hausneindorf verblieb bis 1939 eine Gießerei. Nach dem Tod von Andreas Heucke im Jahre 1904 übernahm dessen Sohn Benno Heucke die Geschäftsführung. Seine vier Brüder schieden 1932 aus der Firma aus. Mitte der 1930er Jahre übernahm mit Ulrich Heucke die dritte Generation die Geschäftsführung.
Die Dampfpflugfabrik in Gatersleben war im Zweiten Weltkrieg von Kriegsschäden weitgehend verschont geblieben und konnte so nach der Enteignung und der Überführung in Volkseigentum sehr schnell wieder eine Produktion aufnehmen. Mit seinen Nachkriegsprodukten gehörte das Unternehmen zunächst zum Bereich Landmaschinenbau. Ab 1950 erfolgte eine Umprofilierung auf Baumaschinen. Das Nachfolgeunternehmen VEB Baumaschinen Gatersleben war auf dem Gebiet Straßenbaumaschinen tätig.
Erzeugnisse
Die Firma Heucke produzierte komplette Zweimaschinen-Dampfpflug-Sätze. Dazu gehörten jeweils zwei Dampflokomotiven, ein Pflug mit entsprechendem Zubehör (u.a. Saatwalzen, Eggen, Grubber oder Rübenheber), sowie Wohn-, Brennstoff- und Wasserkaupenwagen. In den besten Zeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts verließen jährlich bis zu 24 Sätze das Werk. Das Standardprogramm waren Dampfpfluglokomotiven in verschiedenen Baugrößen mit Leistungen bis etwa 250 PS. Daneben gab es viele Sonderlösungen, wie z.B. die Dampfpflüge auf Schienen für den Einsatz in Sumpfgebieten oder auch die mit Strohfeuerung und Sattdampf betriebene Variante für Rumänien.
Insgesamt wurden von der Firma Heucke in der Zeit von 1884 bis 1945 etwa 880 Dampfpfluglokomotiven bzw. etwa 440 Pflugsätze mit allem Zubehör hergestellt, die nicht nur in Deutschland, sondern auch auf vielen Exportmärkten zum Einsatz kamen. Neben den europäischen Ländern gab es auch Abnehmer in Namibia, Indien, Sumatra und Java. Wichtige Aufträge waren die Dampfseilpflüge für die Kultivierung der Pontinischen Sümpfe bei Rom.
Ab Mitte der 1930er Jahre, als der Zenit der Dampfseilpflüge längst überschritten war, wurden zusätzlich Anhänger für Traktorenzüge mit vier bis fünf Tonnen Nutzmasse in das Programm aufgenommen. Sie waren zunächst mit Eisen- und später mit Luftbereifung ausgeführt. Während der gesamten Zeit blieb neben der Fertigung das Lohnpflügen ein wichtiger Geschäftsbereich, mit dem man die teilweise sehr großen Schwankungen in der Absatzlage etwas ausgleichen konnte.
In den ersten Nachkriegsjahren wurden Gespannanhänger, landwirtschaftliches Zubehör und auch noch einige Dampfseilzüge produziert, bis 1950 auf Baumaschinen umgerüstet wurde.
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