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Die Schlacht um Berlin

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Die Schlacht um Berlin Empty Die Schlacht um Berlin

Beitrag  Andy Mi Dez 30, 2015 10:12 pm

Die Schlacht um Berlin war die letzte bedeutende Schlacht des Zweiten Weltkrieges in Europa. Sie dauerte vom 16. April bis zum 2. Mai 1945 und hatte die Besetzung Berlins, der Hauptstadt des Deutschen Reiches, durch die Rote Armee der Sowjetunion unter Beteiligung einiger polnischer Einheiten zur Folge. Die Kämpfe forderten Schätzungen zufolge über 170.000 Gefallene und 500.000 verwundete Soldaten sowie den Tod mehrerer zehntausend Zivilisten.

Die Schlacht um Berlin 300px-Bundesarchiv_Bild_183-R77767%2C_Berlin%2C_Rotarmisten_Unter_den_Linden
Datum 16. April bis 2. Mai 1945
Ort Berlin, Balkon des Hotels Adlon
Ausgang Besetzung Berlins durch die Rote Armee


Nach der bereits weitgehend erfolgten Befreiung der vom nationalsozialistischen Deutschland besetzten Gebiete Europas bedeutete das Ende der Schlacht, das mit dem Selbstmord der politisch verantwortlichen Regierungsschicht des NS-Regimes einherging – in Berlin selbst dem Suizid von Adolf Hitler und Joseph Goebbels – für das Deutsche Reich die endgültige militärische Niederlage.

Knapp eine Woche nach der Einnahme Berlins trat am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht mit der Unterschrift von Generaloberst Alfred Jodl, der vom Nachfolger Hitlers als Reichspräsident, Großadmiral Karl Dönitz, zu deren Unterzeichnung autorisiert worden war, in Kraft. Damit wurde der Zweite Weltkrieg in Europa nach fast sechs Jahren beendet. Deutschland verlor seine staatliche Souveränität und wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt.

Ausgangslage

Nach den Niederlagen in der Schlacht von Stalingrad (Winter 1942/1943) und am Kursker Bogen (Sommer 1943) befand sich die Wehrmacht an der Ostfront in der Defensive. Im Süden und Westen waren mit der Landung der westlichen Alliierten auf Sizilien am 10. Juli 1943 (→ Operation Husky) und der Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944 (D-Day) zwei neue Fronten entstanden. Zeitgleich zur Invasion in der Normandie erlitt die Wehrmacht im Osten dann ihre größte und entscheidende Niederlage durch die Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte. Die katastrophalen Verluste dieser Schlacht nahmen der Wehrmacht ihre operative Handlungsfähigkeit an der Ostfront ab Sommer 1944, so dass fortan nur noch punktueller und hinhaltender Widerstand möglich war.

Faktisch stand die Kriegsniederlage des Deutschen Reichs, das 1939 den Zweiten Weltkrieg als Eroberungskrieg zuerst gegen Polen, dann gegen die Benelux-Staaten, Frankreich und zahlreiche andere europäische Länder begonnen hatte, daher schon lange vor dem Beginn der Schlacht um Berlin fest. Bereits im Oktober 1944 hatten Landstreitkräfte der Westalliierten die linksrheinischen deutschen Gebiete um Aachen eingenommen. Nach dem Scheitern der Ardennenoffensive im Januar 1945 und des Unternehmens Nordwind (31. Dezember 1944 bis 25. Januar 1945 im Elsass und in Lothringen) war die Wehrmacht auch im Westen nicht mehr zu offensiven Aktionen in der Lage. Kraftstoffmangel, Nachschubmangel, Personalmangel, Hunger und der harte Winter 1944/45 machten den Truppen immer mehr zu schaffen. Die Westalliierten (vor allem Briten, US-Amerikaner, Kanadier) waren bis April 1945 in ihren Landoffensiven an die Elbe vorgedrungen. Die im Ruhrkessel (Ruhrgebiet) eingekesselten Truppen kapitulierten Mitte April 1945.

Die Schlacht um Berlin Bundesarchiv_Bild_183-J30142%2C_Berlin%2C_Br%C3%A4nde_nach_Luftangriff
Brände nach Luftangriff auf Berlin 1944

Auch ein wichtiger Teil der Alpen- und Donau-Reichsgaue (Österreich) und Groß-Wien war bis Mitte April 1945 in die Hand der Anti-Hitler-Koalition gefallen.

Für Hitler und andere führende Nazis kam eine Kapitulation nicht in Frage; sie trieben u. a. mit Haltebefehlen („Kampf bis zum letzten Mann“), Durchhalteparolen (siehe auch NS-Propaganda, Endsieg) sowie Gewalt- und Terrormaßnahmen gegen Deserteure und Zivilisten (siehe Endphaseverbrechen) die Deutschen an, die aussichtslosen Kämpfe fortzusetzen. Noch im letzten Kriegsjahr starben Millionen Soldaten und Zivilisten.
→ Hauptartikel: Kriegstote des Zweiten Weltkrieges

Im Osten war die Rote Armee bis Mitte Februar 1945 in mehreren Offensiven bis zur Oder vorgerückt (mit Ausnahme eines Küstenstreifens zwischen Preußisch Stargard und Danzig, sowie der Provinzhauptstadt Breslau, vgl. Schlacht um Breslau) und besetzte auch die westlich der Oder gelegenen Teile Schlesiens (mit Ausnahme der Grafschaft Glatz). Aus dieser Ausgangslage bereitete sie die Eroberung Berlins vor. Parallel dazu beschlossen die Staatschefs der drei großen alliierten Mächte, Winston Churchill (Großbritannien), Franklin D. Roosevelt (USA) und Josef Stalin (Sowjetunion), auf der Konferenz von Jalta (4. bis 11. Februar 1945) unter anderem die Art der anschließenden Besetzung Deutschlands in Form seiner Aufteilung in vier Besatzungszonen. Jeder der Großen Drei versuchte dabei, für sich machtpolitisch günstige Ausgangspositionen für die Gestaltung der Nachkriegsordnung zu erlangen.

Sowjetischer Angriffsplan

Die Schlacht um Berlin RIAN_archive_2410_Marshal_Zhukov_speaking
Marschall Schukow (1941)

Am 1. April 1945 hatte Stalin die beiden wichtigsten Obersten Befehlshaber nach Moskau befohlen: die Marschälle Schukow und Konew. Truppen der 1. Belorussischen Front Schukows hatten den Kampf um Küstrin gewonnen und einen 44 Kilometer breiten und bis zu 20 Kilometer tiefen Brückenkopf auf dem westlichen Oderufer gebildet. Von hier aus sollte der Hauptstoß auf Berlin erfolgen. Die Flügel von Schukows Front sollten Berlin im Norden und Süden umfassen.

Die 1. Ukrainische Front Konews, die ab Guben nach Süden anschloss, sollte dort die verteidigende deutsche 9. Armee nach dem Durchbruch im Rücken umfassen. Stalin gab seinen Befehlshabern zwei Tage Zeit, um einen Angriffsplan auf Berlin auszuarbeiten. Der Hauptstoß von Küstrin geradewegs auf die Reichshauptstadt zu, bevorzugte Schukow – Konew sollte den Direktangriff und die Umfassung der Stadt nur durch seinen Vorstoß nach Südwesten abschirmen. Stalin gestand Konew jedoch zu, im Falle eines raschen Vorgehens auch von Süden nach Berlin eindringen zu können.

„(Stalin) zog eine Trennungslinie zwischen Schukows und Konjews Heeresgruppen. Die Linie begann östlich der Oder, kreuzte den Fluß und verlief geradeaus weiter. Bei Lübben an der Spree, knapp 60 km südöstlich von Berlin, brach er plötzlich ab. ‚Wer als erster bis dahin vordringt, der soll Berlin erobern‘, erklärte er.“

– Gosztony (Hrsg.): Der Kampf um Berlin in Augenzeugenberichten. 1985, S. 119 f.

Am 3. April 1945 wurde der Angriffstermin für den 16. April 1945 beschlossen. Einige Tage später gingen detaillierte Weisungen des Oberkommandos Stawka an Schukow, Konew und Marschall Rokossowski. „Insgesamt waren die drei russischen Fronten 1 593 800 Mann stark.“[5]

Schlacht an der Oder

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Sowjetische Artillerie vor Berlin

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Banner der 1. Weißrussischen Front

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Volkssturmmann mit Raketenpanzerbüchse („Panzerschreck“) vor Berlin, April 1945

Die Rote Armee bereitete einen Zangenangriff vor, um Berlin einzukesseln. Zur Einnahme der Stadt konzentrierte die Stawka etwa 2,5 Millionen Soldaten (inklusive nichtkämpfender Einheiten), 6.250 Panzer und Selbstfahrlafetten, 7.500 Flugzeuge und 41.600 Artilleriegeschütze.[6]

Am nördlichen Oder-Abschnitt zwischen der Ostseeküste über Schwedt bis Oderberg stand die 2. Weißrussische Front unter Marschall Konstantin Rokossowski. Sie stand an einem schwer überbrückbarem Flussabschnitt und sollte erst später, nach dem erfolgten Durchbruch der südlicheren Heeresgruppen über die Oder angreifen.

Im westlichen Oderbrückenkopf von Küstrin bis nach Guben war die 1. Weißrussische Front unter Georgi Schukow konzentriert, sie sollte den direkten Vormarsch auf Berlin erzwingen. Im südlichen Abschnitt entlang der Neiße bereitete die 1. Ukrainische Front unter Iwan Konew ihren Durchbruch zwischen Forst und Muskau in Richtung auf Cottbus und Spremberg vor.

Der Roten Armee gegenüber standen schwer angeschlagene Einheiten der deutschen Heeresgruppe Weichsel unter Generaloberst Gotthard Heinrici, zusammengesetzt aus der 3. Panzerarmee und der 9. Armee. Im Süden wurde auch die 4. Panzerarmee der Heeresgruppe Mitte vom sowjetischen Angriff erfasst.[7] Den deutschen Heerestruppen waren starke Anteile an Waffen-SS und Allgemeiner SS unterstellt, zudem als „letztes Aufgebot Deutschlands“ auch Volkssturm-Einheiten, bestehend aus militärisch unerfahrenen und schlecht vorbereiteten Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren sowie Männern bis 60 Jahren. Diese – bezogen auf Erfahrung und Motivation – äußerst uneinheitlichen Streitkräfte umfassten insgesamt rund eine Million Mann. Sie hatten aber nur etwa 800 Panzer, mussten faktisch ohne Luftunterstützung kämpfen (ihre Gegner hatten die Luftherrschaft) und waren aufgrund der schlechten Versorgung mit Treibstoff und Munition in ihrer Wirkungskraft und Flexibilität zusätzlich eingeschränkt.

Am 16. April eröffnete die Rote Armee ihre Offensive mit dem stärksten Artilleriefeuer des Krieges; statistisch kam entlang der Oderfront auf fünf Meter ein Geschütz. Dieser Beschuss war jedoch weitgehend wirkungslos, da der deutsche Befehlshaber Gotthard Heinrici die vorderen Stellungen im Bereich des Hauptangriffs Schukows auf die Seelower Höhen zurück genommen hatte (Hardenberg-Stellung).
→ Hauptartikel: Schlacht um die Seelower Höhen

Noch am ersten Tag hatte Schukow, durch die Schwierigkeiten seiner Infanterie im Oderbruch ungeduldig geworden, den Einsatz seiner beiden noch östlich der Oder stehenden Panzerarmeen im mittleren Abschnitt befohlen und durch die folgende Vermischung der Truppen eine noch größere Verwirrung bewirkt: „Als es den vereinigten Kräften aller Waffengattungen nicht gelang, Schukows unrealistischen Zeitplan einzuhalten, verstärkten die heftigen Panzerangriffe noch die Folgen der grundsätzlichen Fehleinschätzung.“[8] Erst am 19. April 1945 gelang der 1. Weißrussischen Front nach großen Verlusten die Einnahme der Seelower Höhen.

Die Deutschen waren damit auf die äußeren Verteidigungslinien Berlins zurückgedrängt und ihre Reserven waren verbraucht.

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Banner der 1. Ukrainischen Front

Der 1. Ukrainischen Front unter Marschall Konew gelang hingegen im Süden der rasche Durchbruch durch die deutsche Verteidigungslinie an der Lausitzer Neiße südlich Cottbus bei Spremberg. Mit einem gewagten Panzerangriff im Rücken der 9. Armee erreichte die 3. Garde-Panzerarmee des Generalobersten Rybalko Lübben und Konew erhielt am 17. April die Erlaubnis von Stalin, Berlin von Süden her anzugreifen. Stalin selbst teilte dies dann Schukow mit.[9]
Änderung der Angriffsplanung

Am 21. April 1945 überschritt die zu Schukows Truppen zählende erste sowjetische Einheit (5. Stoßarmee) die Stadtgrenze im Nordosten Berlins bei Marzahn. Inzwischen war in der gesamten Stadt bereits die Licht-, Gas- und Wasserversorgung ausgefallen. In der Stadt zerfetzten mittags Artilleriegranaten viele der überraschten Menschen.[10]

Berlin, das zuerst nur in die Zange genommen werden sollte, wurde mit Konews Erfolg dadurch von allen Seiten angegriffen. Ziel war der Spreebogen mit den zentralen Regierungsgebäuden. Stalin ordnete bald darauf auch die Trennungslinie zwischen den beiden sowjetischen Fronten:

„Von diesem Tag an, dem 23. April, so lautete der Befehl (Nr. 11074), verlaufe die Grenze zwischen der 1. Weißrusssichen Front und der 1. Ukrainischen Front von Lübben über Teupitz, Mittenwalde, Mariendorf zum Anhalter Bahnhof. Konjew war zutiefst enttäuscht: Stalin hatte Schukow den Siegespreis zugesprochen. Die Grenzlinie, die gerade durch die Stadt verlief, zwang Konjew mit seinen Truppen etwa 140 Meter westlich des Reichstages anzuhalten, auf dem die sowjetische Fahne aufgepflanzt werden sollte.“

– Cornelius Ryan: Der letzte Kampf, S. 281.

Äußerer Verteidigungsring

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Volkssturmsoldaten

Der „Äußere Verteidigungsring“ war keine lückenlose Linie, sondern meist nur stützpunktartig an Brücken und wichtigen Straßenkreuzungen besetzt. Die Abwehr war nicht koordiniert, da weder die Befehlsgebung in der Stadt geregelt, noch die vorhandenen Einheiten planmäßig verteilt waren. Neben lokalen Kommandeuren betätigte sich zwischenzeitlich Joseph Goebbels als Organisator.
20. April 1945

Im Nordosten fielen im Vorfeld Berlins Bernau und nachts Altlandsberg, die 5. Stoßarmee gewann Strausberg und die 3. Stoßarmee schoss (zum Geburtstag Hitlers) mit Großkalibern in die Stadt.[11]

Ähnlich begründet „flogen anglo-amerikanische Bomber Salut, einen sogenannten 1000-Bomber-Angriff gegen Berlin, der zwei Stunden dauerte. Die Angriffshöhe dieser Verbände war so gewählt, daß ein Eingreifen der deutschen Flak unmöglich wurde. […] Die Bomber ließen Berlin wie betäubt, still und zerstört zurück. […] Wasser gab es nur noch an den Pumpen auf der Straße, so daß das Schlangestehen nach Wasser im Freien während des restlichen Kampfes um Berlin zu einem Überlebensrisiko wurde.“[12]

Die 2. Weißrussische Front begann mit ihrem Angriff nördlich von Schwedt bis zur Odermündung aus dem Brückenkopf von Stettin.

Noch in der Nacht zum 21. April trieb Konew seine Panzerkommandeure an, ohne Rücksicht auf „Verwundbarkeit seiner Etappe“ oder die nachfolgende Infanterie vorzustoßen. Schon 24 Stunden später erreichten seine Gardepanzer Zossen und hoben dort das Oberkommando des Heeres (OKH) aus. Das Personal und Material war in einer Fahrzeugkolonne nach Süden evakuiert worden und wurde kurz darauf von der deutschen Luftwaffe versehentlich „erfolgreich“ bombardiert.[13]

21. April 1945

Am Morgen überschritt im mittleren Abschnitt Schukows die 2. Garde-Panzerarmee den Autobahnring und wandte sich auf breiter Front gegen das Stadtgebiet (Hohenschönhausen – Marzahn – Hönow), die 3. Stoßarmee erreichte Weißensee und südlich schwenkte die 8. Gardearmee und die 1. Garde-Panzerarmee auf den Raum Erkner ein.

„Gegen 11.30 Uhr begannen die Sowjets, das Stadtzentrum mit Belagerungsgeschützen und schwerer Artillerie zu beschießen“,[16] Das Feuer über diese Distanz überraschte alle in der Stadt und es kam zu dramatischen Szenen – so auch am Hermannplatz in Neukölln.

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Baudenkmal Landsberger Allee 563[14]

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Das Bild Gedenkstätte 21. April 1945 wurde von Otto Schack gestaltet.[15]

Das deutsche LVI. Panzerkorps zog sich auf die Linie Marzahn – Köpenick zurück. Es verlor dabei die Verbindung zur 9. Armee südöstlich der Stadt. Diesen Rückzug interpretierte Hitler als Eigenmächtigkeit und befahl die Erschießung des Kommandeurs Weidling. Hitler begann noch während der Lagebesprechung mit Schörner und Wenck, einen groß angelegten Gegenangriff zu planen.[17]

Während Konews Panzerspitzen auf der Reichsstraße 96 weiter auf dem Weg in den Südwesten Berlins waren, eroberten seine Truppen die weit im Hinterland liegenden Städte Spremberg (21. April) und Cottbus (22. April).

Am 21. April abends wurde die Einschließung der deutschen 9. Armee bei Königs Wusterhausen durch die 3. Garde-Panzerarmee Konews zusammen mit Truppen der 1. Weißrussischen Front, die aus nördlicher Richtung kamen, vollendet: „Die Truppen der beiden Fronten erkannten jedoch noch nicht, daß sie nur durch die ausgedehnten Wasserläufe voneinander getrennt waren.“[18] Noch besaß Schukow keine Kenntnis über die Positionen Konews bei dessen Vorgehen auf Berlin.
22. April 1945

Nachdem Konews Vorausabteilungen Zossen besetzt hatten, näherten sich erste Einheiten dem Teltowkanal an der südlichen Stadtgrenze bei Teltow. Auf dem rechten Flügel „überschritten Truppen des 9. (mech.) Korps gegen 9.00 Uhr den Autobahnring und erreichten (abends) Lichterfelde, Marienfelde und Lankwitz. […] Die Panzer walzten jeden Widerstand nieder und drangen in die Wohngebiete ein.“ Konew war Schukow in den südlichen Vororten zuvorgekommen, aber er war am 23. April dringend auf eine Kräftekonzentration angewiesen – „für den Angriff auf die Innenstadt, den er selbst leiten wollte.“[19]

Am Spätnachmittag des 22. Aprils hatte die 8. Gardearmee unter Schukows General Tschuikow im Südosten „die Vororte Dahlwitz, Schöneiche, Fichtenau, Rahnsdorf, Friedrichshagen und Wendenschloß eingenommen.“[20] In der Nacht erreichten sie Grünau und Falkenberg.

Nachdem am Vortag als erste eine Einheit der 5. Stoßarmee die Stadtgrenze Berlins überschritten hatte, womit ihrem Befehlshaber, Generaloberst Nikolai Erastowitsch Bersarin, nach russischer Militärtradition das Amt des Stadtkommandanten zufiel, nutzten Schukows Truppen den Tag zur Vorbereitung auf die Straßenkämpfe oder wurden „um die nördlichen Bezirke herum zu den ihnen zugewiesenen Abschnitten für die Einschließung der Stadt geführt.“

In der Nacht zum 23. April gelang bereits die Überquerung der Havel bei Hennigsdorf durch die 47. Armee, die nun den Auftrag erhielt, „die Stadt endgültig einzuschließen und eine Sicherungslinie soweit wie möglich nach Westen vorzuschieben.[21]

Im nördlichen Bogen drangen Schukows Streitkräfte nach Reinickendorf und Pankow vor, im Osten standen sie in Weißensee, Lichtenberg, Karlshorst und Köpenick.

„Die Nacht vom 22. auf den 23. April war eine bedeutsame Zäsur für den Fortgang der Schlacht. Beide Seiten waren gezwungen, neu zu überdenken, wie sie die Lage in den Griff bekommen konnten. Die Russen hatten einen Vorgeschmack davon erhalten, was die nächste Phase der Operation bringen würde […] Die Deutschen mußten sich, verspätet, auf eine Belagerung mit all ihren Konsequenzen einrichten.“

– Tony Le Tessier, Der Kampf um Berlin 1945, S. 102.


So hier unterbrechen wir das Thema,wer sich weiter dafür interressiert,dem sei der Link empfohlen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Berlin
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