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Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H.

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Beitrag  checker Mo Jan 04, 2016 1:30 pm

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. war ein deutsches Unternehmen der Funk- bzw. Nachrichtentechnik. Telefunken und seine Nachfolgeunternehmen bauten Sende- und Empfangsgeräte für die Funktelegrafie, den Rundfunk sowie die drahtlose und kabelgebundene Übertragungstechnik.

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. 200px-Telefunken_logo.svg

Rechtsform GmbH/AG
Gründung 27. Mai 1903 als Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H., System Telefunken
Auflösung 1. Januar 1967
Auflösungsgrund Fusion mit der AEG
Sitz Berlin
Branche Elektrotechnik


Das 1903 gegründete Unternehmen hielt über 20.000 Patente, war führend an der Entwicklung der Radartechnik beteiligt und Erfinder des Farbfernsehens nach dem PAL-System. Anfang 1967 fusionierte die Telefunken AG mit ihrer Muttergesellschaft AEG zur Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft AEG-TELEFUNKEN. 1979 wurde die Firma in AEG-Telefunken Aktiengesellschaft geändert. Nach der Übernahme durch Daimler-Benz im Jahre 1985 änderte sich deren Name in AEG Aktiengesellschaft und die restlichen Telefunken-Geschäftsbereiche wurden diversen neuen Gesellschaften übertragen. Die AEG AG ist seit 1996, dem Jahr der Löschung im Handelsregister von Frankfurt am Main, nicht mehr existent.

Bis ca. 2005 waren noch ehemalige AEG-Telefunken-Unternehmensbereiche, die in der Tradition der früheren Telefunken-Gesellschaft standen, mit diesem Namen als Teil der Firma am Markt vertreten. Heute ist Inhaberin der Rechte an der Marke die Telefunken Licenses GmbH, welche Lizenzen zur Verwendung des Begriffs „Telefunken“ erteilt.[1]

Geschichte
Die Anfänge bis 1945

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Telefunken-Mitbegründer
Georg Graf von Arco (1931)

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Radio Telefunkon 3/26a (1926)

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Einheits-Fernseh-Empfänger E 1 von 1939

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. Bundesarchiv_Bild_101I-621-2930-32%2C_Frankreich%2C_Radarger%C3%A4t_%22W%C3%BCrzburg%22
Telefunken-Radargerät „Würzburg“ im Einsatz bei der Wehrmacht (1942)

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. FuSAn_724
Ein „Bernhard“-Drehfunkfeuer im besetzten Dänemark

Um die Jahrhundertwende arbeiteten in Deutschland zwei Gruppen von Forschern an der Entwicklung von Techniken zur drahtlosen Nachrichtenübermittlung (Funkentelegrafie). Die eine Gruppe um Adolf Slaby und Georg Graf von Arco entwickelte bei der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) für die Kaiserliche Marine, die andere unter Karl Ferdinand Braun bei Siemens & Halske (S & H) für das Deutsche Heer.

Als die beiden Unternehmen begannen, sich um die Patente zu streiten, schlichtete Kaiser Wilhelm II.: Auf sein Drängen gründeten am 27. Mai 1903 in Berlin Siemens & Halske und die AEG als Gemeinschaftsunternehmen zu gleichen Teilen die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H., System Telefunken mit einem Stammkapital von 300.000 Goldmark. Erster technischer Direktor war Georg Graf von Arco. Telefunken, die Telegrammadresse der Gesellschaft, wurde als Warenzeichen am 11. November 1903 beim Kaiserlichen Patentamt eingetragen. Mit der Unternehmensgründung legten am Beginn des Zeitalters der Funk- und Nachrichtentechnik die Unternehmen S & H und AEG ihre Kenntnisse und Aktivitäten zusammen, um für die zivile Schifffahrt, das Militär und die interkontinentale Nachrichtenübermittlung Funk- und Empfangsanlagen zu entwickeln und zu vermarkten. Dabei stand Telefunken in Konkurrenz zur Berliner C. Lorenz AG und im Bereich der Handelsschifffahrt auch zur Compagnie de Télégraphie sans Fil (Gesellschaft für drahtlose Telegraphie) in Brüssel, einem im Jahr 1900 von der britischen Marconi’s Wireless Telegraph Company gegründeten Unternehmen, das Handelsschiffe fast aller europäischer Staaten ausrüstete. Funkstationen auf britischen Schiffen wurden dagegen von der ebenfalls 1900 geschaffenen Marconi-Tochtergesellschaft Marconi International Marine Communication Company betrieben.

Für den Seefunkverkehr gründeten im Jahr 1911 Siemens, AEG und Telefunken zusammen mit der Brüsseler Marconi-Tochter Compagnie de Télégraphie sans Fil die Deutsche Betriebsgesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. (DEBEG), die weltweit die Funkstationen der vier beteiligten Unternehmen nutzen konnte.[2] Durch die von Telefunken 1908 eingeführten Löschfunkensender (Tonfunkensender) mit einer dreimal höheren Reichweite als die alten Knallfunkensender nahm das Unternehmen zusammen mit Marconi bald eine führende Rolle im Betrieb der Seefunkstationen ein. Die Wichtigkeit des Seefunks wurde nach dem Untergang der Titanic im Jahr 1912 besonders deutlich: Die DEBEG und damit auch Telefunken hatten einen spürbaren Umsatzanstieg zu verzeichnen.

Im April 1923 wurde die Firma in Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. geändert und über 30 Jahre bis 1955 beibehalten. Ab 1923 baute Telefunken Rundfunksender bzw. -empfänger. Mit dem Aufkommen des Rundfunks waren die Jahre von 1924 bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 besonders umsatzstark.

Auf der 5. Großen Deutschen Funkausstellung in Berlin 1928 stellte das Unternehmen nach dem Projektionsverfahren arbeitende Fernsehgeräte aus. 1930 erfand der Telefunken-Mitarbeiter Fritz Schröter das Zeilensprungverfahren für flimmerfreie Bilder. Ab 1932 wurden gemeinsam mit der Reichspost Fernseh-Versuchssendungen durchgeführt. Mit dem 1932 gegründeten Tochterunternehmen Telefunken-Platte G.m.b.H. (ab 1950 Teldec bis zu dessen Verkauf im Jahre 1987 an den Time Warner-Konzern) war Telefunken auch eines der größten deutschen Unternehmen der Schallplattenindustrie. Mit dem jungen Jazzer Heinz Wehner baute die Plattengesellschaft ab 1935 einen internationalen Star auf und leistete sich, unabhängig von den Maßregelungen der Reichsmusikkammer, mit Wehners „Telefunken-Swing-Orchester“ eine Big Band amerikanischer Prägung.

Die von Telefunken ab 1934 entwickelten „Zielfluggeräte“ gelten zusammen mit dem gleichzeitig eingeführten Lorenz-Landesystem der Berliner C. Lorenz AG als Vorläufer der heutigen Instrumentenlandesysteme (ILS).[3]

Der mit einer neuartigen Rechteck-Bildröhre von Telefunken bestückte deutsche Einheits-Fernseh-Empfänger wurde gemeinsam mit anderen Unternehmen der Rundfunkindustrie entwickelt und 1939 auf der 16. Großen Deutschen Funk- und Fernseh-Ausstellung in Berlin präsentiert. Im gleichen Jahr übernahm das Unternehmen das Osram-Werk A (wie AEG; das frühere Werk für Glühlampen der AEG) in der Sickingenstraße 71 (Berlin-Moabit), um die Produktion der technologisch wichtigen Elektronenröhren in eigener Regie weiterzuführen. Dort hatte seit 1920 Osram die Röhren für Telefunken hergestellt. Allein in dieser größten Röhrenfabrik Europas waren einschließlich Nebenbetrieben im Jahr 1939 ca. 8000 Mitarbeiter beschäftigt, die jährlich bis zu 12 Millionen Elektronenröhren herstellten, was drei Viertel des deutschen Bedarfs darstellte.

Ende der 1930er Jahre betrug die Gesamtbelegschaft 23.500 Mitarbeiter und stieg im Verlauf des Zweiten Weltkriegs auf 40.000 an; darunter wie in fast allen deutschen Großbetrieben auch viele Zwangs- und „Ostarbeiter“. 1941 übernahm die AEG die Telefunken-Anteile von S & H (Siemens & Halske) und führte das Unternehmen als 100-prozentige Tochtergesellschaft weiter. S & H bekam die Erlaubnis, bis Kriegsende die Telefunken-Patente weiter zu nutzen.

Vor und während des Krieges war die Telefunken-Gesellschaft das führende deutsche Unternehmen auf dem Gebiet der elektronischen Kriegsführung. Zur Zielfindung wurden das Leitstrahl-System „Knickebein“ und zur allgemeinen Flugnavigation die „Bernhard“-Drehfunkfeuer entwickelt. Das Unternehmen lieferte ferner Funk- und Radargeräte („Würzburg“ und „Würzburg-Riese“), ein Richtfunknetz für die Wehrmacht, diverse Peilgeräte für die Luftwaffe, entwickelte für deren Nachtjäger das erste deutsche Flugzeug-Bordradar („Lichtenstein-Gerät“) sowie als Ortungsgerät gegen die mit Zentimeterwellenradar ausgerüsteten Flugzeuge der Alliierten den Warnempfänger „Naxos“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg – Fusion mit der AEG 1967

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. 800px-Operette50
Bei Telefunken in Hannover gebaut:
„Operette 50“, eines der ersten UKW-Radios (1950)

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VW Hebmüller-Cabriolet 1949/50 mit Telefunken-Autoradio

In Berlin war bei Kriegsende das „Telefunkenhaus“, Hallesches Ufer 30 ausgebrannt, das Haus Belle-Alliance-Str. 7–10 (heute Mehringdamm 32/34) in Kreuzberg war stark beschädigt und das Hauptwerk in Zehlendorf beschlagnahmte die US-Armee als Kaserne. Nur das Werk für Elektronenröhren in Moabit und das Gerätewerk Schwedenstraße im Wedding standen weiter zur Verfügung. Die in Thüringen, Sachsen und Schlesien gelegenen Fabriken kamen unter sowjetische (SMAD) bzw. polnische Verwaltung. Im Herbst 1945 konnte in sanierten Baracken des ehemaligen KZ Dachau eine Fertigung von Röhrenempfängern aufgenommen werden, die schrittweise ab 1946/47 in die von der Signalbau AG, Dr. Erich F. Huth in Hannover-Ricklingen, Göttinger Chaussee 76 übernommenen Gebäude verlegt wurde. Dort produzierte Telefunken ab 1951 auch den ersten nach dem Krieg neu entwickelten Fernseher vom Typ FE 8.[4]

Anfang der 1950er Jahre wurden diverse Geschäftsbereiche von West-Berlin nach Westdeutschland (Ulm und Backnang) verlagert sowie dort vorhandene Produktionsstätten übernommen, ausgebaut oder neu gegründet, um u. a. im neu auflebenden Geschäft der zivilen und militärischen Radartechnik wieder tätig zu sein. Nach dem Besatzungsstatut waren diese Tätigkeiten in Berlin verboten. So entwickelte sich Telefunken unter der „Starkstrom-Mutter“ AEG zur „Schwachstrom-Tochter“ mit den drei Geschäftsbereichen Nachrichten- und Datentechnik (Analog-/Digitalrechner), Bauelemente sowie Rundfunk, Fernsehen und Phono. Telefunken hatte auf diesen Märkten während der Zeit der Eigenständigkeit und auch später im AEG-Konzern ansehnliche Erfolge.

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In Ulm war ab 1956 das zentrale Forschungsinstitut von Telefunken angesiedelt. Auf dem Bild von 1961 ist in der Mitte dessen späterer Leiter Manfred Börner, Erfinder der Glasfaser-Datenübertragung, mit zwei Kollegen zu sehen

Die Umfirmierung zur Telefunken GmbH im Jahre 1955 wurde notwendig, da zur drahtlosen auch die kabelgebundene Technik dazugekommen war. 1963 erfolgte dann die Umwandlung zur Telefunken Aktiengesellschaft.

Mit einer Sondergenehmigung der englischen Kontrollbehörde wurde ab 1953 die Lizenzfertigung von Decca-Schiffsradaranlagen aufgenommen. Ab 1955 konnte das Unternehmen nach zehn Jahren Zwangspause aufgrund der Pariser Verträge wieder ohne Beschränkungen in der Radartechnik tätig werden und baute für den Zivilluftverkehr im Auftrag der Bundesanstalt für Flugsicherung die GCA-Technik (ASR-Rundsuchanlagen und PAR-Systeme) in Lizenz des US-Unternehmens Bendix Corporation. Später folgten als eigene Entwicklungen bis zur Einstellung diese Geschäftszweiges im Jahr 1984 auch Mittelbereichsradarsysteme (siehe auch: SRE-M). Für die Schifffahrt wurde von 1958 bis 1962 das Radarsystem Hafen Hamburg aufgebaut. Weitere Systeme an Elbe, Jade, Weser und auf Helgoland folgten. Als Lizenzbau fertigte Telefunken in Ulm auch das NASARR-Radargerät (North American Search and Ranging Radar) für den Lockheed F-104 „Starfighter“ der Bundeswehr.

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. PPI-scope
Radargerät der Flugsicherung (1980)

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. 800px-PALcolor708
Erster Telefunken-Farbfernseher
PAL Color 708 (1967)

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. 800px-Telefunken-tr4
Großrechner Telefunken TR 4 (1963)

Auf der Polizeimesse Essen stellte Telefunken im September 1956 mit dem VRG (Verkehrsradargerät) ein Gerät vor, das zur Überwachung der neu eingeführten Geschwindigkeitsbeschränkungen (zunächst Tempo 50 in Ortschaften ab 1. September 1957) benötigt wurde.

1959 errichtete Telefunken ein modernes Halbleiterwerk in Heilbronn, wo im April 1960 die Produktion begann. Das Werk wurde mehrfach erweitert, so 1970 um einen sechsstöckigen Neubau am Nordrand des Geländes. Hier arbeiteten zu Beginn der 1970er Jahre rund 2500 Menschen. Für die Produktion von Farbfernsehempfängern wurde 1966 ein neues Werk in Celle in Betrieb genommen, wo in den 1970er Jahren bis zu 2800 Menschen Arbeit fanden. Das bei Telefunken in Hannover unter Federführung von Walter Bruch entwickelte und vier Jahre zuvor patentierte PAL-Farbfernsehsystem beinhaltet im Gegensatz zu dem in den USA bereits 1953 eingeführten NTSC-Farbsystem eine Technik zur automatischen Fehlerkorrektur von Farbverfälschungen. Es wird noch heute (2011) weltweit verwendet.

Mit den Modellen TR 4 und TR 440 wurden ab 1959 zunächst in Backnang und später in Konstanz Telefunken-Großrechenanlagen entwickelt, die von 1962 bis etwa 1985 an vielen deutschen Universitätsrechenzentren im Einsatz waren. In Kooperation mit der Nixdorf Computer AG übernahm 1971 die neue Telefunken Computer GmbH (TC) mit Sitz Konstanz die AEG-Telefunken-Großrechnerentwicklung und -fertigung. Die TC wurde 1974 zur Computer Gesellschaft Konstanz (CGK). Das Gebiet der Mittleren Rechner und Prozessrechner wurde Teil des Bereichs Automatisierungstechnik der AEG.

Die eigenständige Existenz von Telefunken endete Anfang 1967: Die Muttergesellschaft AEG fusionierte mit der Telefunken AG, Berlin und Ulm unter dem Namen Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft AEG-TELEFUNKEN mit Sitz in Frankfurt/Main. Etwa 34.600 Telefunken-Mitarbeiter wechselten mit dem letzten Telefunken-Vorstandsvorsitzenden Felix Herriger in den neuen Konzern unter Leitung von Hans Bühler (1903–1997). Bis zur Änderung der Firma in AEG-Aktiengesellschaft blieben die Firmen Telefunken bzw. AEG noch weitere 18 Jahre an den Gebäuden bestehen.

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. Telefunken_mini_partner_olympia_partner_mod01_res
„mini partner“ (UKW/MW) und „olympia partner“ (MW), Transistorradios aus fernöstlicher Fertigung, 1972

Der Bereich Unterhaltungselektronik (Rundfunk- und Fernsehgeräte) wurde 1972 in die eigenständige TELEFUNKEN Fernseh und Rundfunk GmbH mit Sitz Hannover ausgegliedert. Der staatliche französische Thomson-Konzern übernahm diese 1983/84 und die Tochterfirmen Thomson Consumer electronics bzw. Thomson multimedia nutzten die Marke Telefunken in der Folge als Handelsname.

Die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft AEG-TELEFUNKEN wurde 1979 zur AEG-TELEFUNKEN Aktiengesellschaft. Aus EG-rechtlichen Gründen musste die Gesellschaftsform AG hinzugefügt werden. Gleichzeitig entfiel die seit 1888 bestehende Bezeichnung Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft.

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Beitrag  checker Mo Jan 04, 2016 1:37 pm

Vergleichsverfahren von AEG-Telefunken 1982/84 bis zur Auflösung

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. 800px-Telefunken_tonband_hg
Magnetophon 3000hifi (1973)

Die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H. 800px-Telefunken_Digitale_45
Telefunken-Radiowecker
Design Philippe Starck (ca. 1995)

Wirtschaftliche Schwierigkeiten des AEG-Konzerns erzwangen ab etwa 1970 das Ausgliedern von Geschäftsfeldern, die Beteiligung Dritter an Geschäftsbereichen bzw. den späteren Verkauf. Eine außerordentliche Hauptversammlung im Januar 1980 beschloss zunächst eine Kapitalherabsetzung der bestehenden Anteile von 3:1 mit einem folgenden Kapitalzufluss von 1682 Millionen DM neuer Mittel. Nachfolger von Walter Cipa (seit 1976 AEG-Vorstandsvorsitzender) wurde Heinz Dürr.

Hohe Verluste einzelner Bereiche, u. a. im Fernseh- und Rundfunkgeschäft, zwangen bereits 1981 zu Notverkäufen von kompletten Geschäftsbereichen bzw. Anteilen, wie bei der AEG-Telefunken Nachrichtentechnik GmbH (ATN) in Backnang, von der ein Konsortium von Thomson, Bosch, Mannesmann und der Allianz-Versicherung einen Teil übernahm. Im folgenden Jahr 1982 wurden die Telefunken-Anteile der Teldec (bis 1950 „Telefunken-Platte“) an eine Schweizer Holding verkauft. Das Halbleitergeschäft in Heilbronn wurde ab 1982 mit 51 Prozent Mehrheit von dem US-Konzern United Technologies Corporation als Joint-Venture-Unternehmen zunächst als Telefunken electronic GmbH weiter betrieben und gehört seit 2001 zur Conti temic microelectronic mit Sitz in Nürnberg. Die ATN in Backnang wurde 1983 vollständig von den anderen Anteilseignern übernommen und bis 1995 unter dem Namen ANT weiter geführt (ab 1995 Bosch Telecom; ab 1. Februar 2000 Marconi Communications GmbH; ab 2006 Ericsson und telent GmbH).

Im Zuge des Vergleichsverfahrens der AEG von August 1982 bis Oktober 1984 wurden weitere wesentliche Kernbereiche abgegeben. Die defizitäre TELEFUNKEN Fernseh und Rundfunk GmbH kaufte 1983/84 der französische Konzern Thomson-Brandt. Ein Sanierungskonzept das Bundesbürgschaften von 600 Millionen DM und neue Bankkredite von 275 Millionen DM vorsah, scheiterte an der Uneinigkeit der Banken. Ein Bankenkonsortium gewährte dem AEG-Konzern bis Juni 1983 ein Verwalterdarlehen von 1,1 Milliarden DM. Davon waren 700 Millionen DM sofort verfügbar und 400 Millionen DM nach Zusage einer Bürgschaft durch den Bund. Vergleichsverwalter war der Rechtsanwalt Wilhelm Schaaf.

1985 änderte der Konzern seinen Namen in AEG Aktiengesellschaft und wurde im gleichen Jahr mehrheitlich von der Daimler-Benz AG übernommen. Ab 1987 führte der neue Daimler-Vorstand Edzard Reuter die beiden Unternehmen zu einem „Integrierten Technologie-Konzern“ zusammen und betrieb den Verkauf bzw die Ausgliederung mehrerer AEG- bzw. Telefunken-Geschäftsbereiche.

Der bis 1966 zu Telefunken gehörende Hochfrequenzbereich der AEG in Ulm sowie der Schiffbau- und Sondertechniksektor (Wehrtechnik) in Hamburg und Wedel und die Telefunken microelectronics GmbH in Heilbronn wurden 1989 mit Dornier, MTU und MBB zur Deutschen Aerospace AG (DASA) in München unter Leitung von Jürgen Schrempp zusammengeführt.

Der frühere Telefunken-Geschäftsbereich Hochfrequenztechnik Ulm wurde zusammen mit der Telefunken Sendertechnik GmbH Berlin im gleichen Jahr Teil des DASA-Bereichs Verteidigungstechnik unter dem Namen Telefunken Systemtechnik GmbH. Das Geschäft des Sprech- und Datenfunks in Ulm betrieb zunächst als 100-prozentige AEG-Tochter die AEG Mobile Communication GmbH, die im Mai 2002 Teil der bereits 2000 gegründeten EADS Racoms (Radio Communication System) wurde. Die Mobilfunksparte der AEG Mobile Communication wurde zunächst unter dem Namen Matra Communication Cellular Terminals in ein Gemeinschaftsunternehmen von Matra und Nortel überführt. Der Bereich Entwicklung in Ulm, 1998 von Nokia übernommen, befasste sich bis zu seiner Schließung im Jahr 2012 mit der Konstruktion von Nokia-Mobiltelefonen. Im Jahre 2004 wurde die EADS Radio Communication System GmbH & Co. KG in TELEFUNKEN Radio Communication Systems GmbH & Co. KG (Telefunken Racoms) umbenannt.

Bereits acht Jahre vorher wurde am 20. September 1996 die Firma des traditionsreichen, ehemaligen Mutterunternehmens AEG aus dem Handelsregister gelöscht.

Am Standort Heilbronn wurde die von Atmel übernommene Halbleiterfertigung an die Tejas Silicon Germany GmbH & Co KG verkauft, welche die Rechte am Namen Telefunken am 1. Januar 2009 erwarb und an diesem Standort unter der Firma Telefunken Semiconductors GmbH & Co. KG integrierte Schaltkreise, auch als Foundry, produzierte. Das Unternehmen stellte im April 2013 einen ersten Insolvenzantrag wegen Überschuldung. Nach dem zweiten Antrag im August 2014 konnte der Insolvenzverwalter keinen Investor zur Fortführung des Unternehmens finden und der Betrieb wurde mit dem letzten Arbeitstag am 27. Februar 2015 eingestellt.[5]

Heutige Verwendung des Namens Telefunken

Manche Arbeitsgebiete von Telefunken wurden in Nachfolge-Unternehmen weiter betrieben, die meisten zwischenzeitlich vollständig eingestellt. Der Begriff „Telefunken“ wurde noch bis 2005 als Teil der Firma ausgegliederter bzw. verkaufter Geschäftsbereiche der ehemaligen AEG verwendet. Im Jahre 2005 änderte die seit 2000 bestehende Telefunken SenderSysteme Berlin AG, die ab 1989 zunächst als Telefunken Sendertechnik GmbH firmierte, ihren Namen in TRANSRADIO SenderSysteme Berlin AG. Der Name „Transradio“ lässt sich bis in das Jahr 1918 zurückverfolgen – mit der Einführung des Duplex-Verkehrs bei Funkverbindungen im Jahre 1919 erlangte die Transradio-Aktiengesellschaft für drahtlosen Übersee-Verkehr weltweite Anerkennung. Die TRANSRADIO SenderSysteme Berlin AG ist spezialisiert auf Forschung, Entwicklung und Konstruktion von AM-, VHF/FM- und DRM-Sendern, sowie auf kommerzielle und militärische Kommunikationssender für Lang- und Längstwelle.

Die Daimler-Benz AG übertrug 1995 das restliche Vermögen des AEG-Telefunken-Konzerns in die EHG Electroholding GmbH und beendete damit die Geschichte beider Unternehmen. Als Marke ist „Telefunken“ weiter bei über 50 Partnern in über 120 Ländern präsent; die unter diesem Namen angebotenen Produkte haben mit dem ursprünglichen Unternehmen nur noch den Namen gemeinsam. Die Nutzung des Begriffs „Telefunken“ durch diverse Gesellschaften beruht auf Lizenzvereinbarungen. Die Daimler AG verkaufte die Telefunken-Markenrechte im Dezember 2007 an die Live Holding AG in Berlin. Vorstandsvorsitzender der Live Holding ist der frühere Lufthansa- und Deutsche Bahn-Vorstand Hemjö Klein, gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender der 2008 gegründeten Beteiligungsgesellschaft Telefunken Licenses GmbH, Frankfurt am Main. Diese vergibt seitdem die mit dem Begriff „Telefunken“ verbundenen Marken- und Lizenzrechte. Telefunken Licenses ist Tochtergesellschaft der Telefunken Holding AG.

Im August 2006 erhielt das türkische Unternehmen Profilo-Telra, einer der größten europäischen Hersteller von TV-Geräten, von der französischen Thomson AG die Lizenz, unter der Marke TELEFUNKEN in verschiedenen europäischen Ländern TV-Geräte zu vertreiben. Die Thomson AG hatte die Lizenz zur Nutzung des Markennamens ihrerseits von der Telefunken Licenses GmbH, Frankfurt a. M. erhalten. Diese war bis Dezember 2007 als Tochtergesellschaft der EHG Elektroholding GmbH, Frankfurt am Main ein Teil der Daimler AG. Im April 2008 wurde die Zusammenarbeit mit Profilio-Telra beendet. Telefunken-Fernseher werden aktuell (2011) größtenteils in der Türkei von Vestel gefertigt.

Seit 2008 bietet Telefunken Autotainment im Ersatzbedarfsmarkt Entertainmentcenter speziell für Fahrzeuge der Volkswagen-Gruppe an. Telefunken Solar vermarktet im deutschen Markt Photovoltaik-Systeme.

Telefunken Elektroakustik in den USA fertigt Nachbildungen hochwertiger Mikrofone, die früher unter der Marke Telefunken vertrieben wurden, sowie eigene Neuentwicklungen.
Geschäftsfelder

Von 1903 bis 1996 wurde in den Werken von Telefunken bzw. in den zu AEG-TELEFUNKEN übergegangenen Abteilungen ein breites Produktspektrum von Bauteilen, Geräten und Systemen entwickelt und produziert. Gemeinsames Kennzeichen war die Kompetenz für Hochfrequenz- und Nachrichtentechnik und die dafür notwendige Infrastruktur im Bereich der Bauteilfertigung. Unter anderem:

Analogrechner für militärische und zivile Anwendungen (Flugsicherung, Wissenschaft)
Digitalrechner für militärische und zivile Anwendungen (Flugsicherung, Prozessrechner, Vermittlungstechnik)
drahtlose und drahtgebundene Übertragungssysteme
elektroakustische Anlagen, Bild- und Tonstudioausrüstungen
Elektronenröhren (Kathodenstrahlröhren (Bildröhren), Magnetrons, Senderöhren, Wanderfeldröhren)
Flugsicherungsanlagen: Radar-, Peil- und Ortungsgeräte
Führungs- und Waffeneinsatzsysteme der Marine
Glasfasertechnik
Halbleiter (Transistoren, Dioden, Integrierte Schaltungen, Bauelemente der Infrarot- und Solartechnik)
Höchstfrequenz-Bauelemente bis 200 GHz
militärische Systeme für Daten- und Sprachkommunikation
Muster- und Spracherkennungssysteme
passive Bauelemente
Postdienst-Automatisierung (Belegerkennung, Briefsortierung)
Radargeräte für Seefahrt und Verkehrsüberwachung
Radio- und Fernsehempfänger, Bildplattenspieler, Schallplattenspieler, Tonbandgeräte („Magnetophon“), Videorecorder
Rundfunk- und Fernsehsender (AM-Radiosender für Lang-, Mittel- und Kurzwelle, DRM-Modulatoren, VHF/FM-Sender und DAB-Sender, sowie Analog- und Digital-TV-Sender)
Schallplattenproduktion (Schellack- und Vinylplatten)
stationäre und mobile Funktechnik für Betriebe und Behörden (BOS-Funk), Bündelfunk, Hafenfunk, Zugfunk
Vermittlungstechnik für Daten- und Sprachkommunikationssysteme
Weitverkehrstechnik (Multiplexsysteme, Richtfunk- und Satellitentechnik)

Standorte und Produktionsstätten

Der Unternehmenssitz war anfangs die Besselstr. 21 in Berlin-Kreuzberg; in der Folgezeit bis 1918 das Gebäude Tempelhofer Ufer 9 in Berlin-Kreuzberg. Bis in die 1930er Jahre stellten die beiden Muttergesellschaften nach einem Verteilungsschlüssel in ihren eigenen Werken die Telefunken-Erzeugnisse her. Die Entwicklung von Elektronenröhren betrieb Telefunken erst ab 1914 selbst; im Gebäude Friedrichstraße 235 in Berlin-Kreuzberg wurde 1917 hierfür eine eigene Produktionsstätte eingerichtet. Ab 1920 baute die Osram GmbH in ihrem Glühlampenwerk Sickingenstraße in Berlin-Moabit die Elektronenröhren für Telefunken. Der Telefunken-Unternehmenssitz befand sich in den Jahren 1918 bis 1937 im „Telefunkenhaus“, Hallesches Ufer 30 in Berlin-Kreuzberg, das gleichzeitig von 1932 bis 1937 Sitz des Tochterunternehmens Telefunken-Platte war.

Ab 1938 wurden 37 Standorte in Berlin im neuen Gebäudekomplex an der Goerz­allee in Zehlendorf zusammengefasst. Das von 1937 bis 1940 nach Plänen des Architekten Hans Hertlein errichtete Werk hatte zuletzt 90.000 m² Nutzfläche und war gleichzeitig bis 1945 Unternehmenssitz.

Während des Zweiten Weltkrieges gab es neben Berlin weitere Fabriken, teils unter Regie der Muttergesellschaft AEG, in Neuhaus am Rennweg (Elektronenröhren), Sachsen, Mähren, Schlesien (Breslau und Liegnitz) und auf Rügen. In den besetzten Gebieten des Baltikums und Polens, wie Reval, Riga (AEG „Ostlandwerk“), Posen, Krakau (Rundfunkgeräte) und Łódź (damals Litzmannstadt) wurden Produktionsstätten eingerichtet. In vielen dieser Werke sind Zwangs- bzw. „Ostarbeiter“ beschäftigt worden. Das Röhrenwerk Łódź wurde im August 1944 zusammen mit der Belegschaft nach Ulm (Festung Wilhelmsburg) verlegt.

Der Werk Zehlendorf wurde 1945 durch die amerikanische Besatzungsmacht beschlagnahmt, war bis 1949 US-Hauptquartier und bis 1994 US-Kaserne („Mc-Nair-Barracks“, später Umgestaltung zu den Denkmalwohnprojekten Loftland, Lesley Lofts und Monroe Park LoftLife Zehlendorf). Noch im April 1945 brannte das Gebäude Hallesches Ufer 30 („Telefunkenhaus“) völlig aus und wurde später nicht wieder genutzt. Der Unternehmenssitz wurde daher zunächst in die Maxstr. 8 (Empfängerlabor in Bln.-Schöneberg/heute Kärntener Str.) und 1948 nach Beseitigung der Kriegsschäden in das unternehmenseigene Haus Mehringdamm 32/34 (bis 1947: Belle-Alliance-Str. 7–10) in Bln.-Kreuzberg verlegt. Dieses Gebäude wurde nach 1955 verkauft.

1952–1960 war Unternehmenssitz das Werk für Elektronenröhren in der Sickingenstr. 71 (Bln.-Moabit). 1960 wurde das Telefunken-Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz in Berlin-Charlottenburg als neue Zentrale bezogen und blieb es bis zur Fusion mit der AEG im Jahre 1967. Ab Anfang der 1950er Jahre wurden in Westdeutschland verstärkt neue Entwicklungs- und Produktionsstandorte errichtet bzw. übernommen, da das alliierte Kontrollratsgesetz Nr. 25 weiterhin für Berlin ein striktes Verbot jeglicher militärischen Forschung beinhaltete. Dies umfasste auch Tätigkeiten im Bereich der Radar- und Hochfrequenzforschung, die bei Telefunken wieder aufgenommen werden sollten.

Standorte waren:

Backnang, Gerberstr. 33: 1949–1955 AEG-Fernmeldetechnik, ab 1955 Weitverkehrstechnik (Richtfunk)
Berlin-Kreuzberg, Mehringdamm 32/34: 1948–1952 Unternehmenssitz, bis 1955 Bereich Hochfrequenzgeräte
Berlin-Moabit, Sickingenstr. 70/71 (Osram-Glühlampenwerk A): ab 1920 Fertigung von Elektronenröhren für Telefunken durch Osram – Übernahme durch Telefunken 1939; 1952–1960 Unternehmenssitz
Berlin-Moabit, Sickingenstr. 20–26: (ab 1955 bis 2000) Rundfunk- und Fernsehsender, Funksprechgeräte, Mobile Kommunikation
Berlin, ehemaliger Bezirk Wedding – heute Ortsteil Gesundbrunnen, Gerätewerk Schwedenstr. (1939 bis 1941 nach Plänen von Ernst Ziesel errichtet): Funktechnik für die Wehrmacht, Rundfunk-/Phono-/Cassetten- und Heim-Tonbandgeräte (Magnetophon), TED-Bildplattenspieler
Berlin-Tempelhof, Ringbahnstr. 63: (ab 1937) Schallplatte („Telefunken-Platte“)
Braunschweig (Ehemals Kuba-Werk): Tonmöbelbau
Celle:[6] (1966–1997) Fernsehgeräte; ab 1984 Thomson-Brandt
Eiweiler (Heusweiler): Hochfrequenztechnik
Hannover, Göttinger Chaussee 76: bis 1945 Signalbau AG, Dr. Erich F. Huth (Signalbau Huth) – Funkgerätefertigung für die Wehrmacht, ab 1946/47 Rundfunk-, ab 1951 auch Fernsehgeräte (FE Cool, bis 1973: Elektroakustik
Heilbronn: (ab 1960) Halbleiter, Schaltkreise, Solarzellen, Infrarotmodule
Konstanz: (bis 1958 Pintsch Elektro GmbH) Digitale Groß- und Mittlere Rechner, Analogrechner, Briefsortierung, Zeichenerkennungstechnik, Flugsicherungstechnik, Studio-Magnetbandgeräte, Geldausgabegeräte
Nürnberg: (bis 1958 NSF – Nürnberger Schraubenfabrik und Façondreherei) Passive Bauelemente
Offenburg: (1962) Weitverkehrstechnik
Osterode am Harz (Ehemals Imperial-Werk): Videorecorder
Schmachtenberg[7] (1963 bis 1977)
Ulm, Donautal: (1967–1981/82) Fernseh-Bildröhren; ab 1979 Thomson-Brandt
Ulm, Elisabethenstr. (ab 1951, ehemalige Sedan-Kaserne): Hochfrequenztechnik, Radar-, Peil- und Ortungsanlagen, Sprech- und Datenfunkgeräte, ab 1955 Forschungsinstitut
Ulm, Söflinger Str. 100 (ab 1946, ehemaliges Heereszeugamt): Elektronenröhren
Wedel: (bis 1954 AEG-Werk) Studio-Magnettongeräte
Wolfenbüttel, Lindener Str. 15 (Ehemals Kuba-Werk): (ab 1973) Elektroakustik
Braunau am Inn: Halbleiter
Vöcklabruck: Halbleiter

Siehe auch

Guglielmo Marconi

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