Israel Moses Henoch
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Israel Moses Henoch
Israel Moses Henoch (* 20. Juli 1770 in Berlin; † 22. Dezember 1844 in Dresden) war ein jüdischer Bürger Berlins.[1] Bis 1820 war sein Familienname noch Henochsohn.
Rittergut Gleißen um 1860, Sammlung Alexander Duncker
In seiner Vaterstadt machte er sich für den Personennahverkehr verdient. Außerdem kaufte er ein Rittergut in Gleißen in der Neumark, was dem Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung einbrachte und eine architektonisch bedeutende Kirche.
Unternehmungen
Zunächst wirkte Henochsohn als Bankier und Heereslieferant.
Nachdem ihnen 1814 das erforderliche Privileg erteilt worden war, eröffnete er zusammen mit Alexi Mortgen, gleicher Religion, der seinen Familiennamen später in Mortier änderte, 1815 die Droschkenanstalt zu Berlin. Das Privileg sah mindestens 80 Wagen vor. Die Gesellschaft begann mit 30 aus Warschau importierten Droschken. Schließlich waren es 120, wobei die ersten, schmalen Wagen mit der Zeit durch elegantere nach englischem Vorbild ersetzt wurden. Im Volksmund sprach man vom „Droschken-Henoch“.
Das Rittergut kaufte er 1818/19. Sechs Jahre danach gründete er in Gleißen eine Seidenfabrik, im Folgejahr eröffnete er im selben Ort ein Kurbad. Im nächsten Jahrzehnt stiftete er der evangelischen Gemeinde des Dorfes eine neue Kirche, nachdem er Karl Friedrich Schinkel als Architekten gewonnen hatte. Eingeweiht wurde die Kirche 1837. Gleichzeitig wirkte er auch als Wohltäter der jüdischen Gemeinde der nahen Kreisstadt Zielenzig, heute Sulęcin.
1836 wurde Henoch der Titel „Geheimer Commercienrat“ verliehen. Andererseits wurde im selben Jahr das Droschkenprivileg nicht verlängert und das Droschkenwesen in Berlin freigegeben, so dass nun ein jeder Droschken betreiben durfte.
Nachdem schon seit 1825 Kremser von einigen Stadttoren ins Berliner Umland fuhren und 1838 die Berlin-Potsdamer Eisenbahn eröffnet worden war, entstand auch der Bedarf nach öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb der preußischen Hauptstadt. 1840 eröffnete Israel Moses Henoch die erste innerstädtische Buslinie zwischen dem Potsdamer Bahnhof und dem Alexanderplatz mit drei Pferdeomnibussen.
Familie
Ein Sohn von ihm war der Steuereinnehmer Joseph Henoch, geboren 1790, gestorben vor 1848. Dessen Sohn Eduard Heinrich Henoch (* 16.7.1820, † 25.8.1910), ließ sich 1842 taufen und wurde ein berühmter Kinderarzt.[2]
Quelle
Rittergut Gleißen um 1860, Sammlung Alexander Duncker
In seiner Vaterstadt machte er sich für den Personennahverkehr verdient. Außerdem kaufte er ein Rittergut in Gleißen in der Neumark, was dem Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung einbrachte und eine architektonisch bedeutende Kirche.
Unternehmungen
Zunächst wirkte Henochsohn als Bankier und Heereslieferant.
Nachdem ihnen 1814 das erforderliche Privileg erteilt worden war, eröffnete er zusammen mit Alexi Mortgen, gleicher Religion, der seinen Familiennamen später in Mortier änderte, 1815 die Droschkenanstalt zu Berlin. Das Privileg sah mindestens 80 Wagen vor. Die Gesellschaft begann mit 30 aus Warschau importierten Droschken. Schließlich waren es 120, wobei die ersten, schmalen Wagen mit der Zeit durch elegantere nach englischem Vorbild ersetzt wurden. Im Volksmund sprach man vom „Droschken-Henoch“.
Das Rittergut kaufte er 1818/19. Sechs Jahre danach gründete er in Gleißen eine Seidenfabrik, im Folgejahr eröffnete er im selben Ort ein Kurbad. Im nächsten Jahrzehnt stiftete er der evangelischen Gemeinde des Dorfes eine neue Kirche, nachdem er Karl Friedrich Schinkel als Architekten gewonnen hatte. Eingeweiht wurde die Kirche 1837. Gleichzeitig wirkte er auch als Wohltäter der jüdischen Gemeinde der nahen Kreisstadt Zielenzig, heute Sulęcin.
1836 wurde Henoch der Titel „Geheimer Commercienrat“ verliehen. Andererseits wurde im selben Jahr das Droschkenprivileg nicht verlängert und das Droschkenwesen in Berlin freigegeben, so dass nun ein jeder Droschken betreiben durfte.
Nachdem schon seit 1825 Kremser von einigen Stadttoren ins Berliner Umland fuhren und 1838 die Berlin-Potsdamer Eisenbahn eröffnet worden war, entstand auch der Bedarf nach öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb der preußischen Hauptstadt. 1840 eröffnete Israel Moses Henoch die erste innerstädtische Buslinie zwischen dem Potsdamer Bahnhof und dem Alexanderplatz mit drei Pferdeomnibussen.
Familie
Ein Sohn von ihm war der Steuereinnehmer Joseph Henoch, geboren 1790, gestorben vor 1848. Dessen Sohn Eduard Heinrich Henoch (* 16.7.1820, † 25.8.1910), ließ sich 1842 taufen und wurde ein berühmter Kinderarzt.[2]
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