Ford Falcon
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Ford Falcon
Der Ford Falcon ist ein seit 1959 von der Ford Motor Company hergestelltes Pkw-Modell. Er wurde zunächst 1959 in den USA und Kanada eingeführt und zeitweise auch in Argentinien, Mexiko und Chile produziert. Während die nordamerikanische Version 1970 wieder eingestellt wurde, werden in Australien heute noch Pkw mit den Namen Falcon gebaut.
Der Falcon in Nordamerika
In den 1950er Jahren stellten die drei großen amerikanischen Automobilkonzerne Ford, General Motors (GM) und Chrysler, mit fast jedem neuen Modelljahrgang größere Wagen für den US-amerikanischen und den kanadischen Markt her, weil große Modelle einen größeren Deckungsbeitrag brachten und weil die Kunden für längere Zeit immer größere Autos nachfragten. In der Absatzkrise des Jahres 1958 merkten die Firmen aber, dass ihre bisherige Modellpolitik nicht mehr funktionierte. Während die großen Drei alle schwere Einbußen erlitten, war AMC mit seinem Rambler American, dem einzigen Kompaktwagen amerikanischer Herstellung, sehr erfolgreich. In jener Zeit fand der VW Käfer immer mehr Käufer. Fast gleichzeitig stellten im Herbst 1959 bei der Vorstellung des Modelljahrgangs 1960 Chrysler den Plymouth Valiant, GM den Chevrolet Corvair, Ford den Falcon- und kurz darauf den davon abgeleiteten Mercury Comet vor.
Im Nordamerika der 1960er Jahre galt der Ford Falcon als Kompaktwagen, im Ausland eher als Mittelklasse-Auto. Der Falcon hatte einen Sechszylindermotor mit einem Einfachvergaser; ab 1963 gab es auf Wunsch auch einen V8. Das Fahrzeug war konventionell mit Rahmen und nichttragender Karosserie aufgebaut. Auch das Fahrwerk war ähnlich wie bei anderen Fords dieser Zeit. Sechs Passagiere konnten bequem Platz nehmen. Das Auto konnte als Kombi, Limousine oder Pritschenwagen gekauft werden.
Im Jahre 1964 stellte Ford den ersten Mustang vor. Der Mustang basierte auf dem Ford Falcon, sollte aber die jungen Fahrer ansprechen. Der Mustang nahm dem Falcon einen bedeutenden Marktanteil weg, da er für ähnliche Zwecke bestimmt war. Ab dem Modelljahr 1966 wurde die zweite Generation des Falcon gebaut. Diese war größer als der Vorgänger und orientierte sich eher an dem damaligen Mittelklassemodell von Ford, dem Fairlane, der ab 1966 ebenfalls erneuert worden war. Für Fairlane und Falcon wurde nahezu das gleiche Chassis verwendet, das des Falcon war leicht verkürzt. Der letzte nordamerikanische Falcon wurde 1970 produziert. Ab 1970 gab es für kurze Zeit eine Falcon benannte einfache Version des Fairlane/Torino.
Im unteren Preissegment, für das der Falcon ursprünglich konstruiert worden war, ersetzte ihn ab Ende 1969 der Ford Maverick, der mit dem Falcon weder technisch noch stilistisch verwandt ist. Als dieser ab 1971 auch mit vier Türen erhältlich war, wurde die Falcon-Version des Fairlane eingestellt.
1960: Frontenac in Kanada
1960 führte Ford Kanada den Frontenac ein, um den Mercury- und Meteor-Händlern einen Mittelklassewagen an die Hand zu geben. Der nur 1960 hergestellte Wagen war im Wesentlichen ein Ford Falcon aus demselben Jahr mit 2.360-cm³-Sechszylindermotor, der allerdings einen anderen Kühlergrill, andere Rückleuchten und andere Chromausstattung (inklusive Emblemen mit dem kanadischen roten Ahornblatt) hatte. Trotz guter Verkaufszahlen (5 % aller 1960 in Kanada verkauften Ford-Fahrzeuge) wurde der Frontenac 1961 eingestellt und durch den Mercury Comet ersetzt.
Der Frontenac ist ein Beispiel für die Versuche von US-Automobilherstellern, aus leicht veränderten US-Modellen eigene kanadische Marken zu kreieren. Wie die Ford-Modelle Monarch und Meteor und der Acadian von GM war auch der Frontenac nicht Fords Meteor-Baureihe zugeordnet, sondern wurde als eigenständige Marke etabliert und auch so vermarktet.
Modell Bauzeitraum Zylinder Leistung Radstand Aufbauten
Frontenac 1960 6 Reihe 85 bhp (62,5 kW) 3023 mm Limousine 2/4 Türen, Kombi 3/5 Türen
Der Falcon in Südamerika
Argentinischer Ford Falcon (1982–1991)
In Argentinien wurde der Falcon von 1961 bis 1991 produziert. Anders als in Nordamerika und Australien gab es in dieser langen Zeit keinen Modellwechsel; bis zuletzt basierte der argentinische Falcon auf dem Urmodell von 1959. Von Zeit zu Zeit gab es ein Facelift, so bekam er 1973 rechteckige Scheinwerfer, die nicht so richtig zu dem ursprünglichen Design passten. Die Motoren waren ausschließlich Sechszylinder und hatten seit 1970 einen Hubraum von 3000 und 3600 cm³, Varianten, die es so in Nordamerika nicht gegeben hatte.
Über Jahrzehnte hatte der argentinische Falcon zwar einen konstanten Absatz, die Stückzahlen jedoch waren zu niedrig, um die Kosten eines Modellwechsels zu rechtfertigen.
Grüne Falcons bekamen in Argentinien einen schlechten Ruf wegen ihrer Verwendung durch staatliche Entführungskommandos während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983.[1]
Der Falcon in Australien
Zunächst wurde in Australien ein nur geringfügig modifizierter nordamerikanischer Falcon verkauft. Er sollte zum Hauptkonkurrenten des von Holden angebotenen Commodore werden. Als die Produktion in Nordamerika 1970 beendet wurde, setzte Ford Australien die Reihe eigenständig fort. In mehreren Generationen wurde der Wagen modernisiert und dem Zeitgeschmack angepasst. Größe und Grundkonzeption sind aber bis heute unverändert geblieben. Im Gegensatz zu Nordamerika, wo 1985 der Ford Taurus mit Frontantrieb erschien, behielt der Falcon bis heute den längs eingebauten Motor und den Hinterradantrieb.
Der Falcon wird als Kombi, Kastenwagen (Panel van), Limousine oder Pickup (Ute) angeboten. Es gibt ihn mit einem 4000 cm³ großen Sechszylinder-Reihenmotor sowie – gegen Aufpreis – mit einem 5400 cm³ großen V8 nordamerikanischer Herkunft. Einen Dieselmotor gibt es nicht. Von 1988 bis 1991 wurde ein Falcon Ute mittels Badge-Engineering als Nissan Ute angeboten.
Nissan Ute
Der Sechszylinder leistet inzwischen, nachdem er auf Vierventiltechnik umgerüstet worden ist, 195 kW (265 PS), der Achtzylinder 290 kW (394 PS). Noch stärker ist die Sportvariante Falcon XR, die es wahlweise mit einem turbogeladenen Sechszylinder gibt (XR6: 245 kW/333 PS) oder mit einem leistungsgesteigerten Achtzylinder (XR8: 260 kW/354 PS).
Taxis und Polizeiwagen sind in Australien fast ausschließlich Ford Falcon.
Die Modelle XD, XE und XF (Anfang der 1980er bis Anfang der 1990er) gleichen von der Karosserie her dem letzten Ford Granada in Europa. In Australien findet man nun statt Ford Falcon vornehmlich Holden Commodore Executive, die größeren Polizeiwagen sind teilweise Ford Falcon mit aufgesetzter Sicherheitszelle.
Zudem wird der Falcon in der V8-Supercar-Serie benutzt, und fährt dort gegen den Holden Commodore.
Quelle
Der Falcon in Nordamerika
In den 1950er Jahren stellten die drei großen amerikanischen Automobilkonzerne Ford, General Motors (GM) und Chrysler, mit fast jedem neuen Modelljahrgang größere Wagen für den US-amerikanischen und den kanadischen Markt her, weil große Modelle einen größeren Deckungsbeitrag brachten und weil die Kunden für längere Zeit immer größere Autos nachfragten. In der Absatzkrise des Jahres 1958 merkten die Firmen aber, dass ihre bisherige Modellpolitik nicht mehr funktionierte. Während die großen Drei alle schwere Einbußen erlitten, war AMC mit seinem Rambler American, dem einzigen Kompaktwagen amerikanischer Herstellung, sehr erfolgreich. In jener Zeit fand der VW Käfer immer mehr Käufer. Fast gleichzeitig stellten im Herbst 1959 bei der Vorstellung des Modelljahrgangs 1960 Chrysler den Plymouth Valiant, GM den Chevrolet Corvair, Ford den Falcon- und kurz darauf den davon abgeleiteten Mercury Comet vor.
Im Nordamerika der 1960er Jahre galt der Ford Falcon als Kompaktwagen, im Ausland eher als Mittelklasse-Auto. Der Falcon hatte einen Sechszylindermotor mit einem Einfachvergaser; ab 1963 gab es auf Wunsch auch einen V8. Das Fahrzeug war konventionell mit Rahmen und nichttragender Karosserie aufgebaut. Auch das Fahrwerk war ähnlich wie bei anderen Fords dieser Zeit. Sechs Passagiere konnten bequem Platz nehmen. Das Auto konnte als Kombi, Limousine oder Pritschenwagen gekauft werden.
Im Jahre 1964 stellte Ford den ersten Mustang vor. Der Mustang basierte auf dem Ford Falcon, sollte aber die jungen Fahrer ansprechen. Der Mustang nahm dem Falcon einen bedeutenden Marktanteil weg, da er für ähnliche Zwecke bestimmt war. Ab dem Modelljahr 1966 wurde die zweite Generation des Falcon gebaut. Diese war größer als der Vorgänger und orientierte sich eher an dem damaligen Mittelklassemodell von Ford, dem Fairlane, der ab 1966 ebenfalls erneuert worden war. Für Fairlane und Falcon wurde nahezu das gleiche Chassis verwendet, das des Falcon war leicht verkürzt. Der letzte nordamerikanische Falcon wurde 1970 produziert. Ab 1970 gab es für kurze Zeit eine Falcon benannte einfache Version des Fairlane/Torino.
Im unteren Preissegment, für das der Falcon ursprünglich konstruiert worden war, ersetzte ihn ab Ende 1969 der Ford Maverick, der mit dem Falcon weder technisch noch stilistisch verwandt ist. Als dieser ab 1971 auch mit vier Türen erhältlich war, wurde die Falcon-Version des Fairlane eingestellt.
1960: Frontenac in Kanada
1960 führte Ford Kanada den Frontenac ein, um den Mercury- und Meteor-Händlern einen Mittelklassewagen an die Hand zu geben. Der nur 1960 hergestellte Wagen war im Wesentlichen ein Ford Falcon aus demselben Jahr mit 2.360-cm³-Sechszylindermotor, der allerdings einen anderen Kühlergrill, andere Rückleuchten und andere Chromausstattung (inklusive Emblemen mit dem kanadischen roten Ahornblatt) hatte. Trotz guter Verkaufszahlen (5 % aller 1960 in Kanada verkauften Ford-Fahrzeuge) wurde der Frontenac 1961 eingestellt und durch den Mercury Comet ersetzt.
Der Frontenac ist ein Beispiel für die Versuche von US-Automobilherstellern, aus leicht veränderten US-Modellen eigene kanadische Marken zu kreieren. Wie die Ford-Modelle Monarch und Meteor und der Acadian von GM war auch der Frontenac nicht Fords Meteor-Baureihe zugeordnet, sondern wurde als eigenständige Marke etabliert und auch so vermarktet.
Modell Bauzeitraum Zylinder Leistung Radstand Aufbauten
Frontenac 1960 6 Reihe 85 bhp (62,5 kW) 3023 mm Limousine 2/4 Türen, Kombi 3/5 Türen
Der Falcon in Südamerika
Argentinischer Ford Falcon (1982–1991)
In Argentinien wurde der Falcon von 1961 bis 1991 produziert. Anders als in Nordamerika und Australien gab es in dieser langen Zeit keinen Modellwechsel; bis zuletzt basierte der argentinische Falcon auf dem Urmodell von 1959. Von Zeit zu Zeit gab es ein Facelift, so bekam er 1973 rechteckige Scheinwerfer, die nicht so richtig zu dem ursprünglichen Design passten. Die Motoren waren ausschließlich Sechszylinder und hatten seit 1970 einen Hubraum von 3000 und 3600 cm³, Varianten, die es so in Nordamerika nicht gegeben hatte.
Über Jahrzehnte hatte der argentinische Falcon zwar einen konstanten Absatz, die Stückzahlen jedoch waren zu niedrig, um die Kosten eines Modellwechsels zu rechtfertigen.
Grüne Falcons bekamen in Argentinien einen schlechten Ruf wegen ihrer Verwendung durch staatliche Entführungskommandos während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983.[1]
Der Falcon in Australien
Zunächst wurde in Australien ein nur geringfügig modifizierter nordamerikanischer Falcon verkauft. Er sollte zum Hauptkonkurrenten des von Holden angebotenen Commodore werden. Als die Produktion in Nordamerika 1970 beendet wurde, setzte Ford Australien die Reihe eigenständig fort. In mehreren Generationen wurde der Wagen modernisiert und dem Zeitgeschmack angepasst. Größe und Grundkonzeption sind aber bis heute unverändert geblieben. Im Gegensatz zu Nordamerika, wo 1985 der Ford Taurus mit Frontantrieb erschien, behielt der Falcon bis heute den längs eingebauten Motor und den Hinterradantrieb.
Der Falcon wird als Kombi, Kastenwagen (Panel van), Limousine oder Pickup (Ute) angeboten. Es gibt ihn mit einem 4000 cm³ großen Sechszylinder-Reihenmotor sowie – gegen Aufpreis – mit einem 5400 cm³ großen V8 nordamerikanischer Herkunft. Einen Dieselmotor gibt es nicht. Von 1988 bis 1991 wurde ein Falcon Ute mittels Badge-Engineering als Nissan Ute angeboten.
Nissan Ute
Der Sechszylinder leistet inzwischen, nachdem er auf Vierventiltechnik umgerüstet worden ist, 195 kW (265 PS), der Achtzylinder 290 kW (394 PS). Noch stärker ist die Sportvariante Falcon XR, die es wahlweise mit einem turbogeladenen Sechszylinder gibt (XR6: 245 kW/333 PS) oder mit einem leistungsgesteigerten Achtzylinder (XR8: 260 kW/354 PS).
Taxis und Polizeiwagen sind in Australien fast ausschließlich Ford Falcon.
Die Modelle XD, XE und XF (Anfang der 1980er bis Anfang der 1990er) gleichen von der Karosserie her dem letzten Ford Granada in Europa. In Australien findet man nun statt Ford Falcon vornehmlich Holden Commodore Executive, die größeren Polizeiwagen sind teilweise Ford Falcon mit aufgesetzter Sicherheitszelle.
Zudem wird der Falcon in der V8-Supercar-Serie benutzt, und fährt dort gegen den Holden Commodore.
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