Lloyd Arabella
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Lloyd Arabella
Der Lloyd Arabella, in höherer Ausstattung Borgward Arabella, war ein Wagen der unteren Mittelklasse, den die zur Borgwardgruppe gehörende Lloyd Motorenwerke G.m.b.H. Bremen von 1959 bis 1963 baute. Sie war das erste (und einzige) Auto von Lloyd mit einem Vierzylindermotor und sollte den Hersteller über die Kleinwagenklasse hinausführen.
Lloyd Arabella
Arabella/Arabella de Luxe
Produktionszeitraum: 1959–1963
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor:
0,9 Liter
(28–33 kW)
Länge: 3800 mm
Breite: 1510 mm
Höhe: 1395 mm
Radstand: 2200 mm
Leergewicht: 695 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines
Fahrwerk und Karosserie
Die Arabella war ein völlig neues Fahrzeug, ohne Anlehnungen an die immer wieder verbesserten und aufgewerteten LP-Modelle, das die Konstruktionsabteilung in nur 23 Monaten entwickelte.[1] Als Basis entstand ein Zentralrohrrahmen mit Querträgern.
Die Vorderräder waren an Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern aufgehängt, die Hinterräder an dreiecksförmigen gezogenen Längslenkern mit Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfern und Stabilisator. Als fortschrittlich galten die hydraulisch betätigte Bremsanlage mit vier Leichtmetalltrommeln (Durchmesser vorn und hinten 200 mm, Bremsfläche 656 cm²) sowie die schlauchlosen Reifen auf 13-Zoll-Stahlscheibenrädern. Die Zahnstangenlenkung mit geteilter Spurstange erforderte 3,36 Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag bei einem Wendekreisdurchmesser von 9,90 Metern.[2][3]
In einer den Geschmack der Zeit treffenden übersichtlichen Ganzstahlkarosserie mit Panoramaheckscheibe und Heckflossen bot die Arabella Platz für vier Personen, allerdings mit einer relativ geringen Kopffreiheit über den Rücksitzen. Bezüglich passiver Sicherheit wurden in der Werbung das Zweispeichenlenkrad mit tiefliegender Nabe, abgerundete Türgriffe und eine Arretierung der Vordersitzlehnen gegen unerwünschtes Vorklappen besonders hervorgehoben. Kopfstützen und Sicherheitsgurte gab es noch nicht. Dennoch kann der Arabella in Bezug auf die innere Sicherheit eine progressive Rolle zugesprochen werden. Gepolsterte Armaturentafel und Dachkante im Innenraum waren damals wie auch die anderen genannten Merkmale durchaus noch nicht üblich in dieser Fahrzeugklasse.[4] Das Reserverad war von außen zugänglich unter dem Kofferraum untergebracht; die Verriegelung wurde von innen gelöst.[3]
Borgward Arabella de Luxe
Motor und Getriebe
Ursprünglich war geplant, die Arabella mit einem leistungsgesteigerten Zweizylindermotor des Lloyd Alexander TS und dessen Getriebe auszustatten. Dieses Aggregat erwies sich jedoch bei Probefahrten mit dem bereits fertigen Fahrwerk als ungeeignet. Um einen Vierzylinder zu verwirklichen, der in den vorgegebenen Raum passte, wurde ein Boxermotor konstruiert, der sehr kurz baute, unter anderem dadurch, dass der Kühlerventilator über der linken Zylinderbank angebracht war. Im Gegensatz zu den kleinen Lloyd-Modellen hatte die Arabella Wasserkühlung. Das Getriebe der für Lloyd typischen Frontantriebseinheit mit vor der Vorderachse liegendem Motor musste ebenfalls neu konstruiert werden, weil der Motor jetzt längs statt quer eingebaut war. [5] Auf Wunsch war der Wagen mit der automatischen Kupplung Saxomat erhältlich[6]
Erweiterung der Modellpalette
Das Modell „Arabella de Luxe“ trug den Schriftzug „Borgward“ (statt „Lloyd“) auf der Motorhaube und den Borgward-Rhombus im Kühlergrill. Als dritte Version kam noch eine billigere mit schlichter Ausstattung und einem auf 25 kW (34 PS) gedrosselten Motor hinzu, die für 4.985,00 DM angeboten wurde. Das auf der IAA 1959 vorgestellte Arabella-Coupé ging nicht in Serie; es blieb bei den zwei Ausstellungsstücken. [7]
Ende der Produktion
Bis Juli 1961 wurden bei Lloyd insgesamt 45.549 Autos vom Typ „Arabella“ gebaut und nach dem Zusammenbruch der Borgwardgruppe bis 1963 nochmals 1493, insgesamt also 47.042 Stück. Dass die Arabella keinen größeren Verkaufserfolg erzielte, mag auf Kinderkrankheiten zu Produktionsbeginn zurückzuführen sein, die zu teuren Rückrufaktionen und schweren Imageschäden führten. Es kam anfangs zu zahlreichen Getriebeschäden, außerdem gelangte bei Regen Wasser in den Innenraum. (Deshalb wurde die Arabella vom Volksmund spöttisch „Aquabella“ genannt.) [7]
Technische Daten
Fahrzeugtyp Lloyd Arabella
(1959–1963) Borgward Arabella
de Luxe
(1960–1963)
Motor 4-Zylinder-Viertakt-Boxer (vor der Vorderachse)
Hubraum 897 cm³
Bohrung × Hub 69 × 60 mm
Leistung bei 1/min 28 kW (38 PS) bei 4800 33 kW (45 PS) bei 5300
Max. Drehmoment bei 1/min 61 Nm bei 2500 65 Nm bei 3500
Verdichtung 7,5 : 1 9 : 1
Ventilsteuerung Stoßstangen und Kipphebel, zentrale Nockenwelle
Kühlung Wasserkühlung (Druckkühler mit Nebenschlussthermostat)
Getriebe vollsynchronisiertes 4-Gang-Getriebe, Lenkradschaltung;
Frontantrieb
Radaufhängung vorn Doppelquerlenker
Radaufhängung hinten Längslenker
Federung Schraubenfedern (hinten mit Stabilisator)
Karosserie Ganzstahlkarosserie mit Zentralrohrrahmen und Querträgern
Spurweite vorn/hinten: 1200/1200 mm
Radstand 2200 mm
Reifengröße 5.20–13“
Maße L × B × H 3800 × 1510 × 1395 mm
Leergewicht (ohne Fahrer) 695 kg
Höchstgeschwindigkeit 120 km/h 133 km/h
Verbrauch auf 100/km ca. 7,2 l (Normal) ca. 8 l (Super)
Preis (Nov. 1960) 5.230,00 DM 5.740,00 DM
Quelle
Lloyd Arabella
Arabella/Arabella de Luxe
Produktionszeitraum: 1959–1963
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor:
0,9 Liter
(28–33 kW)
Länge: 3800 mm
Breite: 1510 mm
Höhe: 1395 mm
Radstand: 2200 mm
Leergewicht: 695 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines
Fahrwerk und Karosserie
Die Arabella war ein völlig neues Fahrzeug, ohne Anlehnungen an die immer wieder verbesserten und aufgewerteten LP-Modelle, das die Konstruktionsabteilung in nur 23 Monaten entwickelte.[1] Als Basis entstand ein Zentralrohrrahmen mit Querträgern.
Die Vorderräder waren an Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfern aufgehängt, die Hinterräder an dreiecksförmigen gezogenen Längslenkern mit Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfern und Stabilisator. Als fortschrittlich galten die hydraulisch betätigte Bremsanlage mit vier Leichtmetalltrommeln (Durchmesser vorn und hinten 200 mm, Bremsfläche 656 cm²) sowie die schlauchlosen Reifen auf 13-Zoll-Stahlscheibenrädern. Die Zahnstangenlenkung mit geteilter Spurstange erforderte 3,36 Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag bei einem Wendekreisdurchmesser von 9,90 Metern.[2][3]
In einer den Geschmack der Zeit treffenden übersichtlichen Ganzstahlkarosserie mit Panoramaheckscheibe und Heckflossen bot die Arabella Platz für vier Personen, allerdings mit einer relativ geringen Kopffreiheit über den Rücksitzen. Bezüglich passiver Sicherheit wurden in der Werbung das Zweispeichenlenkrad mit tiefliegender Nabe, abgerundete Türgriffe und eine Arretierung der Vordersitzlehnen gegen unerwünschtes Vorklappen besonders hervorgehoben. Kopfstützen und Sicherheitsgurte gab es noch nicht. Dennoch kann der Arabella in Bezug auf die innere Sicherheit eine progressive Rolle zugesprochen werden. Gepolsterte Armaturentafel und Dachkante im Innenraum waren damals wie auch die anderen genannten Merkmale durchaus noch nicht üblich in dieser Fahrzeugklasse.[4] Das Reserverad war von außen zugänglich unter dem Kofferraum untergebracht; die Verriegelung wurde von innen gelöst.[3]
Borgward Arabella de Luxe
Motor und Getriebe
Ursprünglich war geplant, die Arabella mit einem leistungsgesteigerten Zweizylindermotor des Lloyd Alexander TS und dessen Getriebe auszustatten. Dieses Aggregat erwies sich jedoch bei Probefahrten mit dem bereits fertigen Fahrwerk als ungeeignet. Um einen Vierzylinder zu verwirklichen, der in den vorgegebenen Raum passte, wurde ein Boxermotor konstruiert, der sehr kurz baute, unter anderem dadurch, dass der Kühlerventilator über der linken Zylinderbank angebracht war. Im Gegensatz zu den kleinen Lloyd-Modellen hatte die Arabella Wasserkühlung. Das Getriebe der für Lloyd typischen Frontantriebseinheit mit vor der Vorderachse liegendem Motor musste ebenfalls neu konstruiert werden, weil der Motor jetzt längs statt quer eingebaut war. [5] Auf Wunsch war der Wagen mit der automatischen Kupplung Saxomat erhältlich[6]
Erweiterung der Modellpalette
Das Modell „Arabella de Luxe“ trug den Schriftzug „Borgward“ (statt „Lloyd“) auf der Motorhaube und den Borgward-Rhombus im Kühlergrill. Als dritte Version kam noch eine billigere mit schlichter Ausstattung und einem auf 25 kW (34 PS) gedrosselten Motor hinzu, die für 4.985,00 DM angeboten wurde. Das auf der IAA 1959 vorgestellte Arabella-Coupé ging nicht in Serie; es blieb bei den zwei Ausstellungsstücken. [7]
Ende der Produktion
Bis Juli 1961 wurden bei Lloyd insgesamt 45.549 Autos vom Typ „Arabella“ gebaut und nach dem Zusammenbruch der Borgwardgruppe bis 1963 nochmals 1493, insgesamt also 47.042 Stück. Dass die Arabella keinen größeren Verkaufserfolg erzielte, mag auf Kinderkrankheiten zu Produktionsbeginn zurückzuführen sein, die zu teuren Rückrufaktionen und schweren Imageschäden führten. Es kam anfangs zu zahlreichen Getriebeschäden, außerdem gelangte bei Regen Wasser in den Innenraum. (Deshalb wurde die Arabella vom Volksmund spöttisch „Aquabella“ genannt.) [7]
Technische Daten
Fahrzeugtyp Lloyd Arabella
(1959–1963) Borgward Arabella
de Luxe
(1960–1963)
Motor 4-Zylinder-Viertakt-Boxer (vor der Vorderachse)
Hubraum 897 cm³
Bohrung × Hub 69 × 60 mm
Leistung bei 1/min 28 kW (38 PS) bei 4800 33 kW (45 PS) bei 5300
Max. Drehmoment bei 1/min 61 Nm bei 2500 65 Nm bei 3500
Verdichtung 7,5 : 1 9 : 1
Ventilsteuerung Stoßstangen und Kipphebel, zentrale Nockenwelle
Kühlung Wasserkühlung (Druckkühler mit Nebenschlussthermostat)
Getriebe vollsynchronisiertes 4-Gang-Getriebe, Lenkradschaltung;
Frontantrieb
Radaufhängung vorn Doppelquerlenker
Radaufhängung hinten Längslenker
Federung Schraubenfedern (hinten mit Stabilisator)
Karosserie Ganzstahlkarosserie mit Zentralrohrrahmen und Querträgern
Spurweite vorn/hinten: 1200/1200 mm
Radstand 2200 mm
Reifengröße 5.20–13“
Maße L × B × H 3800 × 1510 × 1395 mm
Leergewicht (ohne Fahrer) 695 kg
Höchstgeschwindigkeit 120 km/h 133 km/h
Verbrauch auf 100/km ca. 7,2 l (Normal) ca. 8 l (Super)
Preis (Nov. 1960) 5.230,00 DM 5.740,00 DM
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