Ferruccio Lamborghini
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Ferruccio Lamborghini
Ferruccio Lamborghini (* 28. April 1916 in Renazzo; † 20. Februar 1993 in Perugia) war ein italienischer Ingenieur, Unternehmer, Automobil- und Hubschrauberkonstrukteur, Vater der Automarke Lamborghini und bekannter Winzer.
Jugend, Militär
Ferruccio Lamborghini wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Bologna geboren. Seine Eltern waren Bauern. Schon als Kind zeigte er Interesse an Technologie und Mechanik. Er beendete seine technischen Studien in Bologna, und schon kurze Zeit später konnte er sein Wissen testen, als ihm im Zweiten Weltkrieg die Reparatur von Militärfahrzeugen auf Rhodos in Griechenland übertragen wurde.
Traktoren
Nach dem Krieg kaufte Lamborghini alte Militärfahrzeuge auf und baute sie zu, im Nachkriegs-Italien dringend benötigten, carioche (Traktorenähnliche Gefährte) um. Die Idee hierfür hatte er, laut einer Legende, auf seiner Hochzeitsreise, die er dafür vorzeitig abbrach. Er gründete daher 1949 in Cento eine kleine Firma mit Namen „Lamborghini Trattrice“, wo er Traktoren herstellte. Hier fing er an, Traktoren und Motoren zu entwickeln. Seine Traktoren konnten dadurch wenig später (1952) mit Zweizylinder, Dreizylinder und Vierzylinder-Dieselmotoren geliefert werden, die aus Lamborghinis Konstruktion und Produktion stammten.
Schon 1954 bot er als erster Traktorenhersteller Direkteinspritzung und Luftkühlung an. Unter anderem dadurch zählte Lamborghini bald zu den größten Traktorenherstellern Italiens.
Brenner und Klimaanlagen
Neue Herausforderungen suchend fing Ferruccio Lamborghini nach einem Besuch in den USA an, Heizungen und Klimageräte herzustellen. Hierfür gründete er die Firma „Lamborghini Bruciatori“.
Hubschrauber
Mit dem damit verdienten Geld stürzte sich Ferruccio Lamborghini in ein Unternehmen, von dem er schon lange geträumt hatte: die Herstellung von Hubschraubern, berühmten Manufakturen wie Conte Corrado Agusta (MV Agusta, Motorräder und Hubschrauber) nacheifernd. Da er hierfür jedoch keinerlei Lizenzen von der italienischen Regierung erhielt, entschied er sich, seine Aufmerksamkeit weiter dem Traktorenbau zu widmen.
Sportwagen
Lamborghini hatte sich, eines Technik-Experten und erfolgreichen Unternehmers verpflichtend, einen Ferrari gekauft. Als dieser ausgeliefert wurde, fand er Mängel in der Detailverarbeitung sowie Verbesserungsmöglichkeiten, und er begann mit Enzo Ferrari eine Korrespondenz über seine Entdeckungen. Diese missfiel dem „Commendatore“, und Lamborghini bekam eine hochnäsige, abschlägige Antwort von Ferrari des Stiles, ein erfolgreicher Rennwagenbauer wie Ferrari brauche von einem Traktorenhersteller, wie Lamborghini, keine Vorschläge.
Dies löste bei Lamborghini den Ehrgeiz aus, Sportwagen zu bauen, die sowohl höhere Leistung besaßen und eine bessere Verarbeitung aufwiesen, als jene von Enzo Ferrari. Er begann mit der Konstruktion eigener Sportwagen.
Lamborghini eröffnete 1963 eine Autofabrik in Sant' Agata, namens „Automobili Ferruccio Lamborghini S.p.A.“, welche 1964 mit der Auslieferung von Fahrzeugen begann. Das Erste von Lamborghini produzierte Auto war der Lamborghini 350 GT. Der spätere Lamborghini Miura, benannt nach dem Namen eines spanischen Kampfstierzüchters, erlangte hohe Berühmtheit. Auf Anhieb war der mit einem Zwölfzylinder-Mittelmotor ausgestattete Lamborghini Miura in Wettbewerben erfolgreich gegen Rennwagen von Ferrari. Enzo Ferrari soll geschäumt haben vor Wut.
1972 – während der weltweiten Ölkrise – musste Ferruccio Lamborghini seine Unternehmen wegen wirtschaftlicher Probleme verkaufen. Von nun an betrieb er in Borgo Panicale, Umbrien, Weinbau auf einem Gut, das er hobbyhalber erworben hatte.
Seine Fabrik produzierte Autos, die für viele das Ideal an Schönheit und Perfektion im Automobilbau darstellen. Sie entsprachen Ferruccio Lamborghinis Wunsch nach dem Besten. Noch heute gelten Lamborghinis Sportwagen als Inbegriff von Luxus und Sportlichkeit.
Einmal, 1948, war er auch als Rennfahrer aktiv. Bei der Mille Miglia fuhr er einen Fiat 500 Topolino, fiel jedoch vorzeitig durch technischen Defekt aus[1].
Wein
Auch mit dem Weingut ging er einen eigenen Weg: die Lamborghini-Weine sind keine „gebietstypischen“ Weine. Die für diese Gegend offiziell anerkannten, typischen italienischen Rebsorten werden mit der zuvor aus Frankreich importierten Rebsorte Cabernet Sauvignon verschnitten, um ihnen die Kraft und Finesse der Weine von Bordeaux verbunden mit typisch italienischen Weinqualitäten zu geben. Als „untypisch hergestellte Weine“ haben sie keine offizielle Anerkennung als DOC-Weine; sie müssen als „einfacher Landwein“ etikettiert und verkauft werden, auf der niedrigsten Stufe, die für den Weinverkauf zugelassen ist.
Früh jedoch schon sprach sich die außergewöhnliche Qualität seiner Weine herum, und seit Anfang der 1990er Jahre sind die Lamborghini-„Landweine“ im internationalen Hochpreissegment angelangt: als Beispiel wird der 2001er Lamborghini-Wein vom deutschen Importeur für ca 40 Euro pro Flasche verkauft. Diesen Erfolg konnte Ferruccio Lamborghini anfänglich noch erleben.
Lamborghini erhielt für seine Verdienste um die Arbeitnehmerschaft den Orden Commendatore, außerdem wurde er zum Cavaliere del Lavoro (Ritter der Arbeit) ernannt.
Am 20. Februar 1993 starb Ferruccio Lamborghini im Alter von 76 Jahren.
Quelle
Jugend, Militär
Ferruccio Lamborghini wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Bologna geboren. Seine Eltern waren Bauern. Schon als Kind zeigte er Interesse an Technologie und Mechanik. Er beendete seine technischen Studien in Bologna, und schon kurze Zeit später konnte er sein Wissen testen, als ihm im Zweiten Weltkrieg die Reparatur von Militärfahrzeugen auf Rhodos in Griechenland übertragen wurde.
Traktoren
Nach dem Krieg kaufte Lamborghini alte Militärfahrzeuge auf und baute sie zu, im Nachkriegs-Italien dringend benötigten, carioche (Traktorenähnliche Gefährte) um. Die Idee hierfür hatte er, laut einer Legende, auf seiner Hochzeitsreise, die er dafür vorzeitig abbrach. Er gründete daher 1949 in Cento eine kleine Firma mit Namen „Lamborghini Trattrice“, wo er Traktoren herstellte. Hier fing er an, Traktoren und Motoren zu entwickeln. Seine Traktoren konnten dadurch wenig später (1952) mit Zweizylinder, Dreizylinder und Vierzylinder-Dieselmotoren geliefert werden, die aus Lamborghinis Konstruktion und Produktion stammten.
Schon 1954 bot er als erster Traktorenhersteller Direkteinspritzung und Luftkühlung an. Unter anderem dadurch zählte Lamborghini bald zu den größten Traktorenherstellern Italiens.
Brenner und Klimaanlagen
Neue Herausforderungen suchend fing Ferruccio Lamborghini nach einem Besuch in den USA an, Heizungen und Klimageräte herzustellen. Hierfür gründete er die Firma „Lamborghini Bruciatori“.
Hubschrauber
Mit dem damit verdienten Geld stürzte sich Ferruccio Lamborghini in ein Unternehmen, von dem er schon lange geträumt hatte: die Herstellung von Hubschraubern, berühmten Manufakturen wie Conte Corrado Agusta (MV Agusta, Motorräder und Hubschrauber) nacheifernd. Da er hierfür jedoch keinerlei Lizenzen von der italienischen Regierung erhielt, entschied er sich, seine Aufmerksamkeit weiter dem Traktorenbau zu widmen.
Sportwagen
Lamborghini hatte sich, eines Technik-Experten und erfolgreichen Unternehmers verpflichtend, einen Ferrari gekauft. Als dieser ausgeliefert wurde, fand er Mängel in der Detailverarbeitung sowie Verbesserungsmöglichkeiten, und er begann mit Enzo Ferrari eine Korrespondenz über seine Entdeckungen. Diese missfiel dem „Commendatore“, und Lamborghini bekam eine hochnäsige, abschlägige Antwort von Ferrari des Stiles, ein erfolgreicher Rennwagenbauer wie Ferrari brauche von einem Traktorenhersteller, wie Lamborghini, keine Vorschläge.
Dies löste bei Lamborghini den Ehrgeiz aus, Sportwagen zu bauen, die sowohl höhere Leistung besaßen und eine bessere Verarbeitung aufwiesen, als jene von Enzo Ferrari. Er begann mit der Konstruktion eigener Sportwagen.
Lamborghini eröffnete 1963 eine Autofabrik in Sant' Agata, namens „Automobili Ferruccio Lamborghini S.p.A.“, welche 1964 mit der Auslieferung von Fahrzeugen begann. Das Erste von Lamborghini produzierte Auto war der Lamborghini 350 GT. Der spätere Lamborghini Miura, benannt nach dem Namen eines spanischen Kampfstierzüchters, erlangte hohe Berühmtheit. Auf Anhieb war der mit einem Zwölfzylinder-Mittelmotor ausgestattete Lamborghini Miura in Wettbewerben erfolgreich gegen Rennwagen von Ferrari. Enzo Ferrari soll geschäumt haben vor Wut.
1972 – während der weltweiten Ölkrise – musste Ferruccio Lamborghini seine Unternehmen wegen wirtschaftlicher Probleme verkaufen. Von nun an betrieb er in Borgo Panicale, Umbrien, Weinbau auf einem Gut, das er hobbyhalber erworben hatte.
Seine Fabrik produzierte Autos, die für viele das Ideal an Schönheit und Perfektion im Automobilbau darstellen. Sie entsprachen Ferruccio Lamborghinis Wunsch nach dem Besten. Noch heute gelten Lamborghinis Sportwagen als Inbegriff von Luxus und Sportlichkeit.
Einmal, 1948, war er auch als Rennfahrer aktiv. Bei der Mille Miglia fuhr er einen Fiat 500 Topolino, fiel jedoch vorzeitig durch technischen Defekt aus[1].
Wein
Auch mit dem Weingut ging er einen eigenen Weg: die Lamborghini-Weine sind keine „gebietstypischen“ Weine. Die für diese Gegend offiziell anerkannten, typischen italienischen Rebsorten werden mit der zuvor aus Frankreich importierten Rebsorte Cabernet Sauvignon verschnitten, um ihnen die Kraft und Finesse der Weine von Bordeaux verbunden mit typisch italienischen Weinqualitäten zu geben. Als „untypisch hergestellte Weine“ haben sie keine offizielle Anerkennung als DOC-Weine; sie müssen als „einfacher Landwein“ etikettiert und verkauft werden, auf der niedrigsten Stufe, die für den Weinverkauf zugelassen ist.
Früh jedoch schon sprach sich die außergewöhnliche Qualität seiner Weine herum, und seit Anfang der 1990er Jahre sind die Lamborghini-„Landweine“ im internationalen Hochpreissegment angelangt: als Beispiel wird der 2001er Lamborghini-Wein vom deutschen Importeur für ca 40 Euro pro Flasche verkauft. Diesen Erfolg konnte Ferruccio Lamborghini anfänglich noch erleben.
Lamborghini erhielt für seine Verdienste um die Arbeitnehmerschaft den Orden Commendatore, außerdem wurde er zum Cavaliere del Lavoro (Ritter der Arbeit) ernannt.
Am 20. Februar 1993 starb Ferruccio Lamborghini im Alter von 76 Jahren.
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